www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 1 von 10 Arbeitsmaterial (Sekundarstufe) Arbeitsblatt 1 Wer isst was und wie viel? Trends bei Fleischkonsum und produktion Für viele Menschen ist Fleisch fester Bestandteil des Speiseplans – in Deutschland und weltweit. Ein hoher Fleischkonsum wirkt sich auch auf Umwelt und Klima aus. In welchen Ländern wird viel Fleisch konsumiert? Wie hat sich der Fleischkonsum entwickelt, und wie wird er sich wahrscheinlich künftig entwickeln? Betrachtet in eurer Gruppe die Infografiken und lest die Textausschnitte durch. Klärt gemeinsam, ob ihr alles verstanden habt. Überlegt anschließend, was die wichtigsten Aussagen sind und macht euch Notizen. Folgende Fragen können euch helfen: Wie hat sich der Fleischkonsum in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland und weltweit entwickelt? Wie sehen aktuelle Prognosen aus? Welche Tiere landen vor allem auf dem Teller? Was ist problematisch am hohen Fleischkonsum? Was hat der Fleischkonsum mit globaler Gerechtigkeit zu tun? Danach geht ihr in die Gruppen zurück, die zu Beginn des Unterrichts gebildet wurden. Als Experten/Expertinnen eures Themas erzählt eurer Gruppe, was ihr herausgefunden habt. Nachdem ihr euch untereinander ausgetauscht habt, überlegt gemeinsam: Wie können die Probleme, die ihr herausgearbeitet habt, gelöst werden? Was kann die Politik tun, was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun? Textausschnitt 1: Für umweltfreundlichere Lebensmittel Fleischproduktion und -konsum Der Fleischhunger der Deutschen hat in den vergangenen 60 Jahren drastisch zugenommen: Lag der Fleischverzehr 1950 noch bei 26,2 Kilogramm pro Person und Jahr, waren es 2012 bereits 59,5 Kilogramm. Quelle: Umweltbundesamt und Verbraucherzentrale Bundesverband (PDF) http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/fuer_umweltfreundlichere_lebensmittel_ handlungsempfehlungen_uba_vzbv_0.pdf Textausschnitt 2: Der Wahnsinn mit den Rindern Die wirkliche Frage ist, ob wir mit dem vorhandenen Getreide Menschen oder Tiere versorgen wollen - und darüber möchte allem Anschein nach kein führender Politiker sprechen. […]Die Welternährungsorganisation (FAO) hat sich vor zwei Jahren in einer Studie mit dem Thema befasst. Das Ergebnis: Im Jahr 2002 wurden insgesamt 670 Millionen Tonnen Getreide, also etwa ein Drittel der weltweiten Getreideernte, an Vieh verfüttert. Quelle: Süddeutsche Zeitung http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-und-hunger-der-wahnsinn-mit-den-rindern-1.582442 Textausschnitt 3: Der Speiseplan der Mittelschicht Der globale Trend zeigt eine Zweiteilung: In den meisten Industrieländern stagniert der Fleischverbrauch auf extrem hohem Niveau. Gleichzeitig nimmt er in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr stark zu, teilweise sogar mit zweistelligen Wachstumsraten. [...] Aus dem weltweiten Fleischtopf fischt sich China immer größere Brocken; der Fleischkonsum des Landes hat sich binnen drei Jahrzehnten vervierfacht. Auch dort decken inzwischen Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 2 von 10 amerikanische Fast-Food-Ketten den Tisch. Es gehört zum neuen Lebensstil, üppige Fleischportionen zu essen. China steht nicht allein: In den Entwicklungsländern Asiens und Afrikas ist der Fleischverbrauch in den vergangenen fünfzig Jahren um mehr als das Dreifache gestiegen. Gleichzeitig liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in den ärmsten Ländern noch immer unter zehn Kilogramm jährlich. [...] Und viele Menschen essen überhaupt kein Fleisch – nicht nur aus religiösen Gründen, sondern auch weil sie es sich nicht leisten können. Quelle: Fleischatlas 2013 (PDF) http://www.bund.net/index.php?id=19132 Textausschnitt 4: Brot oder Trog Von den 1,2 Milliarden Tonnen Kraftfutter, die 2005 verfüttert wurden, entfielen über die Hälfte auf Industrieländer, obgleich sie nur 18 Prozent der Weltbevölkerung stellen. [...] Große Anteile der Getreideernten, sei es Weizen, Gerste, Hafer, Roggen oder Mais, landen heute in den Futtertrögen. Weltweit wurden 2010 über 34 Prozent der Getreideernten verfüttert und 48 Prozent direkt zu Lebensmitteln verarbeitet. In Industriestaaten aber mit ihrem überproportional hohen Verbrauch an Fleisch- und Milchprodukten liegt der verfütterte Anteil weit höher. In der Europäischen Union dient rund 62 Prozent der Getreideernte als Tierfutter und nur 24 Prozent der menschlichen Ernährung. Auch Deutschland verfüttert über 61 Prozent seines verfügbaren Getreides an Nutztiere. Quelle: Brot für die Welt (PDF) https://www.brot-fuer-diewelt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/Analyse/analyse_34_futtermittelstudie.pdf Infografik 1 Quelle: Fleischatlas 2014 (CC BY-SA 2.0) http://www.bund.net/index.php?id=18744 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 3 von 10 Infografik 2 (Brics steht für die Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika: Alle sind Schwellenländer mit aufstrebenden Volkswirtschaften.) Quelle: Fleischatlas 2014 (CC BY-SA 2.0) http://www.bund.net/index.php?id=18744 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 4 von 10 Infografik 3 Quelle: Fleischatlas 2013 (CC BY-SA 2.0) http://www.bund.net/index.php?id=19132 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 5 von 10 Arbeitsblatt 2 Futter braucht Ackerland – die Fleischproduktion verbraucht große Flächen Für viele Menschen ist Fleisch fester Bestandteil des Speiseplans – in Deutschland und weltweit. Ein hoher Fleischkonsum wirkt sich auch auf Umwelt und Klima aus. Zum Beispiel geht mit der Fleischproduktion ein hoher Flächenverbrauch einher. Welche Zusammenhänge gibt es hier? Wo werden diese Flächen verbraucht? Betrachtet in eurer Gruppe die Infografiken und lest die Textausschnitte durch. Klärt gemeinsam, ob ihr alles verstanden habt. Überlegt anschließend, was die wichtigsten Aussagen sind, und macht euch Notizen. Folgende Fragen können euch helfen: Wie hängen Fleischkonsum und Flächenverbrauch zusammen? Wofür werden die Flächen gebraucht? Wieso brauchen zum Beispiel Rinder heute mehr Fläche als früher? Welche Auswirkungen hat der Flächenverbrauch auf Umwelt und Klima? Was ist mit dem Begriff „virtueller Landhandel“ gemeint? Wieso ist ein hoher Flächenverbrauch problematisch? Danach geht ihr in die Gruppen zurück, die zu Beginn des Unterrichts gebildet wurden. Als Experten/Expertinnen eures Themas erzählt eurer Gruppe, was ihr herausgefunden habt. Nachdem ihr euch untereinander ausgetauscht habt, überlegt gemeinsam: Wie könnten die Probleme, die ihr herausgearbeitet habt, gelöst werden? Was kann die Politik tun, was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun? Textausschnitt 1: Essen und Klimaschutz 60% unserer [in Deutschland] landwirtschaftlichen Nutzfläche [werden]als Weide oder zum Anbau von Viehfutter genutzt. [...] Durch eine bewusste Ernährung kann auch ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden: Ein geringerer Fleischkonsum, viel Teigwaren und Kartoffeln, ein hoher Anteil an Obst und Gemüse und nicht so viele bzw. fettarme Milchprodukte tragen zu mehr Umwelt- und Klimaschutz bei. Weniger, dafür hochwertigeres Fleisch muss keinen Verzicht bedeuten, zumal eine solche Ernährungsweise auch gesünder ist und Erkrankungen vorbeugen kann. Quelle: Bundesumweltministerium http://www.bmu.de/themen/wirtschaft-produkte-ressourcen/produkte-und-umwelt/produktbereiche/lebensmittel/ Textausschnitt 2: Tierfutter vergeudet Ackerland 70 Prozent aller agrarischen Nutzflächen werden heute in irgendeiner Weise für die Tierfütterung beansprucht. Dabei wären sie effizienter für die Produktion menschlicher Nahrungsmittel zu verwenden. Rind, Schaf und Ziege sind ideale Grasfresser. Als Wiederkäuer können sie auch noch solche Kohlenhydrate ausbeuten, die für andere Tierarten und den Menschen unverdaulich sind – Zellulose zum Beispiel. Theoretisch konkurrieren Menschen und wiederkäuende Nutztiere nicht um ihre Nahrung – hier das Korn fürs Brot, dort Gras und Klee für die Kuh und ihre Milch. Doch so funktioniert das schon lange nicht mehr. Um aus den Tieren mehr herauszuholen als mit der vergleichsweise energiearmen Gras-, Silage- und Heufütterung möglich wäre, enthält die Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 6 von 10 tägliche Ration einen hohen Anteil an eiweißhaltigem Kraftfutter [zum Beispiel durch Soja, Mais und Weizen]. Quelle: Fleischatlas 2014 (PDF) http://www.bund.net/index.php?id=18744 Textausschnitt 3: Der Regenwald hat viele Feinde In Brasilien leben 194 Millionen Menschen. Aber noch mehr Rinder: 212,8 Millionen Tiere zählte das offizielle Statistikinstitut IBGE im Jahre 2011, eine Zunahme von 1,6 Prozent gegenüber 2010. Die Flächen, die dafür verbraucht werden, sind riesig: Die Rinder können sich auf mehr als 172 Millionen Hektar verteilen, das sind 70 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, über die die Agrargroßmacht Brasilien verfügt. Dort trifft die zweitgrößte Rinderherde der Welt – mehr Rinder finden sich nur in Indien – auf den größten Regenwald der Welt. Zwar fressen Rinder keine Bäume, trotzdem ist die Viehzucht fatal für den Regenwald: Nach einer aktuellen Erhebung des brasilianischen Regierungsinstituts für Fernbeobachtung (Inpe), das mit Satellitenaufnahmen arbeitet, sind 62,2 Prozent der entwaldeten Flächen Viehweiden. Nur 4,9 Prozent wurden landwirtschaftlich genutzt. Quelle: Fleischatlas 2013 (PDF) http://www.bund.net/index.php?id=19132 Textausschnitt 4: Schweinemast in Deutschland auf Kosten der Tropenwälder Ein wichtiger Rohstoff dafür [für Futtermittel für Tiere] ist eiweißreiches Soja, das meist aus Argentinien und Brasilien importiert wird. Dort aber verursacht die steigende Nachfrage ökologische Probleme, kritisieren Umweltschützer. [...][Der] WWF Deutschland [dazu]: „Für den Anbau dieses Sojas werden Lebensräume wie Trockensavannen oder auch tropischer Regenwald umgebrochen, gerodet. Dadurch haben wir einen großen Verlust an Artenvielfalt. Aber auch entstehen dadurch große Treibhausgasemissionen aus dem Bodenumbruch.“ Quelle: Deutschlandfunk http://www.deutschlandfunk.de/schweinemast-in-deutschland-auf-kosten-dertropenwaelder.697.de.html?dram:article_id=262177 Textausschnitt 5: Für umweltfreundlichere Lebensmittel Anzahl der Tiere an die landwirtschaftlich genutzte Fläche binden Zugunsten der Umwelt ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Zahl der Tiere und der Ackerfläche nötig. Das Ziel sollten [in Deutschland] maximal zwei Großvieheinheiten – das entspricht etwa zwei Milchkühen, 13 Mastschweinen oder 600 Legehennen – pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche sein. Bund und Länder haben eine Reihe von Möglichkeiten, steuernd einzugreifen. Quelle: Umweltbundesamt und Verbraucherzentrale Bundesverband (PDF) http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/fuer_umweltfreundlichere_lebensmittel_ handlungsempfehlungen_uba_vzbv_0.pdf Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 7 von 10 Infografik 1 [Die EU importiert zum Teil Soja, das auch als Kraftfutter für Tiere benutzt wird, vor allem aus Südamerika. Berechnet man jene Flächen, die zum Anbau der Sojapflanzen benutzt werden, ergibt sich Folgendes: Die EU „verbrauchte“ im Durchschnitt der Jahre 2008–2010 eine Fläche von nahezu 13 Millionen Hektar in Südamerika – 5,4 Millionen Hektar in Argentinien und 6,4 in Brasilien. Die EU kauft quasi mit dem Soja die Anbaufläche vor Ort – man spricht auch von virtuellem Landhandel. Durch den Sojaexport geht für die Länder Südamerikas die Anbaufläche verloren, deshalb wird der Wert als negativer Wert dargestellt.] Quelle Infografik: Fleischatlas 2014 (CC BY-SA 2.0) http://www.bund.net/index.php?id=18744 Quelle: siehe auch WWF (PDF) http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Fleischkonsum_web.pdf Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 8 von 10 Arbeitsblatt 3 Wasser und Emissionen – ausgewählte Aspekte der Klimaund Umweltbilanz bei der Fleischproduktion Für viele Menschen ist Fleisch fester Bestandteil des Speiseplans – in Deutschland und weltweit. Ein hoher Fleischkonsum wirkt sich auch auf Umwelt und Klima aus. Zum Beispiel sind mit der Fleischproduktion ein hoher Wasserverbrauch und hohe CO2-Emissionen verbunden. Welche Zusammenhänge gibt es hier? Betrachtet in eurer Gruppe die Infografiken und lest die Textausschnitte durch. Klärt gemeinsam, ob ihr alles verstanden habt. Überlegt anschließend, was die wichtigsten Aussagen sind, und macht euch Notizen. Folgende Fragen können euch helfen: Wie wasserintensiv ist die Fleischproduktion? Und was könnte problematisch sein? Was hat der Wasserverbrauch mit globaler Gerechtigkeit zu tun? Welche Auswirkungen hat unser Fleischverzehr auf das Klima? Wie kommt es dazu? Die Kuh gilt manchem als Klimakiller. Warum? Und stimmt das so? Bringt der Verzehr von Ökofleisch statt konventionell erzeugtem Fleisch Vorteile für Umwelt und Klima? Danach geht ihr in die Gruppen zurück, die zu Beginn des Unterrichts gebildet wurden. Als Experten/Expertinnen eures Themas erzählt eurer Gruppe, was ihr herausgefunden habt. Nachdem ihr euch untereinander ausgetauscht habt, überlegt gemeinsam: Wie könnten die Probleme, die ihr herausgearbeitet habt, gelöst werden? Was kann die Politik tun, was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun? Textausschnitt 1: Ein Schlag ins Wasser Es verstecken sich, wie eine Untersuchung des WWF ermittelt, hinter einem Kilogramm Rindfleisch sage und schreibe 15.500 Liter Wasser. Ein kleiner Swimmingpool voll Wasser für vier saftige Steaks? Die Rechnung ist verblüffend, aber nachvollziehbar: Denn bis das Rind geschlachtet wird, hat es, so die Studie, im Schnitt 1.300 Kilo Getreide und 7.200 Kilo Raufutter gefressen. Dieses Futter braucht viel Wasser, um zu wachsen. Und dazu zählen noch 24 Kubikmeter Trinkwasser für die Tiere und 7 Kubikmeter für die Stallreinigung. [...] Sollte der Fleischkonsum weiter so rasant wachsen, dann würde sich, wie das Worldwatch Institute feststellt, der Wasserbedarf für Viehfutter bis zur Jahrhundertmitte glatt verdoppeln. Schon allein das anhaltende Wachstum der Weltbevölkerung erfordert aber in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einen deutlich sparsameren Verbrauch, weil das Wasser auf mehr Köpfe verteilt werden muss. Quelle: Fleischatlas 2013 (PDF) http://www.bund.net/index.php?id=19132 Textausschnitt 2: Rinderzucht Anfangs belächelt wurden Studien, die der massiven Rinderpopulation eine Mitschuld an der Klimakatastrophe geben. Doch inzwischen haben diese Studien gezeigt, dass Rinder tatsächlich durch Aufstoßen und Blähungen große Mengen an Methangas freisetzen. Methan ist als Klimakiller mindestens zehnmal gefährlicher als Kohlendioxid [CO2]. Ein einziges Rind ist für das Klima nach solchen Berechnungen etwa genauso schädlich wie ein Kleinwagen. Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 9 von 10 Quelle: Planet Wissen http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/landwirtschaft/rinderzucht/rinderzucht.jsp Textausschnitt 3: Mit Vieh, Futter und Dünger in den Klimawandel Rinder sind die idealen Grasverwerter. Wiesen und Weiden speichern mehr als ein Drittel des globalen Kohlenstoffs. Anita Idel, Tierärztin und Mitautorin des Weltagrarberichtes, ist überzeugt: „Die Kuh ist kein Klima-Killer!“ In ihrem gleichnamigen Buch rechnet sie auf: Rinder stoßen zwar klimabelastendes Methan aus. Grasen sie aber unterdessen auf einer Weide, kann diese Fläche Klimagase in etwa gleicher Höhe binden [Rinder bekommen heute jedoch viel Futtermittel, zum Beispiel Mais, Weizen oder Soja]. Das klappt aber nur, wenn die Wiesen nicht von zu vielen Tieren oder mit Mineralstoffen überdüngt werden und sich ihr Wurzelwerk über Jahre ungestört vom Pflug entwickeln und dabei große Mengen CO2 einlagern kann. Und die grasenden Rinder dürfen kein zusätzliches Kraftfutter aus Getreide und Soja bekommen. [...] Ein Rind, das auf der Wiese steht und das Gras verwertet, bringt zwar nicht so viel Fleisch pro Hektar Fläche wie eines, das mit Kraftfutter gemästet wurde. Dafür kann Fleisch und Milch aus Weidehaltung annähernd klimaneutral erzeugt werden – wenn die Nährstoffe einen Kreislauf bilden und das CO2-Speicherpotenzial der Weide optimal genutzt wird. Nach Berechnung des IÖW [Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung] verursacht der Anbau von Ökoweizen nur halb so viel Treibhausgase wie der von konventionellem Weizen. Ähnlich sieht es bei der Erzeugung von Ökoschweinefleisch aus, dessen Emissionen um 40 Prozent unter denen konventioneller Erzeugung liegen. Quelle: Fleischatlas 2013 (PDF) http://www.bund.net/index.php?id=19132 Textausschnitt 4: Klimawandel auf dem Teller Nahezu 70% der direkten THG-Emissionen [THG steht für Treibhausgas; direkt bezeichnet den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung; indirekt umfasst Emissionen, die zum Beispiel entstehen, weil Wiese zu Ackerland wird] unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Wie schon beim „Landverbrauch“ ist unsere fleischbetonte Ernährung also ein wichtiger Auslöser negativer Umwelteffekte. Auf pflanzliche Produkte hingegen entfällt lediglich knapp ein Drittel dieser Emissionen. Die derzeit 81,75 Mio. Einwohner [in Deutschland] emittieren durch ihre Ernährung (Produktion, Weiterverarbeitung, Zubereitung etc.) ca. 164 Mio. t CO2-Äquivalente direkt [CO2-Äquivalent: Es gibt verschiedene Treibhausgase, neben CO2 auch Methan oder Lachgas. Zur besseren Vergleichbarkeit rechnet man alle in CO2 um]. Davon entfallen allein fast 67 Mio. t auf den Fleischkonsum, auf den von Obst und Gemüse nur etwa ein Zehntel. Quelle: WWF http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. Bearbeitung und Vervielfältigung gestattet unter Verwendung derselben Lizenz. Umwelt im Unterricht muss als Urheber genannt werden. www.umwelt-im-unterricht.de Material zum Thema der Woche „Fleisch frisst Ressourcen“ - Link: http://www.umwelt-im-unterricht.de/medien/dateien/vomteller-die-futtertr%C3%B6ge-sek Seite 10 von 10 Infografk 1 Quelle: Fleischatlas 2013 (CC BY-SA 2.0) http://www.bund.net/index.php?id=19132 Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 1/2014 Dieses Material steht unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. 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