Archiv für Sozialgeschichte - Phil.

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Workshop
des
Archivs für Sozialgeschichte
Soziale Ungleichheit
vom 19. bis zum 21. Jahrhundert
Bonn, 20./21. November 2013
Programm
Soziale Ungleichheit vom 19. bis zum 21. Jahrhundert
Die Geschichte sozialer Ungleichheit gehörte einmal zu den Antriebskräften einer
„kritischen“ Sozialgeschichte mit umfassendem theoretischem Anspruch. Aber mit der
Sinnkrise der Historischen Sozialwissenschaft ist vielfach auch die Geschichte sozialer
Ungleichheiten aus dem Forschungsinteresse zugunsten scheinbar weniger „altmodischer“
Themen verschwunden.
Während innerhalb der Soziologie weiterhin über „Klasse und Schicht“, über Lagen, Milieus
und Lebensstile gestritten wurde, haben sich Historikerinnen und Historiker an diesen
gegenwartsbezogenen Debatten immer seltener beteiligt. Manches deutet darauf hin, dass sich
dieser Trend derzeit ändert. Ein wesentliches Ergebnis der jüngsten kulturhistorischen
Debatten lässt sich dabei mit Blick auf die Ungleichheitsforschung schon jetzt festhalten:
Sozialwissenschaften, die das Soziale beschrieben, deuteten und kategorisierten, sind selbst
zum Forschungsthema geworden und mit ihnen die Diskurse und Semantiken der
Ungleichheit.
Der neue Band des Archivs für Sozialgeschichte will diese unterschiedlichen sozial- und
kulturwissenschaftlichen Stränge der Ungleichheitsforschung bündeln, vom 19. bis zum 21.
Jahrhundert, von der Industriellen Revolution bis zu Hartz IV. Gefragt wird nach der sozialen
Praxis von Ungleichheit, nach der Vermittlung von Diskurs-, Alltags- und
Erfahrungsgeschichte. Spannend ist auch die Frage, inwieweit und ab wann sich nationale
Kontexte für die Produktion sozialer Ungleichheit auf die Ebene globaler Arbeitsteilung
verlagert haben.
Tagungsort
Friedrich-Ebert-Stiftung
Godesberger Allee 149
Konferenzraum 4
53175 Bonn
Tagungsorganisation und -leitung
Friedrich-Ebert-Stiftung
Archiv für Sozialgeschichte
Eva Váry/Dr. Meik Woyke
Godesberger Allee 149
53175 Bonn
Tel.: + 49 (0) 2 28 / 8 83 - 90 33/80 68
Fax: + 49 (0) 2 28 / 8 83 - 92 09
2
E-Mail: [email protected]/[email protected]
www.fes.de/afs
3
Mittwoch, 20. November 2013
10.15 Uhr
Tagungsanmeldung und gemeinsamer Imbiss
11.00 Uhr
BEGRÜßUNG UND EINFÜHRUNG
Meik Woyke, Bonn
Dietmar Süß, Augsburg
11.15 Uhr
KLASSEN, RASSEN, LEBENSSTILE.
ÜBERLEGUNGEN ZUR GESCHICHTE SOZIALER UNGLEICHHEIT IN DER INDUSTRIEMODERNE
Winfried Süß, Potsdam/Wuppertal
SOZIALE UNGLEICHHEIT IN EINER SICH WANDELNDEN INDUSTRIEGESELLSCHAFT
Christoph Weischer, Münster
ABWÄRTSSPIRALEN.
AUTOBIOGRAPHISCHE ERZÄHLUNGEN LANGZEITARBEITSLOSER IN ZEITEN VON „HARTZ IV“
Dirk Kratz, Hildesheim
Moderation: Dietmar Süß, Augsburg
13.30 Uhr
Kaffeepause
14.00 Uhr
ARME FRAUEN IM ADEL.
NEUE PERSPEKTIVEN SOZIALER UNGLEICHHEIT IM PREUßEN DES 19. JAHRHUNDERTS
Chelion Begass/Johanna Singer, Tübingen
UNGLEICHHEITEN UNTER EINEM DACH. HAUSGEHILFINNEN VON 1918 BIS IN DIE 1960ER JAHRE
Mareike Witkowski, Oldenburg
SICHTBARMACHUNG VON REICHTUM: DAS JAHRBUCH DER MILLIONÄRE FÜR PREUßEN
Eva Maria Gajek, Frankfurt am Main
4
‚WHY POVERTY MATTERS‘.
ZUR VERMITTLUNG DER GESCHICHTE SOZIALER UNGLEICHHEIT IN ARMUTSAUSSTELLUNGEN
Nina Trauth, Trier
Moderation: Ute Planert, Wuppertal
16.15 Uhr
TOPOGRAPHIEN DER RANDSTÄNDIGKEIT: URBANE PROBLEMZONEN ALS SCHAUPLÄTZE DER
MARGINALITÄT IN WESTDEUTSCHLAND UND FRANKREICH IN DEN 1950ER BIS 1970ER JAHREN
Christiane Reinecke, Hamburg
MAINHATTAN EXKLUSIV?
SOZIALE UNGLEICHHEIT IM FRANKFURTER PRIVATISIERUNGSPROZESS SEIT DEN 1980ER JAHREN
Marcel vom Lehn, Jena
Moderation: Meik Woyke, Bonn
17.45 Uhr
Pause
18.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Moderation: Name, Ort
20.30 Uhr
Gemeinsames Abendessen im Politischen Club der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Donnerstag, 21. November 2013
9.00 Uhr
ARMUT UND MIGRATION. DIE ROLLE DER PHILANTHROPIE IN DER FÜRSORGE FÜR „BEDÜRFTIGE
FREMDE“ AN DER WENDE VOM 19. ZUM 20. JAHRHUNDERT
Sonja Matter, Bern
ZUR PRAXIS DER ARMENFÜRSORGE IN EINER MITTELSTADT: ARME UND ARMUT IN GÖTTINGEN
1860–1914
Jürgen Schallmann, Göttingen
Moderation: Friedrich Lenger, Gießen
10.30 Uhr
UNGLEICHE BILDUNGSCHANCEN: BILDUNGSFORSCHUNG, ÖFFENTLICHER DISKURS UND
BILDUNGSREFORM IN DER BUNDESREPUBLIK
Wilfried Rudloff, Kassel
VERDRÄNGUNG, BESCHÖNIGUNG, EXTERRITORIALISIERUNG.
„ARMUT“ UND DIE POLITISCHE KULTUR DER BUNDESREPUBLIK, EXEMPLIFIZIERT ANHAND DER
DEBATTE UM DIE „NEUE ARMUT“
Christoph Lorke, Münster
„BEHINDERUNG“ ALS KATEGORIE SOZIALER UNGLEICHHEIT.
ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DER „LEBENSHILFE FÜR DAS GEISTIG BEHINDERTE KIND“ IN
DER BUNDESREPUBLIK IN DEN 1950ER UND 1960ER JAHREN
Jan Stoll, Kiel
Moderation: Anja Kruke, Bonn
12.45 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
DER UMBRUCH DER SOZIALEN UNGLEICHHEIT IN EUROPA WÄHREND DER 1970ER UND 1980ER
JAHRE
Hartmut Kaelble, Berlin
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DEBATTEN UM DIE NEUE ARMUT IM FRANKREICH DER 1980ER JAHRE
Sarah Haßdenteufel, Frankfurt am Main
UNGLEICHE VERTEILUNG VON LEBENSCHANCEN ALS HÄRTETEST FÜR DIE AKZEPTANZ
SOZIALER UNGLEICHHEIT IN LIBERALEN DEMOKRATIEN?
Jenny Pleinen, Trier
Moderation: Benjamin Ziemann, Sheffield/Berlin
16.15 Uhr
Abschlussdiskussion
Moderation: Meik Woyke, Bonn
17.00 Uhr
Ende des Workshops
Tagungsbericht: ???
Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung
wenden Sie sich bitte vor dem Workshop an uns.
Zusätzliche Beiträge
SOZIALE NETZWERKE IN DER LÄNDLICHEN KLASSENGESELLSCHAFT. SOZIALE UNGLEICHHEIT
UND ,NETWORKING‘ IN WESTFALEN IM 19. JAHRHUNDERT
Christine Fertig, Münster
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