WOFÜR STEHT DAS KREUZ JESU

Werbung
68624366
WOFÜR STEHT DAS KREUZ JESU - URSPRÜNGLICH? (thematisch)
Lang ist die Liste unschuldig Gestorbener...
Es ist unbestritten, dass im Lauf der Menschheitsgeschichte ungezählte Frauen und
Männer, Kinder und Jugendliche unschuldig sterben mussten: durch Naturkatastrophen
und Unfälle, durch Kriege und Verbrechen und - was besonders beklagenswert ist durch Fehlurteile von Gerichten.
Eindeutig gehört in die Reihe der durch falschen Richterspruch unschuldig Hingerichteten
auch Jesus von Nazareth. Er hat während der 33 Jahre seines Erdenlebens keinem einzigen
Menschen etwas Böses getan, im Gegenteil! „Den Armen verkündete er die Botschaft vom
Heil, den Gefangenen Freiheit, den Trauernden Freude“, so betrauerten ihn seine Freunde,
dabei das Wort des Propheten Jesaja aufgreifend, das dieser über das Wirken des
anzukündigenden Messias gebraucht hatte. Was besonders aufhorchen lässt? Selbst Pilatus,
sein Richter, bekennt über Jesus: „Ich finde keine Schuld an ihm“ (Joh 19,4). Und jener Hauptmann auf Golgota, der das Todesurteil zu vollstrecken hatte, bekennt: „Das war wirklich ein
gerechter Mensch“ (Lk 23, 47). - Ist Jesus unschuldig gestorben? Ja. Durch einen
Justizirrtum? Nein!
... aber einzig Jesu Tod hat die Kraft zu Sünden vergebender Erlösung
Der hingerichtete Jesus steht aber noch auf einer ganz anderen Liste, auf der sonst kein
weiterer Name verzeichnet ist. Mit seinem Sterben lässt sich kein anderer Tod vergleichen;
denn Jesu Tod besitzt als einziger Sünden vergebende Kraft. Er bewirkt die Versöhnung der
sündigen Menschheit mit Gott. Auf diesen theologischen Sachverhalt verweist als Erster
Paulus, wenn er an die Gemeinde in Korinth schreibt: „Christus ist für unser Sünden
gestorben, gemäß der Schrift“ (l Kor 15, 3). Jesus ist absolut unschuldig gestorben, aus freier
Entscheidung heraus und hat sich mit allen Leidenden dieser Welt solidarisiert.
Unschuldig, freiwillig und für andere gestorben - das sind in Jesu Fußspuren und in seiner
Kreuzesnachfolge eine große Schar von Glaubenszeugen auf dieser inzwischen 2000-jährigen
Christentumsgeschichte. Erinnert sei hier lediglich an Edith Stein, Maximilian Kolbe und Sr.
Restituta aus der NS-Zeit; oder an Franz von Assisi, Elisabeth von Thüringen und Mutter Teresa von
Kalkutta, die ihr Leben im Dienst an den Armen verzehrt haben. Aber für die Sünden der Welt
gestorben ist einzig und allein Jesus Christus! Das hebt seinen Tod grundlegend heraus aus der
Reihe aller sonst unschuldig Gemordeten und selbstlosen Lebensretter.
• .. und besitzt Ewigkeitswert
Einzig Jesu Tod erlöst die Menschheit. Sein Sterben ist einmalig und von bleibendem Wert:
angefangen von Adam und Eva bis hin zum letzten Mann, zur letzten Frau auf dieser Welt.
Wenn Jesus als Gekreuzigter und Auferstandener kommen wird, um die Welt als Richter
aufzurichten und zurechtzubringen, dann werden uns die Augen aufgehen, von welcher
Kraft sein Erlösungstod gewesen ist.
Was aber heißt: „Lernen unter dem Kreuz des Karfreitags“...?
Wir sollen im Angesicht des Leidens Christi nicht einfach Jesus bemitleiden, so wie es die
weinenden Frauen sich von ihm bei seinem Kreuzweg belehrend sagen lassen mussten.
Vielmehr sollen wir uns von seinem Schicksal treffen und unseren Blick weiten lassen für die
große Leidensgeschichte dieser Welt. In der Perspektive des Kreuzes Jesu sollen wir die
vielen (oft) namenlosen Kreuze der Welt mitansehen: die sprachlos erstickten Leidenden im
Irak, in Tschetschenien, im Sudan; die Verfolgung zahlloser Menschen, ob ihres Glaubens,
ihrer Rasse oder ihrer politischen Einstellung wegen; die vielen gemordeten Kinder von den
Zeiten des Herodes über Auschwitz bis Bosnien und Palästina. „Lernen unter dem Kreuz des
Karfreitags“ will einerseits die vielen Leidensgeschichten der Zeit erinnerlich machen,
andererseits aber auch gegen die verbreitete Leidvergessenheit protestieren. Zwar werden wir
allabendlich im Fernsehen zu Zeugen solchen Leids gemacht, doch wirkt die Überfülle der
Leidszenen oft lähmend und abstumpfend.
68624366
... dass die Leidenden sich auf der Seite des Gekreuzigten befinden!
Neben der Erinnerung an das Leid und dem Protest gegen alle Leidverursacher und
Leidvergessenheit will Jesus als Gekreuzigter vor allem den Leidenden selbst Hoffnung geben.
Seit seinem Karfreitag braucht sich kein Leidender mehr ausgeschlossen zu sehen. Jesu Kreuz
will den Leidenden signalisieren, dass auch ihr Leid einmal gewendet werden wird. Sein
Kreuz will ihnen zeigen, dass Gott genau so auf sie schaut, wie er auf seinen leidenden Sohn
geblickt hat. Und uns will es einladen, dass wir uns der Solidarität Jesu gegenüber den
Leidenden mit anschließen.
Das Kreuz Jesu verbürgt, dass sowohl der einzelne Mensch als auch die gesamte Menschheit
unter dem Segen und der Leben spendenden Hand Gottes stehen. Zwar ist damit das Leid
nicht aus der Welt geschafft. Aber das Wissen darum, dass das Leid zum Leben gehört und
dass der Gekreuzigte auf der Seite der Leidbetroffenen steht - das lässt über allem Schmerz die
Röte des Ostermorgens als Trost aufscheinen.
Herunterladen