Mondseer Jedermann feiert Jubiläum 30 Jahre ohne Unterbrechung

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Mondseer Jedermann feiert Jubiläum
30 Jahre ohne Unterbrechung gespielt
Seit Mai wird geprobt, heuer mit neuer Buhlschaft
Zum 30. Mal in Folge wird der Mondseer Jedermann heuer im Karlsgarten aufgeführt. Seit der
Uraufführung 1922 gab es nur zwei Unterbrechungen: während des 2. Weltkriegs und in den
1970er-Jahren. Die Spielgemeinschaft – sie besteht mittlerweile aus ca. 100 Mitgliedern – steht
seit 1981 jährlich und unentgeltlich im Sommer auf der Bühne. Im Mai haben die Proben für
das Mysterienspiel begonnen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mondseer Version von
Hugo von Hofmannsthal „genehmigt“ und von Theaterregisseur und Intendant Max Reinhardt
in höchsten Tönen gelobt.
„Was den Mondseer Jedermann ausmacht? Es ist die Tradition. Wir wollen bewusst keine großen
Veränderungen durch Inszenierungen oder neue Rollen. Auch der Text ist ursprünglich – so wie ihn
der Dichter Franz Löser verfasst hat“, sagt Hans Greger-Gubi, der von 1993 bis 2005 jährlich als
Jedermann auf die Bühne trat, derzeit Regisseur ist und gleichzeitig die Stimme Gottes mimt. Ein paar
Veränderungen hat es natürlich gegeben. Zum einen die Technik, die fortschrittlicher geworden ist
und die Ausweichmöglichkeit bei Schlechtwetter auf den Festsaal im Schloss Mondsee. Die
wesentliche Veränderung ist aber, dass nicht mehr nur „waschechte Mondseer“ beim Jedermann
mitspielen dürfen, sondern auch Menschen aus den Gemeinden Tiefgraben, St. Lorenz oder
Innerschwand. „Wäre das heute auch noch so strikt, hätten wir ein Personal-Problem“, sagt Ute
Lechner, die seit 4 Jahren Obfrau der Spielgruppe ist für die Gesamtleitung zuständig ist. Seit 55
Jahren ist sie dem Ensemble treu, nach wie vor spielt sie den Glauben.
Hugo von Hofmannsthal gab sein OK zum Mondseer Jedermann
„Der Jedermann in Salzburg war zu Beginn des 20. Jahrhunderts fürs gewöhnliche Volk nicht gut
verständlich“, sagt Lechner, „Franz Loeser schrieb daraufhin den Mondseer Jedermann, auch bekannt
als ‚die Festspiele des kleinen Mannes‘“. Hugo von Hofmannsthal, der Autor des Salzburger
Jedermanns, hat die Mondseer Version für gut gehalten und genehmigt.
Regisseur Max Reinhardt war verzaubert von der Mondseer Darbietung
Sehr schnell wurde der Jedermann über die Ortsgrenzen hinaus bekannt: „Es ist kaum zu glauben,
dass es unweit von Salzburg noch einen weiteren so guten Jedermann gibt, … dies ist ein glückliches
Theater!“, sagte damals Theaterregisseur Max Reinhardt, der den Mondseer Jedermann 1933 sah.
Bei der Uraufführung des Salzburger Jedermanns im Jahr 1920 zeichnete er für die Inszenierung
verantwortlich.
Schauspieler mit Leib und Seele: „Wir haben Jedermann“
„Bei uns geht es unter die Haut: Jeder, der seine Rolle spielt, meint es auch so. Man nimmt das
unheimlich ernst – und während der Spielzeit gibt es keinen Urlaub: Wir haben dann Jedermann“, sagt
Greger-Gubi, der seinen Text für die Hauptrolle nie so richtig lernen musste: „Ich war von Kindheit an
bei den Aufführungen dabei, bei meinem Debut als Jedermann kannte ich den Text also bereits und
musste ihn nicht mehr lernen.“
Nachwuchsschauspieler und -tänzer willkommen!
„Junge Menschen mit schauspielerischen Talent, die volkstanzen können oder einfach gerne vor
Publikum auftreten, sind jederzeit herzlich willkommen, bei uns mitzuspielen“, sagt Ute Lechner. „Wir
können den Schauspielern zwar keinen Lohn bezahlen, dafür bekommen sie aber eine wunderschöne
Gemeinschaft, die man anderswo selten erlebt.“
Weitere Infos bei Ute Lechner bzw. Judith Eidenhammer, mobil erreichbar unter
0664 / 33 87 497 bzw. 0676 / 957 5224 oder per Mail unter
[email protected];
Website: www.mondseer-jedermann.at
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