Geschmack und Geschmackssinn Der Geschmack ist der Sinneseindruck, der durch das Zusammenspiel von Geschmackssinn, Geruchssinn und Tastsinn entsteht. Etwa 80% des empfundenen Geschmacks sind in Wirklichkeit die Aromen einer Speise, die vom Geruchssinn wahrgenommen werden, nur rund 20% entstehen auf der Zunge. Daher führt eine gestörte Geruchswahrnehmung, zum Beispiel bei Schnupfen. generell zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Geschmacksempfindung. Derzeit gelten fünf Geschmacksqualitäten als allgemein wissenschaftlich anerkannt: süß, sauer, salzig, bitter und umami. In der westlichen Kultur ist Umami als separater Geschmack noch meist unbekannt. Als erster beschrieb ein japanische Forscher 1908 die Geschmacksqualität umami (von jap. 旨 い umai, dt. „fleischig und wohlschmeckend“). Man kann ihn kurz auch mit herzhaft umschreiben. süß sauer salzig bitter Mitt lerw eile ist bek annt , dass jeder Bereich der Zunge alle Geschmacksrichtungen wahrnimmt, jedoch mit unterschiedlicher Intensität, während man früher fälschlich von regelrechten Geschmackszonen auf der Zunge ausging. Süßgeschmack wird auf der Zunge am stärksten im Bereich der Zungenspitze wahrgenommen, Saures und Salziges an den Zungenrändern und Bitteres im hinteren Zungenbereich. Für Umami sind noch keine besonderen Zonen auf der Zunge nachgewiesen worden. Was als „Schärfe“ bei Speisen wahrgenommen wird, ist Wirklichkeit gar kein Geschmack, sondern eine Schmerzempfindung auf der Zunge. Dieselben Rezeptoren (= Empfänger) reagieren auf Wärmereize über 43°C, also auf zu heiße Speisen, bei denen man sich die Zunge „verbrennt“. in Quelle: verändert nach Cornelsen, Biologie 7 Ausgabe Bayern S.16 Geruchssinn Der Geruchssinn wird gemeinhin für weniger wichtig gehalten als Sehen, Hören oder Tasten. Doch bedeutet sein Fehlen eine wesentliche Einbuße an Lebensqualität und würde im Tierreich den Bestand vieler Arten gefährden. Die Duftstoffe in der Luft gelangen beim Atmen in die obere Nasenhöhle und an die Riechschleimhaut. Die Riechschleimhaut hat beim Menschen auf jeder Seite etwa die Fläche einer Cent-Münze, beim Hund ist sie rund 40-mal größer. Ihre Zellen besitzen Geruchsrezeptoren (=Geruchsempfänger). Sobald ein solcher Rezeptor ein zu ihm passendes Duftmolekül „einfängt“ wird dieses Signal an das Gehirn gemeldet. Es gibt rund 350 verschiedene Rezeptortypen, die jeweils nur auf eine bestimmte Duftmolekülgruppe ansprechen. Aus der Kombination der angesprochenen Rezeptoren in den Zellen ergibt sich die Geruchsmischung. So können wir mehrere tausend Gerüche unterscheiden. Grundsätzlich teilt man sie in verschiedene Duftkategorien von blumig, ätherisch und moschusartig bis schweißig und faulig ein. Je höher die Konzentration eines Riechstoffes in der eingeatmeten Luft, desto stärker ist das Empfinden. Schon eine außerordentlich geringe Menge bewirkt ein Geruchsempfinden. Mit der Dauer eines Geruchseindrucks ermüdet aber nach und nach die Riechschleimhaut. Halten wir uns längere Zeit in einer riechenden Luft auf, so verschwindet schließlich die Geruchswahrnehmung für den beständigen Geruch, ohne dass dadurch die Fähigkeit für die Wahrnehmung anderer Gerüche abnimmt. Die Bezeichnung der Gerüche als angenehm oder unangenehm, die rein individuell und willkürlich ist, beruht zum Teil auf Vorstellungen, die sich auf das Geruchsempfinden beziehen. Diese Vorstellungen wechseln schon mit den physiologischen Körperzuständen. Dem Hungrigen zum Beispiel duftet eine Speise äußerst angenehm in die Nase, während bei dem Gesättigten dadurch Widerwille erregt wird. Quelle: verändert nach Cornelsen, Biologie 7 Ausgabe Bayern S.16 Hörsinn – Auditive Wahrnehmung Auditive Wahrnehmung beschreibt den Vorgang des Hörens und in welcher Form Schall von Lebewesen wahrgenommen wird. Für die Wahrnehmung von Richtungen und das Hören in eine bestimmte Richtung sind zwei Ohren erforderlich. Alleine mit Hilfe beider Ohren kann auch die Bewegung von Schallquellen verfolgt werden. Die Richtungswahrnehmung beruht auf der Auswertung der Zeitdifferenz und der Intensitätsdifferenz zwischen beiden Ohren, bei der auch der Ohrabstand eine Rolle spielt. Modell zum Richtungshören: Das menschliche Ohr kann akustische Ereignisse nur innerhalb eines bestimmten Kreissäge unerträglich Dezibelbereichs (= Lautstärke gemessen in Autobahn Dezibel = dB) und Frequenzbereichs (= Tonhöhen) wahrnehmen. Dabei lässt im Hauptverkehrsstraße Alter die Wahrnehmung von hohen Tönen Radio Zimmerlautstärke laut zunehmend nach. Neue Studien zeigen normale Unterhaltung deutlich, dass aber auch immer mehr Jugendliche durch leichtsinniges Verhalten ihr Hintergrundschall Stadt Hörvermögen dauerhaft schädigen! Ab einer Ruhiges Schlafzimmer nachts leise Lautstärke von 85dB muss im Beruf Blätterrauschen Gehörschutz getragen werden, ab 90dB normales Atmen Dauerbelastung erfolgt bereits eine still dB Schädigung des Hörorgans. Dabei bedeutet eine Zunahme der Lautstärke um 10dB immer eine Verdoppelung der Lautstärke. Daher hat apple jetzt die Lautstärke der Kopfhörer seines iPad auf 86dB gedrosselt. LÄRMQUELLEN EMPFINDEN Das Hörorgan besteht aus den Ohren (Außenohr, Mittelohr und dem Innenohr). Das Hören lässt sich in drei Teilprozesse untergliedern: 1. Das Außenohr fängt die Schallwellen auf und leitet diese zum Mittelohr weiter. 2. Das Mittelohr wandelt die Schallwellen in mechanische Bewegungen um. 3. Das Innenohr verarbeitet diese Bewegungen in elektrische Signale, die vom Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet werden Quelle: verändert nach Cornelsen, Biologie 7 Ausgabe Bayern S.16 Sehsinn Von jedem Gegenstand, den wir mit beiden Augen betrachten, erhält das Gehirn zwei Bilder. Das linke Auge sieht den Gegenstand aus einem anderen Blickwinkel als das rechte und liefert deshalb auch ein etwas anderes Bild. Das kann man feststellen, wenn man den Daumen aus etwa 30 cm Entfernung abwechselnd mit dem linken und dem rechten Auge anschaut. Er scheint hin und her zu springen. Beim Sehen mit zwei Augen setzt das Gehirn die beiden Bilder so zusammen, dass ein räumlicher Seheindruck entsteht. Durch dieses räumliche Sehen können wir die Entfernung von Objekten gut einschätzen. Eine große Rolle spielt auch die Erfahrung. Obwohl auf dem Sonnenblumenfeld die Pflanzen im Vordergrund größer wirken als die weiter hinten wachsenden, sagt uns die Erfahrung, dass sie gleich groß sind. Die Pflanzenreihen scheinen im Hintergrund zusammenzulaufen: Wir deuten dies als einen Hinweis auf die Entfernung. Jedes Bild, dass dieser Erfahrung widerspricht nimmt unser Gehirn als fehlerhaft auf, wie du an der Zeichnung der zwei Katzen erkennen kannst. Obwohl beide gleich groß gezeichnet sind, erscheint die obere viel zu groß für die durch die Schienen angedeutete Entfernung. Sehen und Wahrnehmen sind zweierlei. Optische Täuschungen zeigen, dass unser Gehirn das wirkliche Bild verändert. Unsere Augen sehen zwar exakt das, was die Umwelt zeigt. Das Gehirn vergleicht dieses Bild der Augen aber mit den bereits gemachten Erfahrungen und verändert es - so entsteht die eigene Wahrnehmung. Manchmal täuscht uns die Erfahrung und wir sehen etwas nur weil wir etwas erwarten. (Bsp. Elefant und Kiste). Sehen wir etwas was wir nicht glauben, so trauen wir unseren Augen nicht. Quelle: verändert nach Cornelsen, Biologie 7 Ausgabe Bayern S.16 Tastsinn Als Tastsinn bezeichnet man die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Reizen über in der Haut liegende Rezeptoren (= Empfänger von bestimmten Signalen). Neben den Tastrezeptoren (= Tastscheiben) und Druckrezeptoren (=Lamellenkörperchen) gibt es in der Haut auch noch Temperatur- und Schmerzrezeptoren. Die Schmerz und Temperaturrezeptoren dienen hauptsächlich dem Schutz des Körpers und melden deshalb sehr schnell, aber räumlichen relativ ungenau vor Gefahren. Die Tastscheiben und Lamellenkörperchen haben dagegen eine sehr genaue Tastschärfe, benötigen aber etwas mehr Zeit, um die Signale weiterzuleiten. Im oberen Abschnitt der Lederhaut liegen die Tastscheiben. Sie sprechen bereits auf OBERHAUT leichteste Berührungen an; z.B. wenn eine Fliege über den Handrücken läuft. Tiefer Tastscheiben und zwar in der Unterhaut, liegen die etwa 4 mm langen Lamellenkörperchen. wenn sie sich melden „weiß“ das Gehirn, dass LEDERHAUT Schmerzrezeptor der Körper von einem heftigen Schlag getroffen wurde. Sie reagieren nämlich Lamellenkörperchen UNTERHAUT erst dann, wenn sie durch den einwirkenden Reiz verformt werden. Besonders gut sprechen sie auf Luftschwingungen an, die von tiefen Tönen erzeugt werden. Deshalb können wir tiefe Töne mit der Haut spüren. Der Tastsinn kann auch geschult werden, so können blinde Menschen zwei eng beieinanderliegende Zirkelspitzen noch als getrennte Berührungspunkte wahrnehmen, die Sehende nur als einen Punkt wahrnehmen. Das könnt ihr mit einem Zirkel selbst ausprobieren. Einem Partner werden die Augen verbunden und mit dem leichten Aufsetzen eines Zirkels wird der Abstand ermittelt, an dem noch zwei getrennte Berührungspunkte wahrgenommen werden können. Blinde nutzen den Tastsinn auch bei der Blindenschrift. Entwickelt wurde diese Schrift vom Franzosen Louis Braille 1825, daher wird sie auch Brailleschrift genannt. Sie besteht aus Erhebungen, die ins Papier geprägt sind. Dabei ist jeder Buchstabe in einem Sechserraster kodiert, wie in der Abbildung links zu sehen ist. Das Blindenalphabet findest du auch in deinem Schulbuch auf Seite 12. Quelle: verändert nach Cornelsen, Biologie 7 Ausgabe Bayern S.16