Produktionstheorie Sie haben bisher kennen gelernt: die Produktion des Unternehmens in Mengeneinheiten und mit Preisen bewertet Wir wiederholen nochmals zur Einführung in die Produktionstheorie ein Beispiel mit einer Minimalkostenkombination. Anschließend untersuchen wir auf volkswirtschaftlicher Ebene die Einsatzrelationen von Arbeit und Kapital. Vergleichen wir zwei Minimalkostenkombinationen für zwei Einsatzfaktoren. Minimalkostenkombination.PPT q2 K p2 E0 E1 K p1 K p1 ' q1 Wie wirkt sich eine Preiserhöhung für einen Faktor auf die Einsatzmenge aus....? Analog zur Haushaltstheorie: die Isokostenlinie dreht sich um den Anteil des konstanten Faktors (im Schnittpunkt mit der Ordinate). Bei gegebenem Kostenplan kann bei einer Kostensenkung des Faktors p1 nun mehr von diesem Faktor gekauft und eingesetzt werden. Die geringere Steigung drückt das veränderte Preisverhältnis an dem Gleichgewichtspunkt E1 aus. Die Faktoren werden nach ihren p Preisverhältnissen 1 eingesetzt. Wie das beschrieben wird, werden wir jetzt am p2 Beispiel und in der Algebra sehen. Erinnern wir uns nochmals an die Grenzrate der Substitution. Sie gibt die Änderung der Einsatzverhältnisse entlang der substitutiven Produktionsfunktion an, also: q1 . Wir schauen uns das am einfachen Beispiel an: Excel Nutzengebirge3. q2 Für die folgenden Betrachtungen werden wir die Mengen mit den Preisen bewerten, denn in der Ökonomie kommt es auf die Kostenfolgen der Mengenänderung an. VWL 3. Version SS 2006 Seite 1 Mit Preisen schreibt sich der Quotient so: q1 p1 Ersparnis q1 p1 q2 p2 Mehrausgab e q2 p2 Das Optimum ist an der Stelle zu finden, wo die Einsparung bei q1 gleich der Mehrausgabe bei q2 ist. Das schreibt man: q1 p 2 q 2 p1 q1 p1 q2 p2 und kann schlussfolgern: Die Faktormengen werden also verändert, bis ihr Verhältnis den relativen Preisen entspricht. Jetzt beziehen wir das Ganze noch auf den Output. Die Veränderung des Output bei einer Veränderung der Einsatzmenge haben wir definiert als...? die Grenzproduktivität eines Faktors. Wir erhalten Sie mit einer Erweiterung unserer Funktion um die Outputdifferenz: q1 O p2 O O p 2 und umgeformt: q2 O p1 q 2 q1 p1 Das Kostenminimum ist dann erreicht, wenn die Preisrelation der Einsatzfaktoren dem Verhältnis der Grenzproduktivitäten entspricht. Ein relativ teurerer Faktor muss eine entsprechend höhere Grenzproduktivität mitbringen. (Beim Haushalt: der relativ teurere Kauf muss einen höheren Nutzen stiften.) Der Kölsche sagt dafür: Wat kos et un wat bring et? Betrachten wir das an dem konkreten Beispiel der Volkswirtschaft mit zwei Isoquanten für zwei Zeitpunkte: Minimalkosten/Volkswirtschaftliche Substitution Beschäftigte In Mio. Y95 =2.350 Mrd DM 28 20 Y60=920 Mrd. DM 4 VWL 3. Version 15 SS 2006 Kapitalstock in Bill. DM Seite 2 Man stellt eine Substitution fest, warum ...? Der Kapitalstock hat sich von 1960 bis 1995 ungefähr vervierfacht, während die Zahl der Beschäftigten nur um ein Viertel gewachsen ist. Die Arbeit hat sich in Deutschland sehr viel stärker verteuert, als der Preis des Kapitals. Wenn die Lohnerhöhungen über die Grenzproduktivität der Arbeit steigen, führen sie zu einer Substitution der Arbeit durch Kapital. Das Ergebnis ist ökonomisch dadurch erklärbar, dass die Unternehmen gemäß der Kostenminimierungsregel das Faktoreinsatzverhältnis zu Lasten der Arbeit verschoben haben. Das Modell ist stark vereinfacht. So fehlt zum Beispiel der Einfluss des technischen Fortschritts oder der Außenwirtschaft und anderer Rahmenbedingungen. Das Beispiel zeigt uns eine gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion. Die Produktionsfunktion beschreibt die Abhängigkeit des Output von der Menge des Faktoreinsatzes. Die Kostenfunktion zeigt, wie sich die Kosten in Abhängigkeit von der Höhe der Produktion entwickeln. Die Verbindung der beiden Begriffe wird über die Minimalkostenkombination hergestellt. (Minimalkostenkombination/Minimalkostenlinie.PPT) VWL 3. Version SS 2006 Seite 3