Medienmitteilung - Berner Fachhochschule

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Berner Fachhochschule
Architektur, Holz und Bau
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MEDIENMITTEILUNG
Biel, 15. Dezember 2015
Grosses Potenzial für Holz bei Mehrfamilienhäusern – Holz legt im ersten
Halbjahr 2015 weiter zu
Die Baukonjunktur hat sich im ersten Halbjahr 2015 abgeschwächt. Die
Investitionsvolumen der einzelnen Projekte sind aber gestiegen, ebenso die
Anzahl Baubewilligungen. Dies inbesonders bei den Mehrfamilienhäusern, im
Neubau und Umbau. In diesem Bereich konnte der Holzeinsatz in den letzten
Jahren stark zulegen. Die Berner Fachhochschule BFH sieht deshalb im
mehrgeschossigen Holzbau weiterhin ein grosses Potenzial für die Holzbranche.
Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU wertet die Berner Fachhochschule BFH
den Holzendverbrauch – jene Bereiche, in denen Holz schlussendlich eingesetzt wird –
der Schweiz über mehrere Jahre aus. Die Studien zeigen aktuelle Entwicklungen und
Zahlen zur Nutzung von Holz in den Bereichen Bauwesen, Holz im Aussenbereich,
Möbel, Innenausbau, Verpackung sowie Holzwaren. Vor Kurzem erschien die Studie
zum stofflichen Holzendverbrauch für das Jahr 2012 mit Ausblick auf 2014 und 2015.
Die Zahlen sind eindrücklich: Die stoffliche Nutzung von Holz ist 2012 auf 3.05 Mio.
m3 gestiegen, dies ist eine Steigerung von rund 10% im Vergleich zu 2009. Den
stärksten Anstieg gab es im Bereich Gebäude mit einem Zuwachs von rund 16%
innerhalb von drei Jahren. Bis 2014 stieg der Holzeinsatz für Tragwerke, Fassaden
und weitere Bauelemente in diesem Bereich um weitere 8% auf 965'000 m3 pro Jahr.
Speziell hervorzuheben ist daraus der Anstieg bei den Mehrfamilienhäusern von 2009
auf 2014 um rund 73%.
Grösster Anteil der stofflichen Nutzung von Holz im Bauwesen
Insgesamt wurde für das Jahr 2012 ein Holzeinsatz von rund 3.05 Mio. m3 für die
stoffliche Verwendung im Bereich der Holzprodukte ermittelt. Der grösste Anteil
wurde mit insgesamt 1.43 Mio. m3 Holz und rund 47% der ermittelten Holzmenge im
Bauwesen eingesetzt. An zweiter Stelle steht der Bereich Möbel und Innenausbau mit
935'200 m3 Holz, einem Anteil von über 30%. Die Bereiche Verpackung und
Holzwaren erreichten im Jahr 2012 zusammen einen Holzeinsatz von 607'800 m3 und
einen Anteil von rund 20%.
Seite 2
Holzendverbrauch 2012 in m3
Holzwaren
172,300
5.7%
Gesamt
3'047'300 m3
Verpackung
435,500
14.3%
Bauwesen
1,430,000
46.9%
Möbel und
Innenausbau
935,200
30.7%
Holz im
Aussenbereich
74,300
2.4%
Grafik: Ergebnisse der Projektbereiche Holzendverbrauch 2012, Quelle: BFH-AHB, Projekt:
Holzendverbrauch 2012
Steigerung von rund 3 Prozent pro Jahr
Die Projektergebnisse bilden insgesamt einen gestiegenen Holzendverbrauch für die
stoffliche Verwendung in Holzprodukten ab. Die Steigerungen auf 3.05 Mio. m3
gegenüber 2.77 Mio. m3 im Jahr 2009 und gegenüber 2.52 Mio. m3 im Jahr 2001 sind
deutlich. Sie zeigen einen positiven Trend zur stofflichen Nutzung von Holz in der
Schweiz. Den stärksten Zuwachs von 2009 auf 2012 verzeichnete der Bereich
Bauwesen mit einem Plus von rund 15%. Dies ist vor allem auf die starke Zunahme in
der Konstruktion und Gebäudeausstattung von Mehrfamilienhäusern und
Gewerbebauten zurückzuführen. Ebenfalls deutlich gestiegen ist der Bereich Fenster
mit einem Plus von rund 12% beim Holzeinsatz. Im Bereich Möbel und
Innenausbauten wird das Wachstum um knapp 9% besonders vom starken Anstieg bei
den Decken-, Wand- und Innenbekleidungen geprägt. Daneben haben Bodenbeläge
mit rund 10% Zunahme und Küchen- und Badmöbel mit rund 9% Wachstum zur
Entwicklung des Holzeinsatzes beigetragen. Der Einsatz im Bereich Holzverpackungen
ist um 7% gestiegen. Dabei sind die Bereiche Einweg- und EURO-Paletten am stärksten
gewachsen.
Seite 3
Holzendverbrauch der Jahre 2012 und 2009
im Vergleich
Holzeinsatz in Tausend m3
Holzeinsatz 2012 in m3
1,600
1,400
Holzeinsatz 2009 in m3
1,430
1,246
1,200
935
1,000
862
800
600
436 425
400
200
74
172 166
72
Bauwesen
Holz im
Möbel und
Aussenbereich Innenausbau
Verpackung
Holzwaren
Grafik: Ergebnisse der Projektbereiche Holzendverbrauch 2012 im Vergleich zu 2009, Quelle: BFH-AHB,
Projekt: Holzendverbrauch 2012
Entwicklungen und Tendenzen im Baubereich
Der Einsatz von Holzprodukten wurde im Baubereich stark geprägt von der positiven
Entwicklung der Bautätigkeit gegenüber 2009, guten konjunkturellen
Rahmenbedingungen sowie den verfügbaren Budgets der Kunden. Die
Marktentwicklungen in Neu-, An- und Umbau sowie bei den Renovationen hatten
einen direkten Einfluss auf den Holzeinsatz, vor allem im Bauwesen, für Holz im
Aussenbereich sowie im Innenausbau. Bei den weiteren Marktentwicklungen gibt es
2014 einen neuen Aspekt: Die Anzahl der Baubewilligungen ist im Jahr 2014 erstmals
seit 2009 wieder rückläufig. Dies gilt jedoch nicht für die Höhe der geplanten
Bauinvestitionen. Diese zeigen deutlich, dass die Bauprojekte im Schnitt grösser
werden. Ein weiterer Trend mit Auswirkungen auf den Holzeinsatz ist die Verlagerung
im Neubau von Einfamilienhäusern hin zu Mehrfamilienhäusern. Für den Holzbau liegt
das Potential bei rund 520 neuen Mehrfamilienhäusern und 1700 Einfamilienhäusern
in Holzbauweise, die im Jahr 2015 fertiggestellt werden. Die neuen Bewilligungen aus
dem ersten Halbjahr 2015 legen für Mehrfamilienhäuser über alle Materialien und
auch für die Holzbauweise wieder zu.
Die Berichte zum Holzendverbrauch 2012 mit Trends 2014 sowie Kurzberichte 2014
sind unter www.ahb.bfh.ch/holzendverbrauch verfügbar. Daten zu 2015 sind auf
Anfrage erhältlich.
Weitere Auskünfte erteilt:
Berner Fachhochschule
Birgit Neubauer-Letsch, Telefon +41 32 344 03 39, E-Mail [email protected]
ahb.bfh.ch
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