Pressemitteilung - BAG Selbsthilfe

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Pressemitteilung
REHACARE 2015
BAG SELBSTHILFE-Forum „Teilhabe stärken und Rechte von
Menschen mit Behinderungen weiterentwickeln!“ stellt die
Reformen der gesundheits- und behindertenpolitischen Gesetze auf
den Prüfstand.
Außerdem: Zukunft der Selbsthilfe/ Gemeinsamer Selbsthilfetag von BKK und
BAG SELBSTHILFE/ Kummerkasten am Stand der BAG SELBSTHILFE
Düsseldorf, 12.10.2015. Als Kooperationspartnerin der Messe Düsseldorf bei der
Ausgestaltung der REHACARE, bietet die BAG SELBSTHILFE ihren Mitgliedern und
allen Messerbesuchern auch in diesem Jahr eine Plattform für den fachlichen sowie
den verbandlichen Austausch an ihrem Gemeinschaftsstand in Halle 3, Stand E04 E16. Im Rahmen des REHACARE- Forums stellt die BAG SELBSTHILFE außerdem am
16.10.2015 von 11. bis 16.30 Uhr (Halle 3) zahlreiche Reformvorhaben der
Bundesregierung, die die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung maßgeblich
beeinflussen,
auf
den
Prüfstand.
Hierzu
zählen
insbesondere
das
Pflegestärkungsgesetz II sowie das Gleichstellungsgesetz. Denn Gesetzesreformen
gelingen nur im Rahmen einer erprobten Gesamtkonzeption und einer soliden
Kostenkalkulation aller zukünftigen Leistungen.
„Die Pflegeversicherung zukunftsfest zu gestalten und die damit verbundene
unmittelbare Einführung von Leistungsverbesserungen sind begrüßenswerte Ziele.
Wie auch der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff von den Betroffenenverbänden seit
langem gefordert wurde und das neue Pflegestärkungsgesetz einen grundsätzlichen
Perspektivwechsel in der Pflege bedeutet. Allerdings stellt sich natürlich auch die
Frage, wie das alles finanziert werden soll. Mit dem Pflegestärkungsgesetz II
werden zusätzliche Leistungsauswirkungen eingeführt, die ebenfalls einen erhöhten
Finanzierungsbedarf begründen“, gibt Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer
der BAG SELBSTHILFE zu bedenken.
Durch die Neugruppierung der Pflegestufen von drei auf zukünftig sieben werden
voraussichtlich 500.000 Menschen zusätzlich in Pflege kommen. Es erhielten dann
3,2 Millionen Menschen Geld aus der Pflegeversicherung.
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„Notwendige Voraussetzung für das Gelingen des Gesetzes ist deshalb von Anfang
an eine Gesamtkalkulation für die Finanzierung der Pflegeversicherung mit dem
weiterentwickelten Pflegebedürftigkeitsbegriff vorzulegen“, so Dr. Danner.
Auch die Reformen des Bundesteilhabegesetzes beinhalten derzeit noch
Stolpersteine. Beispielsweise wurde in den Kabinettsvorlagen für die aktuellen
Haushaltsberatungen bislang kein Etat für die Umsetzung des neuen
Bundesteilhabegesetzes aufgestellt. Das steht den im Koalitionsvertrag getroffenen
Vereinbarungen sowie auch der persönlichen Aussage von Bundeskanzlerin Angela
Merkel - ihre Regierung wolle, dass möglichst jede/r Einzelne zielgenau unterstützt
wird- entgegen.
„In den Kabinettsvorlagen fehlen darüber hinaus auch Angaben zu der Entlastung
der Kommunen im Rahmen der Eingliederungshilfe. Ein Bundesteilhabegesetz ohne
jede finanzielle Unterlegung kann aber die im Koalitionsvertrag benannten Ziele
nicht erreichen, zusätzlich fehlt damit jeder Spielraum für Leistungsverbesserungen“, macht Bundesgeschäftsführer Dr. Martin Danner deutlich. „Auch
wenn das Bundesteilhabegesetz eine anspruchsvolle Aufgabe für alle Beteiligten ist,
muss die derzeit geltende, diskriminierende Einkommens- und Vermögensanrechnung bei behinderten Menschen beendet werden.“
Darüber hinaus berichtet Dr. Rolf Schmachtenberg über die Reform des
Gleichstellungsgesetzes und den Regelungsschwerpunkten aus Sicht des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS).
Bundesfachstelle Barrierefreiheit
Dr. Rolf Schmachtenberg nimmt auch an der Podiumsdiskussion zu den
Zielvereinbarungen zur Schaffung von Barrierefreiheit teil. Auf die Frage „Wo
drückt der Schuh bei den Behindertenverbänden?“ antworten u.a. Wolfgang Tigges,
BAG SELBSTHILFE, Vertreter von Selbsthilfeorganisationen sowie Klemens Kruse
vom Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit. Er schließt sich an mit einem
Vortrag zur Frage „Was könnte eine Fachstelle Barrierefreiheit leisten, um die
notwendigen Prozesse zu unterstützen?“
Ferner diskutiert die BAG SELBSTHILFE mit Fachleuten die Frage, ob chronisch
kranke oder behinderte Menschen ihre Erkrankung am Arbeitsplatz besser
verschweigen sollten. Sie informiert die Messebesucher über die aktuellen
Entwicklungen der Selbsthilfeförderung und gibt ihnen einen Einblick in ihre
aktuellen Projekte. Dazu gehört auch die erfolgreiche bundesweite SelbsthilfeKampagne WIR FÜR MICH. SELBSTHILFE WIRKT., die auch im nächsten Jahr via
Internet-Netzwerke sowie der neu gestalteten Kampagnenwebsite www.selbsthilfewirkt.de verbreitet wird, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Wer die
Kampagne unterstützen und verbreiten möchte, kann auf die neue,
benutzerfreundliche Toolbox auf der Website zugreifen. Hier stehen alle
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Materialien zur Kampagne zur Verfügung: Vom Social Spot über die Filme, Fotos,
Logo und Interviews der Protagonisten.
BKK Selbsthilfetag
Der gemeinsame 14. BKK Selbsthilfe-Tag von BKK Dachverband und BAG
SELBSTHILFE im CCD Süd steht in diesem Jahr unter dem Motto „Selbsthilfe im
Betrieb“. Dieses Thema wird im Jahr 2016 zu den Förderschwerpunkten des BKK
Dachverbandes gehören. Auch die BAG SELBSTHILFE führt seit 2014 das Projekt
„Stärkung der Rolle der Selbsthilfe im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung“ mit Förderung des BKK Dachverbandes sowie des BKK Landesverbandes
Bayern zur Analyse der Ist-Situation und konzeptionellen Erarbeitung von konkreten
Handlungsmöglichkeiten durch. Auf dem Selbsthilfetag werden die ersten Ergebnisse präsentiert.
BAG SELBSTHILFE beteiligt sich an Aktion „Kummerkasten“
Ein neues Angebot der REHACARE ist der „Kummerkasten“. Hier erhalten
Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, ihre Probleme und Erfahrungen bei der
Hilfsmittelversorgung zu schildern. Dies kann an verschiedenen Orten auf der Messe
geschehen. Ein Kummerkasten wird auch am Stand der BAG SELBSTHILFE stehen.
Dort finden Hilfesuchende einen Fragebogen, auf dem sie ihre Sorgen und Nöte
schriftlich darlegen können. Die Statements und Fragen werden am Samstag, den
17. Oktober ausgewertet und im REHACARE-Forum diskutiert und beantwortet.
Burga Torges
Referatsleitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BAG SELBSTHILFE e.V.
Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und
chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen
Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf
Fon: 0211 3100625
Fax: 0211 3100634
www.bag-selbsthilfe.de
[email protected]
Die BAG SELBSTHILFE mit Sitz in Düsseldorf ist die Dachorganisation von 116 bundesweiten
Selbsthilfeverbänden behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen. Darüber hinaus
vereint sie 13 Landesarbeitsgemeinschaften und 5 außerordentliche Mitgliedsverbände.
Der BAG SELBSTHILFE sind somit mehr als 1 Million körperlich-, geistig-, sinnesbehinderte und chronisch kranke
Menschen angeschlossen, die sowohl auf Bundes- und Landesebene tätig sind als auch auf lokaler Ebene in
Selbsthilfegruppen und Vereinen vor Ort.
Selbstbestimmung, Selbstvertretung, Integration, Rehabilitation und Teilhabe behinderter und chronisch
kranker Menschen sind die Grundsätze, nach denen die BAG SELBSTHILFE für die rechtliche und tatsächliche
Gleichstellung behinderter und chronisch kranker Menschen in zahlreichen politischen Gremien eintritt.
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