Meine Erfahrungen als Gärtnerin Es gibt viel zu lernen, zu erfahren und zu probieren, wenn man einen Garten hat. Vor allem, wenn die Chemie hier keine Rolle spielen soll. Er sollte für alle ein Zuhause sein, für Mensch, Tier und Pflanze! Alle sollen sich hier wohlfühlen, gesund wachsen und gedeihen können. Für unsere Freunde, die Tiere, soll es genügend Nist- möglichkeiten und natürliches Futter geben und als Dank halten sie uns vielerlei Getier fern, das schaden könnte. Das hört sich aber einfacher an, als es ist – wenn zum ersten Mal mit Erde, Licht- und Wetterverhältnissen, Pflanzengemeinschaften, Düngung, Kompost, Mulchen usw. konfrontiert wird. Trotzdem gelingt es jedem, wenn er sich für die Natur interessiert, sie beobachtet, alle Lebewesen bei seinem Tun berücksichtigt – aber vor allem, wenn man die Liebe und den Respekt aufbringt, immer auch die Bedürfnisse zu hinterfragen, die Pflanzen und Tiere haben. Es ist so wenig, das wir berücksichtigen müssen – und das sollten wir schon tun, um für alle ein befriedigendes Ergebnis zu haben. Ich werde auf meiner „Garten-Seite“ nach und nach verschiedene Themen aufgreifen, die sich für mich aus Erfahrung bewährt haben (Bodenverbesserung mit Mikro-Organismen, Kompostieren, Mulchen, Pflanzengemeinschaften, Igelburgen, Nistmöglichkeiten für Vögel, Gärtnern nach dem Mond, Düngen mit Pflanzenjauchen usw.) Auch auf Literatur (Zeitschriften und Bücher) werde ich hinweisen, die mir eine große Hilfe waren und auch Ihnen evtl. weiter helfen. Zu Beginn möchte ich Ihnen allerdings 2 großartige Gewächse aus dem Pflanzenreich vorstellen, die Sie auf dem Bild oben sehen. Dieses Bild stammt aus meinem Garten (einem Minigärtchen rund um die von mir gemietete Wohnung). Als ich ihn vor knapp 2 Jahren zum ersten Mal sah, war dort nichts außer Rasen. Was ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wusste war, daß der Untergrund aus etwa 30 cm Bauschutt und darüber 10 cm Erde bestand. Der Rasen war wohl das einzigste, was mit 10 cm Erde auskam – aber nur sehr schwer. Inzwischen wachsen hier Silberkerzen, Zierkirsche, Schleierkraut, Kräuter: Thymian, Salbei, Schnittlauch, Rosmarin usw., Stachel- und Johannisbeeren, Felsenbirne und Schmetterlingsflieder, Schafgarbe, Winterjasmin und - die beiden auf dem Bild! Frau RINGELBLUME (Calendula) und Herr HOLUNDER (Sambucus nigra) Sie sind in diesen Garten gekommen, um die Erde verbessern zu helfen. Sie sehen also – es gibt viel zu tun – aber auch das schaffen wir zusammen mit der Natur. Die Ringelblume – wer kennt sie nicht – mit ihren wunderschönen gelben Blüten. Sie wird auch Butterblume, Goldblume, Ringelrose oder Sonnenwende genannt und ist in vielerlei Hinsicht eine große Hilfe mit starker Heilkraft. Es werden Butter, Salben, Tees und Kräuterkissen aus ihr gemacht, worüber ich gerne einmal auf meiner Seite für Gesundheit berichten werde. Im Garten aber ist sie eine Meisterin der Bodenverbesserung. Und fühlt sie sich wohl und man lässt sie Samen ausbilden, werden Sie im kommenden Jahr mit Freude feststellen, daß Sie einen gelben Teppich aus Ringelblumen haben – ohne groß was tun zu müssen. Die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge werden sich „tierisch“ darüber freuen. Nach dem ersten Frost lasse ich sie als Schutzdecke auf dem Beet liegen, womit sie dann auch noch die anderen Pflanzen vor dem Erfrieren rettet. Und im Frühjahr hacke ich den Rest locker in die Erde ein. Damit gibt sie dem Boden auch noch all’ ihre Inhaltsstoffe, was wiederum die Bodenorganismen sehr freut (nehme ich an), denn überall wo Ringelblumen standen, habe ich einen lockeren Boden. Holunder – auch Elderbaum, Holder, Holler, Husholder, Keilken, oder Kisseke genannt, ist ein ästiger Strauch oder ein kleiner Baum, der zwischen 3 und 7 m hoch wird. Blütezeit: Mai bis Juli. Man findet ihn in Gärten, Hecken, Gebüschen und an Bachufern. In ländlichen Gegenden steht sehr oft ein Holunderstrauch in der Nähe der Viehställe, der Scheunen oder auch der Wohnhäuser. Dies resultierte aus einem gewissen Aberglauben, weil man ihm die Schutzfunktion zusprach, vor Blitzeinschlag und Feuer zu schützen. Auch der Schutz vor Krankheit wurde ihm zugesprochen. Und das zu Recht! Man kann Holunder mit all’ seinen Teilen nutzen. Von Mai bis Juli ergeben die Holunderblüten – getrocknet – einen hervorragenden Tee bei Husten, Erkältung und Fieber. Von Holunderblüten ein Gelee ist mit das köstlichste, das ich bisher zum Frühstück gegessen habe: Nehmen Sie 1 ½ l reinen Apfel- oder weißen Traubensaft. Legen Sie ca. 24 Std. 10-15 Holunderblüten hinein und decken Sie das Ganze ab. Danach seihen Sie die Flüssigkeit ab (Blüten können auf den Kompost) und kochen Sie das Ganze als Gelee ein. Wenn Sie dann noch auf den Mondkalender achten und die Arbeit bei abnehmenden Mond in einem Feuerzeichen (Widder, Löwe, Schütze) machen, haben Sie ein festes, wundervoll schmeckendes Gelee , das sehr lange haltbar ist. Im Herbst hängt der Holunder dann voll mit Fruchtdolden. Die schwarzen Beeren kann man wiederum trocknen und einen Tee bereiten, der gerade im Herbst und Winter vor Erkältungen schützt. Er ist harn- und schweißtreibend. Oder man stellt einen Holundersaft her, der ebenfalls in der Grippezeit sehr hilfreich ist. Er enthält reichlich Vitamin C, Kalium und Fruchtzucker. Ausserdem schmeckt auch dieser Saft – zu Gelee verarbeitet (evtl. mit Apfelsaft gemischt), ganz hervorragend. Ausserdem kann man die Beeren auch zu Marmelade verarbeiten. Seine Blätter können im Garten als Mulch verwendet werden und Schließlich haben auch die Kinder noch etwas davon, denn aus Holunderholz lassen sich prima Blasrohre oder Flöten basteln. Nicht zu vergessen unsere Kleinlebewesen im Garten. Wenn Sie die hohlen Holunderstängel ca. 20-30 cm lang schneiden, mehrere mit Bast zusammenbinden und an einem geschützen Ort auslegen oder aufhängen, haben Sie ein gern gesehenes „Insektenhotel“. Darüber freuen sich Marienkäfer, Ohrwürmer, Spinnen und viele Kleinlebewesen, die Ihnen im nächsten Jahr – wenn sie bei den ersten Sonnenstrahlen aufwachen – eine große Hilfe sein werden. Hier haben wir nun schon 2 „Zauberpflanzen“ , die uns sehr hilfreich zur Seite stehen. Sie sehen also: GOTT LÄSST ALLES FÜR UNSER LEBEN UND UNSERE GESUNDHEIT AUS DER ERDE WACHSEN. WIR MÜSSEN UNS NUR DIE MÜHE MACHEN, ES ZU FINDEN. Dabei können Ihnen folgende Zeitschriften oder Bücher helfen: NATÜRLICH GÄRTNERN – eine Zeitschrift aus dem OLV-Verlag, die alle 2 Monate erscheint. Im Internet: www.olv-verlag.de Tel.: 0 28 01/ 7 17 01 - Fax: 0 28 01/7 17 03 kraut & rüben monatl. Ausgabe vom deutschen Landwirtschaftsverlag München Im Internet: www.krautundrueben.de Das große Buch der Heilpflanzen: Apotheker M. Pahlow – Weltbild-Verlag Der lebendige Garten! Gärtnern zum richtigen Zeitpunkt in Harmonie mit Mond- und Naturrhythmen von Johanna Paungger + Thomas Poppe ISBN: 3-442-39065-6 Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt – von Inga-Maria Richberg BLV-Verlag München