Pierre Bourdieu: Habitus und Feldtheorie 1. Habitus - Begriff des Habitus lat. äquivalent zu „Hexis“ (griechisch) erstmals verwendet von Aristoteles - Bestimmt sich aus Struktur des Feldes - Art zu denken, zu sprechen und sich zu verhalten - Nicht angeboren beruht auf individuellen + kollektiven Erfahrungen - Man kann einem Menschen den Habitus nicht ansehen 2. Soziales Feld - - Im Sinne Bourdieus ist der Feldbegriff als Differenzierungs- und Abgrenzungsbegriff aufzufassen Dieser bezieht sich auf die Herausbildung auf die Automatisierung einzelner Handlungsbereiche ( z. B. Religion, Kunst, Wirtschaft, Politik, Recht etc.) Soziales Feld umfasst auch Subfelder: z.B.: Das Feld der Literatur, der Schule der Universität, welche sich im Feld der Bildung und im kulturellen Feld untereinander abgrenzen Soz. Feld ist u.a. durch Kampf um Positionen und Ansehen charakterisiert 3. Genese von Habitus und Feld - - Generative Grammatik In Anlehnung an Noam Chomskys Analyse der Sprachprozesse entwickelt Bourdieu diese Seite des Habitus Das wichtigste für das Verständnis des Habitus ist nach Bourdieu die Annahme, dass soziale Subjekte über ein System generativer Strukturen verfügen diese ermöglichen unendlich viele Äußerungen erzeugen zu können und damit auf jede mögliche Situation im Leben zu reagieren Dies verhalf Bourdieu zu der Konstruktion des Habitus als generative Grammatik Bourdieu definiert den Habitus als eine erworbene (nicht als angeborene) und als erfahrungsabhängige Konstruktion Dispositionen sind die dem Subjekt immanenten Wahrnehmungs-, Denkund Handlungsweisen bzw. -schemata, welche die Praxis unbewusst steuern Automatismen entwickelt der Mensch durch „leibgewordene“ HandlungenInkorporation 4. Logik und Dynamik der Felder - - - Dynamik der Felder durch die „Kämpfe“ deswegen bezeichnet Bourdieu die Felder auch als „Spielräume“ oder „Kampffelder“ Dynamik von handlungsleitenden Strategien der Akteure abhängig aber hauptsächlich auf unbewusst kalkulierte Entscheidungen zurückzuführen (Beispiel: ein Fußballer weiß wie er sich zu bewegen hat, kennt Kniffe und Tricks um sich gegenüber dem Gegenspieler einen Vorteil zu verschaffen kann aber nicht erklären warum, denn er beherrscht es unbewusst und er weiß körperlich wie er handeln muss) Regeln, Ziele und Einsätze innerhalb der Felder von Bedeutung Ein Feld definiert Einsätze/Eintrittsbedingungen um ins Feld zu gelangen zu können Menschen müssen Glauben an ihren Einsatz haben; die Regeln kennen und in das Feld eingeübt sein Mit der Einübung erlangt man Erfahrung man wird besser Die Regeln werden ständig neu erschaffen, durch die Kämpfe Dynamik In diesen sozialen Kämpfen verfolgen Akteure eine Strategie um Position zu wahren oder zu verbessern Konkurrenz zwischen den Akteuren Struktur des Feldes vom Stand der Machtverhältnisse abhängig zw. Akteuren bestimmt Akteure kämpfen mit untersch. Machtgraden und Erfolgsaussichten Grenzen des Feldes - dort wo die Feldeffekte aufhören ( wo die Einsätze und die Regeln in dem speziellen Feld nicht mehr gelten) Grenzen sind variabel und hängen von den Kräfteverhältnissen auf und zwischen dem Feld ab 5. Unterrichtssysteme und Denksysteme - - “programmierte” homogene Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsprogramme Schulbildung stattet Individuen mit einem gemeinsamen Bestand an Denkkategorien aus Programme homogenisieren sich Personen, die in einer bestimmten Fachrichtung bzw. Schule ausgebildet wurden, weisen bestimmte Gemeinsamkeiten auf Individuen besitzen somit gemeinsame Sprache gelehrte Bildung als gemeinsamer Kode ist Voraussetzung der Kommunikation Durch Schulunterricht erlernt man Grundmuster Automatismen ( unbewusst erlernte + ablaufende Grundmuster) - - Jedes Subjekt bringt unbewusst allgemeine Dispositionen ins Spiel sind Veranlagungen, z.B.: LebensstilSind also auch Geschmacksempfindungen (sehr körperbezogenes Wissen) An Geschmäckern lassen sich Menschen differenzieren; differenzieren sich dadurch auch selbst