„Sand und Steine“ -LehrerhandreichungenEine kontextorientierte Unterrichtseinheit für den fachübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht in den Klassenstufen 5 und 6 I. Allgemeines Didaktische Konzeption Überblick über die Unterrichtseinheit Impressionen 12 12 12 II. Lehrerhinweise, fachlicher Hintergrund und Lösungen zu den Schülerbögen Begegnungsphase Lehrerhinweise zur Stationsarbeit am Strand Lehrerhinweise zur Stationsarbeit im Klassenraum 12 17 17 Neugier- und Planungsphase 12 Erarbeitungsphase 12 E1 Wie heißen die Steine? E2 Wie entsteht Sand? E3 Was ist Sand? E4 Wie entstehen glatte Steine? E5 Wie gehen Steine kaputt? E6 Können runde Steine eckig werden? E7 Wie entstehen die Streifen im Sandstein? E8 Wie sind die Steine Basalt, Porphyr und Granit entstanden? E11 Wieso gibt es kleine und große Kristalle. E12 Wie sind die Steine zu uns gekommen? E13 Wie können Gletscher die Steine aus dem Felsen lösen? E14 Wie können Gletscher die Steine transportieren? Vernetzungs- und Vertiefungsphase V1 Was hast du gelernt? V2 Denk weiter! V3 Magnetischer Sand V4 Warum ist der Schwarze Sand nicht gleichmäßig über den Strand verteilt? 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 12 17 17 17 17 III. Anhang Zusatzbögen Kopiervorlagen Präsentation und Redetext Literaturhinweise 12 12 12 12 Didaktische Konzeption Die vorliegende Unterrichtseinheit ist im Rahmen des IPN Projektes NaWi-5/6 entstanden. Im Projekt entwickelten Lehrkräfte aus verschiedenen Schulen in Schleswig-Holstein mit Unterstützung des IPN in Kiel Unterrichtskonzepte für den naturwissenschaftlichen Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Diese Form der Zusammenarbeit knüpft an die Erfahrungen der so genannten Kontextprojekte Chemie im Kontext, Physik im Kontext und Biologie im Kontext an. Auch dort wurden ausgehend von einer Rahmenkonzeption Unterrichtseinheiten und Materialien in Lerngemeinschaften von Fachdidaktikern und aktiven Lehrkräften entwickelt, erprobt, reflektiert und optimiert. Grundgedanke dieser Form der Kooperation war die Integration und Vernetzung von Forschungserkenntnissen und Praxiserfahrungen, die sich gleichermaßen in den Unterrichtsansätzen widerspiegeln. Begleitende Evaluationsstudien haben die Wirksamkeit dieser Zusammenarbeit belegt. Konzeptionell lehnt sich das Projekt für den Anfangsunterricht 5/6 an die drei Säulen von Chemie im Kontext an: Ausgangspunkt und roter Faden für die Erschließung fachlicher Konzepte, Denk- und Arbeitsweisen sind Kontexte, die den Schülerinnen und Schülern1 die Relevanz für eine Beschäftigung mit den Naturwissenschaften aufzeigen sollen. Ausgehend von Fragen insbesondere der Lernenden werden gemeinsam Aspekte identifiziert, die durch fachliche Methoden und Kenntnisse erarbeitet werden können. Die Fachinhalte werden über die verschiedenen Einheiten hinweg durch Basiskonzepte, die die typischen Denkweisen der drei Fächer aufzeigen, strukturiert und verbunden. Die dritte Säule der Konzeption beschreibt schließlich eine Vielfalt an Methoden, die besonders in der Begegnungs-, in der Neugier- und Planungsphase sowie in der Erarbeitungsphase die Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler anregen und fördern soll. Die vierte Phase, die Vertiefung und Vernetzung, muss erfahrungsgemäß dagegen stärker von der Lehrkraft unterstützt und angeleitet werden. Diese Grundkonzeption von Chemie im Kontext wurde von den anderen beiden Fächern adaptiert und erweitert. Die Physik legte bspw. einen besonderen Schwerpunkt auf den Umgang mit Schülervorstellungen, die Biologie nach Einführung der Bildungsstandards auf die Entwicklung kompetenzbasierter Aufgaben. Das hier aufgezeigte Projekt NaWi-5/6 ebnet nun den Weg vom fachbezogenen Kontextunterricht zu einem stärker vernetzten naturwissenschaftlichen Denken, das im Anfangsunterricht eine gemeinsame Basis für die nachfolgenden Fachperspektiven legen soll. 1 Im Folgenden schließt der Begriff Schüler auch weibliche Schülerinnen mit ein. Umsetzung für die Jahrgänge 5 und 6 Der naturwissenschaftliche Unterricht in den Jahrgängen 5/6 soll für die Schüler eine Brückenfunktion einnehmen zwischen dem Heimat- und Sachunterricht in der Grundschule mit einem sehr breiten Perspektivrahmen und dem später einsetzenden Fachunterricht in der Sekundarstufe I. Damit bereitet das Projekt NaWi-5/6 die Lernenden explizit auf einen nach Fächern differenzierten Unterricht nach der sechsten oder siebten Klassenstufe vor. Für die konzeptionelle Gestaltung der entstehenden Unterrichtseinheiten stehen nicht nur die Einführung naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen und relevanter Fragen und Kontexte im Zentrum, sondern auch eine Anbahnung der Basiskonzepte der naturwissenschaftlichen Fächer. Dazu wurden im Vorfeld von Demuth. drei Basiskonzepte formuliert, die eine solche Hinführung auf die in den länderübergreifenden Bildungsstandards [KMK 2004] definierten Basiskonzepte der Fächer anbahnen sollen. Nur mit Energie kann man etwas tun Auf der Welt geht nichts verloren Dinge beeinflussen sich gegenseitig Auf der Welt geht nichts verloren [Demuth, PdN-ChiS 5/57 Jg. 2008 ] Die Basiskonzepte werden in allen Einheiten mit unterschiedlichen Gewichtungen anvisiert. Kurzvorstellung der im Projekt NaWi-5/6 entstehenden Kontexte Zurzeit entstehen im Projekt Nawi-5/6 acht unterschiedliche Unterrichtseinheiten. Die Kontexte sind durch den Bezug auf die Basiskonzepte miteinander vernetzt. Jeder Kontext fokussiert unabhängig vom Thema beispielhaft einen besonderen Schwerpunkt: z.B. Binnendifferenzierung, Orientierung an Schülerfragen oder Beispiel für einen fächerverbindenden Unterricht. „Luft und Fliegen“ Wer baut das beste Fluggerät? Ausgehend von einem Wettbewerb sollen Schüler animiert werden sich mit diesem Kontext zu beschäftigen. „Warum fliegen Vögel? Wie fliegt ein Flugzeug? Können wir einen Heißluftballon bauen?“ Zu diesen und weiteren Schülerfragen werden handlungsorientierte Aufgabenstellungen und Versuche aus der Lebenswelt der Schüler angeboten. „Leben“ „Wie schnell wachsen Menschen?“ „Wie kann man sich bewegen?“ „Warum muss man eigentlich atmen?“ Warum sind Lebewesen reizbar?“ „Warum müssen wir alt werden und sterben?“ „Gibt es Leben im Weltall?“ – An diesen und weiteren Schülerfragen orientiert sich die Unterrichtseinheit „Leben“. Neben Fachinhalten und naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen werden im Zusammenhang mit Schülerfragen wie z.B. „Warum leben wir?“ und „Was passiert nach dem Tod?“ auch die Grenzen der Naturwissenschaften aufgezeigt. Der Kontext „Überleben in der Kälte“ verbindet Fragen aus der Physik und der Biologie. Ausgehend von Schülerfragen werden Themen der Wärmelehre und die Anpassung von Mensch und Tier an verschiedene Lebensräume erarbeitet. Die Unterrichtseinheit erfüllt beispielhaft die Forderung nach Differenzierungsmöglichkeiten. „Wie werde ich richtig fit?“ Diese Frage stellt sich die fiktive Schülerin Hanne in der gleichnamigen Unterrichtseinheit. Die Lernenden begleiten Hanne während des gesamten Kontextes und erfahren begleitet von Experimenten die Themen Fitness, Kraft und Ernährung. Der in diesem Heft präsentierte Kontext „Sand und Steine“ illustriert beispielhaft die Entwicklung von Unterricht aus Schülerfragen heraus. Schüler werden angeregt, Sand und Steine und ihre natürlichen Fundorte zu beobachten und viele Fragen zu stellen. Mit Methoden wie z.B. Modellversuchen und Hypothesenbildung lernen sie, wie Gesteinsmaterial sich laufend verändert und dass dabei, so langsam dies auch geschieht, naturwissenschaftliche Basiskonzepte wirksam sind. Sie erhalten Beispielmaterialien und weitere Informationen zum Projekt auf der Website www.nawi5-6.de. Überblick Begegnungsphase Strandausflug mit Aufgaben am Strand und Gesteinsmaterial sammeln. Wenn das nicht möglich ist: Stationsarbeit im Klassenraum Planungsphase Sammeln und Sichten von Schülerfragen aus der Begegnungsphase, Erstellen von Leitfragen für die Erarbeitungsphase Erarbeitungsphase Ausgehend von der immer wieder auftauchenden Frage „Wie heißen die Steine?“ werden die Steine vom Strand anhand objektiver Merkmale klassifiziert. Die weiteren Schülerfragen lassen sich in vier Leitfragen einteilen: Wie heißen die Steine? Welche Gesteinssorten gibt es? Wie kann man sie unterscheiden? Können Steine sich verändern? Wie entstehen kleine oder große Steine und Sand? Verändern sich die Steine? Können runde Steine wieder eckig werden? Wie sind die Steine entstanden? Warum gibt es so viele verschiedene Steinsorten? Wie entstehen die Formen, Farben, Oberflächen, Muster auf den Steinen? Warum glitzern manche Steine? Woher kommen die Steine? Wie sind die Steine zu uns gekommen? Vernetzungs- und Vertiefungsphase In der Vernetzungs- und Vertiefungsphase wird das erworbene Wissen aus der Erarbeitungsphase mit weiteren Eigenschaften von Sand und Steinen wie Dichte und Magnetismus vernetzt und vertieft. Begegnungsphase Die Begegnungsphase soll den Schülerinnen und Schülern eine authentische und vielfältige Begegnung mit dem Kontext ermöglichen. Mit der folgenden Stationsarbeit soll der neue Lerngegenstand so präsentiert werden, dass sich durch erste Erfahrungen der Schüler mit dem neuen Kontext möglichst viele Fragen ergeben. Diese sollen im Unterricht aufgegriffen und zu Forschungsfragen weiterentwickelt werden und geben der Einheit ihre Struktur. Dem Kontext „Sand und Steine“ begegnen die Schüler am besten zuerst während eines Ausflugs an einen nahe gelegenen Ostseestrand, an dem es viele Steine gibt - und Sand sowieso. Am Strand können sie Steine und Sand so entdecken, wie sie bei uns natürlich vorkommen. Zur Begegnung mit Sand gehört weiterhin, dass sie ihn nach dem Sammeln mit Vergrößerung betrachten. Ist ein Strandausflug zu aufwändig oder nicht möglich, so kann eine Begegnung auch in der Schule stattfinden. Beim Beobachten und Fragen in der Begegnungsphase lernen die Schüler gleichzeitig naturwissenschaftliche Arbeitsmethoden kennen, die sie im Lauf der Einheit immer wieder anwenden werden: genau mit den Sinnen beobachten (hier vor allem: Sehen und Fühlen); genau beschreiben; unterscheiden, ob eine Aussage eine Beobachtung oder eine Schlussfolgerung / Erklärung ist; Objekte naturwissenschaftlich zeichnen, mit Maßstab und Beschriftung (Anspruch differenziert nach Schülervoraussetzungen). Die hier vorgestellte Begegnungsphase wurde an verschiedenen Schulen in fünf sechsten Klassen als Stationsbetrieb erprobt und in vier fünften Klassen und zwei sechsten Klassen am Strand. Die Vielfalt der resultierenden Kinderfragen war überwältigend. Dennoch ließen sich über alle Gruppen hinweg besonders häufig gestellte Fragen herausfiltern: Wie heißen die Steine? Warum haben die Steine so verschiedene Formen, Oberflächen, Farben, Muster? Wie entstehen die Formen, Farben, ...? Wie entstehen die Löcher in manchen Steinen? Warum glitzern manche Steine? / Vergleiche zu Glas, Kristallen allgemein, Diamant Wieso gibt es so viele verschiedene Steinsorten? Wie entstehen kleine/große Steine/Sand? Woher kommen die Steine? Werden sich Steine verändern (vergammeln, kaputt gehen,...)? Wie entstehen Fossilien? Wie kommen die Fossilien in die Steine? Einigen dieser häufig gestellten Fragen geht die vorliegende Unterrichtseinheit nach. Auf die Behandlung von Fossilien wurde aus Zeitgründen verzichtet. Die Stationen sollen Anregungen geben, wie die Lernenden dem Lerngegenstand Steine begegnen können. Begegnungsphase Stationen: Für den Strandbesuch oder den Besuch einer Kiesgrube und für eine Begegnungsphase im Klassenraum werden sechs Stationen zur Verfügung gestellt: Station 1 – Steine raten Station 2 – Steine sortieren Station 3 – Was kannst du entdecken? Station 4 – Welcher Stein bin ich? Station 5 – groß und klein Station 6 (Klassenraum) – Vulkane- Geburtsort für Steine? Station 6 (Strand) – Steilküste am Strand optional (keine Station): Klassifizierung der Strandsteine Für die Versuche werden benötigt: Mehrere Exemplare der acht oder neun verschiedenen Gesteinsarten von der Bestimmungshilfe Feiner Sand Feiner Kies Mittelfeiner Kies Grober Kies Etwa faustgroße, verwitterte Steine, die später leicht zerschlagen werden können und mgl. ähnlichfarbigen Sand zum Vergleichen Evtl. magnetischer (schwarzer) Sand (siehe Lehrerhinweise V2) Das Sammeln dieser Sand- und Gesteinsproben kann gemeinsam beim Strandbesuch geschehen. I. Durchführung der Begegnungsphase am Strand Organisatorisches: Die Reihenfolge der Stationen ist (fast) unerheblich, nur muss Station 4 vor 5 bearbeitet werden. Für die Stationen 1 und 2 können dieselben Steine verwendet werden. Die Stationen sollten in Partnerarbeit durchlaufen werden. In einigen Stationen ist eine Kooperation mit anderen Gruppen notwendig. Jedes Kind bekiommt eine ausreichend große Anzahl an „Fragesteinen“ (Kärtchen) zum Notieren der auftretenden Fragen zu den Stationen. Ausstattung und Sicherheits-Vorkehrungen Wie üblich bei Freiland-Ausflügen (Erste-Hilfe-Päckchen usw.), insbesondere: feste Halb- oder Sportschuhe, Kleidung entsprechend der Jahreszeit (Achtung: Kälte durch Wind und Reflektion des meist kalten Ostseewassers), Sonnenschutz, Handtücher zum Draufsetzen und evtl. Füße abtrocknen, Essen und Trinken. Betreuungsverhältnis Mindestens 2-3 Begleitpersonen je Klasse sind von Vorteil. Kriterien für einen geeigneten Ausflugsort genügend Steine in Handstückgröße (zum Sammeln); ausreichend breiter Strand, so dass sich die Gruppe gut bewegen kann; von Vorteil: Steilküste, aus der Steine herausgucken. Begegnungsphase Material für jede Gruppe Lupe Stationsbeschreibungen Steine-Kärtchen für auftretende Fragen Klemmbrett mit Gummiband zum Fixieren der Arbeitsblätter (Wind) Bleistift (Bleistift schreibt auch auf nassem Papier), Anspitzer Maßband oder Lineal Gefrierbeutel 3l und 6l zum Sammeln von Sand- und Steinproben Wasserfester Stift zum Beschriften der Probenbeutel oder mit Bleistift beschriftete Zettel mit in den Beutel legen Rucksack oder feste (Stoff-) Beutel für den Abtransport der Proben Wenn man schon am Strand Steine bestimmen möchte (nicht Bestandteil der Stationsarbeit, aber sinnvoll, um genügend Steine für die Weiterarbeit zu sammeln zu können): Laminierte Bestimmungshilfen Zitronensaft-Konzentrat zur Identifikation von Kalkstein Begegnungsphase Strand-Station 1: Steine raten Diese Aufgabe eignet sich besonders in jüngeren Klassen. Falls abzusehen ist, dass die Schüler sich langweilen werden, gleich weiter zu Aufgabe 2. In Kleingruppen zu je 2-4 Schülern arbeiten. 1. Schüler über den Strand laufen lassen mit der Aufforderung: „Sucht euch einen bestimmten Lieblingsstein aus für die nächste Aufgabe. Wählt einen Stein in Handstückgröße = einen Stein, der gut in einer Hand liegt (Größe etwa Hühnerei bis Orange).“ 2. In der Kleingruppe einander die Lieblingssteine zeigen. Dann sich gegenseitig hinter dem Rücken mehrere Steine hintereinander anreichen und fühlen lassen, welcher davon der Lieblingsstein ist. 3. Kinder notieren Fragen auf den Steine-Kärtchen. Strand-Station 2: Steine sortieren 1. Kinder untersuchen die Steine aus Station 1 genauer. Beim Beschreiben der Steine gehen sie vor allem auf Merkmale ein wie Form, Farbe / Farbverteilung („Muster“), Reflexion / Lichteffekt („Glitzern“), Oberflächenstruktur / Kanten / Ecken („Anfühlen“) Größe, Gewicht; 2. Die Kinder sortieren ihre Steine nach den Eigenschaften und halten ihre Ergebnisse auf dem Notizzettel fest. 3. Kinder notieren Fragen auf den Steine-Kärtchen. Begegnungsphase Strand-Station 3: Was kannst du entdecken? Haben am Strand die Steine und der Sand etwas miteinander zu tun, und wenn ja, was? Hierüber bestehen bei Kindern durchaus Unklarheiten. Manche Kinder reagieren erstaunt, wenn sie am Spülsaum zwischen den Steinen den Sand betrachten. „Da sind ja kleine Steinchen drin!“ rufen sie und fragen dann z.B. „Wie kommen die Steinchen in den Sand?“ und „Wie groß können Steine werden?“ Hieraus wird die Fehlvorstellung deutlich, dass aus kleinen Sand- und Kieskörnchen immer größere Steine wüchsen. Vielleicht übertragen die Kinder diese Vorstellung einfach aus der Biologie auf die Steine. Im Laufe der Einheit lernen die Kinder das Prinzip der Verwitterung kennen – ein treffendes Beispiel für die Basiskonzepte. „Auf der Welt geht nichts verloren“ (aus Steinen ist Sand geworden), „Dinge wirken aufeinander ein“ (Steine – Sand – Wasser) und „Nur mit Energie können wir etwas tun“ (Wind – Wellenbewegung – Sonne). In der Erarbeitungsphase modellieren die Kinder Verwitterung selbst, indem sie z.B. Steine in Sand umwandeln (E4) und Steine abschleifen (E6). Um die wichtige Frage aufzuwerfen, warum es große und kleine Steine gibt, sollen die Kinder außer den Steinen unbedingt auch den Sand ansehen. Im Gegensatz zum homogenen Quarzsand deutscher Nordseeküsten ist an den steinigen Ostseestränden der Sand äußerst vielfältig, sowohl in der Kornzusammensetzung als auch in der Partikelgröße. Dies liegt daran, dass viele Steine durch Aneinanderschlagen im Bereich der Wellen, durch Temperaturschwankungen / Frost und chemischer Zersetzung an Ort und Stelle zu Kies und Sand verwittern. Manche grobkörnigen Steine wie Granite und Gneise sind so stark angewittert, dass Kinder sie sogar mit der Hand zerbröseln können. Mit der Lupe sollen Sand- oder feine Kieskörner dann genauer betrachtet werden. Die Beobachtungen sollen ausgetauscht werden und neue Fragen aufwerfen. Wichtigste Beobachtung für alle Fragen rund um die Größe von Steinen: Zwischen Steinen und Sand gibt es „kleine Steine“ in allen Zwischengrößen. In verschiedenen Bereichen des Strands liegt verschiedenes Lockermaterial (vereinfacht: Sand). Definition: Sand < 2 mm < Kies < 6 cm < Geröll/Steine Begegnungsphase a) Hier liegt grobes Material mit heterogener Kornverteilung: Sand vermischt mit Kies bis hin zu Steinen; Schalen und Schalentiere. Hierzu im Bereich des Spülsaums eine Handvoll Lockermaterial aufheben und ansehen. Sollte die Zeit knapp werden, dennoch darauf achten, dass alle Schüler dieses Vorkommen bemerkt haben. Eine Probe im Gefrierbeutel mitnehmen, mit Beschreibung des Fundorts versehen. b) Mitten auf dem Sandsteifen: „Normaler Sand“, homogene Korngröße, überwiegend grau-gelb (Quarzsand), aber auch viele Körner anderer Farbe, kleine Schalenteile von Organismen (Sprudeln mit Zitronensaftkonzentrat). Auch hiervon eine Probe mitnehmen und beschriften. c) Direkt am Fuß der Steilküste: Feines Material unmittelbar aus der Steilküste: ein Gemisch aus Ton (klebrig wenn feucht), Kalk (reagiert mit Säure) und Sand (spürbar zwischen den Fingern). Fachausdruck: Geschiebemergel Auf Geschiebemergel wird in der Erarbeitungs- und Vertiefungsphase nicht näher eingegangen. In höher gelegenen, flachen Strandbereichen oder am Fuß von Mauern findet man teilweise Sand homogener Korngröße mit schwarz-violettem Farbeindruck. Dieser sieht oft aus wie „Ölschlieren“. Hier liegt ein hoher Anteil von Schwermineralen wie Magnetit (schwarz) oder Granat (rosa durchscheinend). Dieser Sand wird für V2 und V3 benötigt. Dazu muss eine Probe eingesammelt, beschriftet und in der Schule gut getrocknet werden. Sandproben sammeln: Jede Kleingruppe nimmt eine Probe von einer anderen Sorte von Sand. Material: Klemmbrett mit Bleistift und Probenzettel, 2 Gefrierbeutel je Probe. Probenzettel ausfüllen. Sand in einen Gefrierbeutel füllen und zuknoten. Probenzettel falten (nach außen, so dass Namen sichtbar sind) und mit dem Sand-Beutel in den zweiten Beutel legen, zweiten Beutel zuknoten. Beim Auspacken in der Schule: Beutel mit übrigem Lockermaterial öffnen und Material bis zur nächsten Schulstunde gut trocknen lassen, hierzu evtl. auf Zeitungspapier ausbreiten. Begegnungsphase Strand-Station 4: Ein großer Stein am Strand 1. Einen großen Stein beschreiben und zeichnen Jede(r) sucht sich einen Stein aus, zeichnet, misst und beschreibt ihn so genau wie möglich auf dem Arbeitsblatt: Kopfzeile mit allgemeinen Angaben (Fantasie-)Name für den Stein, eigener Name, Fundort, Datum. Zeichnung Besonderheiten hervorheben, die den Stein gegenüber den anderen Steinen auszeichnen. Es können Ansichten von mehreren Seiten gezeichnet werden. Ausschnitt-Vergrößerungen sind möglich, um Details hervorzuheben. Angaben zu Farben an die Bleistiftzeichnung schreiben, wo es sinnvoll ist. Stein messen: Wie groß ist die Ansicht wirklich, die ich verkleinert oder vergrößert gezeichnet habe? Maßstab neben die Bilder zeichnen mit cm-Angabe, wie sie am Stein gemessen wurde. Beschreibung Stein beobachten (sehen und fühlen) wie bei der Lieblingsstein-Übung, Beobachtungen notieren. Gruppen, die fertig sind, tauschen ihre Beschreibungen mit denen einer anderen Gruppe aus. Ist der Stein so gut beschrieben, dass ihn eine andere Gruppe anhand der Beschreibung findet? 2. Fragen notieren Strand-Station 5: groß und klein Zu dem großen Stein aus Station 4 sollen mehrere passende kleine Steine gefunden werden. Hier sollen die Schüler Merkmale erkennen und beschreiben, evtl. wundern sich einige, warum es den Stein in klein und groß gibt. Fragen notieren. Solange die Kinder die Klassifizierung der Strandsteine noch nicht kennen, werden die Steine, die sie aussuchen, einigermaßen ähnlich aussehen, aber nicht unbedingt zur gleichen Sorte gehören. Strand-Station 6: Steilküste Hier sollen die Kinder eine Skizze der Umgebung erstellen und einzeichnen, wo überall Steine liegen. Steine befinden sich in der Steilküste, auf dem Sandstreifen und auch unter der Meeresoberfläche. Fragen notieren. Inzwischen müsste unter den Schülern die Frage aufgekommen sein: „Wie kommen die Steine an den Strand?“ Um diese Frage im Laufe der Einheit beantworten zu können, müssen die Schüler von der Küste einige wichtige Beobachtungen mitnehmen, auf die sie später aufbauen können. Dazu gehören vor allem die 3 folgenden: Begegnungsphase 1. Die Küste wird auf natürliche Weise laufend zerstört. Die Steilküste hinter dem Strand besteht nicht aus Fels, sondern aus mineralischem Lockermaterial (Sand, Ton und Kalk). Dieses wird ständig vom Regen erodiert – zu erkennen an kleinen Bachläufen, Hangrutschungen, herabgestürzten Bäumen. Menschen leiten Regenwasser in künstliche Rinnen und schützen die Küste mit Wällen, Netzen, Beton vor Meereswellen. Die Ostseeküste weicht jedes Jahr durchschnittlich 60-80 cm zurück. Begegnungsphase 2. Aus dem Kliff der Steilküste schauen Steine heraus, wie sie auch am Strand herumliegen! Dies ist die wichtigste Beobachtung für die Frage der Herkunft der Steine – wenn irgend möglich, sollten alle dies zumindest an einer Stelle gesehen haben. Fotos helfen bei der Erinnerung später im Klassenraum. „Wie kommen die Steine an den Strand?“ Zuletzt kamen sie aus der Steilküste heraus. Das feine Material um sie herum ist weggewaschen worden, daraufhin sind die Steine auf den Strand gefallen oder gerutscht. Alle Strandsteine waren einmal in feines Küstenmaterial eingebettet, auch diejenigen, die unter der Meeresoberfläche liegen. Das bedeutet, dass die Kliffkante einmal weit draußen vor der heutigen Küstenlinie gelegen hat (Einzelheiten, Karten und Bilder: siehe Schmidtke, 2004). Zeitraum der Küstenerosion: einige tausend Jahre. Wie kamen die Steine in das Kliff hinein? Die Kliffkante ist nur ein Ausschnitt in die hunderte Kilometer ausgedehnte Lockergesteinsmasse (Moränen, Geschiebe), welche die Gletscher der letzten Eiszeit in Nord- und Mitteleuropa hinterlassen haben (Einzelheiten, Karten und Bilder siehe Schmidtke, 2004). Zeitraum der letzten Eiszeit: einige zehntausend Jahre. 3. Die Steine sind insgesamt zu groß für weiten Transport durch Wasser. Es sind zu viele und sie liegen zu ungeordnet, um von Menschen abgelegt worden zu sein. Aufmerksamkeit der Schüler auf die größten Steine lenken, sie überlegen und erkennen lassen: Diese Steine sind wahrhaftig zu groß und schwer, als dass sie von Meereswellen hätten angeschwemmt werden können - grundsätzlich sinken Steine schließlich in Wasser. Und so wie viele dieser Steine herumliegen (abgesehen von Molen und Strandwällen), sind sie sicher nicht von Menschen abgelegt worden. Begegnungsphase im Klassenraum Organisatorisches: Alle Stationen sollten jeweils mindestens doppelt aufgebaut werden. Die Reihenfolge der Stationen ist unerheblich (am Strand muss Station 4 vor 5 bearbeitet werden). Station 1 sollte vor 2 bearbeitet werden. Die Stationen sollten in Partnerarbeit durchlaufen werden. An jeder Station liegt eine ausreichend große Anzahl an „Fragesteinen“ (Kärtchen) zum Notieren der auftretenden Fragen zu den Stationen bereit. Material verschiedene Steine vom Strand, möglichst unterschiedlich (für drei Stationen – je 6 – 8 Stück) kleine Steine, Kies , Sand Lupen Pinzetten, um Sandkörner zu picken, besser: feine Haarpinsel mit angefeuchteter Spitze Stationskarten laminiert Info-Bogen Stein-Kärtchen für Fragen PC für Film Vulkanausbruch Die Stationsbeschreibungen der Stationen 1-3 sind identisch mit denen am Strand. Station 4: Welcher Stein bin ich? Auf dem Tisch liegen ein paar (5-8) ähnlich aussehende Steine (z.B. lauter weiße oder rote Steine, Feuersteine…). Je ähnlicher sich die Steine sind, desto anspruchsvoller ist diese Aufgabe. Jedes Kind wählt sich einen aus, den es so genau beschreibt, dass der Partner diesen Stein herausfindet. Station 5: groß und klein Für diese Station werden Pappteller, Lupen und Pinzetten oder angefeuchtete feine Haarpinsel benötigt. Die Kinder sollen gleichfarbige Steine, Kies und Sand zusammenlegen und darüber sprechen. Auftretende Fragen werden notiert. Station 6: Vulkane – Geburtsort für Steine? Auf dem Computerbildschirm wird ein Link zu einem Video mit einem Vulkanausbruch gelegt. Einen geeigneten Vulkanausbruch findet man beispielsweise bei Youtube mit den Suchbegriffen „Volcano Lava“: oder „Eyjafjallajökull“. Auftretende Fragen werden notiert. Neugier- und Planungsphase Fragen gemeinsam sichten und ordnen Direkt an die Begegnung schließt sich die Neugier- und Planungsphase an. Gemeinsam werden die Fragen nun gesichtet, geordnet und ausgewählt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: A) Wenn nur wenige Fragen gestellt wurden: Die Fragen werden an der Tafel gemeinsam gesichtet und nach Unterthemen geordnet (Cluster, Mindmap). Gemeinsam wird über die Bearbeitungsreihenfolge entschieden. B) Alle Fragen werden für alle sichtbar ausgestellt. Die Kinder entscheiden, welche Fragen ihnen am wichtigsten sind und welche sie unbedingt in der Unterrichtseinheit klären möchten. Dazu erhält jedes Kind eine Anzahl von Klebepunkten, die es an seine Favoriten vergeben kann. Die Fragen, die am häufigsten ausgewählt wurden, bilden die Grundlage für den weiteren Verlauf der Einheit. C) Jedes Kind sucht sich einen Partner und stellt diesem seine eigenen Fragen vor. Gemeinsam müssen die beiden sich nun auf die drei wichtigsten Fragen einigen. Jedes Paar sucht sich nun ein weiteres Paar, stellt die drei Fragen vor und zu viert muss sich die Gruppe auf die drei wichtigsten Fragen einigen. Schließlich stellt die Gruppe der Klasse ihre Favoriten vor. Je nach Klassenstärke und Doppelungen bleiben so meist zwischen 6 und 10 Fragen übrig. D) Für geübte Klassen: In kleinen Teams von 2 – 3 Kindern wird jeweils eine Frage arbeitsteilig bearbeitet und sowohl der Erkenntnisprozess als auch das Ergebnis der Klasse präsentiert. Mit den Möglichkeiten C und D werden besonders die Kompetenzbereiche Kommunikation (kommunizieren und argumentieren, dokumentieren und präsentieren) und Bewertung (erkennen und analysieren, Perspektivenwechsel) angesprochen und sollten daher bei der Planung des Unterrichts den Möglichkeiten A und B vorgezogen werden. In jedem Fall sollte die Lehrkraft die wichtigsten Fragestellungen im Auge behalten und eventuell selbst ergänzen, wenn bestimmte Bereiche von den Kindern nicht angesprochen wurden. Nach unseren Erfahrungen kommt das allerdings eher selten vor. Die zur Bearbeitung ausgewählten Fragen können auf einem großen Plakatbogen als Steinhaufen visualisiert werden. Jede geklärte Fragestellung wird vom Haufen entfernt. Vielleicht wird auf einem zweiten Plakat ein Turm, eine Mauer oder Ähnliches aus den Steinen der beantworteten Fragen errichtet. Neugier- und Planungsphase Von Schülerfragen zu Leitfragen für den Unterricht Die vorgehend beschriebene Begegnungsphase wurde in fünf sechsten Klassen im Klassenraum erprobt und in vier fünften Klassen und zwei sechsten Klassen am Strand. Die Vielfalt der Schülerfragen war überwältigend. Dennoch ließen sich über alle Gruppen hinweg besonders häufig gestellte Fragen herausfiltern: Wie heißen die Steine? Warum haben die Steine so verschiedene Formen, Oberflächen, Farben, Muster? Wie entstehen die Formen, Oberflächen, Farben, Muster? Wie entstehen die Löcher in manchen Steinen? Warum glitzern manche Steine? Vergleiche zu Glas, Kristallen allgemein, Diamant. Wieso gibt es so viele verschiedene Steinsorten? Wie entstehen kleine und große Steine? Wie entsteht Sand? Woher kommen die Steine? Werden sich Steine verändern, vergammeln, kaputt gehen? Wie kommen die Tiere (Fossilien) in die Steine? Neugier- und Planungsphase Einige dieser häufig gestellten Fragen sollen in der Planungsphase aufgegriffen und zu Forschungsfragen weiterentwickelt werden. Die Forschungsfragen, zusammengefasst in übergeordneten Leitfragen, geben der weiter folgenden Einheit ihre Struktur. Auf die Behandlung von Steinen mit Löchern und von Fossilien wurde aus Zeitgründen verzichtet. Ordnet man die auftretenden Schülerfragen nach Schwerpunkten, so finden sich in allen Klassen, in denen die Begegnungsphase durchgeführt wurde, vier zentrale Themen wieder. 1. Gesteinsbezeichnungen Schülerfragen: Wie heißen die Steine? Was sind das für Steine? Was für Steine gibt es? 2. Veränderung und Erhaltung Schülerfragen: Können Steine sich verändern? Wieso sind mache Steine klein und manche groß? Wie alt sind die ältesten Steine? Warum sind da Ritzen /Risse drin? Wie wachsen Steine? 3. Entstehung und Aussehen Schülerfragen: Wie sind die Steine entstanden? Wie entstehen die Formen, Farben, Oberflächen und Muster auf den Steinen? Warum gibt es so viele verschiedene Gesteinssorten? Warum sind manche Steine so schwer? Warum glitzern manche Steine? Was ist das Schwarze im Sand? 4. Herkunft der Steine Schülerfragen: Woher kommen die Steine? Werden aus Schlamm Steine? Werden aus kleinen Steinen immer größere Steine? Sind die Steine als Kometen auf die Erde gefallen? Zum erste Thema – Gesteinsbezeichnungen – werden die Schüler unabhängig von den anderen Fragen einige Gesteinsnamen kennen lernen, nach denen sie einen Großteil der Steine werden klassifizieren können. Die anderen drei Themen werden unter je einer Leitfrage (oben fett gedruckt) zusammengefasst. Thema „Veränderung und Erhaltung“ 1. Leitfrage: Können Steine sich verändern? Thema „Entstehung und Aussehen“ 2. Leitfrage: Wie sind die Steine entstanden? Thema „Herkunft der Steine“ 3. Leitfrage: Woher kommen die Steine? Diese drei Leitfragen bildeten den Schwerpunkt bei der Entwicklung des Unterrichtsmaterials für die Erarbeitungsphase. Erarbeitungsphase Wie heißen die Steine? E1 Wie heißen die Steine? Zu dieser Unterrichtsstunde gehören Schülerbogen, Merkmalkarten, Präsentationsbogen, Übersicht über die 7 Gesteinsarten, Fotos und Namen der Gesteinsarten. Der Schülerbogen muss nicht unbedingt ausgegeben werden. Die Stunde kann auch mündlich angeleitet werden, wobei der Schülerbogen als Orientierung für die Unterrichtsphasen dient. Die Merkmalkarten müssen siebenfach farbig ausgedruckt werden, damit jede Gruppe einen Satz Karten erhält. Die Karte rau sollte mit einem Stück Schleifpapier beklebt werden, die Karte glatt mit einer sehr glatten Folie. Sinnvollerweise werden die Karten laminiert, damit sie wiederverwendbar sind (natürlich nicht über das Schleifpapier und die glatte Folie). Jede Gruppe erhält einen Präsentationsbogen. Er soll den Steckbrief vorstrukturieren. Er wird auf DIN A3 vergrößert, damit er bei der Präsentation für alle lesbar ist. Leistungsstarke Kinder können ein Plakat auch frei gestalten. Die Übersicht über die 7 Gesteinsarten kann im Raum ausgehängt werden. Dort können die Kinder nachschauen, wenn sie unsicher sind. 1. Schritt: Die am Strand gesammelten Steine werden von den Kindern in die vorbereiteten Körbe abgelegt. An jedem Korb hängt ein Foto mit Namen der Gesteinssorte. Am besten arbeiten die Kinder zu zweit, damit sie sich über ihre Entscheidung austauschen müssen. 2. Schritt: Die Zuordnungen der Kinder werden gemeinsam überprüft. 3. Schritt Die sieben Gesteinskörbe werden an sieben Gruppen ausgegeben. Jede Gruppe erstellt einen Steckbrief. 4. Schritt Die Gruppen stellen ihre Gesteinsart vor. Fachlicher Hintergrund: Die meisten Steine der Ostseestrände lassen sich den sieben hier genannten Gruppen zuordnen. Zwei weitere Untergruppen sind auf der folgenden Seite erläutert. Alle Steine lassen sich noch spezifischer nach Untergruppen und Herkunftsorten zuordnen. Zusatzaufgabe Suche dir einen Porphyr oder Granit heraus. Versuche mit Hilfe der Internetseite www.strandsteine.de die Herkunft des Steins zu bestimmen. Können Steine sich verändern? E2 Wie entsteht Sand? Es ist im Interesse der Sicherheit sinnvoll, einen Geologenhammer zu benutzen (vgl. Abb. rechts). Seine Legierung ist für das Zerschlagen von Steinen ausgelegt. Normale Hämmer können splittern oder zerbrechen und Verletzungen verursachen. Als Alternative bietet sich der Erwerb eines Maurerhammers „Rheinische Form“ an (vgl. Abb. unten). Man sollte möglichst grobkörnige verwitterte Steine wie Gneis oder Granit verwenden. Sie sind leichter zu zerschlagen als feinkörnige wie Basalt oder Porphyr. Auf keinen Fall Feuersteine zerschlagen! Sie zersplittern unkontrolliert und gefährlich! Von dem Stein muss vorher ein Stück abgeschlagen und für Versuch E03a aufbewahrt werden. Die Plastikwanne muss stabil und groß genug sein. Die Seitenränder der Wanne kann man auch erhöhen, indem man Tücher unter die Gehwegplatte klemmt und die anderen Gruppenmitglieder sie als Seitenwände an drei Seiten aufspannen. Als Tücher eignen sich zerschnittene Bettlaken, Geschirrtücher o.Ä.. Der Stoff sollte möglichst glatt sein, damit möglichst wenig Steinsplitter darin hängen bleiben. Als Auffangwanne eignen sich auch große Aufbewahrungskisten aus Stoff, die man mit Folie auslegt (siehe Foto). Man kann sie z.B. in einem bekannten schwedischen Möbelhaus erwerben. Sicherheitsanweisungen: Jeder muss eine Schutzbrille tragen. Die Person mit dem Hammer bekommt Arbeitshandschuhe. Alle Kinder müssen aufpassen, dass sie nicht in die Nähe Hammers geraten und ihr Gesicht vor Steinsplittern schützen, also ihren Kopf wegdrehen. Mögliche Schülerantworten: Unser Stein wiegt x g. Die Steinsplitter wiegen zusammen y g. Der Unterschied beträgt z g. Der Masseunterschied ist sehr gering. Er entsteht, weil wir nicht alle Splitter auffegen und mit wiegen konnten. Fachlicher Hintergrund: Sand ist ein Verwitterungsprodukt von Steinen. In der Natur geht nichts verloren, die Gesteine unterliegen einem Kreislauf. Sie entstehen z.B. durch Vulkanismus (E02) aus flüssigem Gestein. Das Gestein ist Wind und Wetter ausgesetzt und verwittert (s.u.). Es zerfällt zu immer kleineren Gesteinsteilchen, bis man z.B. nur noch Sand oder feinen Ton übrig hat. Aus Sand kann durch Druck und Hitze neues Gestein entstehen (Sandstein), aus Ton Tonstein. In der Literatur über Geo-Fehlkonzepte ist die Verwechselung von Verwitterung und Erosion immer wieder ein Thema. Zwischen Verwitterung und Erosion gibt es einen wichtigen Unterschied: Können Steine sich verändern? Verwitterung bedeutet die Zersetzung von Gestein durch Umwelteinflüsse - physikalisch, chemisch, biologisch - an Ort und Stelle. Erosion ist der Abtransport von Gesteinsmaterial von seinem Ursprungsort. Das Material kann verwittert sein (Boden oder Sand wird weggespült oder weggeblasen) oder unverwittert (Felsen werden von Wasser ausgehöhlt oder von Eis abgerieben - man spricht von "glazialer Erosion"). Können Steine sich verändern? E3a+b Was ist Sand Es gibt zwei Schülerbögen. a.) Basisbogen: Vergleich Gesteinssplitter mit Ausgangsgestein b.) weiterführender Bogen: Vergleich natürlicher Sand – Gesteinssplitter Der verwendete Sand sollte farblich den Gesteinssplittern aus E02 (Wie entsteht Sand) möglichst ähnlich sein, damit die Kinder ihre Beobachtung nicht in erster Linie auf Farbunterschiede konzentrieren. Fachlicher Hintergrund: Sandkörner sind Verwitterungsprodukte von Steinen. Dies legt den Gedanken nahe, dass irgendwann alle Steine zu Sand verwittert sein werden und nur noch Sand übrig ist. Dem ist nicht so, da auch aus dem Sand neue Steine entstehen. Wenn Sand sich am Meeresgrund absetzt, sich viele andere Sandschichten darüber ablagern und er tief unter die Erdoberfläche versenkt wird, entsteht unter hoher Temperatur und hohem Druck Sandstein, siehe E06 (Wie entstehen die „Streifen“ im Sandstein?). Mögliche Schülerantworten: a. Es tauchen in beiden Proben die gleichen Farben und Kristallformen auf. Im zerschlagenen Gestein sind die Kristalle evtl. kleiner. b. Hier sind Farben und Formen unterschiedlich, weil die Proben aus unterschiedlichem Material sind. Außerdem sind die natürlichen Sandkörner runder. Sie wurden durch Reibung an anderen Steinen, Sand und Wasser rund geschliffen. Die beiden Zeichnungen sollten diesen Unterschied hervorheben. Zusatzaufgaben: 1. Quietschender Sand und singende Dünen – nur Quatsch oder gibt es das wirklich? 2. Warum kann man mit Sand die Zeit messen, mit Wasser allerdings nicht? Antworten: 1. Unter bestimmten Bedingungen kann Sand quietschen. Er muss z.B. kalkfrei und reich an Silikaten (z.B. Feldspäte, Glimmer, Tonminerale, Granat, Olivin oder Pyroxene) sein und die Korngröße muss zwischen 150-500 Mikrometern groß sein. Außerdem muss er besonders geschichtet sein, aus glatten, runden Sandkörnern bestehen und einen bestimmten Wassergehalt aufweisen. Dann kann durch Druck und Reibung auf die Sandkörner ein quietschendes Geräusch erzeugt werden. In Australien wurde ein ganzer Strand danach benannt: Squeaky Beach. Eine Geräuschprobe gibt es unter http://de.wikipedia.org/wiki/Sand. In fast allen Trockenwüsten (z.B. Arabische Wüste, Gobi, Namib, Sahara) oder großen Dünenlandschaften kann man dem Phänomen des Singenden Sandes begegnen. Durch das Abrutschen von Sand an den Dünen entstehen laute, tiefe Brummgeräusche, die bis zu 15 min anhalten können und weit hörbar sind (10 km und mehr). Können Steine sich verändern? 2. Sand verhält sich teilweise wie eine Flüssigkeit und teilweise wie ein Feststoff. Sand rieselt immer gleichmäßig durch eine Öffnung in der Sanduhr, egal wie hoch die Sandsäule darüber ist. Das liegt daran, dass die Sandkörner sich gegenseitig anziehen und eine lose Verbindung eingehen. Sie bilden eine Art bogenförmige Sandbrücken, die dafür sorgen, dass die Rieselgeschwindigkeit gleich bleibt. Bei Wasser oder anderen Flüssigkeiten nimmt mit der Füllhöhe der Druck auf die Öffnung zu, d.h. die Fließgeschwindigkeit nimmt mit dem Sinken der Flüssigkeitssäule ab. Somit läuft Wasser nicht gleichmäßig ab. Können Steine sich verändern? E4 Wie entstehen glatte Steine Glatte und raue Steine (keine Feuersteine nehmen, deren glatte Flächen entstehen nicht durch Abschleifen) zum Fühlen und Vergleichen bereitstellen. Zum Schleifen müssen weiche Gesteinsarten ausgewählt werden, damit der Schleifvorgang nicht zu mühsam wird. Es eignen sich z.B.: Speckstein (Talk, Härte 1), Fluorit (Flussspat, Härte 4), Kalkstein (Härte 3), Gips (Härte 2) oder Marmor (Härte 3-4). Diese Mineralien bekommt man im Mineralienhandel. Die Kinder müssen darauf hingewiesen werden, dass diese Prozesse in der Natur sehr langsam ablaufen und mehrere tausend Jahre benötigen, je nachdem wie hart der geschliffene Stein ist und welchen Prozessen er ausgesetzt war. Fachlicher Hintergrund: In der Natur findet man in Flüssen und am Strand besonders viele glatte Steine. Sie wurden durch Transport rundgerollt und durch das Anstoßen an andere Steine oder Sand geschliffen. Das geschieht meist im Wasser, aber auch durch Sand und Wind können Steine regelrecht gesandstrahlt werden (sog. Windkanter entstehen auf diese Art und Weise). Es dauert jedoch viele Jahre, bis so eine Stein glatt geschliffen ist. Je nach Härte des Gesteins kann es auch hunderte bis tausende Jahre dauern. Auch die glatten Steine werden weiter klein geschliffen, bis sie selbst zu feinstem Sand werden. 1820 untersuchte der Österreicher Mineraloge Friedrich Mohs Mineralien auf ihre Ritzhärte und stellte die nach ihm benannte Härteskala von Mineralien zusammen. Sie enthält zehn Minerale mit den Härtegraden 1 bis 10, von denen jedes Mineral das vorherige ritzt. Die Härteschritte zwischen den Abstufungen sind jedoch nicht linear. Sie finden diese Skala in den Bestimmungshilfen unter „Eigenschaften ausgewählter Mineralien“. Mögliche Schülerantworten: Die Oberfläche ist eben und glatt geworden und glänzt. Das Wasser ist milchig-trübe, das Abgeschliffene setzt sich teilweise am Boden nieder. Vorher war der Stein matt. Mit der Lupe sieht man viele kleine Hügel. An der geschliffenen Stelle sind keine Hügel mehr zu sehen, nur winzig kleine Löcher. Sand und andere Steine übernehmen in der Natur die Funktion vom Schleifpapier. Die Energie kommt von Strömungsbewegungen im Wasser, verursacht durch Gefälle, Gezeiten oder Wellen sowie vom Wind. Zusatzaufgaben: 1. Erkundige dich, wie die schönen glänzenden Handschmeichler (sogenannte Trommelsteine) entstehen, die man in einigen Läden und auf Weihnachtsmärkten kaufen kann. 2. Was sind Windkanter? Lösungen: 1. Die Steine werden mit Schleifmittel mehrere Tage in einer Trommeldose gedreht, bis sie glattgeschliffen sind. Dabei wird nach mehreren Tagen das Schleifmittel erneuert und gegen ein feineres Schleifmittel ausgetauscht. 2. Windkanter sind Steine, die durch Wind und Sand in einer vegetationsarmen Gegend, z.B. in einer Wüste, an der Luv-Seite abgeschliffen werden und dadurch ausgeprägte Kanten bekommen. Können Steine sich verändern? E5 Wie gehen Steine kaputt? Für eine Frostsprengung im Gefrierfach, bei der die Flasche richtig zerplatzt, ist eine große Glasflasche mit einem Volumen von 0,7 l oder 1 l mit Schraubverschluss (z.B. Wein- oder Wasserflasche) notwendig. Fachlicher Hintergrund: Wasser ist die einzige chemische Verbindung auf der Erde, die in allen drei Aggregatzuständen (fest – flüssig – gasförmig) in der Natur vorkommt. Sie ist auch die wichtigste Verbindung, denn: ohne Wasser - kein Leben. Dem Wasser verdanken wir unsere Temperatureinteilung nach Grad Celsius. Der Wissenschaftler Anders Celsius hat den Gefrierpunkt 0°C genannt, der Siedepunkt 100°C. Das Wassermolekül ist dipolar aufgebaut, d.h. es gibt starke zwischenmolekulare Anziehungskräfte, die für ungewöhnliche Eigenschaften des Wassers sorgen. So hat Wasser eine starke Oberflächenspannung. Dadurch hat Wasser einen für seine Molekülgröße relativ hohen Siedepunkt. Es hat die größte Verdampfungsenthalpie aller chemischen Stoffe. Auch bewirkt die Dipolarität, dass Wasser seine größte Dichte bei etwa 4°C hat (Anomalie des Wassers). Beim Gefrieren sinkt seine Dichte schlagartig. Die Molekülstruktur ändert sich beim Erstarren so, dass die Dichte um etwa 9% abnimmt. Das führt dazu, dass Eis auf Gewässern schwimmt und das Leben im Wasser im Winter nicht erfriert. Bei der Molekülumordnung beim Erstarren wird so viel Energie freigesetzt, dass Glasflaschen, Steine und sogar ganze Straßenzüge durch die Sprengkraft des Eises zerstört werden können. Mögliche Schülerantworten: Beobachtung zu der Flasche: Die Flasche ist zerbrochen. Beobachtung zu den Steinen: Wir können einige Körner vom Stein leicht abbrechen. Erklärung: Beim Gefrieren dehnt sich Wasser aus. Dabei entwickelt es solche Sprengkraft, dass sogar Stücke von Steinen abplatzen können. Zum Schluss die Leitfrage „Können Steine sich verändern“ wieder aufgreifen und im Unterrichtsgespräch reflektieren. Zusatzaufgabe 1. Sieh dir das Video „Kann Wasser Felsen sprengen“ an. Beschreibe, wie Wasser Glas, Stein und sogar Eisen zersprengen kann. Das Video „Kann Wasser Felsen sprengen“ steht unter www.nawi5-6.de zum Download bereit. Können Steine sich verändern? E6 Können runde Steine eckig werden?(Lösungsbogen) Sieh dir die Fotoreihe an und beschreibe, was dort zu sehen ist. Wie werden runde Steine wieder eckig? Die Wörter aus der Wörterkiste helfen dir. Wasser dringt in kleine Ritzen Wenn z.B. nachts die ein. Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt Wasser . Dabei dehnt aus. Die zu Risse Dieser Vorgang lange Eis werden es sich größer wiederholt , bis der Stein Die neuen Bruchkanten sind sich so auseinanderfällt scharfkantig Auf diese Weise können runde wieder werden. eckig , gefriert das Steine Wörterkiste: Eis, Risse, Ritzen, Temperatur, Wasser, Wasser, eckig, größer, lange, runde, scharfkantig auseinanderfällt, dehnt, sinkt, wiederholt Wie sind die Steine entstanden? E7 Wie entstehen die Streifen im Sandstein? Verschieden farbigen Sand bekommt man, indem man Sand von verschiedenen Stränden sammelt oder Dekosand oder Vogelsand besorgt. Erwartete Schülerantworten: Beobachtung: Der verschiedenfarbige Sand legt sich so in Schichten ab, wie er eingefüllt wurde. Es sind klare Trennlinien zu erkennen. Erklärung: So entstehen die „Streifen“ im Sandstein: Die Sandschichten vermischen sich nicht mehr, sobald sie auf dem Boden liegen und von der Wasserströmung nicht mehr bewegt werden. So bleiben diese Schichtungen auch noch zu erkennen, wenn aus den losen Sandkörnern unter Druck und hoher Temperatur Sandstein entsteht. Es ist wichtig, dass die Schüler erkennen: Die Streifen an der Oberfläche sind in Wirklichkeit Schichten, die sich durch den ganzen Stein durchziehen. Die Schülerfrage bezieht sich aber auf die an der Oberfläche sichtbaren Streifen. Fachlicher Hintergrund: Sandstein entsteht meist auf dem Meeresgrund, wo sich mit der Zeit verwitterte Steine in Form von Sandkörnern sowie nicht verwitterten Überresten von Lebewesen ablagern. So entstehen in Jahrtausenden bis Jahrmillionen diverse Schichtungen. Diese Ablagerungen sind aber noch kein Sandstein. Dieser entsteht nicht direkt am Meeresgrund, sondern es müssen noch sehr viele Sandschichten darüber gelagert werden. Nur bei hohem Druck und den dadurch entstehenden hohen Temperaturen kann eine Sedimentverfestigung (Diagenese) stattfinden, bei der aus losen Sandkörnern ein fester Sandstein entsteht. So wird der Gesteinskreislauf wieder geschlossen: Steine verwittern zu Sand, der Sand sedimentiert und wird nach Diagenese wieder zu Stein. Zusatzaufgabe: Ist Buntsandstein ein besonders bunter Stein? Antwort: Gesteine können viele Farben haben. So kann auch der Sand, der aus diesen Gesteinen durch Verwitterung entsteht, verschiedene Farben haben. Buntsandstein ist nicht unbedingt besonders bunt, ihn gibt es jedoch in vielen Farben. Er besteht überwiegend aus Sandstein und tritt meist in mehrere hundert Meter dicken Gesteinseinheiten auf. Aus Buntsandstein besteht zum Beispiel die Insel Helgoland. Wie sind die Steine entstanden? E8 Wie sind die Steine Basalt, Porphyr und Granit entstanden? (Lösungsbogen) 1. 2. 3. 4. Sieh dir die Powerpoint-Präsentation an. Frage nach, was du nicht verstehst. Schneide aus dem Ausschneidebogen die drei Steine aus und klebe sie zu den passenden Gesteinsnamen. Schneide die Bilder mit den Schnittdarstellungen der Erdschichten aus und klebe sie in die passenden Felder. Beschreibe, was auf den Bildern passiert. Die Wörter unten helfen dir dabei. Wenn ein Vulkan ausbricht, spuckt er Lava aus. An der Luft kühlt sie schnell ab. Es bilden sich nur winzig kleine Kristalle, ein Basalt entsteht. Basalt Das Magma im Vulkan kühlt sich langsam ab. Erste große Kristalle wachsen. Jetzt bricht der Vulkan aus, die noch flüssige Lava erstarrt schnell. Ein Porphyr entsteht. Porphyr Tief unter der Erdoberfläche kühlt eine Magmakammer langsam ab. Große Kristalle wachsen dicht an dicht. Ein Granit entsteht. Granit Wörterkiste: die Asche, der Basalt, die Erosion, die Eruption, das Gas, der Granit, der Kristall, die Kristalle, die Lava, die Lavabomben, das Magma, die Magma-kammer, der Porphyr, der Vulkanausbruch, abkühlen, abtragen, ausbrechen, ausspucken, erstarren, kristallisieren (Kristalle bilden), verwittern Achtung: Im Anhang finden Sie einen Ausdruck der PowerPoint-Präsentation und des Redetextes. Die Präsentation selbst finden Sie unter www.nawi5-6.de. Wie sind die Steine entstanden? E11a+b Wieso gibt es kleine und große Kristalle. a) Schnelle Kristallisation durch Verdampfen einer gesättigten Natriumchlorid-Lösung über einer Kerze im Vergleich mit langsamer Kristallisation durch Verdunsten. b) Schnelle Kristallisation durch Abkühlen einer warmgesättigten Kaliumnitrat-Lösung im Wasserbad im Vergleich mit langsamer Kristallisation durch Verdunsten. zu a) Natriumchloridkristalle zu b) Kaliumnitratkristalle Mögliche Schülerantworten: Allgenmeine Antwort: Verdampfen geht schnell. Es bilden sich viele Kristallkeime, jeder der vielen Kristalle hat wenig Platz. Die Kristalle haben wenig Zeit zum Wachsen und bleiben klein. Verdunsten geht langsam. Es bilden sich wenige Kristallkeime. Die wenigen Kristalle haben viel Platz und viel Zeit zum Wachsen und werden groß. Zu den beiden Salzen: a) Beim Verdampfen des Wassers hatte das Kochsalz keine Zeit, zu schönen Kristallen zu wachsen. Außerdem war durch die große Hitze die Lösung so stark in Bewegung, dass ein schönes Kristallwachstum unmöglich war. So konnte sich nur eine weiße Kochsalzmasse bilden. Beim langsamen Kristallwachstum durch Verdunsten bildeten sich Kristallquader, die teilweise in der Mitte ein Kreuz haben. b) Durch das Abkühlen der warmgesättigten Lösung konnten sich nur ganz dünne, nadelförmige Kristalle bilden, die auf den Boden des Reagenzglases sanken. Dort klumpten sie sich zu einer weißen trüben Masse zusammen. Beim langsamen Kristallwachstum bildeten sich Kristallsäulen, deren Spitzen schräg nach oben ragten. Wie sind die Steine entstanden? Denkt weiter: So entstehen unterschiedlich große Kristalle im Stein - denkt an die Beispiele Granit und Basalt aus der Powerpoint-Präsentation. Antwort: Versuch 1 (Verdunsten) ist vergleichbar mit der Situation in einer Magmakammer, in der Granit entsteht. Langsame Kristallisation --> wenige große Kristalle . Versuch 2 (Verdampfen) ist vergleichbar mit der Situation bei einem Vulkanausbruch, bei dem Basalt entsteht. Schnelle Kristallisation --> viele kleine Kristalle. ACHTUNG, die Parallele besteht in der Zeit, die in beiden Fällen zur Verfügung steht, nicht in der Temperaturentwicklung. Fachlicher Hintergrund: Schöne große Kristalle entstehen durch langsames und stetiges Wachstum, wenn genügend Platz vorhanden ist und andere Kristalle nicht deren Wachstum stören. Daher können in Hohlräumen von Steinen schöne Drusen entstehen. Läuft die Kristallbildung zu rasch ab, so vereinigen sich die ursprünglichen kleinen Kristalle zu einem sogenannten Kristallaggregat, einer festen Masse kleinster Kristalle. Zum Schluss die Leitfrage „Wie sind die Steine entstanden“ wieder aufgreifen und im Unterrichtsgespräch reflektieren. Zusatzaufgabe: Woher kommt das Kreuz auf dem Natriumchlorid-Kristall? (In der Natur vorkommendes Natriumchlorid findet man im Steinsalz) Antwort: (Stein-) Salz nimmt eine kubische Kristallform an, genauer gesagt nimmt es die Form eines Tetrakishexaeders an. Diese Kristallform sieht aus wie ein Würfel, der auf jedem seiner sechs Flächen eine flache Pyramide hat. Schaut man von oben auf diese Pyramide, sieht sie wie ein Kreuz aus. Bei unseren Salzkristallen, die durch Verdunstung auf der Fensterbank entstehen, bilden sich die Kreuze durch langsame Kristallisation an der Grenzfläche zwischen Flüssigkeitsoberfläche und Kristalloberfläche. Dabei entsteht auf dem Salzkristall ein stufenförmiger Trichter, der von oben wie ein Kreuz auf dem Kristall aussieht. Die Pyramide ist bei unseren Kristallen quasi negativ, sie ragt nach unten in den Kristall hinein. Wie kommen die Steine an den Strand? E12a-c Wie sind die Steine zu uns gekommen? Mit der Beantwortung dieser Schülerfrage soll die Erkenntnismethode „Hypothesen bilden“ eigeführt werden. Dabei sollen Argumente für und gegen die Hypothese gefunden werden. Zur Lösung dieser Aufgabe ist recherchieren notwendig (z.B. im Internet) oder die Befragung eines Experten. Mögliche Schülerantworten: Die Steine sind durch Wellen, Flut, Sturmflut, Tsunami, Wind, Sturm, Hurrikan, Transport durch Menschen, Eis, Gletscher, Kometenflug oder Vulkane aus anderene Gebieten, die die Steine besonders weit schleuderten nach Schleswig-Holstein gekommen Fachlicher Hintergrund: In Schleswig-Holstein gibt es keine Felsformationen, dafür aber eine gigantische Gesteinsvielfalt. Wie kommen die Steine zu uns an den Strand? Die Steine, die an der Ostseeküste und in weiteren Teilen Norddeutschlands zu finden sind, wurden durch die Gletscher der letzten Eiszeiten aus Skandinavien zu uns gebracht. Entstehung der Ostsee Während der letzten 2 Millionen Jahre, des so genannten Quartär-Zeitalters, hat es einen regelmäßigen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten gegeben. Für die Entstehung der Ostsee und Schleswig-Holsteins sind jedoch nur die letzten zwei interessant: die Saalekaltzeit (vor 200 000 bis 125 000 Jahren) und die Weichselkaltzeit (vor 80 000 bis 15 000 Jahren). Am Höhepunkt der „letzten Eiszeit“ (der Weichselkaltzeit) vor etwa 20 000 Jahren war das Gebiet der heutigen Ostsee vollständig von einem Eispanzer bedeckt. Die Eisschichten waren zum Teil 3 000 m und dicker. Das Gewicht des Eises, dass etwa dem Gewicht von 3 000 Autos auf 1 m2 Fläche entspricht, übte einen so starken Druck auf den Untergrund aus, dass Teile Skandinaviens mitsamt der darunter liegenden Erdkruste vorübergehend einige hundert Meter in den Erdmanteleingepresst wurden. Durch Druck und Bewegung wurden ganze Hänge und Felsen glattpoliert, Gesteinsbrocken unterschiedlichster Größe losgerissen und mit dem Eis mittransportiert. Die Eisdicke nahm Richtung Süden ab. Über SchleswigHolstein war die Eisfläche „nur“ noch 300 bis 500 m hoch. Am Ende dieser Eiszeit begann durch Klimaerwärmung dieser Eispanzer langsam zu schmelzen. Vor etwa 12 000 Jahren bildete sich deshalb im heutigen Ostseebecken ein riesiger Schmelzwassersee, der Baltische Eisstausee. Das Eis schmolz weiter, so dass der Baltische Eisstausee vor etwa 10 300 Jahren schließlich überlief. Riesige Wassermengen liefen durch das heutige Mittelschweden ab in das heutige Skagerrak. Nachdem der Süßwasserstrom zum Erliegen gekommen war, konnte auch Salzwasser aus dem Skagerrak durch den mittelschwedischen Kanal einfließen und es bildete sich vor etwa 10 000 Jahren das Yoldia-Meer, benannt nach einer damals dort lebenden Brackwassermuschel. Wie kommen die Steine an den Strand? Das Eis schmolz weiter, auf dem Land (heute Mittelschweden) lastete nicht mehr ein so großes Gewicht und das Land hob sich wieder an. Vor 9 500 Jahren schloss sich dadurch der mittelschwedische Kanal. Die Verbindung zum Skagerrak, also zur freien See, wurde unterbrochen und es entstand der Ancylus-See, der zeitweise größer war als die heutige Ostsee. Da weltweit der Meeresspiegel anstieg, drang in den Ancylus-See vor etwa 8 000 Jahren Salzwasser von Süden ein. Es bildeten sich drei Zuflüsse: der Öresund, der große Belt und der kleine Belt. Es entstand die Ostsee mit ihrem Brackwasser. Die Entstehung Schleswig-Holsteins Die Gletscher bewegten sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 cm pro Tag. Die größte Gletscherausdehnung fand während der Saalekaltzeit statt. Die letzte Kaltzeit, die Weichselkaltzeit, hat das östliche Schleswig-Holstein nicht überschritten. Die Jungmoränen bilden heute das östliche Hügelland, die Mecklenburger Seenplatte und reichen südlich bis über Berlin hinaus und östlich bis weit nach Polen hinein. Westlich davon findet man in Schleswig-Holstein nur Altmoränenlandschaften (Hohe Geest) sowie die durch Ablagerungen aus wiederholten Überschwemmungen entstandenen Marschlandschaften. Durch die letzten Eis- oder Kaltzeiten entstanden in Skandinavien die Fjelle (Gebirge mit besonderer Form oder Hochflächen), Fjorde (durch Gletscher entstandene, weit ins Land reichende Meeresbuchten) und Schären (aus einer Eiszeit entstandene Inseln). Sie vermitteln nur einen kleinen Eindruck davon, welche gigantischen Gesteinsmengen durch die Eiszeit südwärts transportiert wurden und die Entstehung von weiten Teilen der heutigen Küstenländer wie z.B. Dänemark, Schleswig-Holstein und weiteren Teilen Norddeutschlands ermöglichten. Aus Skandinavien wurde eine gewaltige Gesteinsvielfalt als sogenanntes Geschiebe u.a. nach Schleswig-Holstein gebracht wie diverse Granite, Gneise, Diabase, Sandsteine, Schiefer, Basalte, Porphyre, Kalke sowie Fossilien in verschiedenen Größen, von mehreren Tonnen schweren Findlingen bis hin zu feinstem Ton. Die noch heute sichtbaren hügeligen Landschaften (Endmoränen) bestehen aus diesen verschiedenen Gesteinen, die das Eis aus vielen Gebieten Skandinaviens bis nach Norddeutschland transportiert hat. Beim Abschmelzen der Eismassen blieb ein Großteil des Gesteinsmaterials übrig und bildete Hügel. Eine solche Endmoränenlandschaft ist z.B. die holsteinische Schweiz, die zwischen Lübeck und Kiel liegt. Beim Schmelzen der Gletscher am Ende der Eiszeit sind kleinere Gesteinsbrocken mit dem Schmelzwasser vor die Gletscherzungen gespült worden und bildeten die Sandergebiete. Sander ist ein anderer Begriff für Schotterflächen. In dem vorgestellten Versuch wird die Entstehung sogenannter Sanderkegel modellhaft nachgestellt. Die dargestellte Karte zeigt die Oberflächenformen Norddeutschlands, die durch die letzten Eiszeiten entstanden sind. Die Endmoränen sind in der Karte mit roten Bögen dargestellt. Davor sind rote Punkte gezeichnet, die Sanderkegel darstellen. Der nachfolgend beschriebene Versuch zeigt den Prozess modellhaft. In den realen Prozessen während der Eiszeiten wurden metergroße, tonnenschwere Steine von riesigen Eismassen transportiert. Wie kommen die Steine an den Strand? Diese Karte zeigt die jeweils maximalen Gletschervorstöße der letzten drei Eiszeiten im norddeutschen Tiefland. Bis zu diesen Linien sind die Steine aus Skandinavien transportiert worden. Die gelbe bzw. blaue Linie markiert die sogenannte Feuersteinlinie. Südlich dieser maximalen Gletschervorstöße findet man keine Feuersteine sowie keine Findlinge aus Skandinavien mehr. rote Linie: Eisrandlage der Weichselkaltzeit gelbe Linie: Eisrandlage der Saalekaltzeit blaue Linie: Eisrandlage der Elsterkaltzeit (aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Feuersteinlinie) Da von der Elsterkaltzeit keine Endmoränen mehr erhalten sind, konnte anhand der Feuersteinlinie der maximale Gletschervorstoß dieser Kaltzeit ermittelt werden. Wie kommen die Steine an den Strand? Was kann schief gehen? Wichtig für das Gelingen des Experimentes ist, dass man ein Tablett mit erhöhtem Rand wählt. Das abgeschmolzene Wasser verlässt sonst die „Landschaft“. Weiterhin steht und fällt der Versuch mit der Erhöhung des Tablettes auf der rechten Seite, diese sollte nicht mehr als 3 cm betragen. Ist sie zu hoch, läuft das Wasser zu schnell ab und die Landschaft sieht nicht besonders nach Eiszeitlandschaft aus. Hier sind die einzelnen Schritte des Versuchs dokumentiert: Die Hand und die Eiswürfel stellen den Gletscher mit seiner Masse dar. So könnte das Ergebnis aussehen: Wie kommen die Steine an den Strand? Mögliche Schülerreaktionen: Die größeren Steine und auch etwas Sand sind schon weiter nach (links) unten gewandert. Alles ist noch vom Eis bedeckt. Das Schmelzwasser nimmt den Sand und die kleineren Steine ein Stückchen mit. Es transportiert sie deutlich weiter (nach links). Je kleiner die Gesteinsteilchen sind, desto weiter werden sie transportiert. Je größer die Steine sind, desto näher sind sie am Ausgangspunkt zu finden. Nur Eis ist so kräftig, die schweren Steine in aus vielen Orten Skandinaviens aufzulesen und über eine so große Strecke zu uns nach Norddeutschland zu transportieren. Das Gletschereis der letzten Eiszeiten hat große und kleine Gesteinsbrocken aus Skandinavien zu uns nach Norddeutschland gebracht. Als sich das Klima erwärmt hat, ist das Eis geschmolzen. Das Schmelzwasser hat kleine Steine und Sand weitergespült. So entstanden die Sanderhügel vor den Endmoränen. Literatur: Schmidtke, Kurt-Dietmar: Die Entstehung Schleswig-Holsteins. Wachholtz Verlag Neumünster, 4. Auflage 2004 (ISBN 3-529-05316-3 Dieses Buch beschreibt anschaulich und mit viel Bildmaterial, wie Schleswig-Holsteins Naturlandschaften durch die Eiszeiten entstanden sind. Für den Schleswig-Holsteiner mit einigen „Aha-Erlebnissen“ verbunden. Zusatzaufgabe (Lösungen kursiv gedruckt) Erkläre die Begriffe Endmoräne und Sander. Endmoränen sind Hügel aus abgelagertem Geröll. Sie bestehen aus dem Gesteinsmaterial, das die Gletscher in der Eiszeit vor sich her geschoben haben. Sander sind Schotterflächen, die durch Ausschwemmung von Gesteinsmaterial durch Schmelzwasser aus den Gletschern entstanden sind. Wie kommen die Steine an den Strand? E13a+b Wie können Gletscher die Steine aus dem Felsen lösen? Fachlicher Hintergrund: Grundvoraussetzung für die Frostsprengung sind Feuchtigkeit und Temperaturen, die um den Gefrierpunkt schwanken. Wenn Wasser in kleine Gesteinsritzen eindringt und gefriert, dehnt es sich um ca. 9% aus. Wenn das Eis keine Ausweichmöglichkeit hat, drückt es die Ritzen weiter auseinander. Die Ritzen werden größer, nach dem Tauen kann mehr Feuchtigkeit eindringen. Gefriert diese erneut, dehnt sich das Wasser aus und erweitert die Ritzen noch ein Stück. Der Wechsel von Tauen, Eindringen weiterer Feuchtigkeit und Gefrieren mit der Ausdehnung des Eises zermürbt das Felsgefüge mit der Zeit, bis Teile herausbrechen. Ein Steinschlag im Gebirge findet daher meist am Morgen statt, wenn das Eis in den Gesteinsritzen auftaut. Erwartete Schülerantworten: Beobachtung: Zu der Flasche: Die Flasche ist zersprungen. Das Eis hat ein deutlich größeres Volumen als das eingefüllte Wasser. Zu den Steinen: An einigen Ecken lassen sich kleine Stückchen abbrechen. Sehr stark verwitterte Steine zerbrechen in mehrere Einzelstückchen. Erklärung: So bekommen die Gletscher die Steine aus den Felsen: (Tau-)Wasser dringt in Ritzen ein und gefriert bei Temperaturen unter 0°C. Das entstandene Eis benötigt mehr Platz als das Wasser, die Ritzen werden gedehnt. Dabei können Teile vom Felsen abplatzen. Zusatzaufgabe: Betrachte die Temperaturkurve auf der rechten Seite. Warum ist dieser Temperaturverlauf für die Frostsprengung ideal? Antwort: Der stetige Wechsel zwischen Frost und Tauwetter beschleunigt die Zerstörung des Steines, da durch die Ausdehnung des Eises vorhandene Risse in den Steinen vergrößert werden. Durch nachfolgendes Tauwetter kann weitere Feuchtigkeit (Wasser) nachlaufen. Diese dehnt sich in der Nacht wieder aus, die Risse werden größer. Dieses Wechselspiel findet so lange statt, bis sich die losen Gesteinsteile komplett vom Muttergestein gelöst haben. Wie kommen die Steine an den Strand? E14 Wie können Gletscher die Steine transportieren? Fachlicher Hintergrund: Gletscher nehmen loses Gestein mit, indem es an das Gletschereis von unten festfriert, oder sie schieben es als Geröll vor sich her. Tagsüber oder im Sommer gelangt Schmelzwasser in die Tiefe unter die Gletscher. Durch Frostsprengung wird Lockergestein herausgelöst. Es friert an dem Gletscher fest. Innerhalb des Gletschers bewegen sich die Eismassen unterschiedlich schnell. Dadurch findet eine Durchmischung der Eismassen innerhalb des Gletschers statt. Das Gesteinsmaterial wird so durch das Gletschereis hindurch transportiert. Die Durchmischungsgeschwindigkeit ist allerdings äußerst gering. Auf die Gletscheroberfläche kann durch Steinlawinen weiteres Gesteinsmaterial fallen. Der Gletscher bewegt sich zusammen mit den Steinen (meist) bergab. 1. 2. 3. 4. Erwartete Schülerantworten: Beobachtung: Sand und Steine sind mit den Eiswürfeln zu einer Einheit zusammengefroren. Erklärung: Schmelzwasser fließt nach unten und gefriert wieder am Gletscherboden. Dabei werden lose Steine und Sand, die sich unter dem Gletscher befinden, am Gletscher festgefroren und mit dem Gletscher mittransportiert. Zum Schluss die Leitfrage „Wie kommen die Steine an den Strand“ wieder aufgreifen und im Unterrichtsgespräch reflektieren. Vernetzungs- und Vertiefungsphase V1 Was hast du gelernt? V2 Denk weiter! Dieser Versuch dient der Wiederholung und Festigung des erworbenen Wissens aus Versuch E04 (Erhaltung der Masse beim Wiegen des Steins vor und nach dem Zerschlagen). Er dient als Vorbereitung zu Versuch V01b. Das kann schief gehen: Die Dichte von Stein und Sand ist zu unterschiedlich oder der Stein liegt zu locker im Glas. Dadurch weicht die Menge des benötigten Sandes stark vom geschätzten Volumen des Steins ab. Erwartete Schülerantworten: Beobachtung: Ich benötige etwa so viel Sand wie das Volumen des Steins. V2 Denk weiter! Viele Kinder vermuten, dass man ähnlich viel Wasser wie Sand benötigt, um die Masse des Steins zu erreichen. Das kann schief gehen: Quarzsand hat eine Dichte von 2,7. Es wird in etwa das zweieinhalbfache Volumen Wasser benötigt, um den Stein aufzuwiegen. Wenn der Stein zu groß ist, passt diese Menge Wasser nicht in das Becherglas. Erwartete Schülerantworten: Beobachtung: Ich benötige viel mehr Wasser als das Volumen des Steins. Ergebnis: Ich benötige eine viel größere Menge Wasser als Sand, um den Stein aufzuwiegen, weil Wasser und Sand eine unterschiedliche Dichte haben. Sand hat eine deutlich größere Dichte als Wasser. Ebenso wie Steine sinken Sandkörner in Wasser. Alles, was in Wasser sinkt, hat eine höhere Dichte als Wasser, alles, was schwimmt, hat eine geringere Dichte als Wasser. Daher benötigt man eine viel größere Menge Wasser, um die Masse des Steins zu erreichen. Vernetzungs- und Vertiefungsphase V3 Magnetischer Sand V4 Warum ist der Schwarze Sand nicht gleichmäßig über den Strand verteilt? Magnetithaltigen Strandsand kann man dort finden, wo magnetithaltiges Gestein verwittert ist. Am Strand findet man ihn am Spülsaum, am Rand kleiner Einbuchtungen oder an Buhnen. Man erkennt ihn an seiner dunklen Färbung, die wie Ölspuren aussehen. Magnetithaltigen Sand gibt es überall an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, wo reichlich Eiszeitsteine an den Küsten liegen, z.B. am Strand von Bülk vor dem Kieler Klärwerk (Eckernförder Bucht) und wenn man von dort die Steilküste an der Eckernförder Bucht entlang geht. Um den Magnetit mit einem Magneten heraustrennen zu können, muss der Sand ganz trocken sein. Dabei sollte ein Blatt Papier zwischen Sand und Magneten gehalten werden, damit die magnetischen Minerale leicht vom Magneten gelöst werden können. Für das Heraustrennen von Magnetit reicht ein normaler Pinnwandmagnet, die schwach ferromagnetischen Minerale bekommt man nur mit einem starken Magneten (z.B. NeodymMagnet) heraus. Vergleicht man die Dichte nicht mit einer Balkenwaage, sondern vergleicht man die Massen durch Gewichtsbestimmung, ist es wichtig, dass die Magnetitkörner und der Quarzsand gleiche Korngröße haben und das Volumen exakt gleich ist. Der Dichteunterschied ist so groß, dass beim Vergleich mit der Balkenwaage kleine Ungenauigkeiten nichts ausmachen. Fachlicher Hintergrund: Magnetit, Fe3O4 (Magneteisenstein, Magneteisen, Eisenoxiduloxid, Eisen(II,III)-oxid) ist graubraun bis schwarz und hat eine Dichte von 5,2 g/cm3. Dagegen hat der Hauptbestandteil des Ostseestrandsandes, der Quarz, eine Dichte von nur 2,65 g/cm3. In diesem Versuch soll dieser Dichteunterschied herausgearbeitet werden. Magnetit ist das am stärksten ferromagnetische Mineral. Es lässt sich leicht mit einem normalen Magneten abtrennen. Neben Magnetit gibt es noch weitere Minerale, die vom Magneten mehr oder weniger stark angezogen werden. Dazu gehören z.B. Almandin (Granat), meist rot-violett, selten rotbraun bis schwarz, Dichte 4 bis 4,3 g/cm3 Augit, meist grün, braun oder schwarz, selten farblos, Dichte 3,2 bis 3,6 g/cm3 Weitere schwarz, braun oder graue ferromagnetische Erzminerale: Chromit (Chromeisenerz), Dichte 4,5 bis 4,8 g/cm3 Hausmannit (Scharfmanganerz, Schwarzbraunstein), Dichte 4,7 bis 4,8 g/cm3 Ilmenit (Titaneisenerz), Dichte 4,5 bis 5 g/cm3 Kassiterit (Zinnstein), Dichte 6,3 bis 7,2 g/cm3 Vernetzungs- und Vertiefungsphase Das kann schief gehen: Es gibt auch Schwerminerale, die nicht ferromagnetisch sind. Diese können mit einem Magneten nicht herausgetrennt werden. Falls zu viele dieser Minerale in dem Schwermineralsand enthalten sein sollten, als Vergleich „normalen“ Strandsand nehmen, damit der Dichteunterschied deutlich wird. Mögliche Schülerantworten: Beobachtung 1: Der Magnet zieht viele dunkle Sandkörner mit. Sie bilden kleine Türmchen oder Haufen. Beobachtung 2: Die Masse des magnetischen Sands ist größer als die normalen Sands. Die Dichte ist die „Schwere“ des Materials bezogen auf das gleiche Volumen Erklärung: Bei gleicher Füllmenge ist die Masse des magnetischen Sands größer als die normalen Sands, weil magnetischer Sand eine größere „Schwere“ hat als normaler Sand. Man sagt, magnetischer Sand hat eine größere Dichte als Quarzsand. Für Kinder ist es schwierig, die Dichte zu begreifen, da sie sich aus zwei Parametern zusammensetzt, der Masse und dem Volumen. Um den Begriff der Dichte besser verstehen zu können, kann man die Kinder z.B. fragen, welche Masse größer ist, die von 1 kg Eisen oder 1 kg Styropor. Betrachtet man diese beiden Klötze, so fällt auf, dass sie sich im Volumen stark unterscheiden. Nimmt man einen Eisenund Styroporklotz gleicher Größe, so erkennt man sofort beim Hochnehmen, dass der Eisenklotz viel schwerer ist. Er hat eine deutlich größere Dichte als Styropor. Die Dichte ρ (Rho) ist der Quotient aus Masse m und Volumen V ( ρ = m/V) Magnetit Quarzsand Man kann die „Schwere“ oder Dichte eines Materials mit Schalen gleicher Größe, die je nach Dichte mit unterschiedlich vielen Plättchen gefüllt sind, anschaulich machen. Für Magnetit und Quarzsand könnte dies wie in der Abbildung links aussehen: Magnetit hat eine etwa doppelt so große Dichte wie reiner Quarzsand. Das bedeutet: Doppelte Masse bei gleicher Füllhöhe oder gleiche Masse bei halber Füllhöhe. Vernetzungs- und Vertiefungsphase Das kann schief gehen: Da auch die anderen ferromagnetischen Minerale eine deutlich höhere Dichte als Quarz (dem Hauptbestandteil von Ostseestrandsand) haben, ist es sinnvoll, alle magnetischen Minerale aus dem Strandsand zu entfernen. Dazu ist ein starker Magnet erforderlich. Durch wiederholtes Drüberfahren mit dem Magneten werden immer mehr magnetische Mineralbestandteile vom restlichen Sand getrennt. Am Schluss sollte nur noch dünnes Transparentpapier zwischen Magneten und Sand gehalten werden, um auch die nur schwach magnetischen Minerale zu entfernen. Man erkennt ein erfolgreiches Entfernen der magnetischen Schwermineralsandkörner an einer deutlichen Aufhellung des Strandsandes. Andere, nicht ferromagnetische Schwerminerale sind auch oft farbig, sie lassen sich jedoch nicht mit einem Magneten heraustrennen. Beim Vergleich von Magnetit und den anderen magnetischen Schwermineralen im Strandsand ist die Dichte von Magnetit größer, der Dichteunterschied von Magnetit und Quarzsand ist allerdings deutlich höher. Dichtevergleich Magnetit und Quarzsand Der Ausschlag der Balkenwaage ist eindeutig. Die Masse von Magnetit (linke Waagschale) ist deutlich höher als die Masse der gleichen Menge Quarzsandes (rechte Waagschale). Auf dem Bild ist die Balkenwaage am Anschlag. Es reichen kleine Mengen an Magnetit (Reagenzglas ca. 1 Finger breit). Eine einfache Balkenwaage kann man sich mit einem Kleiderbügel, an den zwei „Waagschalen“ drangehängt werden, leicht selber bauen. Das Austarieren der Waagschalen mit den Glasgefäßen kann mit Büroklammern, Papierkügelchen o.ä. geschehen. Zusatzaufgabe: Wo findet man magnetischen Sand? Antwort: Magnetithaltigen Strandsand kann man dort finden, wo magnetithaltiges Gestein wie Granit, Gneis, Basalt oder Gabbro verwittert ist. Am Strand findet man ihn am Spülsaum, am Rand kleiner Einbuchtungen oder an Buhnen. Vernetzungs- und Vertiefungsphase V5 Warum ist der schwarze Sand nicht gleichmäßig über den Strand verteilt? Fachlicher Hintergrund Am Strand sind manchmal am Spülsaum oder am Rand von Einbuchtungen schwarze Schlieren zu sehen. Sie sehen wie Ölschlieren aus, bestehen aber bei genauerem Hinsehen aus kleinen dunklen Sandkörnern. Diese Sandkörner bestehen aus so genannten Schwermineralen wie Magnetit (schwarz, Dichte 5,2 g/cm3) oder Granat (rot-violett, Dichte ca. 4 g/cm3). Der „normale“ Quarzsand hat hingegen eine Dichte von nur 2,65 g/cm3. Wenn die Wellen an den Strand spülen, bringen sie besonders bei stürmischem Wetter viele Sandkörner an den Strand. Je höher deren Dichte ist, desto weniger weit werden sie von dem zurücklaufenden Wasser wieder ins Meer transportiert. Sie lagern sich oben am Spülsaum ab oder am Rand kleiner Einbuchtungen, in denen die Strömungsgeschwindigkeit reduziert ist. In unserer Wasserschale lagern sich die schweren, überwiegend dunklen Sandkörner durch den Dichteunterschied zu den leichten, überwiegend helleren Sandkörnern am Rand der Schale ab. Das gleiche Prinzip wird beim Goldwaschen verwendet. Die schwereren Goldkörnchen lagern sich am Rand der Waschschale ab Erwartete Schülerantworten: Beobachtung: Die dunklen Sandkörner setzen sich am Boden der Schale ab. Beim vorsichtigen Schwenken mit Wasser bleiben sie am oberen Rand der Schale liegen. Ergebnis: Die dunklen Sandkörner haben eine größere Dichte oder „Schwere“ als normaler Quarzsand. Die Kraft des bewegten Wassers (Bewegungsenergie) reicht nicht aus, die schwereren Sandkörner weiter mitzuspülen. Sie setzten am oberen Rand ab, während die helleren Sandkörner weiter zurück nach unten transportiert werden. Vernetzungs- und Vertiefungsphase Zusatzaufgaben: 1. Sieh dir eins der beiden Videos „Goldwaschen im Rhein“ an. Erkläre, wie das Gold gefunden werden kann. 2. Wo im Fluss kann man das Gold finden? Antworten: 1. Der Flusssand wird so lange mit Wasser gespült, bis der – mit etwas Glück – goldhaltige Teil übrig ist. Da Gold eine deutlich höhere Dichte als Sand hat, bleiben die Goldklümpchen als Letztes zurück. 2. Gold findet man eher im Sand zwischen den größeren Steinen als im feinen Kies. Auch findet man Gold an Stellen, wo die Strömungsgeschwindigkeit verringert ist. Unter www.nawi5-6.de finden sich 2 Videos zum Thema „Goldwaschen“. Anhang Zusatzbögen Kopiervorlagen Präsentation und Redetext Literaturhinweise Wie sind die Steine entstanden? Name: Datum: E9a(2) Was glitzert in den Steinen – Kristalle aus der Schmelze Beim Betrachten der Steine mit der Lupe konntet ihr feststellen, dass in einigen Steinen glitzernde Flächen enthalten sind. Diese Glitzerflächen sind die Seitenflächen von Kristallen. Wie entsteht so ein Kristall? Vermutung: Geräte 2 Bechergläser (250 ml) Erlenmeyerkolben (250 ml) Kristallisierschale Pinzette Spatel Material dünner Faden Holzstäbchen Filterpapier Trichter Wasserfester Filzstift Chemikalien dem. Wasser Kaliumtartrat (Seignettesalz) Durchführung: 1. Stellt die Impfkristalle her a. Löst in einem Becherglas 70 g Kaliumnatriumtartrat in 100 ml demineralisiertem Wasser. Filtriert die Lösung. b. Gebt die Hälfte der Lösung in eine Kristallisierschale. Lasst die Lösung in der Kristallisierschale einige Tage ruhig und kühl stehen, damit sich am Boden Kristalle bilden können. Bewahrt den Rest der Lösung verschlossen auf. 2. Wachstum des Kristalls c. Hängt den schönsten Kristall als Impfkristall an einen Faden. d. Befestigt den Faden mit dem Impfkristall an ein Holzstäbchen und hängt den Impfkristall ein paar Tage in den Rest der Lösung. e. Markiert den Füllstand der Lösung mit einem wasserfesten Filzstift. f. Lasst die Lösung einige Tage ruhig und kühl stehen. Beobachtung: Zeichne den Kristall. Erklärung: Was ist der wichtigste Unterschied zwischen der Bildung von Kristallen aus einer Lösung (wie hier im Versuch) und aus einer Schmelze (wie bei den Steinen)? Wie sind die Steine entstanden? Name: Datum: E9a(3) Was glitzert in den Steinen – Kristalle aus der Schmelze Beim Betrachten der Steine mit der Lupe konntet ihr feststellen, dass in einigen Steinen glitzernde Flächen enthalten sind. Diese Glitzerflächen sind die Seitenflächen von Kristallen. Wie entsteht so ein Kristall? Vermutung: Geräte 2 Bechergläser (250 ml) Erlenmeyerkolben (250 ml) Kristallisierschale Pinzette Spatel Material dünner Faden Holzstäbchen Filterpapier Trichter wasserfester Filzstift Chemikalien dem. Wasser Kaliumhexcyanoferrat-III (rotes Blutlaugensalz) Durchführung: 3. Stellt die Impfkristalle her a. Löst in einem Becherglas 40 g rotes Blutlaugensalz in 100 ml demineralisiertem Wasser. Filtriert die Lösung. b. Gebt die Hälfte der Lösung in eine Kristallisierschale. Lasst die Lösung in der Kristallisierschale einige Tage ruhig und kühl stehen, damit sich am Boden Kristalle bilden können. Bewahrt den Rest der Lösung verschlossen auf. 4. Wachstum des Kristalls c. Hängt den schönsten Kristall als Impfkristall an einen Faden. d. Befestigt den Faden mit dem Impfkristall an ein Holzstäbchen und hängt den Impfkristall ein paar Tage in den Rest der Lösung. e. Markiert den Füllstand der Lösung mit einem wasserfesten Filzstift. f. Lasst die Lösung einige Tage ruhig und kühl stehen. Beobachtung: Zeichne den Kristall. Erklärung: Was ist der wichtigste Unterschied zwischen der Bildung von Kristallen aus einer Lösung (wie hier im Versuch) und aus einer Schmelze (wie bei den Steinen)? Wie sind die Steine entstanden? Name: Datum: E9b(2) Was glitzert in den Steinen – Kristalle aus der Lösung Beim Betrachten der Steine mit der Lupe konntet ihr feststellen, dass in einigen Steinen glitzernde Flächen enthalten sind. Diese Glitzerflächen sind die Seitenflächen von Kristallen. Wie entsteht so ein Kristall? Vermutung: Geräte 2 Bechergläser (250 ml), Erlenmeyerkolben (250 ml), Kristallisierschale, Pinzette, Spatel Material dünner Faden Holzstäbchen Filterpapier Trichter wasserfester Filzstift Chemikalien dem. Wasser, Kupfer(II)-sulfatpentahydrat Sicherheit / Entsorgung Durchführung: 5. Stellt die Impfkristalle her a. Löst in einem Becherglas ca. 40 g blaues Kupfersulfat in 100 ml demineralisiertem Wasser. Filtriert die Lösung. b. Gebt die Hälfte der Lösung in eine Kristallisierschale. Lasst die Lösung in der Kristallisierschale einige Tage ruhig und kühl stehen, damit sich am Boden Kristalle bilden können. Bewahrt den Rest der Lösung verschlossen auf. 6. Wachstum des Kristalls c. Hängt den schönsten Kristall als Impfkristall an einen Faden. d. Befestigt den Faden mit dem Impfkristall an ein Holzstäbchen und hängt den Impfkristall für ein paar Tage in den Rest der Lösung. e. Markiert den Füllstand der Lösung mit einem wasserfesten Filzstift. f. Lasst die Lösung einige Tage ruhig und kühl stehen. Beobachtung: Zeichne den Kristall. Erklärung: Was ist der wichtigste Unterschied zwischen der Bildung von Kristallen aus einer Lösung (wie hier im Versuch) und aus einer Schmelze (wie bei den Steinen)? Wie sind die Steine entstanden? E10a(2) Kristallformen aus Papier: Würfel Bei eurer Kristallzucht sind verschieden geformte Kristalle gewachsen, die idealerweise so aussehen können, wie der Salzkristall oder der Pyritwürfel auf den Fotos. Mit diesem Bogen kannst du diese Kristallform aus Papier nachbauen: Der Papierkörper ist ein Modell für einen Kristall in der Form eines Würfels. In der Natur gibt es nur sehr selten Kristalle, die so ideal gebildet sind, da Verunreinigungen, Temperaturschwankungen und andere Störungen das Kristallwachstum beeinflussen. 1. Schneide das Netz sauber aus. 2. Knicke alle Linien. Tipp: Verwende zum Knicken ein Lineal. 3. Bestreiche die Klebelaschen mit wenig Flüssigkleber. 4. Klebe den Würfel sorgfältig zusammen. Wie sind die Steine entstanden? E10a(3) Kristallformen aus Papier: Würfel Bei eurer Kristallzucht sind verschieden geformte Kristalle gewachsen, die idealer Weise so aussehen können, wie der Salzkristall oder der Pyritwürfel auf den Fotos. Mit diesem Bogen kannst du diese Kristallform aus Papier nachbauen: Der Papierkörper ist ein Modell für einen Kristall in der Form eines Würfels. In der Natur gibt es nur sehr selten Kristalle, die so ideal gebildet sind, da Verunreinigungen, Temperaturschwankungen und andere Störungen das Kristallwachstum beeinflussen 1. Schneide die Streifen sorgfältig aus. 2. Knicke alle gestrichelten Linien. Tipp: Verwende zum Knicken ein Lineal. 3. Lege die Streifen wie in der Vorlage übereinander und flechte den Würfel. 4. Die letzten Flächenenden steckst du unter die entsprechende Würfelseite. Du brauchst nicht zu kleben. Wie sind die Steine entstanden? E10a(4) Kristallformen aus Papier: Würfel Bei eurer Kristallzucht sind verschieden geformte Kristalle gewachsen, die idealerweise so aussehen können, wie der Salzkristall oder der Pyritwürfel auf den Fotos. Mit diesem Bogen kannst du diese Kristallform aus Papier nachbauen: Der Papierkörper ist ein Modell für einen Kristall in der Form eines Würfels. In der Natur gibt es nur sehr selten Kristalle, die so ideal gebildet sind, da Verunreinigungen, Temperaturschwankungen und andere Störungen das Kristallwachstum beeinflussen. 5. Schneide die Streifen sorgfältig aus. Wenn du kein farbiges Papier bekommen hast, färbe die Streifen ein. 6. Knicke alle gestrichelten Linien. Tipp: Verwende zum Knicken ein Lineal. 7. Lege die Streifen wie in der Vorlage übereinander. 8. Fixiere die Streifen in der Mitte mit Malerkrepp oder Klebe Zettel, damit sie nicht verrutschen. 9. Flechte den Würfel. 10. Die letzten Flächenenden steckst du unter die entsprechende Würfelseite. Du brauchst nicht zu kleben. Wie sind die Steine entstanden? E10b(2) Kristallformen aus Papier: Oktaeder Bei eurer Kristallzucht sind verschieden geformte Kristalle gewachsen, die idealerweise so aussehen können, wie der Alaunkristall oder der Fluoritoktaeder auf den Fotos. Mit diesem Bogen kannst du diese Kristallform aus Papier nachbauen. Der Papierkörper ist ein Modell für einen Kristall in der Form eines Oktaeders. In der Natur gibt es nur sehr selten Kristalle, die so ideal gebildet sind, da Verunreinigungen, Temperaturschwankungen und andere Störungen das Kristallwachstum beeinflussen. Schneide den Bogen sorgfältig aus. 1. Knicke alle Linien. Tipp: Verwende zum Knicken ein Lineal. 2. Verwende zum Kleben einen Flüssigkleber. 3. Streiche nur wenig Kleber auf die Laschen. Wie sind die Steine entstanden? E10b(3) Kristallformen aus Papier: Oktaeder Bei eurer Kristallzucht sind verschieden geformte Kristalle gewachsen, die idealerweise so aussehen können, wie der Alaunkristall oder der Fluoritoktaeder auf den Fotos. Mit diesem Bogen kannst du diese Kristallform aus Papier nachbauen. Der Papierkörper ist ein Modell für einen Kristall in der Form eines Oktaeders. In der Natur gibt es nur sehr selten Kristalle, die so ideal gebildet sind, da Verunreinigungen, Temperaturschwankungen und andere Störungen das Kristallwachstum beeinflussen. 1. Schneide die beiden Streifen entlang der durchgezogenen Linien sorgfältig aus. Falls du kein farbiges Papier hast, färbe die beiden Streifen unterschiedlich. 2. Knicke alle gestrichelten Linien. Tipp: Verwende zum Knicken ein Lineal. 3. Lege die beiden Streifen so übereinander, wie es die Vorlage vorgibt. Schiebe das Dreieck mit dem o über das mit dem u. 4. Flechte den Oktaeder, bis die Streifen weggeflochten sind. Die letzten Enden steckst du in die entsprechenden Flächen hinein. Du brauchst nicht zu kleben. Kopiervorlagen Kopiervorlagen Kopiervorlagen Redetext zur Präsentation In der Powerpoint-Präsentation wird die Entstehung von Vulkangestein auf 12 Folien an drei Gesteinen beispielhaft nachgestellt. Hier sind die Folien der anspruchsvolleren Powerpoint-Präsentation mit fünf Gesteinsbeispielen mit Notizen dargestellt: 1 Hier wird euch schrittweise erklärt, wie magmatisches Gestein entsteht. Magma ist der Name für die Gesteinsschmelze, also flüssiges Gestein, die tief im Erdinnern vorhanden ist. Ihr werdet jetzt die Entstehung dieser fünf Gesteinsarten kennen lernen: Basalt, Porphyr und Diabas sowie Granit und Gabbro. Wir beginnen mit den drei Gesteinsarten, die durch Vulkanausbrüche entstehen, dem Basalt sowie dem Porphyr und dem Diabas. 2 Hier seht ihr den Vulkan Krakatau bei einer Eruption (Vulkanausbruch). Er befindet sich in Indonesien, das liegt in Südostasien. Dieser Vulkanausbruch beginnt mit dem Aufsteigen von Asche und vulkanischen Gasen. Durch den Druck beginnt die Vulkanoberfläche zu beben. Die Aschewolke kann mehrere Kilometer in die Höhe steigen. 3 Bei einer Eruption kann auch flüssiges Gestein aus dem Vulkankrater herausgeschleudert werden. Die kleinen glühenden Punkte sind solche flüssigen Steine, man nennt sie Lavabomben. Redetext zur Präsentation 4 Später wird so viel flüssiges Gestein aus dem Vulkankrater herausgestoßen, dass es als Lava den Vulkankegel herunter fließt. Je heißer die Lava ist, desto heller leuchtet sie. Wie aus Lava Steine entstehen können, werden uns jetzt ansehen. Dazu schauen wir in das Innere des Vulkans. 5 Hier sieht man, wie ein Vulkan von innen aufgebaut ist. Als erstes wollen wir die Begriffe klären: Tief unter dem Vulkan, in 1 bis 5 km Tiefe, befindet sich eine heiße, flüssige Gesteinsschmelze, das Magma. Es befindet sich in der sogenannten Magmakammer. Nebst Magma sind dort auch Gase enthalten, die viel Druck erzeugen können. Wenn der Druck groß genug ist, bricht der Vulkan aus. Aus der Öffnung des Vulkans, dem Vulkankrater, werden die Gase, Asche und Lavabomben heraus-geschleudert. Sobald das Magma aus dem Vulkan austritt, heißt die flüssige Gesteinsschmelze nicht mehr Magma, sondern Lava. Sie fließt größtenteils den Vulkankegel, so nennt man den Vulkanberg aus abgekühlten Lavaschichten, herunter. 6 Jetzt werdet ihr sehen, wie aus einer flüssigen Gesteinsschmelze ein fester Stein werden kann. Tief unten in der Magmakammer sind noch keine festen Steine vorhanden. Wenn der Vulkan ausbricht, dann bahnt sich das Magma schnell seinen Weg an die Erdoberfläche. Die flüssige Gesteinsschmelze nennt man jetzt Lava. Sie fließt größtenteils den Vulkankegel herunter. Dort kühlt sie schnell ab. Es bleibt keine Zeit, große Kristalle, so nennt man die glitzernden Körner in den Steinen, zu bilden. Man sagt, die Lava kristallisiert schnell aus. Deshalb entstehen nur klitzekleine Kristalle, die man mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Jetzt haben wir feste Lava. Diese entstehenden Erstarrungsgesteine nennt man Vulkangesteine oder Vulkanite, in diesem Fall ist es Basalt. Er ist meist dunkelgrau und kann durch Gaseinschlüsse Löcher enthalten. Bei jedem Vulkanausbruch wird eine weitere Lavaschicht auf den Vulkankegel ergossen und er wächst weiter in die Höhe. Redetext zur Präsentation 7 Es gibt auch den Fall, dass ein Vulkan längere Zeit nicht ausbricht. In dieser Zeit kühlt das Magma im Erdinneren langsam ab. In der Tiefe bilden sich bereits wenige, aber große Kristalle, die in der Gesteinsschmelze schwimmen. Magma, das unter Druck steht, dringt seitlich in das angrenzende Gestein ein und bildet dort so genannte Lavagänge. Auch darin wachsen Kristalle. 8 Kommt es dann zu einem schnellen Aufstieg des Magmas mit einem Vulkanausbruch, schießt Lava, die große Kristalle enthält, aus dem Vulkankrater und fließt den Vulkankegel hinunter. Dann kühlt die verbleibende noch flüssige Lava sehr rasch ab und kristallisiert. Dabei können keine mit bloßem Auge sichtbaren, sondern nur mikroskopisch kleine Kristalle entstehen. Je schneller die Schmelze abkühlt, desto feinkörniger wird die Grundmasse, die man Matrix nennt. Die großen, gut sichtbaren Kristalle werden als Einsprenglinge bezeichnet. Wir haben jetzt feste Lava mit einzelnen großen Kristallen. Es gibt Gesteine mit dunkler Matrix, in der weiße, meist stängelige Kristalle verstreut sind. Bis auf diese weißen Kristalle sehen sie aus wie Basalt, ihr Name ist Diabas. Beide sind aus chemisch gleich zusammengesetzter Lava entstanden, nur auf andere Weise. Es gibt auch Gesteine mit meist rötlicher Matrix, die verschieden farbige, häufig rundliche Kristalle enthält. Solche Steine nennt man Porphyr. Sie unterscheiden sich in der chemischen Zusammensetzung von Basalt und Diabas. 9 Es gibt noch eine dritte Entstehungsmöglichkeit für magmatisches Gestein. Kühlt das Magma tief im Erdinneren ab, haben die Mineralien viel Zeit zum Wachsen und es entstehen Kristalle, die auch ohne Lupe gut zu erkennen sind. Aus dem Magma entsteht ein festes Gestein mit großen Kristallen. Diese Erstarrungsgesteine nennt man Tiefengesteine (Plutonite). Der bekannteste Vertreter ist der Granit, er ist das Tiefengestein des Porphyrs. Auch zu Basalt oder Diabas gibt es ein Tiefengestein, den Gabbro. Er entsteht allerdings nicht aus porphyrbildendem Magma, sondern aus basaltbildendem Magma meist tief unter dem Meeresgrund. Diese Kristallisationen finden in mehreren Kilometern Tiefe statt. Wie kommt es, dass wir diese Steine an der Erdoberfläche finden können? Redetext zur Präsentation 10 Durch Verwitterung, Erosion und Hebung werden in Gebirgen die oberen Gesteinsschichten Stück für Stück abgetragen. Alle Gesteine verwittern, selbst noch so stabile Felswände, es ist nur eine Frage der Zeit. Ähnlich einem Eisberg wird die MasseAbtragung im Gebirge ständig durch Hebung des gesamten Erdkrustenbereichs ausgeglichen. So werden tief liegende Gesteinseinheiten immer näher an die Oberfläche gebracht. Nach vielen Jahrtausenden bis Jahrmillionen ist in der Tiefe erstarrtes Gestein wie Granit schließlich freigelegt und nun selbst der Verwitterung ausgesetzt. Granit besteht vereinfacht aus drei Mineralen. Der Feldspat ist oft rötlich oder weiß, der Quarz grau-glasig und der Glimmer dunkelbraun oder weiß-silbrig. („Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergisst man nimmer.“) Die drei Minerale verwittern unterschiedlich schnell: zuerst Glimmer, als nächstes Feldspat. Dadurch verliert der Granit seinen Zusammenhalt und zerfällt zu Sand. Glimmer und Feldspat werden in Ton umgewandelt, einen wesentlichen Bestandteil von Böden. Quarz ist am stabilsten, deshalb sind Sandkörner meistens Quarzkörner. 11 Hier ist noch einmal eine Zusammenfassung der Entstehung magmatischen Gesteins anhand der drei hier vorgestellten Beispielen: 1. Bei einem Vulkanausbruch entsteht aus Lava z.B. ein graues bis schwarzes Gestein ohne sichtbare Kristalle, der Basalt. 2. Bei einem Vulkanausbruch entsteht aus Lava, die bereits Kristalle enthält, z.B. ein rötliches Gestein mit großen Kristallen, der Porphyr. 3. Tief im Erdinnern können durch sehr langsames Abkühlen große Kristalle wachsen. So entsteht z.B. der Granit. Das in der Tiefe entstandene Gestein braucht viele Jahrtausende bis Jahrmillionen, bis es durch Verwitterung, Erosion und Hebung an die Erdoberfläche gelangt. Literaturhinweise Bücher: Farndon, Jon: Spannendes Wissen über die Erde. Kaleidoskop Buch im Christian Verlag München, 1999 (ISBN 3-88472-403-7) Dieses Buch aus der Reihe „Experimentieren Und Kapieren“ ist für Kinder geschrieben und enthält viele Versuche mit Haushaltsmitteln zum Nachmachen. Leider ist dieses Buch vergriffen, es ist aber in vielen öffentlichen Büchereien vorhanden (gibt es auch zu anderen naturwissenschaftlichen Themen). Grotzinger, John; Jordan, Thomas H.; Press, Frank; Siever, Raymond: Press/Siever Allgemeine Geologie. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, 5. Auflage 2008 (ISBN 978-3-8274-1812-8) oder als Taschenbuchausgabe: Press, Frank / Siever, Raymond: Allgemeine Geologie. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin, Oxford 1995 (ISBN 3-86025-390-5) Zwei gut verständlich geschriebene Lehrbücher „Einführung in die Geologie“. Rudolph, Frank: Strandsteine. Sammeln und Bestimmen von Steinen an der Ostseeküste. Wachholtz Verlag Neumünster, 2005 (ISBN 3-529-05409-7) Rudolph, Frank: Noch mehr Strandsteine. Sammeln und Bestimmen von Steinen an der Nord- und Ostseeküste und im Binnenland. Wachholtz Verlag Neumünster, 2008 (ISBN 9783-529-05421-1) Reichlich Bilder von Steinen mit gesteinskundlichen Hintergrundinformationen und Bestimmungshinweisen. Rudolph, Frank: Strandsteine für Kids. Wachholtz Verlag Neumünster, 2009 (ISBN 3-52905414-3) Ein kindgerechtes und anschauliches Bestimmungsbuch für Kinder mit ansprechenden Illustrationen. Schmidtke, Kurt-Dietmar: Die Entstehung Schleswig-Holsteins. Wachholtz Verlag Neumünster, 4. Auflage 2004 (ISBN 3-529-05316-3) Dieses Buch beschreibt anschaulich und mit viel Bildmaterial, wie SchleswigHolsteins Naturlandschaften durch die Eiszeiten entstanden sind. Für den SchleswigHolsteiner mit einigen „Aha-Erlebnissen“ verbunden. Sebastian, Ulrich: Gesteinskunde. Ein Leitfaden für Einsteiger und Anwender. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2009 (ISBN 978-3-8274-2024-4) Ein kompaktes, reich illustriertes Fachbuch für Einsteiger. Enthält viele Fachbegriffe, aber die Texte sind leicht verständlich. Geeignet für einen Überblick über die Entstehung und Klassifizierung von Gesteinen und Lockersediment. Smed, Per; Ehlers, Jürgen: Steine aus dem Norden. Geschiebe als Zeugen der Eiszeit in Norddeutschland. Bornträger Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2002 (ISBN 3-443-01046-6) Als Bestimmungsbuch ist es sehr speziell, eignet sich aber zum Nachlesen über die eiszeitlichen Prozesse und die Herkunftsgebiete der Steine. Literaturhinweise Zeitschriftenartikel: Naturwissenschaft im Unterricht Chemie. Kreislauf der Gesteine. Heft 86, März 2005, 16. Jg., Friedrich-Verlag (Gibt einen leicht verständlichen Überblick über den Kreislauf der Gesteine, stellt den Bezug zu den Basiskonzepten her und enthält noch weitere Versuchsanregungen, von denen viele aber erst in höheren Klassenstufen eingesetzt werden sollten. Internetseiten: siehe Linkliste unter www.nawi5-6.de