Lingua tedesca (6 cfu) - Scuola di Economia e Statistica

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Stefanie Vogler
Lingua tedesca (6 cfu)
2014/2015
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
1
Indice
Deutschlands Bevölkerung ................................................................................................................................ 3
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland..................................................................................................... 3
Bevölkerung Deutschlands im Jahr 2014 erneut angestiegen ...................................................................... 3
Bei 13 % der Ehepaare hat mindestens ein Partner einen ausländischen Pass ............................................ 4
Migration ........................................................................................................................................................... 6
Hörverstehen*: Migrationsbericht der Bundesregierung ............................................................................. 6
Zuwanderer immer willkommener................................................................................................................ 9
Geografie und Geschichte ............................................................................................................................... 11
Deutschlands Bundesländer ........................................................................................................................ 11
Die Bundesrepublik Deutschland – Ein geografischer Überblick ................................................................ 14
Berlin – Hauptstadt mit großer Geschichte ................................................................................................. 16
Gesellschaft ..................................................................................................................................................... 18
Hörverstehen*: Vater zum Mieten ............................................................................................................. 18
Diktat: Deutsche trinken wieder mehr Bier................................................................................................. 19
Wirtschaft ........................................................................................................................................................ 20
Flaute im Außenhandel: Deutsche Exporteure leiden unter Eurokrise ...................................................... 20
Prognose des Internationalen Währungsfonds ........................................................................................... 21
Konsumklima in Europa: Zwischen Optimismus und Skepsis...................................................................... 22
Hörverstehen*: Beratungen der G7-Außenminister ................................................................................... 23
Weltausstellung in Mailand. Straßenschlachten zur Eröffnung der Expo ................................................... 27
*Per file audio andare sulla piattaforma di e-learning (Laurea triennale in economia commercio, 2° anno,
Lingua tedesca).
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Deutschlands Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
Mit Veröffentlichung erster Zensusergebnisse im Frühjahr 2013 wurde die Bevölkerungszahl in Deutschland
um 1,5 Millionen Menschen nach unten korrigiert. Damit lebten am 31.12.2011 in Deutschland nur 80,3
Millionen Einwohnerinnen und Einwohner statt der bisher auf Grundlage früherer Zählungen errechneten
81,8 Millionen. Das entspricht einer Differenz von 1,5 Millionen Menschen beziehungsweise einem Minus
von 1,9 %. … Das Durchschnittsalter der Bevölkerung hat sich durch die Korrektur kaum verändert: Am
31.12.2011 betrug es 43,9 Jahre sowohl auf Grundlage früherer Zählungen als auch auf Grundlage des
Zensus 2011.
AUF EINEN BLICK
Bevölkerung (31.12.)
2013
80,8 Mill.
Lebendgeborene
2013
682 069
Gestorbene
2013
893 825
Wanderungssaldo
2013
+428 607
Ehescheidungen
2013
169 833
Private Haushalte
2013
39,9 Mill.
Familien mit minderjährigen
Kindern
2013
8,1 Mill.
Bevölkerung mit Migrationshintergrund
2013
20,5 %
Aus: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerung.html (25.
Februar 2015)
Bevölkerung Deutschlands im Jahr 2014 erneut angestiegen
Zum vierten Mal in Folge dürfte im Jahr 2014 die Bevölkerung Deutschlands zugenommen haben. Nach
einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hat sich die Einwohnerzahl von knapp 80,8
Millionen am Jahresanfang auf knapp 81,1 Millionen Menschen am Jahresende deutlich erhöht.
Die Anzahl lebend geborener Kinder dürfte danach bei 675 000 bis 700 000 und die Anzahl der Sterbefälle
bei 875 000 bis 900 000 gelegen haben. Das seit 1972 stets beobachtbare Geburtendefizit – die Differenz
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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aus Geburten und Sterbefällen – wird bei 190 000 bis 215 000 erwartet. Im Jahr 2013 hatte das
Geburtendefizit 212 000 betragen (Geburten: 682 000; Sterbefälle: 894 000).
Ausschlaggebend für die erwartete starke Bevölkerungszunahme im Jahr 2014 ist der Wanderungssaldo,
der das Geburtendefizit deutlich übersteigt. Der Saldo aus Zuzügen aus dem Ausland und Fortzügen ins
Ausland hatte schon 2013 mit 429 000 so hoch wie seit 1993 nicht mehr gelegen. Für 2014 wird eine
erneute Steigerung auf mindestens 470 000 Personen erwartet. Als eine Ursache hierfür kann die ab 2014
für Rumänen und Bulgaren geltende vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit angesehen werden, die sieben
Jahre nach Beitritt der beiden Staaten zur Europäischen Union (EU) in Kraft trat und zu einem verstärkten
Zuzug nach Deutschland führen dürfte.
Aus:
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/01/PD15_024_12411.html;jse
ssionid=E95C20B4DC7AF136AA3D582A1CFDD46C.cae3 (25. Februar 2015)
Bei 13 % der Ehepaare hat mindestens ein Partner einen ausländischen Pass
WIESBADEN – Im Jahr 2013 gab es in Deutschland 17,6 Millionen Ehepaare. Bei 7 % der Ehepaare hatte ein
Partner die deutsche, der andere Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit. Bei 6 % der Ehepaare
besaßen beide Ehepartner einen ausländischen Pass. Somit hatte bei insgesamt 13 % der Ehepaare
mindestens ein Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit. Das teilt das Statistische Bundesamt
(Destatis) auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus mit, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in
Deutschland. Ganz überwiegend (87 %) waren Deutsche jedoch mit Deutschen verheiratet.
Die Zahl der deutsch-ausländischen Ehepaare belief sich im Jahr 2013 auf knapp 1,2 Millionen. Dabei waren
Deutsche am häufigsten mit Türkinnen oder Türken verheiratet. 19 % der deutschen Frauen, die eine
binationale Ehe führten, hatten einen türkischen Ehemann. Etwas seltener (14 %) waren deutsche Männer
in binationalen Ehen mit einer türkischen Frau verheiratet.
Mit einer deutschen Frau verheiratete ausländische Männer besaßen am zweithäufigsten die italienische
(12 %) und am dritthäufigsten die österreichische (7 %) Staatsangehörigkeit. Ausländische Ehefrauen
deutscher Männer stammten am zweithäufigsten aus Polen (9 %) und am dritthäufigsten aus der
Russischen Föderation (8 %).
Von den 1,1 Millionen Paaren, bei denen kein Partner die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, besaßen 90 %
dieselbe Staatsangehörigkeit. Bei rund drei von zehn ausländischen Ehepaaren hatten beide Partner den
türkischen Pass.
Unter Staatsangehörigkeit wird die rechtliche Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Staat
verstanden. Dabei werden Personen, die sowohl die deutsche als auch eine ausländische
Staatsangehörigkeit besitzen, als Deutsche ausgewiesen. Der Migrationsstatus bleibt bei dieser Betrachtung
unberücksichtigt.
Aus: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/02/PD15_053_122.html
(25. Februar 2015)
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Glossar
Was passt zusammen? Verbinden Sie die Wörter:
die Bevölkerung (-en)
der Einwohner (-), die Einwohnerin (-nen)
der Durchschnitt
die Zählung (-en)
der Sterbefall (-„e)
die Geburt (-en)
die Ehe (-n)
die Scheidung (-en)
der private Haushalt (-e)
die Steigerung (-en)
minderjährig
volljährig
der Zuzug (-„e)
die Zunahme (-n)
„
der Fortzug (- e)
in Kraft treten
abitante / residente
aumento / incremento
aumento / incremento
censimento, conteggio
decesso
divorzio
emigrazione
entrare in vigore
immigrazione
maggiorenne
matrimonio
media
minorenne
nascita
nucleo familiare
popolazione
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Migration
Hörverstehen: Migrationsbericht der Bundesregierung
Die Polen, die Rumänen, die Russen, sogar die Amerikaner und die Briten, sie alle _____1) Deutschland. Aus
diesen und vielen anderen Staaten kamen 2013 die ___________2) , und zwar so viele seit den neunziger
Jahren nicht. Laut Migrationsbericht zogen gut 1,2 Millionen Menschen nach Deutschland. „Von zentraler
Bedeutung ist die Aussage, dass mehr als __________ 3) dieser Zuwanderung aus den Staaten der
Europäischen Union kommt.“
Deutschland wird immer attraktiver, stellt _________ 4) De Maizière fest. ________5) war abermals Polen,
wie schon seit vielen Jahren, gefolgt von Rumänien und Bulgarien. „Auch die _________ 6) wie Spanien und
Griechenland gehören zunehmend zu Hauptherkunftsländern, das heißt es gibt dort ____________7) nach
Deutschland.“
Das _________ 8) Ziel in Deutschland war Nord-Rhein-Westfalen, allerdings nur auf den ersten Blick. Nach
NRW gingen zwar die meisten Zuwanderer, aber es ________9) auch sehr viele wieder ________10). Und
darum ist der eigentliche _______11) der Zuwanderung Bayern. Dort war das Bevölkerungsplus aus dem
______ 12) 2013 am größten. Das zeigt, der zweite Blick ist entscheidend, das Saldo. Denn gewachsen ist
laut Migrationsbericht in ganz Deutschland nicht nur die Zahl der Zuwanderer, sondern auch die der
Abwanderer. 800.000 Menschen verließen Deutschland, bleibt zwar ein Plus von 430.000. Trotzdem ist für
den Innenminister klar, Deutschland müsse noch attraktiver werden.
„Es gibt viel zu tun im Bereich Zuwanderung, am allerwenigsten bei __________13).“ Also Nein zu einem
Einwanderungsgesetz. Dem Christdemokraten De Maizière zufolge reichen die bestehenden Regeln aus.
Das sieht der _______14) SPD anders. Er will nächsten Monat Eckpunkte für ein ___________15) vorlegen.
Fazit des Migrationsberichtes: 2013 gab es in Deutschland knapp 16 Millionen Menschen mit
Migrationshintergrund. Von ihnen hatten die meisten, nämlich 9 Millionen, die deutsche_______16) , 7
Millionen waren Ausländer.
Und wie viele waren _______17) ? Diese Frage kommt natürlich. Sind die Sorgen von Pegida berechtigt?
Droht die ________18) des deutschen Abendlandes? Zur ___________ 19) steht nichts im
Migrationsbericht. Innenminister De Maizière verweist darum auf Schätzwerte. Demnach waren von den
_______________ 20) 2013 16 Prozent Muslime, heißt knapp 80.000 Menschen. „Und bei den
Zuwanderern aus der EU mag es aus Bulgarien oder so ein paar Moslems geben, aber das ist eine
verschwindende____________21).“
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Hören Sie den Text und setzen Sie die fehlenden Wörter ein:
Asylbewerbern
beliebteste
dreiviertel
Einwanderungsgesetz
Eurokrisenländer
Ausland
Gewinner
gingen
Herkunftsland Nummer eins
Innenminister
Islamisierung
Koalitionspartner
lieben
Minderheit
Muslime
neuen rechtlichen Regelungen
Religionszugehörigkeit
Staatsbürgerschaft
Wanderungsbewegungen
Weg
Zuwanderer
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Transkript: Migrationsbericht
Die Polen, die Rumänen, die Russen, sogar die Amerikaner und die Briten, sie alle lieben Deutschland. Aus
diesen und vielen anderen Staaten kamen 2013 die Zuwanderer, und zwar so viele seit den neunziger
Jahren nicht. Laut Migrationsbericht zogen gut 1,2 Millionen Menschen nach Deutschland. „Von zentraler
Bedeutung ist die Aussage, dass mehr als Dreiviertel dieser Zuwanderung aus den Staaten der Europäischen
Union kommt.“
Deutschland wird immer attraktiver, stellt Innenminister De Maizière fest. Herkunftsland Nummer eins war
abermals Polen, wie schon seit vielen Jahren, gefolgt von Rumänien und Bulgarien. „Auch die
Eurokrisenländer wie Spanien und Griechenland gehören zunehmend zu Hauptherkunftsländern, das heißt
es gibt dort Wanderungsbewegungen nach Deutschland.“
Das beliebteste Ziel in Deutschland war Nord-Rhein-Westfalen, allerdings nur auf den ersten Blick. Nach
NRW gingen zwar die meisten Zuwanderer, aber es gingen auch sehr viele wieder weg. Und darum ist der
eigentliche Gewinner der Zuwanderung Bayern. Dort war das Bevölkerungsplus aus dem Ausland 2013 am
größten. Das zeigt, der zweite Blick ist entscheidend, das Saldo. Denn gewachsen ist laut Migrationsbericht
in ganz Deutschland nicht nur die Zahl der Zuwanderer, sondern auch die der Abwanderer. 800.000
Menschen verließen Deutschland, bleibt zwar ein Plus von 430.000. Trotzdem ist für den Innenminister klar,
Deutschland müsse noch attraktiver werden.
„Es gibt viel zu tun im Bereich Zuwanderung, am allerwenigsten bei neuen rechtlichen Regelungen.“ Also
Nein zu einem Einwanderungsgesetz. Dem Christdemokraten De Maizière zufolge reichen die bestehenden
Regeln aus. Das sieht der Koalitionspartner SPD anders. Er will nächsten Monat Eckpunkte für ein
Einwanderungsgesetz vorlegen. Fazit des Migrationsberichtes: 2013 gab es in Deutschland knapp 16
Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Von ihnen hatten die meisten, nämlich 9 Millionen, die
deutsche Staatsbürgerschaft, 7 Millionen waren Ausländer.
Und wie viele waren Muslime? Diese Frage kommt natürlich. Sind die Sorgen von Pegida berechtigt? Droht
die Islamisierung des deutschen Abendlandes? Zur Religionszugehörigkeit steht nichts im Migrationsbericht.
Innenminister De Maizière verweist darum auf Schätzwerte. Demnach waren von den Asylbewerbern 2013
16 Prozent Muslime, heißt knapp 80.000 Menschen. „Und bei den Zuwanderern aus der EU mag es aus
Bulgarien oder so ein paar Moslems geben, aber das ist eine verschwindende Minderheit.“
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Zuwanderer immer willkommener
Bei Behördengängen helfen, Abschlüsse leichter anerkennen, Einbürgerung erleichtern: Eine klare Mehrheit
der Deutschen ist laut einer Studie dafür, Einwanderern vieles einfacher zu machen. Auch diese selbst
stellen eine verbesserte Willkommenskultur fest.
In Deutschland gibt es laut einer Studie mehr Offenheit für Einwanderer. In einer Umfrage der
Bertelsmann-Stiftung gaben sechs von zehn Befragten an, dass Einwanderer vor Ort freundlich empfangen
werden. Im Jahr 2012 meinte dies in einer Vorgängerstudie nur die Hälfte der Bevölkerung.
Nach Ansicht von 68 Prozent der befragten Migranten werden Einwanderer von staatlichen Stellen
willkommen geheißen, drei Jahre zuvor schätzten dies nur 57 Prozent so ein. Unter den Bürgern ohne
Migrationshintergrund gaben 73 Prozent an, dass die Behörden eine Kultur des Willkommens entwickelt
hätten. Im Jahr 2012 waren es erst 66 Prozent.
Nahezu alle Befragten (97 Prozent) sagen, dass Einwanderer sich um ein gutes Zusammenleben mit
Deutschen bemühen sollten. Dreiviertel erwarten, dass sie sich an die deutsche Kultur anpassen.
Zugleich sprechen sich 82 Prozent der Befragten für spezielle Hilfen beim Arbeitsamt aus, damit
Deutschland für Einwanderer attraktiv ist. Für eine leichtere Anerkennung der im Ausland erworbenen
Schul- und Berufsabschlüsse sind 76 Prozent der Befragten. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) meint,
Deutschland solle die Einbürgerung erleichtern.
Im Jahr 2013 gab es die höchste Zahl von Zuwanderern seit 20 Jahren. Aber nicht alle der rund 1,2 Millionen
Menschen waren Ausländer; unter ihnen waren auch rund 0,1 Millionen Deutsche, die zurückkehrten. Und
im selben Jahr wanderten auch rund 0,8 Millionen Menschen aus Deutschland ab. Es gab also netto nur 0,4
Millionen deutsche oder ausländische Zuwanderer.
In Ostdeutschland ist allerdings die Skepsis größer. Während in Westdeutschland lediglich ein Drittel der
Befragten glaubt, Einwanderer seien in Deutschland in der Bevölkerung nicht willkommen, sieht das im
Osten fast jeder Zweite so. Dabei lebten in den ostdeutschen Bundesländern erheblich weniger Migranten
als im Westen. Die unterschiedlichen Teilnehmerzahlen bei "zuwanderungskritischen Demonstrationen"
seien "sichtbarer Ausdruck gegenläufiger gesellschaftlicher Tiefenströmungen in Ost und West", erklärte
die Stiftung.
Die Menschen in Deutschland sehen der Umfrage zufolge Vorteile der Einwanderung, aber auch Probleme.
Klare Mehrheiten sehen jeweils Vorteile für die Ansiedlung internationaler Firmen (68 Prozent), für ein
interessanteres Leben in Deutschland (67 Prozent) und für die demografische Entwicklung (60 Prozent).
Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten verbinden mit Einwanderung jedoch auch Probleme in Schulen
(61 Prozent) und Belastungen des Sozialstaates (64 Prozent). Im Osten werden die Probleme dabei jeweils
als etwas größer wahrgenommen.
Für die Studie befragte TNS Emnid im Januar 2024 Menschen ab 14 Jahren, die in Deutschland wohnen.
Eine Vorläuferstudie hatte das Institut im Oktober 2012 durchgeführt.
Aus: http://www.tagesschau.de/inland/einwanderer-studie-101.html (Stand: 6. März 2015)
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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Aufgaben
Was passt zusammen? Verbinden Sie die Wörter:
der Bürger (-)
die Einbürgerung
die Demonstration (-en)
die Firma (-en)
Willkommen
das Zusammenleben
der Befragte (-n)
der Teilnehmer (-)
Wahrnehmen
die Belastung
das Arbeitsamt
die Offenheit
Schätzen
sich anpassen
die Umfrage (-n)
Anerkennen
die Behörde (-n)
der Sozialstaat
der Abschluss (-“e)
der Vorteil (-)
die Anerkennung
die Mehrheit (-en)
adeguarsi, adattarsi
apertura
benvenuto
cittadino
convivenza
diploma
ditta
ente, autorità
inchiesta
intervistato
maggioranza
manifestazione
naturalizzazione
onere, carico
partecipante
percepire
riconoscere
riconoscimento
stimare
ufficio di collocamento
vantaggio
welfare
Richtig oder falsch? Kreuzen Sie an.
R
Insgesamt werden die Deutschen den Einwanderern gegenüber immer offener.
Die Befragten halten spezielle Hilfen beim Arbeitsamt für nicht notwendig.
Oft ist die Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen schwierig
Unter den Zuwanderern gab es mehr Deutsche als Ausländer.
In Ostdeutschland gibt es weniger Vorbehalte gegenüber den Einwanderern als in
Westdeutschland.
Im Artikel werden mehr Vorteile als Probleme bei der Einwanderung genannt.
Weitere Aufgaben
1. Übersetzen Sie den Text ins Italienische.
2. Fassen Sie den Text zusammen.
3. Was denken Sie über die Einwanderung in Ihrem Land?
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
F
Geografie und Geschichte
Deutschlands Bundesländer
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Wiesbaden
Berlin
Saarbrücken
Erfurt
Hannover
Düsseldorf
Mainz
Dresden
Kiel
Schwerin
Potsdam
Hamburg
Stuttgart
München
Magdeburg
Bremen
Aufgaben
1.
2.
3.
4.
5.
Tragen Sie die Namen der Bundesländer in die Karte auf der nächsten Seite ein.
Wie viele Bundesländer hat Deutschland?
Welche drei Bundesländer werden als Stadtstaaten bezeichnet?
Wie heißen die „neuen“ Bundesländer? Wo liegen sie? Warum werden sie „neu“ genannt?
Ordnen Sie die Hauptstädte den einzelnen Bundesländern zu.
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Aus: http://bufib.de/allgemeines-zu-den-16-bundeslaendern/#prettyPhoto (Stand: 30. März 2015)
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Die Bundesrepublik Deutschland – Ein geografischer Überblick
Deutschland liegt in der Mitte Europas und ist umgeben von den Nachbarstaaten Dänemark im Norden,
von Polen im Osten, Tschechien im Südosten, Österreich und der Schweiz im Süden, von Frankreich im
Südwesten, von Luxemburg, Belgien und den Niederlanden im Westen. Geografisch betrachtet wird
Deutschland im Norden begrenzt von der Nordsee und der Ostsee. Im Osten kann man die Flüsse Oder und
Lausitzer Neisse als sogenannte natürliche Grenzen bezeichnen; im Südwesten bildet eine solche Grenze
der Rhein. Nach Süden und Südosten hin bilden die Alpen und das böhmische Bergmassiv natürliche
Begrenzungen, die nach Westen hin aber fehlen. Deutschland gliedert sich von Norden nach Süden in drei
geografische Großregionen: in a) das Norddeutsche Tiefland, b) die Mittelgebirgsregion und c) das
Alpenvorland und die Alpenregion.
Die 13 Bundesländer und drei Stadtstaaten der föderalistisch verfassten Bundesrepublik Deutschland
werden von einem dichten Netz natürlicher und künstlicher Wasserstraßen überzogen. Zu den wichtigsten
natürlichen Wasserstraßen gehören der Rhein mit seinen schiffbaren Nebenflüssen Neckar, Main, Mosel,
Lahn und Ruhr, die Weser, die Ems und die Elbe mit der Saale als schiffbarem Nebenfluss. Diese
Wasserwege führen alle zur Nordsee. Um aber auch das Schwarze Meer zu erreichen, kann man vom Main
aus über den Main-Donau-Kanal in die Donau gelangen und auf ihr in südöstliche Gebiete bis ins Schwarze
Meer. Die beiden großen Meere werden verbunden durch den Nord-Ostsee-Kanal (=Kielkanal). Über das
Wasserstraßennetz sind alle wichtigen deutschen Industrieregionen und -städte per Schiff erreichbar. Noch
dichter aber sind das Schienennetz und das Fernstraßennetz (=Autobahnnetz) in Deutschland angelegt.
Leicht verändert und gekürzt aus: http://derweg.org/deutschland/laender/bulandueberblick.html (4. März
2015)
Allgemeines zu Deutschlands Bundesländern
Deutschlands sechzehn Bundesländer haben ihren Ursprung im Jahre 1947. Deutschland sollte ein föderaler
Staat werden. Nach Ende des zweiten Weltkrieges entstanden durch die Besatzungsmächte die heutigen
Bundesländer mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Die Alliierten teilten die Länder neu auf und
berücksichtigten dabei zum Teil frühere, historische Grenzen; Hessen und Bayern waren davon betroffen.
Andere wurden zusammengefasst, dafür ist Baden-Württemberg ein Beispiel.
Einige Grenzen sind bis ins dreizehnte Jahrhundert zurückzuverfolgen, andere wurden durch die deutsche
Teilung neu verlegt. Die neuen deutschen Bundesländer sind nach den Grenzen der ehemaligen DDR
eingeteilt worden und haben sich erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands heraus kristallisiert. In der
damaligen DDR existierende Strukturen wurden aufgehoben.
Heutige Bundesländer sind Sachsen, Brandenburg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,
Thüringen, Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hamburg,
Bremen, Berlin, Hessen und Baden-Württemberg. Viele der heutigen Bundesländer haben ihren Namen
von geografischen Eigenschaften bekommen, Beispiel: der Bayerische Wald – Bundesland Bayern. Bereits
aus der Weimarer Republik kommt der Begriff „Länder“. Ob Bundesland oder Freistaat, aus rechtlicher
Sicht haben beide denselben Status. Die Bundesländer verfügen über eine eigene Staatlichkeit und
Entscheidungsgewalt. Politische Inhalte können sie selbst gestalten. Deutschland ist ein föderaler Staat, in
dem gleichberechtige Bundesländer in ihrem Zusammenschluss zusammen wirken. Jedes Bundesland hat
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
eine eigene Hauptstadt, eine eigene Flagge mit eigenem Wappen. Dargestellt wird die traditionelle Vielfalt
in der Region. Die einzelnen Länder werden als Gliedstaaten bezeichnet, Zentralstaat ist der Bund
Deutschlands. Alle Bundesländer wurden 1949 bzw. 1990 in das Grundgesetz integriert.
Berlin war das einzige inoffizielle Bundesland vor 1990 ohne Stimmrecht im Bundesrat und Bundestag. Erst
nach der Wiedervereinigung bekam Berlin den 100%-igen Status eines Bundeslandes mit all seinen Rechten
und Pflichten. Alle Bundesländer haben eine Regierung, ein Parlament und eine eigene Verfassung. Zu
jedem Bundesland gibt es eine Hauptstadt mit eigenem Ministerpräsidenten (bzw. Bürgermeister).
Deutschland selbst ist seit 1949 ein demokratisch, parlamentarischer Bundesstaat. Von allen 16
Bundesländern sind Bayern und Niedersachsen die zwei flächenmäßig größten Gebiete. Jedes Bundesland
hat eine eigene Geschichte, geografische Grundlagen, verschiedene Traditionen, diverse Wirtschafts- und
Sozialstrukturen, politische Parteien, eigene Wahlen und einen separaten Verwaltungsapparat. Kulturelle
und organisatorische Vielfältigkeit obliegt den Ländern. Alle 16 Bundesländer und der deutsche
Föderalismus bilden die Einheit Deutschlands.
Aufgaben
1. Fassen Sie die beiden Texte in einem Text zusammen.
2. Schreiben Sie einen Text über die Geografie Ihres Landes.
3. Übersetzen Sie beide Texte ins Italienische.
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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Berlin – Hauptstadt mit großer Geschichte
Berlin in Zahlen
Berlin ist 892 Quadratkilometer groß und hat 3,4 Millionen Einwohner. Acht Prozent der Berliner
Bevölkerung sind römisch-katholisch, sechzehn Prozent evangelisch, sechs Prozent muslimisch,
sieben Prozent gehören anderen Religionen an und 63 Prozent sind konfessionslos
Von der geteilten Stadt zur Hauptstadt
Berlin ist die größte Stadt Deutschlands. Als einer der drei Stadtstaaten ist sie sowohl Bundesland
als auch die Hauptstadt der Bundesrepublik. Hier sitzen das deutsche Parlament, der Bundestag, und
die Bundesregierung. Viele Jahre lang war Berlin eine geteilte Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg
teilten die Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion Berlin in vier
Sektoren. In den Jahren danach wurde Berlin zum Brennpunkt des Kalten Kriegs: Die Grenze
zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ging mitten
durch die Stadt. Als 1960 mehr als 200.000 Bürger aus der DDR nach West-Berlin flohen, schloss
die DDR-Regierung die Grenze: Die Berliner Mauer wurde gebaut. 43 Kilometer Beton und Zaun
trennten Ost- und Westberliner – 28 Jahre lang.
Am 9. November 1989, nach wochenlangen Protesten der Bevölkerung, öffnete die Staatsregierung
der DDR die Grenze. Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde Berlin wieder deutsche Hauptstadt.
Im April 1999 zogen Parlament und Bundesregierung aus der alten Hauptstadt Bonn nach Berlin.
Seit dem Mauerfall erlebt die Stadt einen neuen Boom. Berlin ist heute eine der populärsten Städte
Europas. Viele Künstler und Musiker kommen wegen der kreativen Atmosphäre nach Berlin. Auch
bei Touristen aus dem In- und Ausland ist die Stadt beliebt.
Es gibt in der Stadt sehr viel zu sehen – zum Beispiel das Brandenburger Tor, den Boulevard Unter
den Linden, den Gendarmenmarkt, die Museumsinsel und das Regierungsviertel. Direkt am
Kurfürstendamm steht die Gedächtniskirche, die 1943 bei einem Bombenangriff getroffen wurde.
Sie wurde nicht rekonstruiert und ist heute ein Mahnmal gegen den Krieg. Das Holocaust-Mahnmal
erinnert an die ermordeten Juden im Zweiten Weltkrieg. Und viele Orte erinnern an die Teilung der
Stadt – zum Beispiel das Haus am Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße. Wo früher ein
Grenzübergang war, informiert heute ein Museum über die deutsch-deutsche Geschichte.
In Berlin leben sehr viele junge Menschen. Und die Stadt ist grün: Es gibt mehr als 2500 öffentliche
Grün- und Erholungsanlagen. Berlin ist das wärmste Bundesland in Deutschland. 2008 lag die
Durchschnittstemperatur bei 9,1°C. Auch die Sonne scheint oft in der Hauptstadt. Mit 1635
Sonnenstunden im Jahr 2008 liegt Berlin auf Platz zwei in Deutschland.
Berlin ist multikulturell: 14 Prozent der Einwohner kommen aus anderen Ländern. Insgesamt leben
Menschen aus 195 Staaten in Berlin, die meisten von ihnen kommen aus der Türkei. Informationen
für Ausländer gibt es beim Beauftragten für Integration und Migration. In Berlin wurde übrigens
auch die Currywurst erfunden: 1949 in Charlottenburg. Seit Sommer 2009 gibt es für die Wurst
sogar ein eigenes Museum – das Currywurst-Museum.
16
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Leicht verändert aus: http://www.deutsch-perfekt.com/land-leute/die-laender/berlin-hauptstadt-mitgrosser-geschichte?page=0%2C0 (Stand: 13. März 2014)
Fragen zum Text
1. Welche Aussagen sind richtig? Kreuzen Sie an.
a. Berlin war bis 1989 durch eine Mauer geteilt.
R
F
b. Bonn war bis 1989 die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland.
R
F
c. Die Gedächtniskirche erinnert an die geteilte Stadt.
R
F
d. Berlin hat die meisten Sonnenstunden in ganz Deutschland.
R
F
e. Die meisten Ausländer in Berlin kommen aus der Türkei. R
F
f. Die Currywurst ist eine Berliner Spezialität.
R
F
2. Nennen Sie alle im Text genannten Sehenswürdigkeiten. Wählen Sie eine davon aus und
suchen Sie Informationen darüber. Tragen Sie sie vor.
3. Fassen Sie den Text zusammen.
4. Übersetzen Sie den Text ins Italienische.
5. Schreiben Sie einen Text mit den wichtigsten Informationen über die Hauptstadt Ihres
Landes.
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17
Gesellschaft
Hörverstehen: Vater zum Mieten
Podcast (0:46 – 2.03)
Glossar: Welche Wörter gehören zusammen? Verbinden Sie.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Alleinerziehend
bekannt
das Vorbild (-er)
der Pate (-n)
der Verein (-e)
ehrenamtlich
kinderlos
männlich
Mieten
sich kümmern
sich melden
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
j)
k)
occuparsi
volontario
maschile
esempio, modello
padrino
senza figli
noto
affittare
contattare
genitore che cresce il figlio da solo, -a
associazione
Welche Aussagen sind richtig? Kreuzen Sie an.
R
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Der Verein Biffy ist in Berlin.
Biffy sucht für jedes Kind einen Vater oder eine Mutter.
Die Paten machen mit den Kindern Hausaufgaben.
Viele Kinder haben nur noch eine Mutter oder einen Vater.
Ein Tandem besteht aus einem Kind und einem Paten.
Die meisten Paten sind Frauen und Mädchen.
Viele alleinerziehende Mütter suchen jemanden, der Fußball mit ihren Kindern spielt.
Biffys Babysitter arbeiten ehrenamtlich.
Ricardo Strauch nimmt 50 Euro pro Stunde.
Ricardo ist nicht sehr bekannt.
Nach einem Fernsehreport haben sich 64 Mütter bei ihm gemeldet.
Versuchen Sie nun folgende Fragen zu beantworten.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
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8.
9.
10.
11.
18
Was macht der Berliner Verein Biffy möglich?
Wer kümmert sich als Paten um Jungen und Mädchen?
Was machen sie mit den Kindern?
Um was für Kinder kümmern sich die Paten?
Was ist ein Tandem in diesem Kontext?
Wie viele Tandems gibt es?
Was ist an diesen Tandems ungewöhnlich?
Was wünschen sich viele allein erziehende Mütter?
Wer ist Riccardo Strauch?
Wie viel nimmt er pro Stunde?
Woher kommt er?
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
F
12. Warum ist er bekannt?
13. Wie viele Mütter haben sich bei ihm gemeldet?
(nur von 0:46 bis 2:06)
Transkript: Vater zum Mieten
Einen großen Bruder oder eine große Schwester für jedes Kind. Das macht der Berliner Verein Biffy möglich.
Männer und Frauen kümmern sich dort als Paten um Jungen und Mädchen. Sie spielen mit ihnen oder
hören ihnen zu. Denn viele Kinder haben nur noch eine Mutter oder einen Vater. Mehr als zweihundert
Tandems aus einem Kind und einem Paten gibt es. Die meisten sind Männer und Jungen. Das ist
ungewöhnlich, weil sich fast immer Frauen um Kinder kümmern. Viele allein erziehende Mütter wünschen
sich aber ein männliches Vorbild für ihren Sohn und jemanden, der mit ihm Fußball spielt. Manche
beauftragen deshalb männliche Babysitter. Anders als die ehrenamtlichen von Biffy kosten die aber Geld.
Fünfzehn Euro pro Stunde nimmt zum Beispiel Babysitter Ricardo Strauch aus Berlin. Er ist schon ziemlich
bekannt. Nach einem Fernsehreport haben sich bei ihm 74 Mütter bei ihm gemeldet.
Diktat: Deutsche trinken wieder mehr Bier
Die Deutschen trinken zum ersten Mal seit Jahren wieder mehr Bier. 2014 hat jeder Deutsche im
Durchschnitt 107 Liter getrunken, informiert die Bildzeitung. Die Gründe für den größeren Durst der
Deutschen waren wahrscheinlich das gute Wetter im Frühling und frühen Sommer und speziell die
Fußballweltmeisterschaft.
Es ist das erste Mal seit 2011, dass die Deutschen wieder mehr Bier trinken. „013 hat der
Durchschnittsdeutsche 106,6 Liter Bier getrunken. Für die deutschen Brauereien war 2013 kein gutes Jahr.
Da haben sie 94,6 Millionen Hektoliter verkauft – seit 1990 war es nicht mehr so wenig. 2014 haben sie
circa 95 Millionen Hektoliter verkauft, informiert die Bildzeitung.
Aus: http:www.deutsch-perfekt.com/nachrichten/panorama/deutsche-trinken-wieder-mehr-Bier (5.
Februar 2015)
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
19
Wirtschaft
Flaute im Außenhandel: Deutsche Exporteure leiden unter Eurokrise
Für die erfolgsverwöhnten deutschen Exporteure hat das Jahr mau begonnen. Sie lieferten weniger Waren
ins Ausland als im Dezember. Besonders der Handel mit den Euroländern schwächelte.
Die Ausfuhren aus Deutschland sind zum Jahresauftakt so stark zurückgegangen wie seit dem Sommer 2014
nicht mehr. Die deutschen Exporteure setzten im Januar 2,1 Prozent weniger um als im Dezember, teilte
das Statistische Bundesamt mit. Das war der stärkste Rückgang seit August 2014. Im Dezember gab es noch
ein kräftiges Wachstum von 2,8 Prozent.
Der schwache Start ins neue Jahr geht vor allem auf eine sinkende Nachfrage aus den Euroländern zurück.
Diese sind der wichtigste Absatzmarkt für Waren aus Deutschland. Die Ausfuhren in Euroländer lagen um
2,8 Prozent niedriger als im Januar 2014.
Die Exporte in die nicht zur Eurozone gehörenden EU-Länder, zu denen etwa Polen und Großbritannien
gehören, zogen hingegen um drei Prozent an. Der Umsatz mit Ländern außerhalb der Europäischen Union –
dazu zählen auch die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China – gab um 0,5 Prozent nach.
Nicht nur im Vergleich zum Dezember 2014 sanken die Ausfuhren. Auch im Vergleich zum Januar 2014 gab
es einen Rückgang um 0,6 Prozent. Insgesamt verkauften deutsche Firmen im Januar Waren im Wert von
89,9 Milliarden Euro (saisonbereinigt 96,3 Milliarden Euro) ins Ausland, davon gingen Produkte im Wert von
34,2 Milliarden Euro (nicht saisonbereinigt) in die Eurozone.
Für das Gesamtjahr rechnen die deutschen Exporteure trotz des schwachen Auftakts mit einem deutlichen
Plus. Der Branchenverband BGA geht davon aus, dass die Ausfuhren in diesem Jahr um vier Prozent auf
1172 Milliarden Euro zulegen. Das wäre eine neue Bestmarke. Impulse werden vor allem vom schwachen
Euro erwartet, der deutsche Waren in anderen Währungsgebieten preislich attraktiver macht.
Auch Analysten sagten, der schwächere Jahresauftakt sei kein Signal für eine bevorstehende
Konjunkturschwäche. Denn die deutsche Binnenkonjunktur sei sehr stark, und es sei auch nur eine Frage
der Zeit, ab wann der schwache Euro sich in den Exportdaten niederschlage.
Auch die Einfuhren nach Deutschland gingen im Januar zurück, allerdings nur um 0,3 Prozent. Der
Außenhandelsüberschuss – die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren –lag bei bereinigt 19,7 Milliarden
Euro. Er ist damit gut eine Milliarde Euro kleiner als erwartet.
Aus: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/exporte-aus-deutschland-gesunken-handel-ineurozone-schwach-a-1022474.html (9. März 2015)
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Prognose des Internationalen Währungsfonds
Sorgen um Griechenland und die Ukraine-Krise – dennoch geht der Internationale Währungsfonds davon
aus, dass die Wirtschaft in Deutschland und der Eurozone zulegt. Hauptmotor der Konjunktur ist der
niedrige Ölpreis und der schwache Euro.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt wegen niedriger Ölpreise und der Euro-Schwäche
optimistischer auf die Konjunktur in Deutschland. Die Analysten in Washington hoben ihre
Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,3 auf 1,6 Prozent an. Allerdings bleibt der Fonds damit
vorsichtiger als die meisten Forschungsinstitute und Banken-Ökonomen, die Europas größter
Volkswirtschaft ein Plus von zwei Prozent zutrauen. Für 2016 setzte der IWF seine Prognose von 1,5 auf 1,7
Prozent herauf. "Niedrigere Ölpreise schieben das Wachstum weltweit an", erklärte der IWF vor seiner
Jahrestagung. Davon profitiert die exportabhängige deutsche Wirtschaft: Sie wird einerseits um Milliarden
entlastet, andererseits bleibt vielen Kunden mehr Geld für den Kauf ihrer Produkte in der Tasche.
Gleichzeitig verbilligt die Abwertung des Euro die Exporte in andere Währungsräume. Das hilft auch der
Euro-Zone insgesamt: Für sie korrigierte der IWF die Prognose für dieses Jahr von 1,2 auf 1,5 Prozent nach
oben, für 2016 von 1,4 auf 1,6 Prozent. Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank hätten ebenfalls
einen positiven Effekt, so die Analysten. Ein deutlich verteuerter Dollar habe zudem der Exportwirtschaft
geholfen. Produkte aus dem Euroraum werden dadurch auf wichtigen Märkten wie den USA billiger. Das
erhöht die Absatzchancen. 2014 hatte die Wirtschaft in der Währungsunion lediglich um 0,9 Prozent
zugelegt, im Jahr zuvor war der Währungsraum noch in der Rezession. IWF-Chefökonom Olivier Blanchard
warnte aber zugleich vor Turbulenzen an den Finanzmärkten bei einem Scheitern der
Schuldenverhandlungen mit Griechenland: "Eine griechische Krise kann nicht ausgeschlossen werden - es
wäre ein Ereignis, dass Finanzmärkte erschüttern könnte", sagt Blanchard. IWF-Chefin Christine Lagarde
hatte zuletzt aber betont, dass die Eurozone deutlich besser gegen eine solche Krise gewappnet sei.
Aus: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/iwf-109.html (14. April 2015)
Aufgaben
1. Richtig oder falsch? Kreuzen Sie an.
a. Der Internationale Währungsfonds sieht für Deutschland im Jahr 2015 und 2016 ein
Wachstum der Wirtschaft voraus.
R
F
b. Die Prognose des Internationalen Währungsfonds ist optimistischer als die der meisten
Forschungsinstitute und der Bankökonomen.
R
F
c. Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank und der teure Dollar begünstigen die
Absatzchancen der Produkte aus der Eurozone.
R
F
d. Das Ergebnis der Schuldenverhandlungen mit Griechenland spielt für die Stabilität der
Finanzmärkte eine Rolle.
R
F
2. Vokabeltraining
a. Suchen Sie die Wortkomposita mit Währung in diesem Text und in dem Artikel Flaute im
Außenhandel.
b. Übersetzen Sie die folgenden Wörter: verbilligen, verteuern, Europäische Zentralbank (EZB),
Internationaler Währungsfonds (IWF), exportabhängig, Absatzchance, Konjunktur, niedriger
Ölpreis.
3. Übersetzen Sie den Text ins Italienische.
4. Fassen Sie den Text zusammen.
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
21
Konsumklima in Europa: Zwischen Optimismus und Skepsis
Die Stimmung der Verbraucher in Europa verbessert sich nach Ansicht des Forschungsinstituts GfK spürbar.
Allerdings gibt es Unterschiede: Während Bürger in West- und Südeuropa vom konjunkturellen Aufschwung
profitieren, zeigen sich die Osteuropäer skeptischer.
Das Konsumklima in Europa hat sich im ersten Quartal 2015 deutlich verbessert. Besonders mit Blick auf die
konjunkturelle Entwicklung habe sich die Stimmung der Verbraucher gut entwickelt, teilte das
Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mit. Vor allem die Bürger in den west- und
südeuropäischen Staaten seien davon überzeugt, vom wirtschaftlichen Aufschwung zu profitieren.
Trotz überwiegend guter Konjunkturdaten zeigen sich dagegen die Menschen in Osteuropa skeptischer.
"Hier werden der Einfluss des Kriegs in der Ukraine sowie die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen
gegen Russland deutlich", erläuterte die GfK.
Der zusammenfassende Konsumklimaindex für die 28 EU-Staaten legte im Lauf des ersten Quartals
dennoch um 4,3 Zähler auf 9,8 Punkte zu.
Aus: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gfk-109.html (14. April 2015)
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Hörverstehen: Beratungen der G7-Außenminister
Glossar
der Vorsitz
der Gastgeber (-)
Zahlreich
der Vorgeschmack
die Sicherheitsvorkehrung (-en)
die Besetzung
das Treffen (-)
der Gipfel (-)
der Veranstalter (-)
die Versammlung (-en)
Bedrohen
der Ungehorsam
an/heizen
die Sicherheitskraft (-“ e)
der Wasserwerfer (-)
Ausgesprochen
der Spitzenpolitiker (-)
im Vorfeld
Bedauern
Auswärtiges Amt
Angespannt
der Verlauf
dem Vernehmen nach
der Gesprächsfaden
aus/räumen
teso
riscaldare
decisamente
dissipare
ufficio estero
dispiacersi
minacciare
incontro
a quanto si dice
ospite (che invita)
thread di conversazione
vertice
leader politico
disubbidienza
organizzatore
corso
prova
presidenza
idrante
occupazione
forza di sicurezza
precauzione
riunione
nella fase precedente
numeroso
Beratungen der G7-Außenminister
Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der Gruppe der führenden _______1____________. Damit ist
es Gastgeber für zahlreiche Treffen. Einen Vorgeschmack auf den Gipfel der ___2________________ im
Juni gibt es heute schon mal in Lübeck. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen kommen dort die
______3________ zusammen. Russland ist seit der Besetzung der Krim bei solchen Treffen nicht mehr
eingeladen, obwohl der ___4___________ eines der wichtigsten Themen sein dürfte.
Einige hundert Menschen __5____________ zur Stunde gegen das G7-Außenministertreffen in Lübeck. Die
voraussichtlich größte Demonstration hat das ______6_________ angemeldet.
[Christoph Kleine] „Die Welt der G7, die wollen wir ___7____________, wir wollen eine Welt ___8_______,
eine Demokratie von unten …“
Veranstalter Christoph Kleine erwartet am späten Nachmittag bis zu ____9_____ Teilnehmer auch aus
Skandinavien. „Wir wollen _____10______ , von uns muss sich niemand bedroht fühlen. Das haben wir
immer gesagt, der Charakter dieser Versammlung hier, glaube ich, entspricht dem jetzt auch. Das wird auch
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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so bleiben. Und wie die Polizei dann ____11______ auf Aktionen des zivilen Ungehorsams, das muss man
dann sehen. Jedenfalls ______12_______ werden wir die Lage nicht anheizen.“
Aber die Sicherheitskräfte sind auf Krawalle ____13________. In der Lübecker Altstadt stehen ___14_____
Wasserwerfer und Räumpanzer. Mehr als ____15_______ Polizisten sind wegen des G7-Gipfels im Einsatz.
[Sönke Hinrichs (Polizeisprecher): ]„Die Lage ist ausgesprochen ruhig derzeit. Darüber sind wir auch sehr
froh, und wir haben auch nicht den Eindruck, dass sich das auch großartig ändern wird.“
Die ersten Spitzenpolitiker sind bereits in Lübeck angekommen, darunter der japanische Außenminister ???
und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier. Die G7-Außenminister wollen ____16_____ im
Lübecker Rathaus unter anderem ______17____ in der Ost-Ukraine diskutieren.
„Sabine Rau in Lübeck, Russland, dieses Mal wieder _____18____ , aber wie sinnvoll ist das, wenn die
Ukraine-Krise eines der zentralen Themen ist?“
[Sabine Rau:] „Ja, das ist die Frage, und der deutsche Außenminister mindestens hat es im Vorfeld dieses
Treffens hier in Lübeck ___19______, dass sein russischer Amtskollege ???, mit dem er gestern Abend
noch in Berlin konferiert hat, __20_______ kann. Aber, so heißt es im Auswärtigen Amt, die politische
Situation ist eben im Augenblick nicht danach. Ja, und wie angespannt sie ist, das zeigt der Verlauf des
gestrigen Treffens. Da ist es ____21____ dem Vernehmen nach ____22____ hoch her gegangen, ziemlich
konfrontativ gewesen zwischen dem russischen und dem ukrainischen Außenminister. Dennoch das
deutsche Credo bleibt: Man darf den Gesprächsfaden mit Russland jetzt auf gar keinen Fall _____23__ und
man darf sich keinen Illusionen hingeben. Die Gefahr einer weiteren ____24_____ in der Region ist längst
nicht ausgeräumt.“
Aufgabe:
1. Setzen Sie die fehlenden Wörter ein:
a. „Bündnis-Stop G7“
b. 3000
c. 3500
d. abreißen lassen
e. Außenminister
f. bedauert
g. demonstrieren
h. heute Abend
i. Industrieländer der G7
j. keine Eskalation
k. militärischen Eskalation
l. nämlich
m. nicht am Tisch
n. nicht dabei sein
o. nicht mehr
p. reagiert
q. seit heute Mittag
24
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
r. Staats- und Regierungschefs
s. über die Lage
t. Ukraine-Konflikt
u. von uns aus
v. von unten
w. vorbereitet
x. ziemlich
2. Übersetzen Sie den Text ins Italienische.
3. Fassen Sie den Text auf Deutsch zusammen.
Transkript: Beratungen der G7-Außenminister
(Aus Tagesschau, 14. April 2015)
Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der Gruppe der führenden Industrieländer der G7. Damit ist es
Gastgeber für zahlreiche Treffen. Einen Vorgeschmack auf den Gipfel der Staats- und Regierungschefs im
Juni gibt es heute schon mal in Lübeck. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen kommen dort die
Außenminister zusammen. Russland ist seit der Besetzung der Krim bei solchen Treffen nicht mehr
eingeladen, obwohl der Ukraine-Konflikt eines der wichtigsten Themen sein dürfte.
Einige hundert Menschen demonstrieren zur Stunde gegen das G7-Außenministertreffen in Lübeck. Die
voraussichtlich größte Demonstration hat das „Bündnis-Stop G7“ angemeldet.
[Christoph Kleine] „Die Welt der G7, die wollen wir nicht mehr, wir wollen eine Welt von unten, eine
Demokratie von unten …“
Veranstalter Christoph Kleine erwartet am späten Nachmittag bis zu 3000 Teilnehmer auch aus
Skandinavien. „Wir wollen keine Eskalation, von uns muss sich niemand bedroht fühlen. Das haben wir
immer gesagt, der Charakter dieser Versammlung hier, glaube ich, entspricht dem jetzt auch. Das wird auch
so bleiben. Und wie die Polizei dann reagiert auf Aktionen des zivilen Ungehorsams, das muss man dann
sehen. Jedenfalls von uns aus werden wir die Lage nicht anheizen.“
Aber die Sicherheitskräfte sind auf Krawalle vorbereitet. In der Lübecker Altstadt stehen seit heute Mittag
Wasserwerfer und Räumpanzer. Mehr als 3500 Polizisten sind wegen des G7-Gipfels im Einsatz.
[Sönke Hinrichs (Polizeisprecher): ]„Die Lage ist ausgesprochen ruhig derzeit. Darüber sind wir auch sehr
froh, und wir haben auch nicht den Eindruck, dass sich das auch großartig ändern wird.“
Die ersten Spitzenpolitiker sind bereits in Lübeck angekommen, darunter der japanische Außenminister ???
und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier. Die G7-Außenminister wollen heute Abend im
Lübecker Rathaus unter anderem über die Lage in der Ost-Ukraine diskutieren.
„Sabine Rau in Lübeck, Russland, dieses Mal wieder nicht am Tisch, aber wie sinnvoll ist das, wenn die
Ukraine-Krise eines der zentralen Themen ist?“
[Sabine Rau:] „Ja, das ist die Frage, und der deutsche Außenminister mindestens hat es im Vorfeld dieses
Treffens hier in Lübeck bedauert, dass sein russischer Amtskollege ???, mit dem er gestern Abend noch in
Berlin konferiert hat, nicht dabei sein kann. Aber, so heißt es im Auswärtigen Amt, die politische Situation
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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ist eben im Augenblick nicht danach. Ja, und wie angespannt sie ist, das zeigt der Verlauf des gestrigen
Treffens. Da ist es nämlich dem Vernehmen nach ziemlich hoch her gegangen, ziemlich konfrontativ
gewesen zwischen dem russischen und dem ukrainischen Außenminister. Dennoch das deutsche Credo
bleibt: Man darf den Gesprächsfaden mit Russland jetzt auf gar keinen Fall abreißen lassen und man darf
sich keinen Illusionen hingeben. Die Gefahr einer weiteren militärischen Eskalation in der Region ist längst
nicht ausgeräumt.“
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
Weltausstellung in Mailand. Straßenschlachten zur Eröffnung der Expo
Die Weltausstellung in Mailand soll Italiens Image aufpolieren – doch begonnen hat sie mit Brandsätzen
und verletzten Polizisten. Im Zentrum Mailands herrschte Chaos.
Zur Eröffnung der Weltausstellung Expo in Mailand ist es am Freitag zu schweren Auseinandersetzungen
zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Vermummte Gegner der Veranstaltung warfen Steine,
Feuerwerkskörper und Brandsätze in Richtung der Polizei. Mehrere Autos wurden in Brand gesteckt,
Gebäude mit Graffiti beschmiert und Scheiben eingeworfen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer
ein. Im Zentrum Mailands herrschte Chaos, Straßen waren gesperrt, viele Läden geschlossen. Etwa 2600
zusätzliche Sicherheitskräfte waren im Einsatz. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Mindestens elf
Polizisten wurden verletzt.
Viele der Expo-Gegner und Demonstranten kritisieren die hohen Kosten der Ausstellung sowie die
Beteiligung großer Lebensmittelkonzerne als Sponsoren. In der Nacht vor der Eröffnung hatte eine Gruppe
unbekannter Hacker die Ticket-Webseite für einige Stunden lahmgelegt. Bereits in den Monaten vor Beginn
der Ausstellung hatte es viel Kritik an den Ausgaben gegeben, zudem war die Expo vergangenes Jahr von
einem Korruptionsskandal erschüttert worden.
Zuvor hatte die Expo um 10 Uhr pünktlich ihre Türen geöffnet, es bildeten sich erste Besucherschlangen.
„Der große Tag ist da, endlich“, sagte Expo-Chef Giuseppe Sala mit Blick auf die lange Vorbereitung.
Mailands Bürgermeister Giuliano Pisapia erklärte unter großem Applaus: „Wir haben es geschafft.“
An vielen Pavillons wurde in den letzten Minuten vor der Eröffnung noch gewerkelt und gebaut. „Wir
hoffen, dass die Menschen von der Schönheit angezogen werden und sich nicht in den wenigen Dingen
verlieren, die noch erledigt werden müssen“, sagte Sala. Der deutsche Pavillon ist einer der größten, es
werden drei Millionen Besucher erwartet. Ihnen sollen neue Ansätze zu nachhaltiger Ernährung präsentiert
werden.
Insgesamt 145 Länder nehmen an der Expo teil. Das Motto der Weltausstellung dreht sich um die Frage,
wie in Zukunft alle Menschen ernährt werden können. Papst Franziskus bezeichnete die Expo in einer
Video-Botschaft als „eine Gelegenheit, um die Solidarität zu globalisieren“. Das Thema sei wichtig und
existenziell. „Lassen Sie diese Expo zu einer Gelegenheit für einen Mentalitätswechsel werden, lassen wir
die Vorstellung fallen, dass unsere täglichen Handlungen keinen Einfluss auf das Leben derer haben, die
Hunger leiden.“
Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hieß die Besucher in Mailand willkommen. „Heute beginnt das
Morgen in einem Land, das Lust auf Zukunft hat“, sagte er. Er rief seine Landsleute dazu auf, die Welt zu
umarmen und sie zu verändern. „Schluss damit, sich selbst zu bemitleiden, wie es diejenigen wollen, die
immer sagen: 'Das schafft ihr nie'. Das hier ist eure Antwort.“ Italien erhofft sich von der Expo nach Jahren
der Krise auch neue Impulse für seine Wirtschaft und einen Imagegewinn für das Land.
Aus: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/weltausstellung-strassenschlachten-zur-expo13570361.html (Stand 1. Mai 2015)
Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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Kommentare aus dem Internet:
Aus: http://meta.tagesschau.de/id/97878/eroeffnung-der-expo-in-mailand-von-protestenueberschattet#comment-2044715 (2. Mai 2015)
1) 8 Jahre habe ich in Italien gelebt und dass es dort gegen die Expo zu Krawallen kommt, kann ich nur
sehr gut nachvollziehen. Zu verurteilen ganz klar die Gewalt. Aber wie es wirklich in Italien zugeht,
da hat der DE Otto Normalverbraucher keinen blassen Schimmer. Die Leute sind unzufrieden,
haben z.T. keine Perspektive, überall ist das Geld knapp, Festangestellte eine absolute Mangelware,
nur Jahresverträge, Selbstherrlichkeit der Justiz und Politik, von der Korruption ganz zu schweigen,
das ganze Gelalle der Politiker mit zaghaften Umsetzungen – all' das ist nicht wie wir Italien vom
Urlaub her kennen. Diese Expo ist eine Geldschleuder sondergleichen und wenn hier Gewinn
gemacht wird, dann dient dies gewissen Personen und sonst versickert es im Meeressand. Der
normale Mann auf der Straße spürt nichts davon.
2) Vielleicht war‘s keine übermäßig gute Idee die Weltausstellung ausgerechnet am 1. Mai zu
eröffnen ...
3) Kritik an der Expo ist berechtigt, aber die Mittel, die Teile der Demonstranten einsetzen, sind
moralisch und strafrechtlich zu ahnden. Es ist wie überall auf der Welt: Gewaltbereite Randalierer
mischen sich unter friedliche Demonstranten. Ein Lob an tagesschau.de trotzdem verallgemeinert
von Demonstranten zu sprechen. Wäre die Expo in Deutschland, sähe der Bericht sicher anders aus.
Aufgaben
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Wann wurde die Expo eröffnet?
Was kritisieren die Gegner der Expo?
Wie viele Länder nehmen an der Expo teil?
Was ist das Thema der Weltausstellung?
Was ist das Thema des deutschen Pavillons?
Was erhofft sich Italien?
Lesen Sie die drei Kommentare. Welche Aussagen sind richtig?
a. Die Deutschen kennen das Alltagsleben der Italiener gut.
R
F
b. An der Expo verdienen viele Leute.
R
F
c. Man hätte die Expo lieber an einem anderen Tag als den 1. Mai eröffnen sollen.
R
F
d. Die Demonstranten haben die falschen Mittel für ihre Proteste benutzt.
R
F
e. Die Tagesschau hat objektiv über die Expo berichtet. R
F
f. Wenn die Expo in Deutschland stattgefunden hätte, hätte der Autor den Bericht anders
geschrieben. R
F
8. Übersetzen Sie die Texte ins Italienische.
9. Was denken Sie über die Expo? Schreiben Sie einen Kommentar.
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Stefanie Vogler – Lingua Tedesca (6 cfu) – 2014/2015
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