Herzsicheres Zürich Medien-Backgrounder Plötzlicher Herztod: Rettung ist möglich Zürich – Jede Stunde stirbt ein Schweizer am plötzlichen Herztod. Das sind allein im Kanton Zürich jährlich 632 Menschen. Mit einfachen Massnahmen könnte den Betroffenen geholfen werden. Allerdings reagieren Menschen im Umfeld eines Notfalls oft nicht oder zu spät. Im Kanton Zürich hat sich daher eine Arbeitsgruppe aus Herzspezialisten und engagierten Bürgern unter dem Dach der HELP-Kampagne zusammengefunden, die Bevölkerung über die notwendige Hilfe beim plötzlichen Herzstillstand zu informieren und zu schulen. Mit der zweijährigen Aufklärungskampagne HELP, die im Januar 2007 angelaufen ist, will die Schweizerische Herzstiftung die Überlebenschancen von Menschen mit Herz- und Kreislaufnotfällen nachhaltig verbessern. Derzeit überlebt nur etwa einer von zwanzig Betroffenen einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand ausserhalb einer Klinik. Je früher mit der Wiederbelebung begonnen wird, desto grösser sind die Erfolgschancen. Der plötzliche Herztod ist definiert als unerwarteter Tod kardialer Ursache, der innerhalb einer Stunde nach dem Auftreten akuter Beschwerden eintritt. Das Herz hört ohne Warnzeichen auf zu schlagen. Der Betroffene fällt um oder sinkt in sich zusammen und atmet nicht mehr. Auf Ansprache oder Schütteln reagiert er nicht. Vor allem Menschen, die älter als 35 Jahre sind, haben ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod. Patienten, die an einer koronaren Herzkrankheit, d.h. an einer Verengung der Herzkranzgefässe und / oder an einer eingeschränkten Pumpfunktion des Herzens leiden, sind am häufigsten betroffen. Plötzliche Todesfälle im Sport und bei Menschen, die jünger als 35 Jahre sind, lassen sich meist auf eine organisch kardiale Grundkrankheit wie z.B. auf eine angeborene Verdickung oder Entzündung des Herzmuskels oder eine Anomalie der Herzkranzgefässe zurückführen. 1 Vor einem Herzstillstand haben viele Menschen keine offensichtlichen Symptome. Es ist daher wichtig, mögliche Risikofaktoren für einen plötzlichen Herztod zu kennen: abgelaufener Herzinfarkt, verminderte Pumpleistung des Herzmuskels, komplexe Rhythmusstörungen der Herzkammer, plötzlicher Herztod in der Familiengeschichte, Herzmuskelerkrankungen mit Verdickung, Erweiterung, Binde- und Fettgewebseinlagerung. Weitere Risikofaktoren sind hoher Blutdruck, hohes Cholesterin, Diabetes, Rauchen und familiäre Belastung bezüglich koronarer Herzkrankheit. Risikopatienten sollten sich regelmässig bei ihrem Hausarzt und je nach Befunden auch bei einem Kardiologen untersuchen lassen. Durch rechtzeitiges Erkennen und Behandeln der Vorerkrankungen liesse sich der plötzliche Herztod in vielen Fällen verhindern. Da unspezifische Beschwerden im Vorfeld des Herzstillstandes oft nicht richtig interpretiert werden, wird kein Arzt aufgesucht. Zu den Vorboten eines Herzstillstandes können ein plötzlicher kurzer Bewusstseinsverlust oder ein plötzlicher Brustschmerz zählen. Deutlicher treten Symptome bei einer Minderdurchblutung des Herzens (Ischämie) mit klemmenden Schmerzen hinter dem Brustbein, in der Brust oder im Oberbauch, vor allem unter Belastung, teils mit Ausstrahlung in den linken Arm oder den Oberkiefer auf. Eine neu aufgetretene Atemnot unter Belastung kann ebenfalls Ausdruck einer Durchblutungsstörung des Herzens sein. Als Folge einer solchen Ischämie kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen, wobei sehr wenig bis gar kein Blut vom Herzen in den Körper gepumpt wird. Es kommt zum Herz-Kreislauf-Stillstand. Mit den richtigen Sofortmassnahmen, welche durch jeden Helfer – egal ob Laie oder Profi – ergriffen werden können, kann den Betroffenen geholfen werden. Zur ersten Hilfe gehören die Alarmierung der Rettungskräfte über die Nummer 144 sowie die korrekte Wiederbelebung mit Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2 (kardiopulmonale Reanimation = CPR). Der automatische externe Defibrillator (AED) prüft, ob ein Elektroschock zur Behebung einer tödlichen Rhythmusstörung notwendig ist. 2