pressemitteilung - Heinrich-Schütz

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PRESSEMITTEILUNG
13. Weißenfelser Musikwoche „Licht in dunklen Zeiten“
Weißenfels, 15. Mai 2016
Vom 17. bis 25. Mai 2014 lädt der Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e. V. zur 13.
Weißenfelser Musikwoche, welche unter dem Titel „Licht in dunklen Zeiten“ stattfindet.
Heinrich Schütz (1585-1672) wurde von seinen Zeitgenossen als „lumen germaniae“ - „Licht
Deutschlands“ bezeichnet, weil er die Musik in Deutschland auf einen nie zuvor erreichten St and
versetzt hat in einer von Krieg und Dunkelheit gekennzeichneten Zeit. Lange vor dem Ersten
Weltkrieg (1914-1918) war der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) ein europäischer Konflikt mit
katastrophalen Folgen für große Teile der Bevölkerung. Auch in Mitteldeutschland litten viele
Menschen unter Verwüstung, Plünderungen, Seuchen und Hungersnöten. Die von starkem
Glauben geprägte Musik Heinrich Schütz´ reflektiert die Lebenserfahrungen dieser Menschen auf
eine Weise, die uns heute noch berührt. Unter dem Motto “Licht in dunklen Zeiten” nimmt die 13.
Weißenfelser Musikwoche Bezug auf die wegweisende Kraft von Musik und ihre gesellschaftlich politische Bedeutung.
Folgende Veranstaltungen finden im Rahmen der 13. Weißenfelser Musikwoche statt:
Sonnabend, 17. Mai, Heinrich-Schütz-Haus
Museumsnacht
18 Uhr Museumspfad
21 Uhr Nachtkonzert „Gesittungsschreck“
Duo Kultur²
Eintritt frei
Die Museumsnacht findet in diesem Jahr am 17. Mai unter dem Titel „Barockes Weißenfels – 400
Jahre Herzog August“ statt. Um 18 Uhr beginnt der Museumspfad (Start: Kloster Sankt Claren),
welcher unter anderem zum Heinrich-Schütz-Haus führt. Dort wird der berühmte Komponist auf eine
ganz besondere Weise zu erleben sein:
Zum einen tritt Heinrich Schützals älterer Herr auf, der an seine Kindheit in Weißenfels
zurückdenkt und seiner jüngeren Schwester Justina vom Leben im Gasthof „zum Goldenen
Ring“ erzählt. Gleichzeitig wird der „kleine Heinrich“, Heinrich Schütz als Kind, anzutreffen
sein. Pantomimisch zeigt dieser Szenen aus seinem Alltag.
Um 21 Uhr lädt der Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V. zum Nachtkonzert mit dem
Weißenfelser Duo Kultur². Hinter dem Titel „Gesittungsschreck“, was soviel wie „Kulturschock“
bedeutet, verbirgt sich ein musikalisch-literarisches Programm mit abwechselnden Liedern,
Lesesequenzen und kabarettistischen Moderationen. Eine Zeitreise durch folgende drei Epochen
bildet den Rahmen der Inszenierung: die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), der Erste
Weltkrieg (1914-1918) und die Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Konfrontation der modernen
Welt mit der des 16. und 17. Jahrhunderts. Das Leben und die Schaffenszeit von Heinrich Schütz
werden betrachtet und der heutigen Zeit gegenübergestellt.
Die Zeitreise beleuchtet in erster Linie die Kulturen der verschiedenen Epochen, vor allem die
Spezialitäten und Kuriositäten hinsichtlich Mode und Musik. Besondere Beachtung wird der so
genannten „Weißenfelser Luxusordnung“ (1598) sowie der darin enthaltenen Kleiderordnung
geschenkt. Diese wird mit einer „Kleiderordnung“ der Gegenwart verglichen. Der Kulturschock,
beziehungsweise „Gesittungsschreck“, lässt dabei höchstwahrscheinlich nicht lange auf sich
warten.
Gegensätze werden auch in den zu hörenden Liedern deutlich zu erkennen sein. Die musikalischen
Beiträge reichen von Heinrich Schütz bis Ina Müller und Billy Joel.
Das Duo Kultur² bilden Martin Wimmer und Alexander Krüger.
Sonnabend, 18. Mai, 15 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus
Internationaler Museumstag
Sonderführung
Heinrich Schütz – Musik zu politischen Anlässen
mit Henrike Rucker: Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses Weißenfels
Eintritt frei
Maximal 25 Personen
Bei dieser thematischen Sonderführung werden ausgewählte Werke von Heinrich Schütz zu
politischen Anlässen vorgestellt, beispielsweise die Huldigungsmusik „Syncharma musicum“ und
das Konzert „Teutoniam dudum“. Diese komponierte Schütz 1621 anlässlich der Vertretung des
Kaisers in Breslau durch den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I., um die Huldigung der
schlesischen Stände entgegenzunehmen. Schütz begleitete Johann Georg I. auf wichtigen
staatspolitischen Reisen. 1627 trafen sich die sieben Kurfürsten des Reiches mit ihren
Delegationen in Mühlhausen. Die im gleichen Jahr komponierte doppelchörige Motette „Da
pacem, Domine“ ist eine eindringliche Bitte um Frieden.
Kostenfreie Eintrittskarten können an der Kasse des Heinrich-Schütz-Hauses abgeholt werden.
Dienstag, 20. Mai, 12 Uhr, St. Marienkirche
Orgelmusik zur Marktzeit
Uwe Klußmann an der Ladegastorgel
Eintritt frei
Die Orgelmusik zur Marktzeit ist ein wunderbares Angebot, dreißig Minuten innezuhalten und den
Orgelklängen der berühmten Ladegastorgel zu lauschen. Es erklingen u. a. Werke von
Komponisten der Weißenfelser Musikgeschichte.
Mittwoch, 21. Mai, 19 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus
„Tönende Geschöpfe aus dem Abgrund“
Heinrich Schütz und der Dreißigjährige Krieg
Lesung aus Werken von Ricarda Huch, Günter Grass und Martin Gregor-Dellin
Musik u. a. von Heinrich Schütz
Friedhelm Eberle: Sprecher
Christine Mothes: Sopran
Zita Mikijanska Cembalo und Truhenorgel
Eintritt 12€, ermäßigt 9€
Heinrich Schütz musste den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) in seiner vollen Länge miterleben.
Mehrere ergreifende Klagen über den Krieg sind uns in seinen Briefen, Vorworten und
Kompositionen überliefert. Die Werke "Der Dreißigjährige Krieg" von Ricarda Huch, "Heinrich
Schütz. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit" von Martin Gregor-Dellin sowie "Das Treffen in Telgte"
von Günter Grass beschreiben anschaulich diese qualvolle Zeit, in welcher Schütz mit seiner Musik
dennoch Hoffnung vermitteln konnte. „Tönende Geschöpfe aus dem Abgrund“ (Richarda Huch)
heißt die musikalisch-literarische Veranstaltung mit dem Schauspieler Friedhelm Eberle, der
Auszüge aus den drei literarischen Werken sowie aus Briefen von Heinrich Schütz liest. Christine
Mothes (Sopran) und Zita Mikijanska (Cembalo und Truhenorgel) bringen Musik von Heinrich
Schütz, Claudio Monteverdi, Samuel Scheidt und Tobias Michael zu Gehör.
Friedhelm Eberle
Geboren in Oberhausen/Rheinland. Nach Beendigung einer Schlosserlehre privater
Schauspielunterricht in Oberhausen und Basel. Abschluß 1956 in Düsseldorf. Danach erstes
Engagement in Plauen/Vogtland von 1957 bis 1959, von 1959 bis 1962 schließlich in Erfurt. Seit
1962 am Schauspielhaus in Leipzig engagiert.
Häufige Beschäftigung beim Fersehen (mehrfach Hauptmann Reichenbach in der Serie „Polizeiruf
110“) sowie ständige Funk- und Synchronarbeit. In mehreren Hörspielproduktionen tätig als
Autor, Regisseur und Sprecher. Mehrfache Zusammenarbeit mit Gewandhauskapellmeister Kurt
Masur. Gastspiele in München, Saarbrücken, Edinburgh, London und Boston. In den letzten Jahren
mehrfache Regietätigkeit. Von 1965 bis 2000 Dozent an der „ Hochschule für Musik und Theater“
in Leipzig. 1994 Berufung zum Professor.
Christine Mothes
Blockflötenstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“
Leipzig sowie an der Escola Superior de Musica de Catalunya Barcelona. Anschließend
Gesangsstudium mit Schwerpunkt Alte Musik/Historische Aufführungspraxis an der Hochschule
für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ Leipzig. Zahlreiche Meisterkurse und
Fortbildungen ergänzten ihre Ausbildung. Sie trat bei zahlreichen Musikfestivals im In- und
Ausland auf, u.a. dem Bachfest Leipzig, den Telemann-Festtagen Magdeburg, der Greifswalder
Bachwoche sowie dem Festival Wunderhören – Tage Alter Musik Worms. Regelmäßig wird sie für
Konzerte der Internationalen Bachakademie Stuttgart als Blockflötistin eingeladen.
Zita Mikijanska
Geboren in Lettland. Nach dem Klavierstudium an der J. Vitols Musikakademie in Lettland hat Zita
Mikijanska Cembalo und andere historische Tasteninstrumente an der Hochschule für Musik und
Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig studiert.
Mitwirken bei dem Neuen Bachischen Collegium Musicum, der Batzdorfer Hofkapelle, dem
Leipziger Concert und dem Telemannischen Collegium Musicum. Mitglied des United Continuo
Ensemble und des Ensemble Noema.
Seit 2007 Lehrauftrag für Cembalo und Korrepetition an der Leipziger Musikhochschule sowie an
der Musikschule „Johann Sebastian Bach“.
Donnerstag, 22. Mai, 17 Uhr, Fürstenhaus
Hausmusik für Groß und Klein
Schüler der Musikschule „Heinrich Schütz“ aus Weißenfels und der Musikschule „Ottmar Gerster“
aus Weimar
Eintritt frei
In einer kleinen »Hausmusik « stellen Schüler der Musikschule »Heinrich Schütz « Weißenfels
erstmalig gemeinsam mit Klavierschülern von Frau Prof. Sigrid Lehmstedt der Musikschule
"Ottmar Gerster" aus Weimar ihr Können vor. In diesem Jahr findet das Konzert im Fürstenhaus
statt.
Samstag, 24. Mai, 17 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus
„Offenes Singen für jedermann“
Weißenfelser Hausmusik
Erdmuthe Müller-Taube, Antje Riewe-Bez: Leitung
Eintritt frei
Mit dem »Offenen Singen« lädt der Weißenfelser Musikverein singfreudige Weißenfelser und
interessierte Musiker zu einem musikalischen Nachmittag ein. Im Konzertsaal des Heinrich -
Schütz-Hauses können an diesem Samstag gemeinsam Lieder rund um das Thema "Frühling"
gesungen und gespielt werden.
Notenkenntnisse für die Sänger sind nicht erforderlich. Alle Musiker können bereits vor der
Veranstaltung die Noten im Heinrich-Schütz-Haus abholen. Eine Stunde vor der Veranstaltung
findet eine Anspielprobe für die Instrumentalisten statt.
Sonntag, 25. Mai, 17 Uhr, Schlosskirche St. Trinitatis
Eine „Musicalische Vesper“ nach der Weißenfelser Kirchenordnung
Werke von Johann Philipp Krieger, Maurizio Cazzati, Johann Rosenmüller aus dem Weißenfelser
Aufführungsverzeichnis von Johann Philipp Krieger
Johann Rosenmüller Ensemble
Arno Paduch: Leitung
Eintritt 16€, ermäßigt 12€
Der Weißenfelser Fürstenhof entstand 1657 infolge der Erbteilung Kursachsens als sächsische
Sekundogenitur. Die Weißenfelser Herzöge hatten nur eine geringe politische Macht. Um ihrem
Hof dennoch Glanz zu verleihen, betrieben sie großen Aufwand für die Musikpflege. Zentrale
Bedeutung hatte die musikalische Ausgestaltung der lutherischen Hofgottesdienste, für die
Herzog Johann Adolph I. 1685 eine Gottesdienstordnung erließ. Der Weißenfelser
Hofkapellmeister Johann Philipp Krieger (1649-1725) schuf rund 2500 geistliche Werke für die
Aufführungen in der Weißenfelser Schlosskirche. Sein Schaffen war von großer Bedeutung für die
Entwicklung der evangelischen Kirchenkantate. Die Sänger und Instrumentalisten des Johann
Rosenmüller Ensembles bringen in dem Konzert erstmals neu entdeckte Werke von Johann
Philipp Krieger aus englischen Archiven zur Wiederaufführung.
Besetzung Johann Rosenmüller Ensemble:
Ina Siedlaczek, Anna Moritz - Sopran
Beat Duddeck - Alt
Nils Giebelhausen - Tenor
Dirk Schmidt - Bass
Volker Mühlberg, Christiane Volke - Violine
Anke Hörschelmann, Annegret Meder - Viola
Nina Lehninger - Viola da Gamba
Jörg Meder - Violone
Kristina Filthaut - Dulzian
Johannes Rauterberg, Steffen Naumann - Trompete
Stefan Stopora - Pauke
Petra Burmann - Chitarrone
Margit Schultheiß – Orgel
Arno Paduch - Konzeption und Leitung
Johann Rosenmüller Ensemble
Das Johann Rosenmüller Ensemble wurde 1995 von Arno Paduch in Leipzig gegründet. Seit dem hat
das Ensemble zahlreiche Konzerte in ganz Deutschland, etwa beim Rheingau Musikfestival, der
Ansbacher Bachwoche, den Händelfestspielen in Halle/Saale, dem Dalheimer Sommer, dem Lausitzer
Musiksommer, dem MDR Musiksommer, dem Rheinisch- Westfälischen Musikfest, dem Hohenloher
Kultursommer, den Leipziger Bachtagen, den Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tagen in Bad Köstritz
und Weißenfels, den Arolser Barockfestspielen, den Aschaffenburger-Bachtagen sowie in Tschechien,
Polen, Österreich und in der Schweiz gegeben. Die CD-Aufnahmen des Johann Rosenmüller
Ensembles haben in zahlreichen deutschen und internationalen Fachzeitschriften hervorragende
Kritiken erhalten. Im Mittelpunkt der Ensemblearbeit steht die Wiederaufführung unbekannter
Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, wobei größter Wert auf authentische Interpretation
durch gründliches Quellenstudium und das Spielen auf Kopien von Originalinstrumenten gelegt wird.
Namensgeber ist Johann Rosenmüller, bedeutendster deutscher Komponist der Generation zwischen
Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, von seinen Zeitgenossen gerühmt als „alpha et omega
musicorum“.
Arno Paduch
Arno Paduch studierte Musikwissenschaft in Frankfurt am Main sowie Zink und Historische
Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis. Er arbeitet regelmäßig mit den wichtigsten
Ensembles für Alte Musik in Deutschland zusammen, konzertiert in Deutschland und dem
europäischen Ausland, wirkt bei Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit und hat mittlerweile an über
80 CD-Produktionen teilgenommen. 1992 wurde er zum Dozenten für Zink und Ensemblemusik an
die Abteilung für Alte Musik der Musikhochschule in Leipzig berufen. Dort gründete er 1995 das
Johann Rosenmüller Ensemble, das mittlerweile den Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit bildet.
Neben seiner musikalischen Tätigkeit hat er mehrere Aufsätze zur Musik des 16. und 17.
Jahrhunderts veröffentlicht und war als einer der beiden Intendanten maßgeblich an der Realisierung
des 43. Internationalen Heinrich-Schütz-Festes 2011 beteiligt.
Die Veranstaltungen der 13. Weißenfelser Musikwoche werden gefördert vom Landesverwaltungsamt Halle, dem
Burgenlandkreis, der Stadt Weißenfels, der Mitteldeutschen Barockmusik, der Kultur- und Brauchtumsstiftung der
Kreissparkasse Weißenfels, der MIBRAG, den Stadtwerken Weißenfels und der Wohnungsbaugenossenschaft Weißenfels.
Die Karten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr im Heinrich-Schütz-Haus und an der Abendkasse erhältlich.
Telefonische Vorbestellung möglich unter: 03443 30 28 35
Weitere Informationen: www.schuetzhaus-weissenfels.de
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