Stellungsnahme zu dem Artikel "Not in Kliniken" Ärzte entscheiden über Leben und Tod, so heißt es im Artikel ″Not in Kliniken" von Lars Wienand vom 17.12.20. Aufgrund der mangelnden Ausstattung an medizinischen Geräten sowie Patientenbetten fordern diese Probleme Ärzte heraus, Patienten mehrfach zu triagieren. Ungewiss dabei sind jedoch rechtliche Folgen für die Ärzte und konkrete Regeln, wie ein Arzt bei so einer Auswahl zu handeln habe. Strafrechtsexperte Michael Kubiciel unterscheidet in zwei Varianten der Triage. Zum einen erläutert er die "Ex-ante-Triage", wobei mehrere Patienten medizinische Hilfe benötigen, jedoch nur ein freier Beatmungsplatz zur Verfügung steht. Laut Kubiciel sollte ein Arzt frei entscheiden dürfen, wen er benachteiligt und wen er medizinisch versorgt. Meiner Meinung nach bringt dies gewisse Aspekte mit sich, einerseits muss der Arzt, wenn zwei bedürftige Personen Hilfe benötigen, jedoch nur ein Platz frei ist, entscheiden, wen er behandelt. Denn zögern bei einer durchaus tödlichen Krankheit sollte man besser vermeiden! Wichtig dabei ist, dass der Arzt sich gewisse Fragen stellt, wie zum Beispiel in welcher Verfassung der Patient sich befindet, um entscheiden zu können wie hoch die klinische Erfolgsaussicht bei jedem einzelnen Patienten ist. So harsch wie es klingt, sollte man die Bedürftigen mit einer höheren Erfolgsaussicht auf Gesundheit, denen mit der geringen Erfolgsaussicht bevorzugen. Obwohl diese Art der Triage meiner Meinung nach plausibel und nachvollziehbar ist, kommen mir Gedanken auf, wie psychisch belastend und voller Druck dies für einen Arzt sein muss, mit dieser Entscheidung oder auch "Auswahl", klarkommen zu müssen, ohne dabei konkrete rechtliche Regeln nachzugehen, da sie nicht einmal existieren. Ich stelle mir vor das die Triage den Ärzten um Einiges "leichter" fallen würde, wenn sie nicht so allein dastehen würde und rechtliche Richtlinien befolgen könnten, ohne rechtliche Folgen fürchten zu müssen. Andererseits spielt bei der Triage das Alter eine Rolle. Denn fast jeder würde nach gewissen Kriterien heraus das Alter als einen Aspekt für die Triage betrachten. So auch Kubiciel, der den zweiten Fall der Triage aufweist, der da lautet ″Ex-post-Fall". In diesem wird beschrieben, dass ein alter Patient seinen Beatmungsplatz für den jüngeren Patienten freimachen soll. Welches meiner Meinung nach äußerst schwachsinnig klingt. . Doch laut dem Ethikrat ist dies "rechtswidrig" und völlig akzeptabel, da ein Leben nicht weniger Wert ist, als ein anderes. Doch man beachtet nicht, dass der Gesundheitszustand nicht vom Alter abhängig ist, sondern wie körperlich fit und zerbrechlich eine Person ist. Denn ein Patient höherem Alters könne in einem körperlichen Gesamtzustand weitaus gesünder sein, als ein Patient jüngeren Alters. Deshalb sollte man solche Aussagen durchaus bedenken, bevor man sie bekannt gibt. Deshalb schließe ich mich der Meinung Kubiciels an, da man ohne medizinische Kenntnisse nicht nach dem Alter des Patienten urteilen darf, wem man den Platz belässt und wen man den Platz frei machen lässt. Alles in Allem ist der Mangel an Beatmungsplätze bzw. die Ausstattung in Krankenhäusern ein großes Problem, welches leider von einem auf den anderen Tag nicht zu lösen ist. Jedoch ist es meiner Meinung nach für Ärzte mental sehr belastend überhaupt so eine vorliegende Entscheidung zu treffen, wenn dies der Fall ist und im Endeffekt über Menschenleben zu bestimmten.