Die Geschlechtsentwicklung Die Geschlechtsentwicklung läuft auf zwei Ebenen: genetisch und hormonell! 1.) Genetisch: Beim Säuger bestimmt das Männchen das Geschlecht, da es ein X und ein Y Chromosom besitzt. (Das Weibchen kann nur immer eines ihrer beiden X-Chromosomen beitragen). Da das XChromosom beide Geschlechter besitzen, bietet sich das Y-Chromosom, das nur das Männchen besitzt, zur Geschlechtsbestimmung an. Hier sitzt das SRY (=sex determining region of Ychromosome) Gen, das für die Expression verschiedener Hormone zuständig ist (einfach ausgedrückt, in Wirklichkeit ist das natürlich komplizierter). 2.) Es gibt zwei wichtige Hormone: AMH (Anti-Müller Hormon) und Testosteron. Bei den Weibchen entwickeln sich die Müllerschen Gänge ohne weiteres Zutun zu den ableitenden weiblichen Geschlechtsorganen. Soll ein Männchen entstehen, so muß dies verhindert werden. Das erledigt das AMH (Sertolizelle). Bei den Weibchen gehen die Wolffschen Gänge ohne weiteres Zutun zugrunde. Soll ein Männchen entstehen, so muß dies verhindert werden, d.h. die Wolffschen Gänge müssen aktiv zur Differenzierung angeregt werden. Dies macht das Testosteron (Leydigzelle). Bei den Vögeln: Im Gegensatz zu den Säugern (Männchen heterozygot XY und Weibchen homozygot XX) ist bei den Vögeln das Männchen homozygot und das Weibchen heterozygot, d.h. hier bestimmt das Weibchen das Geschlecht des Kükens, da sie entweder männliche oder weibliche Eier legt, während das Männchen stets männliche Spermien hinzufügt. Das Geschlecht ist somit mit der Ablage des Eies festgelegt. Bei den Säugern wird das Geschlecht hingegen erst bei der Befruchtung festgelegt (X oder Y Spermium).