Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss PRESSEMITTEILUNG Nr. 47/2008 Datum: 29. Mai 2008 50 Jahre EWSA: Der Blick in die Vergangenheit gibt Inspiration für die Zukunft Am 28. Mai 2008, 50 Jahre nach der Schaffung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA), kamen heute führende Persönlichkeiten der EU, ehemalige EWSA-Präsidenten und junge Europäer aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten in Brüssel zusammen, um anlässlich einer Jubiläumsplenartagung den Geburtstag des Ausschusses zu begehen. Teil dieser Sonderplenartagung war eine Debatte zwischen jungen Europäern und EWSA-Mitgliedern über die Herausforderungen, mit denen die Europäische Union und der EWSA konfrontiert sind. Eröffnet wurde die Plenartagung von EWSA-Präsident Dimitris Dimitriadis. Er unterstrich, dass der EWSA in den letzten 50 Jahren eine wichtige Rolle als Brücke zwischen den EU-Institutionen und der organisierten Zivilgesellschaft wahrgenommen und einen sichtbaren und handfesten Beitrag zum Rechtsetzungsprozess der Europäischen Union geleistet habe. Er versicherte, dass der EWSA auch weiterhin eng mit den EU-Institutionen und den Bürgern Europas zusammenarbeiten werde. "Eine der wichtigsten Herausforderungen für den EWSA besteht darin, seine Präsenz in der Debatte über die Zukunft Europas im Kontext der Ratifizierung des Vertrags von Lissabon zu verstärken und seine Arbeit transparenter und für die Bürger zugänglicher zu machen", so der EWSAPräsident. In seiner Ansprache hob Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments, den großen Mehrwert der Stellungnahmen des EWSA und seiner Mitglieder als einer auf der Erfahrung vor Ort beruhenden Quelle an Sachwissen hervor. Er unterstrich die Bedeutung von Solidarität bei der Erreichung der Ziele der EU und des sozialen Dialogs auf europäischer Ebene. "Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen", betonte Pöttering. Marjeta Cotman, slowenische Ministerin für Arbeit, Familie und Soziales - als Vertreterin für den amtierenden Ratsvorsitz - verwies darauf, dass der EWSA den Bürgern die EU-Politik näher bringe. "Wir brauchen einen konstruktiven Dialog und partnerschaftliche Synergien, um alle Herausforderungen, die sich der Europäischen Union stellen, bewältigen zu können", fügte sie hinzu. José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, hob hervor, dass diese Feier ein Zeichen für die Dauerhaftigkeit der grundlegenden Werte der europäischen Integration sei. "Der EWSA ist ein unverzichtbarer Partner für andere Institutionen", betonte der Präsident. Auch werde durch den Lissabon-Vertrag, sobald er ratifiziert worden sei, die Rolle des EWSA gestärkt. Luc van den Brande, Präsident des Ausschusses der Regionen, wies darauf hin, dass die Konsultation zu einem zentralen Element des europäischen Beschlussfassungsprozesses werde. Er betonte nachdrücklich die Bedeutung der Zusammenarbeit für die künftige Entwicklung eines Europas höchster Qualität. "Gemeinsam für ein partnerschaftliches Europa!", erklärte er abschließend. Zur Debatte trugen vier ehemalige EWSA-Präsidenten - Susanne Tiemann (1992-1994), Tom Jenkins (1996-1998), Göke Frerichs (2000-2002) und Roger Briesch (2002-2004) - sowie die Vorsitzenden der Gruppen des EWSA bei: Henry Malosse (Arbeitgeber), Mario Sepi (Arbeitnehmer) und Staffan Nilsson (Verschiedene Interessen). DE Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss Jugenderklärung: "Der EWSA und die Zukunft der europäischen Integration aus Sicht der Jugend" Im zweiten Teil der Plenartagung diskutierten EWSA-Mitglieder und junge Europäer (Mitglieder des Europäischen Jugendforums und Praktikanten des EWSA) über die Jugenderklärung, ein Dokument, das eine Zielvorstellung für die Zukunft der EU und die Projekte des EWSA enthält. Die jungen Menschen forderten die EU und den EWSA auf, sich auf Themen wie Globalisierung, Bevölkerungsalterung, Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Gleichstellung zu konzentrieren. Sie riefen auch dazu auf, die partizipative Demokratie in einer stärkeren Partnerschaft zwischen allen Interessenträgern im Rahmen der europäischen Entscheidungsstrukturen zu vertiefen. "Nur durch die Förderung von Synergieeffekten zwischen Akteuren und politischen Gremien können wir auf das empfundene Demokratiedefizit eingehen und so dazu beitragen, dass die Europäer Eigenverantwortung für die europäische Integration entwickeln", heißt es in dem Dokument abschließend. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Karel Govaert, EWSA-Pressedienst Rue Belliard 99, B-1040 Brüssel Tel.: +32 2 546 9396/9586; Mobiltel.: +32 475 75 32 02 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.eesc.europa.eu/ Pressemitteilungen: http://www.eesc.europa.eu/activities/press/cp/index_en.asp (Englisch) http://www.eesc.europa.eu/activities/press/cp/index_fr.asp (Französisch) Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) gewährleistet die Vertretung der verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Bereiche der organisierten Zivilgesellschaft. Er ist eine beratende Versammlung und wurde 1957 durch die Römischen Verträge errichtet. Die beratende Funktion des EWSA ermöglicht es seinen Mitgliedern und damit auch den Organisationen, die diese vertreten, am Beschlussfassungsprozess der Gemeinschaft teilzuhaben. Dem Ausschuss gehören 344 Mitglieder an, die vom Rat ernannt werden.