EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Brüssel, 8. November 2012 Soforthilfe der EU nach Wirbelsturm „Sandy“: 6 Mio. EUR für die Karibik Aufgrund der schwerwiegenden Schäden durch den Wirbelsturm „Sandy“ hat die Europäische Union 6 Mio. EUR bereitgestellt, um Soforthilfe für die bedürftigsten Menschen zu leisten, die besonders unter den Folgen des Wirbelsturms in der Karibik leiden. Kuba und Haiti sind die Länder, die „Sandy“ am stärksten getroffen hat: 3 Millionen beziehungsweise 1,5 Millionen Menschen sind dort betroffen. Auch die Dominikanische Republik und Jamaika haben schwere Schäden davongetragen. Verwüstetes Ackerland und vernichtete Ernten schüren die Angst vor Nahrungsmittelknappheiten; auch Häuser und Infrastruktur wurden zerstört. Die unmittelbare Priorität liegt bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser, um das Auftreten von durch verunreinigtes Wasser übertragenen Krankheiten und in von Cholera betroffenen Ländern einen Anstieg der Cholerafälle zu verhindern. Für den Wiederaufbau von Unterkünften und der grundlegenden Infrastruktur wird massive Unterstützung benötigt. „Wirbelsturm „Sandy“ ist ein weiteres Beispiel für die zunehmende Intensität von Naturkatastrophen, gegen die selbst die am besten gewappneten Länder wie die Vereinigten Staaten nicht ankommen. Am stärksten wurde Haiti getroffen, ein Land, das noch immer versucht, sich von dem Erdbeben von 2010 und einer Cholera-Epidemie zu erholen. Allein in diesem Jahr trafen Haiti eine Dürre, dann im August der tropische Sturm „Isaac“ und nun im Oktober der Wirbelsturm „Sandy“. Die geballten Auswirkungen dieser Naturkatastrophen waren verheerend für die ohnehin bereits sehr anfällige Bevölkerung. Kuba hingegen hat ausgezeichnete Katastrophenvorsorgeprogramme; dennoch richtete „Sandy“ in den Ostprovinzen schwerwiegende Schäden an. Die Katastrophenvorsorge kann Naturkatastrophen nicht verhindern, aber Leben retten. Daher werden wir Soforthilfe für die betroffenen Regionen leisten und weiterhin Programme zur Katastrophenvorsorge in der Karibik fördern“, erklärte Kristalina Georgieva, Kommissarin für internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion. Die Soforthilfe der Europäischen Kommission wird Menschen, die von den Folgen des Wirbelsturms „Sandy“ betroffen sind, unmittelbar zugutekommen: durch Bereitstellung von Lebensmitteln und einfachen Hausrats, Reparatur von Häusern und Wiederherstellung der Wasserversorgung. Die Mittel in Höhe von 6 Mio. EUR werden außerdem auch dafür verwendet, der Landwirtschaft mit Saatgut und Gerätschaften für die Landwirte wieder auf die Beine zu helfen. IP/12/1190 Hintergrund Ab dem 24. Oktober raste der Wirbelsturm „Sandy“ nordwärts durch Puerto Rico, die Dominikanische Republik, Haiti, Jamaika, Kuba, die Bahamas und die Vereinigten Staaten und forderte mehr als 190 Todesopfer. Haiti und Kuba sind in der Karibik am stärksten von der Katastrophe betroffen. In Haiti gab es starke Regenfälle, Überschwemmungen und Schlammlawinen, die Schäden an Gebäuden anrichteten und Ernten zerstörten. In Kubas Ostprovinzen waren die Schäden verheerend, besonders in Santiago, der zweitgrößten Stadt des Landes. Todesopfer und Schäden wurden auch von Puerto Rico, der Dominikanischen Republik, Jamaika, den Bahamas und den Vereinigten Staaten gemeldet. Die Experten für humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission tragen vor Ort zu der Beurteilung der Lage bei, damit der Hilfsbedarf ermittelt werden kann, beispielsweise im Hinblick auf Notunterkünfte und Nahrungsmittelhilfe sowie auf sauberes Trinkwasser und notdürftige sanitäre Anlagen zur Vorbeugung von durch verunreinigtes Wasser übertragenen Krankheiten. Die Karibik gehört zu den Regionen der Welt, die Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Erdrutschen, Schlammlawinen und Erdbeben am meisten ausgeliefert sind. Seit 1995 hat die Europäische Kommission etwa 140 Mio. EUR humanitäre Hilfe für die Region (ohne Haiti) bereitgestellt, damit Katastrophenschäden beseitigt und die betroffenen Regionen besser für künftige Naturkatastrophen gerüstet werden konnten. In Haiti findet der derzeit größte Hilfseinsatz der Europäischen Union in Lateinamerika und der Karibik statt. Auf das Erdbeben im Januar 2010 reagierte die Kommission schnell und entschlossen. Auch auf den Ausbruch der Cholera-Epidemie im Oktober 2010 folgte humanitäre Hilfe der Kommission. Die Kommission unterstützt weiterhin die Umsiedlung seit dem Erdbeben in Lagern untergekommener Menschen in sichere und angemessene Unterkünfte, die Bekämpfung der Cholera-Epidemie und die Katastrophenvorsorge. Insgesamt beläuft sich die seit 2009 an Haiti geleistete humanitäre Hilfe auf 195 Mio. EUR. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission 522 Mio. EUR für mittel- und langfristige Entwicklungsmaßnahmen und den Wiederaufbau Haitis vorgesehen. Kuba ist ein katastrophengefährdetes Land, aber bekannt für seine gute Katastrophenvorsorge. Im Jahr 2008 bot die Europäische Kommission nach den Wirbelstürmen „Gustav“ und „Ike“ Soforthilfen in Höhe von 2 Mio. EUR an. Mehr als 3 Millionen Menschen waren vor den Wirbelstürmen evakuiert worden und kamen so mit dem Leben davon. Trotz der Vorsorgemaßnahmen beschädigten die beiden Wirbelstürme Wohnraum, der die soziale Infrastruktur, die Gesundheitsinfrastruktur und die Landwirtschaft. Die Soforthilfe der Europäischen Kommission wurde für die Reparatur von Unterkünften und die Verteilung einfachen Hausrats verwendet. 2 Weitere Informationen Die humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission für die Karibik: http://ec.europa.eu/echo/aid/caribbean_pacific/caribbean_en.htm (auf Englisch) Die humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission für Haiti: http://ec.europa.eu/echo/aid/caribbean_pacific/haiti_en.htm (auf Englisch) Website von EU-Kommissarin Georgieva: http://ec.europa.eu/commission_2010-2014/georgieva/index_en.htm (auf Englisch) Kontakt: Irina Novakova (+32 229-57517) David Sharrock (+32 229-68909) 3