Ausgabe: HAZ Datum: 10.10.2006 Osteoporose durch Cola? Studie zeigt Zusammenhang von Knochendichte und Ernährung Etwa jede dritte Frau über 60 Jahren leidet bereits an Osteoporose. Und eine amerikanische Studie geht davon aus, dass mehr als die Hälfte aller Menschen, etwa 55 Prozent und vorwiegend Frauen, mit dem Risiko leben, irgendwann an Osteoporose zu erkranken – also poröse Knochen zu entwickeln mit der Gefahr von häufigen, komplizierten Knochenbrüchen. Dabei spielen Ernährungsfehler und Bewegungsmangel eine große Rolle. Insbesondere der häufige Konsum von Cola und eine geringe Knochendichte scheinen eng zusammenzuhängen, schreiben die Forscher im „American Journal of Clinical Nutrition“. Diese Übereinstimmung zeigte sich vor allem bei Frauen und der Knochendichte ihrer Hüfte. Je mehr Cola eine Frau trank, desto poröser waren ihre Hüftknochen. Bei Männern und Dichtemessungen der Wirbelsäule konnte dieser enge Zusammenhang nicht nachgewiesen werden. „Physiologisch gesehen könnte eine kalziumarme und phosphorreiche Diät den Knochenverlust begünstigen“, erklärt Katherine Tucker von der Tufts-Universität. So werde die Balance des Knochenumbaus dabei eher in Richtung Kalziumverlust verschoben, was wiederum die Abnahme der Knochendichte bedingt. Beim Verzehr anderer, nicht phosphorhaltiger Softgetränke konnte eine geringere Knochendichte nicht nachgewiesen werden. Trotzdem fordern die Forscher weitere Studien, um zu prüfen, ob auch der alleinige zusätzliche Verzehr von Phosphorsäure die Knochendichte ungünstig beeinflusst. Denn im Vergleich zu anderen Lebensmitteln wie Huhn oder Käse sei der Phosphorgehalt in der Cola vernachlässigbar. „Wir wissen nicht warum Frauen, die viel Cola trinken, eine geringere Knochendichte haben“, so Tucker. Vielleicht sind andere Gewohnheiten dabei noch viel entscheidender. Denn neben dem hohen Cola-Konsum lag auch die Kalziumaufnahme der beteiligten Frauen unterhalb der empfohlenen Dosis. Sie aßen weniger Gemüse und Bohnen und tranken auch weniger Fruchtsäfte. Zwischen 1960 und 1990 „hat sich der Verzehr von Softdrinks mit Kohlensäure mehr als verdreifacht“, so die Mitarbeiter der Studie. Und innerhalb der Studie wurde das phosphorhaltige Cola-Getränk mit mehr als 70 Prozent aller Softgetränke bevorzugt. An der Studie beteiligten sich mehr als 2500 ältere Menschen mit einem Durchschnittsalter von knapp 60 Jahren. Neben der Auswertung von Ernährungsfragebogen wurde die Knochendichte der Wirbelsäule und an drei verschiedenen Stellen der Hüfte gemessen. Unabhängig von Alter, menopausalem Status sowie Zigaretten- oder Alkoholkonsum und Kalzium- und Vitamin-D-Einnahme zeigte sich ein einheitliches Bild. Bei Frauen war ein hoher Cola-Konsum immer auch mit einer geringen Knochendichte an allen drei untersuchten Stellen der Hüfte gekoppelt. Die Ergebnisse waren ähnlich bei Diät-Cola und zeigten sich auch bei koffeinfreier Cola, allerdings war die Übereinstimmung hier ein bisschen schwächer. wsa