Ovarian follicular development, estrus, and ovulation in seasonally

Werbung
Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion
Geschäftsbereich SGD-SSP
Literaturrecherche
Ovarian follicular development, estrus, and ovulation in seasonally anestrous
sows treated seven days post weaning with equine and human chorionic
gonadotropins
C. J. Bracken et al.
Journal of Swine Health and Production 14, 4, 2006, 207-209
Ein schnelles Eintreten der Brunst nach dem Absetzen der Ferkel erhöht die Produktivität einer
Sauenherde massgeblich. Die Brunst wird beeinflusst durch die Jahreszeiten und Produktionsfaktoren
vermittelt über die Entwicklung von Ovarfollikeln. Sauen mit Follikeln die kleiner als 4 mm sind haben
häufig einen verzögerten Östruseintritt oder werden sogar anöstrisch. Hohe Umgebungstemperaturen
während der Laktation führen zur Wachstumshemmung der Follikel und somit zu einer Verzögerung in
der Ausbildung von normalen Follikeln nach dem Absetzen. Somit sollte eine Wiederherstellung der
reduzierten Follikelbildung während des Anöstrus die Östrusrate nach dem Absetzen wieder
verbessern. Eine extra hierfür entwickelte Mischung aus humanem (hCG; 200 IU pro ml) und equinem
(eCG; 400 IU pro ml) Choriongonadotropin war für die Stimulation der Follikelentwicklung in Sauen
und Remonten hergestellt worden (PG 600, Intervet, Millsboro, Delaware).
Die aktuelle Praxis beinhaltet die Injektion von PG 600 um Östrus und Ovulation auszulösen und
einen saisonalen Anöstrus zu verhindern. Das Hinauszögern einer Injektion bis zum Tag 7 nach dem
Absetzen führt zu einem wirtschaftlichen Vorteil, da die Sauen bis zu diesem Zeitpunkt beobachtet
werden können und nur die betroffenen Tiere behandelt werden müssen.
Ziel dieser Studie war die Dokumentation von durchschnittlicher Follikeldurchmesser,
Östrusanzeichen und Trächtigkeiten bei Schweinen, welche am Tag 7 nach dem Absetzen mit PG
600 gegen Anöstrus behandelt wurden. Als Kontrolle dienten Injektionen mit Kochsalzlösung.
Der Versuch wurde im August in einem Betrieb in Missouri durchgeführt, wo das Auftreten von
saisonaler Infertilität bereits bekannt war. Die durchschnittliche Aussentemperatur betrug 29.5°C und
die Luftfeuchtigkeit 74.6%, wobei die klimatischen Bedingungen in den Stallungen möglichst konstant
gehalten wurden.
Die Östruskontrolle wurde 1 Mal täglich ab Tag 3 nach dem Absetzen (Absetzen = Tag 0) bis am Tag
13 (Ende des Versuchs) durch einen Techniker mittels Rückendrucktest und Eberkontakt durchgeführt. Die Sauen wurden als östrisch bezeichnet, wenn sie einen Duldungsreflex in Anwesenheit des
Ebers zeigten. Tiere, die am Tag 7 keine Anzeichen für einen Östrus zeigten wurden zufällig der
Kontrollgruppe oder Versuchsgruppe zugeordnet. Dabei wurden der Gruppe PG 600 bzw. KochsalzLösung insgesamt 11 und 10 nach der 1., 10 und 8 Tiere nach der 2. und 8 und 10 Tiere nach der 3.
oder mehr Trächtigkeiten zugeführt. Täglich wurde eine transrektale Ultraschalluntersuchung
beginnend am Tag der Behandlung bis am Tag 6 durchgeführt. Sauen, die bis am Tag 13 nicht
besamt werden konnten wurden aus der Zuchtherde entfernt. Die Tiere wurden am Morgen des 1. und
2. Östrustages inseminiert.
Mittels Ultraschall wurden Follikel deren Durchmesser grösser als 2 mm war ausgemessen und ein
Durchschnittswert errechnet. Meist wurden pro Sau und Tag 10 Follikel ausgewertet. Der Tag der
Ovulation wurde definiert als Tag, an dem präovulatorische Follikel (> 6 mm) verschwanden.
Die Zeitintervalle von Behandlung bis Östrus und Behandlung bis Ovulation wurden ausgewertet.
Der durchschnittliche Follikeldurchmesser war in den mit PG 600 behandelten Sauen grösser als bei
den Tieren, die eine Injektion Kochsalzlösung erhielten. Ebenso war die Anzahl Sauen, die brünstig
wurden und ovulierten grösser. Das durchschnittliche Zeitintervall von Östrus bis Ovulation war bei
allen Sauen gleich. Verglichen mit den Kontrolltieren konnte eine grössere Anzahl an behandelten
Sauen besamt werden und wurde trächtig. Alle tragenden Sauen ferkelten auch ab.
Infertilität der Sauen kommt häufig im Sommer bei erhöhten Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und
langen Photoperioden vor. Einige Effekte des Hitzestresses auf die Reproduktion könnten bedingt
sein durch die geringere Futteraufnahme, die bei hyperthermischen Sauen beobachtet werden kann.
Die saisonale Infertilität ist assoziiert mit kleinen und nicht wachsenden Follikeln. Die erhaltenen
Resultate unterstützen einen Zusammenhang zwischen dieser mangelhaften Entwicklung und dem
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.11.2006
Seite 1 von 2
Anöstrus. Die Sauen, die für diesen Versuch eingesetzt wurden hatten zu Versuchsbeginn Follikel, die
einen Durchmesser von 4 mm nicht überschritten und sie entwickelten sich in den Kontrollsauen auch
nicht weiter. Eine Behandlung mit PG 600 führte offensichtlich zur Brunstauslösung und Ovulation bei
Sauen, die andernfalls evt. nicht wieder rauschig geworden wären. Somit konnte der Effekt, der bei
Hitzestress zu einer mangelhaften Follikelausbildung führt überwunden werden.
In einer vorgängigen Studie konnte eine Ovulation vor der eigentlichen Brunst nach dem Einsatz von
PG 600 beobachtet werden. Bei der erwähnten Studie wurde keine Kontrolle durchgeführt. Deshalb
wurde bei dieser Arbeit eine Kontrollgruppe mitgeführt. Es konnten keine Anhaltspunkte für verfrühte
Ovulationen beobachtet werden. Das Zeitintervall von Östrus zu Ovulation betrug ca. 2 Tage für PG
600 behandelte Tiere und für solche, welche mit Kochsalzlösung gespritzt wurden. Die vorgängige
Studie wurde in derselben Herde zu einer späteren Jahreszeit durchgeführt, mit Sauen, die über mehr
reife Follikel verfügten. Vielleicht beeinflusst eine grössere Follikelmaturität zum Zeitpunkt der PG 600
Injektion den Zeitpunkt der Ovulation bezüglich des Östrus.
-
-
-
Am Tag 7 nach dem Absetzen wurden anöstrische Sauen identifiziert und entweder mit
equinen und humanen Choriongonadotropinen (PG 600) oder mit Salzlösung
behandelt.
Die Injektion von PG 600 in anöstrische Sauen am Tag 7 nach dem Absetzen kurbelte
die Follikelreifung an und somit auch die Anzahl Sauen die innerhalb einer Woche
einen Östrus zeigten und besamt werden konnten.
Die Verschiebung der Behandlung auf einen späteren Zeitpunkt (Tag 7) hat den Vorteil,
dass nur die anöstrischen Tiere behandelt werden.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.11.2006
Seite 2 von 2
Herunterladen