Saurer Regen und Umweltverschmutzungen durch Energiegewinnung

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Saurer Regen und Umweltverschmutzungen durch
Energiegewinnung
1. Einleitung
Wir befinden uns heutzutage inmitten eines Teufelskreis und wissen nicht, wie wir je
da wieder herauskommen sollen. Der Mensch braucht zum Leben sehr viel Energie.
Um diese Energie auszuschöpfen, rodet er Wälder ab, baut Staudämme, verbrennt
fossile Brennstoffe... und beachtet aber dabei nicht, was das für schlimme
Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Immer mehr gelangt das giftige Schwefeldioxid und die Stickoxide in unsere
Erdatmosphäre, wird dort umgesetzt und kommt als saurer Regen zurück auf unsere
Erde. Diese sauren Niederschläge zerstören Wälder, Seen, Pflanzen und Tiere.
Doch der saure Regen ist nicht die einzige Auswirkung auf die Umwelt. Durch die
Gase und Rauchbildungen bei Verbrennungsprozessen fossiler Brennstoffen steigt
der Kohlenstoffdioxidgehalt. Da ein erhöhter Kohlendioxidgehalt die Abgabe von
Wärmestrahlungen der Erde an das Weltall vermindert, wird es zu einem globalen
Temperaturanstieg kommen. Der sogenannte Treibhauseffekt entsteht. Die fatalen
Folgen kann man sich kaum vorstellen. Durch die Erderwärmung kommt es zum
Abschmelzen der Gletscher und der Eiskappen der Pole. Dabei steigt der
Wasserpegel immer mehr an und riesige Flächen des Landes werden im Wasser
untergehen. Das andere Extrem der Erderwärmung hat zu Folge, das es zur
erweiterter Ausdehnung der Wüstenregionen kommt. Beide Folgen, seien es die
sogenannte Überschwemmung oder die Ausbreitung der Wüsten verhindern den
Lebensraum der Menschen auf der Erdoberfläche.
Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. Er ist zwar nicht mehr zu verhindern, aber kann
vermindert werden, wenn wir Menschen schleunigst etwas dagegen tun.
2. Energienutzung
Der Mensch braucht die Energie zum Überlegen. Würden wir nicht die Energie
nutzen, so hätten wir kein Licht, kein Strom, kein warmes Wasser,....
Der Mensch nutzt die Energie um überleben zu können, bedenkt dabei aber nicht die
Folgen auf die Umwelt.
2.1 Waldrodung und Verbrennung fossiler Brennstoffe
Ein großes Gebiet der Abholzung bietet der Regenwald. Tausende von Hektar
Wälder werden abgeholzt , um das Holz für andere Dinge zu nutzen. Neben der
Holz- und der Papierindustrie wird das Holz zum Verbrennen in Heizöfen, Kraftwerke
und Kaminen der Fabriken abgeholzt. Dabei entstehen Rauchentwicklungen, Gase
und andere Chemikalien, welche die Luft und unsere gesamte Umwelt zerstören.
2.2 Staudamm in China
Staudammbau in den Drei Schluchten des Yangtse in China:
Im Frühjahr 2003 wird sich mit der ersten Flutung die Landschaft komplett verändern.
Das Todesurteil für 14 Städte, 140 Kleinstädte, über 600 Dörfer, 660 Fabriken ,für
fruchtbares Ackerland und historische Stätten. Das bedeutet, dass insgesamt mehr
als 1,1 Millionen Menschen ihre Heimat verlieren. Der Drei Schluchtenstaudamm soll
das größte Wasserkraftwerk der Welt werden, mit einer 185m hohen und 2309m
langen Staumauer, mit 26 Generatoren, die nach der Fertigstellung 2009 so viel
Strom erzeugen wie 15 Atomkraftwerke zusammen. Ein Mammutprojekt, das die
Energieversorgung entscheidend verbessern, Jahrhunderthochwasser verhindern
und den Jangtse besser schiffbar machen soll. Mit der ersten Flutung wird der
Wasserspiegel um bis zu 60 m ansteigen, ein Stausee der Superlative entsteht,
660 km lang, bis zu 2 km breit. Vor möglichen Katastrophen, Umweltschäden,
ökologischen und sozialen Problemen warnen Fachleute.
3. Auswirkungen auf die fatale Energienutzung
3.1 Saurer Regen
3.1.1 Entstehung von Schwefel- und Salpetersäure
Schwefeldioxid entsteht durch Verbrennung von Schwefel bzw. schwefelhaltigen
Verbindungen:
S + O2 => SO2
Es bildet mit Wasser eine Säurelösung. (el. Leitfähigkeit => es liegen Ionen vor)
Das Schwefeldioxid reagiert zunächst mit Wasser nach folgender Gleichung:
SO2 + H2O => H2SO3
Diese Verbindung H2SO3 hat Säureeigenschaften und heißt Schweflige Säure.
Sie kommt als höchstens 10%ige Lösung vor. Beim Erwärmen (schon ab
Zimmertemperatur) zerfällt sie in Wasser und Schwefeldioxid (=Nichtmetalloxid) und
wird daher als unbeständige Säure bezeichnet.
Schwefeldioxid wird zur Herstellung von Schwefelsäure und als Bleichmittel
verwendet. Es tötet Mikroorganismen (Schimmelpilze, Bakterien) ab.
(Beispiele: Weinfässerreinigung, haltbar machen von Trockenobst,...)
Etwa ¼ der Abgase in Industrie- und Ballungsgebieten besteht aus Schwefeldioxid.
In der Luft enthaltenes Schwefeldioxid bildet mit der Luftfeuchtigkeit Schweflige
Säure. Dies kann mit dem Sauerstoff, der Luft zu Schwefelsäure weiterreagieren.
Auch aus Stickstoffoxiden (Nox), die ebenfalls in den Abgasen enthalten sind,
entsteht durch Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit eine Säure, die Salpetersäure.
3.1.2 Zusammensetzung des sauren Regens
Schwefeldioxid + Luftfeuchtigkeit => Schweflige Säure
Schweflige Säure + Sauerstoff => Schwefelsäure
Saurer Regen
Stickstoffoxide + Luftfeuchtigkeit => Salpetersäure
SO2
+ H2O + ½ O2
Schwefeldioxid +
2 NO2
Stickstoffdioxid
Wasser + Sauerstoff
+ H2O
+ Wasser
+ ½ O2
+ Sauerstoff


H2SO4
Schwefelsäure

2 HNO3
 Salpetersäure
Diese Säuren gelangen also mit den Niederschlägen als Saurer Regen auf die Erde
und reichern sich im Boden an.
Sie können sehr fein verteilt auftreten und man nennt solche Gemische aus Luft und
kleinsten Flüssigkeitströpfchen Aerosole.
Saure Aerosole können Werkstoffe wie z.B. Metalle und Steine angreifen und
zerstören. Diese Zerstörung durch Witterungseinflüsse bezeichnet man als
Korrosion. (Beispiele: rosten von Eisen (wird durch Säuren beschleunigt), auflösen
von Sandsteinen (Zerstörung von alten Bauwerken)).
3.1.3 Umsetzung des Schwefeldioxid und des Stickstoffoxid in der Erdatmosphäre
Die Gase gelangen vor allem durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre und
werden durch verschiedene Vorgänge dort oxidiert. Regen- und Schneefälle sind die
wichtigsten Reinigungsprozesse unserer Atmosphäre. Sie sorgen dafür, dass
Substanzen, welche durch natürliche und vom Mensch verursache Prozesse in die
Atmosphäre gelangen, nach deren Oxidation und Umwandlung in wasserlösliche
Endprodukte wieder ausgewaschen werden. Abhängig vom Wassergehalt der
Atmosphäre werden 20-80% des Schwefeldioxids und Stickoxids in der Atmosphäre
oxidiert, der Rest wird in trockener Form abgeschieden.
Schwefeldioxid und Stickoxid ,.... haben in der Atmosphäre eine durchschnittliche
Verweildauer von 2-6 Tage und können sich während dieser Zeit bis zu 4000km vom
Ort ihres Ursprungs entfernen. Das Phänomen des sauren Regens ist somit ein
regionales Problem, das sich auch über Landgrenzen hinweg auswirkt. So erhalten
z. B. weite Regionen Südkanadas erhöhte Sulfat- Mengen im Niederschlag als Folge
der SO2-Emmisionen US-amerikanischer Industriebetriebe im Gebiet der großen
Seen.
Bei ungünstigen Wetterlagen über Industrie- und Ballungsräumen werden die
Schadstoffe nicht durch Luftbewegungen wegtransportiert. Sie können sich
ansammeln und bilden eine Glocke aus Dunst, Staub und Abgasen = Smog
(lebensbedrohlich für die Menschen dort).
Trockene Ablagerung: > gasförmige Spurenbestandteile und Partikel setzen sich
direkt an der Erdoberfläche ab.
> werden überwiegend an feuchten Oberflächen abgelagert.
(Pflanzen, nasse Gebäude, Böden oder Gewässer)
 Emission (Luftverunreinigung)
Nasse Ablagerung:> erfolgt durch Niederschläge in Form von Regen oder Schnee. In
den Wolken vorkommende Stoffe reagieren mit den
Wassertropfen (Auswaschung)  Saurer Regen
Säurehaltige Niederschläge führen zu erheblichen Umweltschäden (Versauern der
Gewässer, Absterben von Mikroorganismen im Boden, Schäden an Pflanzen und
Tieren.)
3.1.4 Folgen des sauren Regens und der Emission
Die Auswirkungen des sauren Regens und der Schwefeldioxid-Emission sind sehr
unterschiedlich.
1) Gesundheitliche Probleme:
Sehr hohe Gehalte des SO2 in der Luft und im Raum führen zu Asthma und
Bronchitis. Ein Anstieg von plötzlichen Todesfällen und Einweisungen in
Krankenhäusern traten immer mehr auf, da der Gehalt des
gesundheitsschädlichen SO2 oder Rauch immer mehr anstieg. 1956 wurde eine
Reinluftverordnung gegründet und 1992 legte die EG einen Grenzwert fest.
Daraufhin nahm die Zahl der Todesopfer sehr stark ab. Während dafür sicherlich
eine bessere ärztliche Versorgung und Veränderung der Rauchergewohnheiten
mitverantwortlich waren, so war doch die Verbesserung der Luftqualität
entscheidend. Dazu führten hauptsächlich Verbesserung in der
Gebäudebeheizung durch Gas oder Elektrizität (anstatt Kohle) und Veränderung
in der industriellen Technologie durch größere Generatoren und höhere Kamine.
Der Anstieg am Säuregrad der Gewässer führt zu erhöhten Gehalten an gelösten
Metallionen. Dies ist besonders schwerwiegend in Gemeinden ,die von der
Versorgung mit Quellwasser abhängig sind. Daher wird in großen Anlagen für die
Wasserversorgung dem Wasser Kalk (Ca(OH)2 ) zur Anhebung des pH
zugesetzt. Dies verhindert, daß Blei oder Kupfer aus den Leitungsröhren gelöst
werden. Dadurch erfolgt eine Ausfällung der gelösten Metallionen.
2) Vegetation
Direkte Schäden durch sauren Regen oder atmosphärisches Schwefeldioxid sind
hauptsächlich mit Blattschäden verknüpft und dadurch wird die Transpiration
(Ausdünstung) und die Photosynthese beeinträchtigt sowie Schäden an der
Epidermis (äußere Schicht der Blätter) verursacht, die zu einem Ionen-Austritt aus
den Blättern führen.
Bei vielen Böden zeigt die anhaltende Säurezufuhr erste und ernstzunehmende
Folgen. Eine Konsequenz der Bodenversauerung ist das Auswaschen von
Nährstoffen – Calcium, Kalium und Magnesium, für das Pflanzenwachstum
lebenswichtige Substanzen, werden durch die Säuren gelöst und regelrecht
fortgeschwemmt. Es werden auch zusätzlich Metalle( wie Aluminium ,Blei ,Zink,..) in
den Böden gelöst ,die zuvor in Form von unschädlichen Verbindungen im Boden
enthalten waren. Als Folge dieser Veränderungen sterben die Feinwurzeln ab und es
kommt zu Störungen im Wasser- und Nährstoffhaushalt der Bäume. Ihre
Widerstandskraft wird geschwächt und sie werden anfälliger für Krankheiten.
Äußerliche Anzeigen sind : Blatt- oder Nadelabwurf, Wipfeldürre und
Kronenverlichtung bis hin zum Absterben.
Säurehaltiger Regen kann die Blattorgane auch direkt schädigen, so dass sie nicht
mehr funktionsfähig sind. Über die Spaltöffnungen der Blätter kann Schwefeldioxid
eindringen und sich im Blattinnern mit dem enthaltenen Wasser zu schwefliger Säure
verbinden. Diese zerstört den für die Photosynthese wichtigen Pflanzenfarbstoff
Chlorophyll und die Zellen.
Bei landwirtschaftlichen Nutzpflanzen kann es z.T. zu Ertragsverminderung kommen.
Dies ist aber sehr selten. Es ist schon festgestellt worden, daß durch den
Schwefeleintrag bei einigen Nutzpflanzen sogar eine Ertragssteigerung eingetreten
ist
3) Fische
Eier und die Fischbrut sind besonders empfindlich. Eine Populationsverminderung
tritt häufiger durch Schäden an der Nachkommenschaft als durch das Sterben der
erwachsenen Fische ein. Fischsterben kann durch plötzlichen Säureeintrag
verursacht werden und ist häufig mit der Schneeschmelze verknüpft. Da während
des Winters die Säure im Schnee eingeschlossen wird, werden bei der
Schneeschmelze im Frühjahr die Säure kurzfristig und konzentriert frei. Dies führt zu
einer Erniedrigung des PH-Werts. (pH 4,5)
Wie in den Böden steigen auch in sauren Gewässern die Konzentrationen an giftigen
Metallionen. Sie können von Fischen aufgenommen werden. Folgen: Fischsterben
und auch Krankheiten bei den Menschen, wie z.B. Fischvergiftung ( Nahrungsketten)
Muscheln und Krebse sind noch empfindlicher als Fische und können kaum einen
pH-Wert unter 6 überleben.
4) Gebäude und Metallkonstruktionen
Calcium- und Magnesiumcarbonathaltige Bausteine werden durch sauren Regen
stark angegriffen. Egal ob das Gebäude aus Kalkstein, Marmor oder aus Sandstein
besteht, in allen drei Gesteinsarten befindet sich Calciumcarbonat oder Eisenoxide,
welche die Gesteine zusammenhalten. Steinerne Skulpturen gotischer Kathedralen,
die Jahrhunderte ohne nennenswerten Schaden überdauert haben, verlieren
innerhalb weniger Jahren ihre Konturen und verfallen. Durch saures Wasser kann
das Eisenoxid ebenfalls gelöst werden.
Die Gehalte an Schwefeldioxid und Stickstoffoxide in der Atmosphäre und der
dadurch bedingte saurer Regen haben in der letzten Zeit stark zugenommen und
dadurch Schäden an Metallkonstruktionen, wie z.B. bei Brücken oder
Motorfahrzeugen, verursacht.
3.1.5 spezielle Maßnahmen gegen den sauren Regen
Hauptursache der Freisetzung von Schwefeldioxid und des dadurch bedingten
sauren Regens ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe z.B. Kohle, Erdöl, Petroleum,
Dieselöl,... Erdgas enthält nahezu keinen Schwefel. Um die Freisetzung des
Schwefeldioxides etwas entgegenzuwirken müssen Maßnahmen geschaffen werden.
1) Entschwefelung von Feuerungsgasen
Die Schwefelverbindungen werden aus den umweltgefährdeten Gasen entfernt. Die
Gase werden gereinigt, so dass entweder Schwefelsäure oder der elementare
Schwefel als Produkt entstehen. Die dabei entstehende Produkte werden entweder
deponiert oder können verkauft werden. Entschwefelungsmethoden, verbunden mit
der Erzeugung von Wegwerfprodukten ( da Überangebot) ,sind weitaus billiger,
produzieren aber enorm Mengen an Abfällen, die beseitigt werden müssen.
2) Entschwefelung der Brennstoffe
bei Kohle: > Mahlen der Kohle und durch verschiedene Abschneidungstechniken
> Überführung der Kohle in ein flüssigen /gasförmigen Zustand.
bei Ölen : > durch Raffinerien
 alle Verfahren sind sehr kostenspielig!
3) Ersatz gegenwärtig verwendeter Brennstoffe
 Verwendung von Brennstoffen mit niedrigem Schwefelgehalt z.B. Erdgas,
Kohle mit weniger Schwefelanteil
 Kraftwerke anstatt mit Kohle mit Kernkraft betreiben
 Alternative Energiequellen ( Sonnen- ,Wind -, Wasser-, geothermale Energie)
4) Behandlung kontaminierter (verseuchter) Gebiete
Kalkung von Böden, Seen oder Flüssen durch Zusatz von Kalk. ( bringt aber auch
Probleme mit sich!)
4. Maßnahmen
Um der Umweltverschmutzung ein stückweit entgegenzuwirken müssen schleunigst
Maßnahmen getroffen werden. Ein erster Anfang der Autoindustrie ist der
Katalysator.
4.1 Beispiel: Katalysator bei Pkws
Die Auspuffgase des Benzinmotors enthalten nicht nur Verbrennungsprodukte, wie
Kohlendioxid (CO2 ) und Wasser (H2O), sondern auch Reaktionsprodukte, die giftig
und krebserregend sein können, z.B. Kohlenstoffmomooxid (CO), unverbrannte
Kohlenwasserstoffe (CH- Verbindungen) Stickstoffoxid (NO..) und Blei. Diese Stoffe
sind zum Teil auch für die Umweltverschmutzung verantwortlich, deshalb hat man ein
Gerät entwickelt, den Katalysator, der helfen soll den Schadstoffgehalt der Abgase
um bis zu 90% zu reduzieren. Diese Katalysatoren bestehen aus Edelmetallen, wie
Platin, Palladium und Rhodium. Sie beschleunigen die vollständige Oxidation von
Kohlenstoffmomooxid und Kohlenwasserstoffe zu Kohlendioxid und Wasser. Der
Drei- Wege- Katalysator ist mit einer elektronischen Vorrichtung ausgestattet, die es
ermöglicht den Restsauerstoffgehalt in den Abgasen zu messen. Damit wird der
bestmögliche Grad der Abgasentwicklung gewährleistet, unabhängig von der
Fahrweise und der Geschwindigkeit. Damit der Katalysator auch geregelt arbeiten
kann, darf man nur bleifreies Benzin tanken, da Blei sich auf den Edelmetallen
absetzen und sie unbrauchbar machen würde.
Anmerkung: Seit 1992 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes fabrikneue
Fahrzeug mit einem geregelten Katalysator ausgestattet sein muss!
Information : Der Katalysator wird erst nach einer Strecke von über einem Kilometer
wirksam, deshalb bei kürzere Stecken lieber auf das Auto verzichten !?
4.2.
Der Dieselkatalysator
Dieselkatalysator - Diesel-Katalysator auf keramischer Basis
Stickoxide können um 70 Prozent verringert werden
Das bislang wirkungsvollste System zur Reduktion von Stickoxiden bei
Dieselmotoren ist der Dieselkatalysator. Er dient zur Nachoxidation der
Kohlenwasserstoff- und Kohlenmonoxidbestandteile im Abgas.
Der SINOx-Katalysator – SI steht für Siemens, NOx für Stickoxide – hat sich bereits
auf Hunderttausenden von Kilometern bewährt: Seit über einem Jahr testen ihn acht
Lkw im praktischen Fahrbetrieb.
Entwickelt wurde der SINOx-Kat in einem Gemeinschaftsprojekt von Daimler-Benz,
Iveco, MAN und Siemens. Mit dem nun vorgestellten Katalysator-Modul demonstriert
Siemens ein Konzept, wie die Übertragung vom Lkw auf den Pkw durchführbar wäre.
Der SINOx-Kat könnte eines der schwierigsten Umweltprobleme des Verkehrs lösen,
denn Stickoxide sind maßgeblich an der Ozon- und Sommersmogbildung sowie der
Übersäuerung der Waldböden beteiligt.
Zu 60 Prozent entstammen die vom Menschen erzeugten Stickoxide den Auspuffen
der Fahrzeuge, vor allem von Diesel-Lkw, -Pkw, -Bussen, -Lokomotiven und Schiffen.
Das besondere Dilemma: Je effizienter die Verbrennung eines Dieselmotors, das
heißt, je geringer der Treibstoffverbrauch ist, desto mehr Stickoxide entstehen.
Dieser Zielkonflikt kann letztendlich nur durch eine Abgasnachbehandlung gelöst
werden, die minimale Emissionen bei minimalem Verbrauch ermöglicht.
Das SINOx-Verfahren verwendet dazu geringe Mengen eines unschädlichen
wäßrigen Hilfsmittels (Harnstoff), das in den Abgasstrom eingespritzt wird und sich
mit den Stickoxiden zu Wasserdampf und dem harmlosen Luftstickstoff verbindet.
Das verringert den Stickoxid-Ausstoß selbst bei den schnell wechselnden
Lastzuständen des täglichen Fahrbetriebs um mehr als zwei Drittel. Darüber hinaus
sinkt die Emission von Kohlenwasserstoffen um 50 bis 70 Prozent. Der SINOx-Kat
nimmt nicht mehr Platz in Anspruch als ein konventioneller Drei-Wege-Kat für den
Ottomotor.
Der von Stahlblech ummantelte Katalysator wird aus einem keramischen Material
gefertigt, hauptsächlich auf Basis von Titanoxid und Wolframoxid. Edelmetalle und
Beschichtungen sind nicht erforderlich.
Die Strömungskanäle im Keramikblock haben bis zu 250 Zellen pro Quadratzoll.
Anders als bei Partikelfiltern gibt es keine wechselseitig verschlossenen Kanäle. Die
Abgase können also frei strömen und müssen keine Wandung durchdringen, statt
dessen kommt es zu einer chemischen Reaktion an der inneren Oberfläche des
Katalysators. Negative Auswirkungen auf die Motorleistung sind bei dieser Technik
nicht gegeben.
Grundlage des SINOx-Systems ist die Selective Catalytic Reduction (SCR) als das
bislang beste Verfahren zur Verringerung von Stickoxiden in Abgasen. Dabei kommt
Harnstoff zum Einsatz, der in einer 32prozentigen wässrigen Lösung in die
Mischkammer des Systems eingespritzt wird. Das führt zu einer Hydrolyse im
Katalysator, bei der Ammoniak freigesetzt wird, das schließlich die Stickoxide in die
unschädlichen Bestandteile Stickstoff und Wasser umwandelt. Schädliche SekundärEmissionen sind bislang nicht feststellbar.
Harnstoff (Carbamid, Urea) ist ein geruchsfreier und umweltverträglicher Grundstoff
in gängigen Produkten der Medizin, Pharmazie und Chemie sowie in Lebensmitteln
und Kosmetika. Als Reduktionsmittel für das Abgas-Management eingesetzt, werden
etwa 3% des jeweils verbrauchten Kraftstoffs benötigt; das entspricht rund 0,18 l/100
km Harnstoff bei einem Durchschnittsverbrauch von sechs Liter Diesel auf hundert
Kilometer. Damit werden bis zu 70% der Stickoxide reduziert, zusätzlich werden die
Kohlenwasserstoffe (HC) um 50 bis 70% verringert.
Für den optimalen Prozess der Abgasreinigung sorgt die elektronische Steuerung;
dazu gehört die Dosierung des Reduktionsmittels, abhängig von Temperatur und
Menge der Emissionen. Weitere Daten werden von der Motorsteuerung
übernommen. Das Gesamtsystem erreicht selbst bei schnell wechselnden
Lastzuständen im täglichen Fahrbetrieb eine NOx-Minderung von durchschnittlich
mehr als zwei Dritteln. Sollte in einigen Jahren ein serienreifer Stickoxid-Sensor zur
Verfügung stehen, dann könnte die Leistung des Abgassystems noch weiter
gesteigert werden.
Der Einbau eines SINOx-Katalysator-Moduls in den Abgasstrang nimmt nicht mehr
Platz in Anspruch als ein konventioneller Drei-Wege-Katalysator für den
Ottomotor. Das katalytische Volumen wird maximal das Doppelte vom Hubraum des
jeweiligen Motors ausmachen. Konstruktiv sind alle Voraussetzungen für einen
individuellen Zuschnitt auf Fahrzeugmodelle geschaffen.
Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte die Lebensdauer der neuen
Konvertertechnik mit der eines Motors gleichzusetzen sein. Der Preis für das
Gesamtsystem könnte
sich, entsprechende Stückzahlen vorausgesetzt, auf dem Niveau eines 3-Wege-Kats
für Benzinfahrzeuge bewegen. Für das Reduktionsmittel ist ein Preis von 50 Pfg pro
Liter denkbar. Eine flächendeckende Versorgung über das Tankstellennetz wäre kein
Problem.
Das in Frankfurt vorgestellte Abgasmanagement basiert auf langjährigen
Erfahrungen der Siemens-Kraftwerkstechnik (KWU). Die seit nunmehr zwölf Jahren
im
oberfränkischen Redwitz gefertigten SINOx-Katalysatoren haben sich bei der
Entstickung von Kohlekraftwerken weltweit bewährt. Im mobilen Einsatz ist das
SINOx-System auf einem Fährschiff in der Ostsee; ein Konverter für
Diesellokomotiven befindet sich in der Entwicklung.
Mit einem vom Freistaat Bayern geförderten Pilotprojekt von MAN in Verbindung mit
der Spedition Ebner konnten erstmals Erfahrungen auf den praktischen Betrieb
übertragen werden; dieser Feldversuch mit acht Lastkraftwagen ist 1996 angelaufen
und dauert bis März nächsten Jahres.
Presse-Referat Automobiltechnik
Gustav Mayert
Tel. (09131) 7-46489, Fax (09131) 7-28810
© Siemens AG Unternehmenskommunikation
4.3 Alternativer Energiequellen
Um der Umweltverschmutzung durch Energiegewinnung entgegenzuwirken , sollte
man sich für die Zukunft überlegen auf alternativen Energiequellen umzusteigen.




Solarenergie ( Solarzellen)
Windenergie ( Windräder)
Wasserenergie ( Turbinen,...)
....
Zwar sind diese alternativen Energiequellen kostspielig, aber man sollte sich
überlegen, was einem wichtiger ist : viel Geld zu besitzen und krank zu sein, oder
einen Teil seines Geldes zu investieren um in einer gesunden Umwelt zu leben zu
können.
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