4. Konzentrationsmaße (Disparitätsmaße) Situation: Es seien x(1),…,x(n) die geordneten Beobachtungen ( alle > 0 ) einer Stichprobe mit den geordneten Ausprägungen a(1),…,a(r) und den zugehörigen absoluten Häufigkeiten H1,…,Hr. Frage: Wie viel Prozent der Merkmalssumme ( vi ) entfallen auf wie viel Prozent der (wertniedrigsten) Merkmalsträger ( ui )? → Lorenzkurve vi Anteil der Merkm alssumme 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 Anteil der Merkmalsträger ui 4. Konzentrationsmaße (Disparitätsmaße) - 25 - Beispiel: 5-maliges Würfeln, n = 5 0,0 1,0 x(j) ui vi 1 1 2 2 4 1/5 = 0,2 2/5 = 0,4 3/5 = 0,6 4/5 = 0,8 1 1/10 = 0,1 2/10 = 0,2 4/10 = 0,4 6/10 = 0,6 1 Anteil der Merkm alssumme gemäß (I.) 0,8 1,0 0,6 0,4 0,2 0,6 0,4 0,2 0,1 0,0 0,0 ∑ = 10 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 Anteil der Merkmalsträger Oder einfacher gemäß (II.) (Arbeitstabelle): a(j) Hj ui a(j) Hj vi 1 2 4 2 2 1 2/5 = 0,4 4/5 = 0,8 1 2 4 4 2/10 = 0,2 6/10 = 0,6 1 ∑ = 5 ( = n) ∑ = 10 0,0 1,0 Anteil der Merkm alssumme 1,0 0,8 0,6 0,6 0,4 0,2 0,2 0,0 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 Anteil der Merkmalsträger 4. Konzentrationsmaße (Disparitätsmaße) - 26 - Extremfälle: Keine Konzentration: Alle Merkmalsträger haben den gleichen Anteil an der Merkmalssumme, d.h. auf α∙100% der Untersuchungseinheiten entfallen α∙100% der Merkmalssumme (0 ≤ α ≤ 1). Beispiel: Auf 10%, 20%,…,100% der befragten Haushalte entfallen 10%, 20%,…,100% des angegebenen Vermögens. Die Lorenzkurve ist die Diagonale. Vollständige Konzentration: Ein Merkmalsträger vereinigt auf sich die gesamte Merkmalssumme; alle übrigen haben keinen Anteil. Beispiel: Ein Haushalt verfügt über das gesamte angegebene Vermögen. Alle anderen haben nix. Die Lorenzkurve verläuft bis zum Punkt ((n-1)/n, 0) auf der Abszisse (x-Achse) und steigt dann fast senkrecht auf bis zum Punkt (1, 1). Damit ist offensichtlich: Die Lorenzkurve ist eine graphische Darstellung für die Ungleichheit der Verteilung. Je näher die Lorenzkurve an der Diagonalen liegt, um so geringer ist die Konzentration, je weiter sie sich davon entfernt, um so größer ist die Konzentration. 4. Konzentrationsmaße (Disparitätsmaße) - 27 - Beispiel: Anzahl der Beschäftigten in kleinen Handwerksbetrieben, Vergleich zweier Regionen Merkmalsträger: Handwerksbetriebe Merkmal: Anzahl der Beschäftigten Altenkirchen Wittgenstein Anzahl der Beschäftigten a(j) Anzahl der Betriebe Hj Anzahl der Beschäftigten a(j) Anzahl der Betriebe Hj 1 2 3 30 40 30 1 2 3 120 40 40 ∑ = 100 ∑ = 200 Arbeitstabellen: Altenkirchen a(j) Hj ui a(j) Hj vi 1 2 3 30 40 30 30/100 = 0,3 70/100 = 0,7 1 30 80 90 30/200 = 0,15 110/200 = 0,55 1 ∑ = 100 ∑ = 200 Wittgenstein a(j) Hj ui a(j) Hj vi 1 2 3 120 40 40 120/200 = 0,6 160/200 = 0,8 1 120 80 120 120/320 = 0,375 200/320 = 0,625 1 ∑ = 200 ∑ = 320 4. Konzentrationsmaße (Disparitätsmaße) - 28 - Altenkirchen a(j) Hj ui a(j) Hj vi 1 2 3 30 40 30 30/100 = 0,3 70/100 = 0,7 1 30 80 90 30/200 = 0,15 110/200 = 0,55 1 ∑ = 100 ∑ = 200 Wittgenstein a(j) Hj ui a(j) Hj vi 1 2 3 120 40 40 120/200 = 0,6 160/200 = 0,8 1 120 80 120 120/320 = 0,375 200/320 = 0,625 1 ∑ = 200 ∑ = 320 1,0 0,0 1,0 Region Anteil der Beschäftigten 0,9 Altenkirchen Wittgenstein 0,8 0,6 0,7 0,6 0,6 1,0 0,0 0,5 0,4 0,4 0,3 0,2 0,2 0,1 0,0 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 Anteil der Handwerksbetriebe Frage: In welcher Region ist die Konzentration (Ungleichheit der Verteilung) größer? Gesucht: Maß für die Ungleichheit der Verteilung. 4. Konzentrationsmaße (Disparitätsmaße) - 29 -