FÄLSCHUNG UND WAHRHEIT: DIE KARTOGRAPHIE DES KARPATHENBECKENS IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT UND IHRE INTERPRETATION ANGESICHTS DER UNGARISCH RUMÄNISCHENGEGENÜBERSTELLUNG. "Ein Königreich mit einer einzigen Sprache und einer einheitlichen Sitte ist schwach und hinfällig. Darum befehle ich Dir, mein Sohn, sorge für (die aus verschiedenen Ländern kommenden Siedler) und halte sie anständig, damit sie lieber bei dir denn anderswo wohnen mögen. Darum befolge meine Gewohnheiten, auf dich dein eigenes Volk hochschätze und dich auch die Fremden loben". König Stephan I. der Heilige, König von Ungarn (10001038) an seinem Sohn, Emerich. i Van Leisen S.136 i FÄLSCHUNG UND WAHRHEIT: DIE KARTOGRAPHIE DES KARPATHENBECKENS IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT UND IHRE INTERPRETATION ANGESICHTS DER UNGARISCH-RUMÄNISCHEN GEGENÜBERSTELLUNG. BAND I UEA/Hamburg/Debrecen 1991 ZUSAMMENFASSUNG Weil das Thema dieser Dissertation in Großbritannien ziemlich vernachlässigt ist, erwies sich die Notwendigkeit, ein ganz ausführliches Studium zu unternehmen. Es wäre sinnlos gewesen, allein über die Kartographie geschrieben zu haben, wenn der Leser über der Gegenüberstellung gar nicht im Bild war. Im Teil Eins also trifft man auf die Argumentationen über die Herkunft der Rumänen - ob sie erst im hohen Mittelalter, d.h., nach den Ungarn, ins Karpathenbecken hineingesickert, oder tatsächlich immer da gewesen wären. Verschiedene nationalitäts-spezifische Interpretationen der Geschichte werden erwähnt. Anschließend wird der Hintergrund zum und die Folgen des Trianoner Friedens, wodurch das schon starke Mißtrauen zwischen Ungarn und Rumäne bloß verstärkt wurde, besprochen. Der zweite Teil befaßt sich mit der Gegensätzlichkeit ethnischer und natürlicher Grenzen, die am Mittelpunkt der ethnischen Konflikte in Ost-Europa steht. Die Taugbarkeit der Karpathen für eine Grenze wird untersucht, sowie die rumänischen Ansprüche auf der Theiß als "ethnische" Grenze während der Verhandlungen zwischen Rumänien und die EntenteMächte im Ersten Weltkrieg. Ungarische und rumänische Darstellungen von dem Wassernetz des eigenen Staats-territorium werden miteinander verglichen. Am Ende dieses Teils wird kurz die Frage von Ortsnamen besprochen. In Teil III, IV und V, dem Kern der Arbeit, wird die ethnische Kartographie ziemlich eingehend diskutiert. Die technischen Schwierigkeiten, die bei der Zeichnung ethnisch komplexen Regionen zu treffen sind, werden anfangs aufgezählt. Danach werden einzelne Karten betrachtet, um zu sehen wie, wenn überhaupt, der Kartenzeichner versuchte, diese Probleme umzugehen - oder auszunutzen. Es wird dabei ziemlich viel Platz der berühmten ethnographischen Karte von Gróf Teleki Pál gewidmet. Im darauf-folgenden Teil V werden ungarische Behauptungen, die in den zwei Büchern "Rumänische Landkartenfälschungen" und "Rumänische ethnographische Landkarten und ihre Kritik" erscheinen, daß die ganze rumänische Kartographie eine zielbewußte Verfälschung darstelle, untersucht. Die darin angebotenen ungarischen Verbesserungen der rumänischen Karten werden auch kontrolliert. Am Ende trifft man das Urteil, daß die beiden Nationen ihre Karten gefälscht haben, aber daß die Ungarn dabei viel wissenschaftlicher und schlauer vorgingen, und daß ihre Karten tatsächlich viel näher der Realität entsprachen, als die aus Rumänien. Die im Band II befindlichen Abbildungen 1 - 92 sind ein unentbehr-licher Teil der Arbeit und die ausführlichen Appendizen A - H, die im ersten Band zu finden sind, sind auch ziemlich wichtig. FÄLSCHUNG UND WAHRHEIT BAND I Zusammenfassung iii Inhaltsverzeichnis iv Vorwort. vii TEIL I Geschichtliche Wurzeln des Konfliktes 1 TEIL II Geographie und Grenzen im Karpathenbecken 13 Die toponynmische Frage 21 TEIL III Einführung in die Problematik der ethnischen Kartographie 23 Einleitung. 24 Färbung und Schraffuren. 26 Die Bezugsfläche. 28 TEIL IV Einzelne ethnographische Landkarten in Betrachtung 30A. Großmaßstäbige Karten. 31 B. Kleinmaßstäbige Karten. 36 C. Flächenfärbung. 37 i. Auf die Darstellung einer Nationalität beschränkte Karten. 37 ii. Mehrheits- oder relative Karten. 37 iii Die Darstellung von Minderheiten. 37 a. Strichraster für Minderheiten. 38 b. Symbole für Minderheiten. 38 c. Merutius Ansatz. 40 iv. Das Problem von der Bevölkerungsdichte 41 D. Die Karte von Gróf Teleki Pál. 42 E. Rumänische Angriffe gegen die Teleki-Karte 47 F. Die ethnographische Karte von Károly Kogutowicz 51 G. Die geometrische Karte Bálogh Páls 53 TEIL V Eine Kritik über einige rumänische Karten der Zwischenkriegsjahren 54 TEIL VI Schlußfolgerungen 66 Bemerkungen 72 TEIL VII Appendizes 78 Appendizes A – H 78 Literaturverzeichnis 113 Mein Dank gilt ... 117 BAND II Abbildungsverzeichnis Abbildungen 1 - 94. VORWORT Im folgenden Text werden für Siedlungen innerhalb des Gebietes des einstigen "geschichtlichen Ungarn" ausschließlich ungarische Ortsnamen benutzt. Diese Entscheidung ist folgendermaßen zu begründen; die Sprache, die in unserer Periode und in unserem Gebiet - als ganzes betrachtet - die gewichtigste war, war das Ungarische. Zwar gibt es unzählbare rumänische, sowie deutsche und slawische Ortsnamen im Becken - mehrere Siedlungen tragen mehr als drei Namen - aber es würde zu viel Platz verlangen, in jedem Fall die verschiedenen Namen einzutragen. Eine weitere Komplikation besteht darin, daß manche Siedlungen auch aus ethnisch differentierbaren Vierteln bestehen. Siehe z.B. Német (d.h. deutsch-) und Román (rumänisch) Szent Mihály auf der Abbildung 1, sowie Magyar (ungarisch-) und Oláh (vlach, d.h. rumänisch) Pecska (Abbildung 2). Wo Karten deutscher, rumänischer oder anderer Herkunft benutzt werden, werden wonötig auch ungarische Ortsnamen parallel erwähnt. Nur einen der vielen Namen zu wählen, wäre eine subjektive Aufgabe, der der Autor noch nicht gewachsen ist: der passendste Name ändert sich mit der Zeit, ist auch des öfteren nicht derjenige in der Verwaltungssprache des Staates. Daß wir hier im Karpathenbecken mit einem besonders schwierigen Fall zu tun haben, machen die ersten zwei Abbildungen, österreichische Karten aus der Militärkartenversammlung von Dr Márki Sándorii in Szeged besonders deutlich. Die Karte Nr.2 veranschaulicht das Gebiet um Arad, am Rande des Banats. Die Hoffnung, durch die Anwendung eines recht großen Maßstabs das Problem der Ortsnamen lösen zu können, wird durch diese Karte enttäuscht. Die Problematik wirkt eher um so verworrener, je näher man sie betrachtet. Die Karte - in der Originalfassung - enthält ungarische, deutsche und rumänische Ortsnamen. Später wurde eine Unmenge von "Korrekturen" eingetragen. In vielen Fällen war es auch nicht die Sprache des Ortsnamens, sondern nur die Rechtschreibung, die geändert wurde. Einige Siedlungen wurden neu eingetragen. Auch hier ist der anonyme Revidist - wahrscheinlich der Dr Márki selbst - seiner Fakten nicht sicher, z.B. Bathya/Bátya. Vergleicht man diese zwei Abbildungen mit der Beilage zur Abbildung 39, wo entsprechende Vierecke eingetragen wurden, so fallen weitere Probleme auf. Erstens: Alioş, der rumänische Name, wurde durchgestrichen und mit dem ii Ehemaliger Professor der Geschichte an der Universität Kolozsvár 1885-1919 und der Universität Szeged 1919-24. ungarischen Namen Ellosfalva ersetzt. Auf der deutschen Karte erscheint das Dorf als Alios. Kein ungarischer Bewohner wird gezeigt. Fakért erscheint als Baumgarten auf Schwalms Karte, mit relativer deutschen Mehrheit. Manchmal hat aber der Name einer Siedlung nur wenig zu tun mit der völkischen Zusammensetzung ihrer Einwohnerschaft. Schwalms Sacoşul Turcesc (rum.. Ung: Török (d.h. Türkisch) Szákos) bewohnten nur Rumänen mit wenigen Ungarn und Deutschen. Für diejenigen, die die rumänischen oder deutschen Namen erfahren wollen, gibt es im Appendix A eine ziemlich ausführliche Liste von Orts-, Fluß- und Gebirgsnamen angehängt. Hinsichtlich Flüße schien es aus grammatischen Gründen angebracht, die deutschen Namen hervorzuheben, die ungarischen bzw. rumänischen Namen einzuklammern. Solange kein Beweis à contrário vorhanden ist, habe ich annehmen müssen, daß die einzelnen Flüße im Deutschen weiblichen Geschlechts sind. Hinsichtlich Gebirge, Pässe und anderer geographischen Züge, tragen nicht alle auch einen deutschen Namen. In geschriebenem Deutsch verlangen sie aber einen Artikel. In solchen Fällen -z.B. das Hargita-hegység (Gebirge), das Bodzai-szoros (Paß), das Pareng - habe ich pauschal sachliches Geschlecht gewählt. Die ungarische Verwaltungseinheit "megye" oder "komitat" entspricht ungefähr dem deutschen Bezirk, das deutsche Gegenstück zur ungarischen "járás", andererseits, ist der Kreis. TEIL I Geschichtliche Wurzeln des Konfliktes Die Siedlungsgeschichte des Karpathenbeckens ist äußerst komplex. Es handelt sich um ein Gebiet, das durch seine geographische Lage dazu verurteilt war, sowohl als Zwischenstation, als auch als Mark zu dienen. Schon in der römischen Ära dienten die Einwohner des DonauTheiß Zwischenstromlandes als Föderaten des Reiches. Im Laufe der Völkerwanderung setzten sich zuerst die germanischen Stämme durch, doch deren Herrschaft zerbrach unter dem Ansturm der Hunnen. Das Reich Attilas brach kurz nach dessen Tod zusammen, als die germanischen Untertanen der Hunnen rebellierten (455). Es folgte im Karpathenbecken das Reich der germanischen Gepiden. Nach kurzem Zwischenspiel sind die Awaren, ein asiatischer Stamm und die vermutlichen Vorgänger der Magyaren, in das Karpathenbeken eingedrungen. Die Langobarden, Erzgegner der Gepiden, baten sogleich die Awaren um Beistand. Als Belohnung verlangten die Awaren das Territorium nicht nur der Gepiden, sondern auch das der verbündeten Langobarden. Die Langobarden mußten also nach der zerschmetternden Niederlage der Gepiden (567) nach Italien weiterziehen. Die Awaren gründeten ein Reich, das erst in der karolingischen Zeit zugrunde ging. Während ihrer Herrschaft sic kehrten allmählich Slawen von Norden und Osten in das Karpathenbecken ein. Viele zogen weiter nach Süden, bis tief in die Balkanhalbinsel hinein. Andere hatten sich in Siebenbürgen niedergelassen, wo sie viele Ortsname hinterließen. Durch ihre hauptsächlich friedliche Lebensart bedingt, vermehrten sie sich, während die kriegerischeren Völker einander niedermetzelten. Wenige Jahrzehnte nach dem Niedergang der Awaren zitterte Europa vor einer erneuten Bedrohung aus dem Osten. Jetzt waren die Magyaren an der Reihe. Dieser Stamm, dessen Herkunft immer noch umstritten ist, waren nach langer Wanderung im Dnieper-Pruth Zwischenstromland (Etelköz) ansässig geworden. Als Verbündete des byzantinischen Reiches, griffen sie die Bulgaren an, doch diese appellierten an die berüchtigten Petschenegen, die den wehrlos in Etelköz zurückgebliebenen Teil der Magyaren überfielen. Nach dieser Katastrophe gaben die Magyaren ihre Heimat preis und marschierten über die Berge in die pannonische Ebene (895). Die Gesta Hungarorum, die umfangreichste alte Quelle, gehört zur um 1200 blühenden Gattung der anachro-nistischen geschichtlichen Fabel, wie auch z.B. Geoffrey von Monmouths Historia Regum Britanniae , die Sagen des Artuskultes und das Nibelungenlied. Die Gesta spricht al- lerdings von slawischen Stämmen, die hier von Árpáds Gefolge durch Gewalt oder List unterworfen wurden. Rumänische Historiker behaupten, daß die Rumänen Abkömmlinge der römischen Bevölkerung der einstigen Provinz Dazien seien (Mehedin_i, Pop, Lehrer). Diese Theorie basiert auf bemerkenswerten Ähnlichkeiten zwischen Latein und der heutigen rumänischen Sprache. Ferner behaupten sie, daß diese römische Bevölkerung aus einer Verschmelzung der von Trajanus unterworfenen Daker mit den späteren römischen Garnisonen entstanden sei. Nach dieser Auslegung wären die Daker das einzige Volk, dessen Zivilisation auf einer Stufe mit der römischen gestanden war. Die Romano-Daker hätten trotzdem innerhalb von zwei Jahrhunderten ihre alte Sprache vollständig aufgegeben und eine lateinische übernommen. Nach dieser angeblichen Demonstration der außergewöhnlich ausgeprägten Assimilationsfähigkeit der Proto-Rumänen, hätten sie sich, sobald die Legionen gemäß Aurelianus' Anordnung die Provinz (271) geräumt hatten, in zähe Verteidiger ihrer lateinischen Erbschaft gewandelt. Diese hätten sie trotz der immer wiederkehrenden, verwüstenden Einfälle von Osten bewahren können, und zwar an Ort und Stelle. Die Ungarn sehen das anders. Laut ungarischer Geschichtsschreibung haben die Rumänen nichts mit den Dakern zu tun. "Die ersten siebenbürgisch-rumänischen Philologen und Historiker ... erblickten nur den Beginn und Endpunkt einer langen und nebelhaften Entwicklung und erfüllten das Vakuum teils mit Gebilde ihrer Phantasie, teils mit Ereignissen, die aus der Geschichte Ungarns und anderer Nachbarvölker herausgegriffen waren und oft gar nicht die Rumänen betrafen" iii. Sie behaupten, daß das Volk Decebalus', im Laufe der langen Kriege mit den Römern und unmittelbar nach der letzten Katastrophe, vollständig ausgerottet würde iv. Das wird tatsächlich von einigen antiken Quellen behauptet - aber auch aus den Ruinen Karthagos entstand neues Leben. Jen_ Fitz erwähnt außerdem die "freien Daker, die noch im dritten iii iv Gál (Die Rumänen). Haraszti, S.13-21. Jahrhundert gegen das Reich kämpften v. Die Provinz würde anschließend mit pensionierten Soldaten besiedelt. Es entstünde keinerlei Kontakt mit irgendwelchen überlebenden Ureinwohner Daziens. Im Verlauf der verhältnismäßig kurzen römischen Herr-schaft blieb die Provinz in erster Reihe ein militärischer Vorposten zum Schützen des pannonischen Limes, eine ins Herzen des Barbarentums vorgedrungene Ausbuchtung des Reiches. Während der römischen Besetzung waren mehrere in Dazien stationierten Einheiten nicht lateinischer Herkunft. Die Existenz der vielen über der Provinz verstreuten thrakischen und syrischen Inschriften zeigt, daß die Besatzung eher heterogener als einheitlich lateinischer Kultur war. "Die Vielsprachigkeit der in Dazien angesiedelten Bewohner begünstigte von vornherein nicht die sprachliche Umgestaltung der Dakischen Restbevölkerung. (Die Romanisierung) dauerte in den Provinzen des Reiches im allgemeinen 400 Jahre und war sogar während dieser Zeit noch nicht abgeschlossen... Die stufenweise Anpassung und Assimilation kann an Hand der archäologischen Funde der Provinzen gut verfolgt werden. Von all dem sind in Dazien keinerlei Spuren zu finden" vi Dazien war nur zu kurzer Zeit Teil des römischen Reiches und seines Kulturkreises. Thrakien war schon 46 v.Chr ans Reich angeschlosssen, aber thrakische Einheiten, obwohl direkt im Dienst zum "Kulturträger" des Tages, behielten noch mehr als anderthalb Jahrhunderte später ihre Sprache. Ebenso gelang es den Syriern, ihre Sprache zu bewahren. Dazien blieb nur 165 Jahre Provinz des Reiches. In so kurzer Zeit sollte das einzige Volk, mit dem die Römer sich messen konnten, ihre eigene Identität und Kultur weggeschmissen und die des Erzfeindes eifrig übernommen haben. Aber: "die Romanisierung der in der Provinz nach der römischen Eroberung verbliebenen dakischen Restbevölkerung ist durch nichts zu beweisen. Die höchste Stufe dieses Prozesses - der Sprachwechsel, die Übernahme des Lateinischen als Muttersprache - läßt sich in Dazien nicht nur nicht beweisen, v vi Fitz, S.54-6. Kurze Geschichte Siebenbürgens, S.51-2. sondern die Denkmäler der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung sprechen ausdrücklich dagegen" vii. Nach der ungarischen Darstellung der Geschichte des rumänischen Volkes gelte Siebenbürgen zwischen dem römischen Rückzug und der ungarischen Landnahme (d.h.271-895) als "terra deserta". Die Anordnung Aurelianus' wäre nur die letzte in einer Reihe kaiserlicher Erlasse, die die Provinz über zwanzig Jahre hinweg in extenso hätten evakuieren lassen viii ix. Mit Ausnahme der Slawen, die die Ungarn in Siebenbürgen vorfanden, wären alle sonstigen Bewohner Siebenbürgens entweder weitergezogen, oder einfach ausgestorben. Die Rumänen wären noch nicht einmal angekommen. "Siebenbürgen verflechtet sich seit der Landnahme mit der Geschichte des ungarischen Volkes. Die landnehmenden Ungarn erreichteten dieses Gebiet im 10. Jahrhundert, im 11. Jahrhundert war das Tal der Flüße Samosch, Schnelle Kreisch, und Mieresch, sowie die Siebenbürgische Heide (Mezöség) schon ein zusammenhängendes, von Ungarn bewohntes Gebiet und bis zum 13. Jahrhundert wurden auch die fruchtbaren Flußtäler und Bergländer bevölkert".x Die Rumänen wären im Laufe der Jahrhunderte allmählich vom Süden nach Norden, d.h. gegen den Strom der Völkerwanderung, durch die Balkanhalbinsel gewandert [Abbildung 3]. Als Hirtenvolk bewohnten sie die Hochländer, und sie blieben dessentwegen während der unaufhörlich auf byzantinischem und balkanischem Gebiet tobenden Kriege im wesentlichen verschont. Vom dreizehnten Jahrhundert an jedoch, werden Vlachen (Rumänen) in Siebenbürgen immer öfter erwähnt. Damals " ... wanderten große Scharen von Rumänen in die infolge der Tatarenverwüstung (von deren Ergebnissen die Deutschen sich nie richtig erholen würden) verödeten Gegenden ein. Sie ließen sich nicht gleichzeitig nieder, sondern bevölkerten das Bergland durch einen mehrere Jahrhunderte vii viii ix x Ibd. Fitz. S. 67. Kurze Geschichte Siebenbürgens, S.52-7. Erdély magyar templomai, Katolaszeg: Einführung. lang dauernden kontinuierlichen Zuzug. Ihre Ansiedlung erfolgte planmäßig in erster Linie auf diejenigen königlichen Burggüter, deren geographische Lage das Hirteleben ermöglichte". xi Nach der ungarischen Auffassung sind die Rumänen erst dann in Siebenbürgen ansässig geworden, nachdem sie von ungarischen Königen als Flehende aufgenommen wurden. Die Karte "Griechisch-orthodoxe rumänische Kirchen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts" [Abbildung 4] ist ein ziemlich gutes Beispiel von einer anscheinend völlig unschuldigen Kartengattung, die diese Siedlungsprozess zu dokumentieren versucht. Siebenbürgen wurde seit der Vereinbarung von Kapolna im Jahre 1437 im Interesse der drei "Natio" (d.h. "politische Nationen" - Ungarn, Szekler und Sachsen) verwaltet. Nach einem tapferen Widerstand gegen die Osmanen, wurde das walachische und dann das moldavische Volk den korrupten Phanarioten ausgeliefert. Viele sind von der dortigen Tyrannie nach Siebenbürgen geflohen, aber weil sie in der Regel als Flehende ankamen, waren die Vlachen nicht als "Natio" anerkannt. Während des späten Mittelalters haben die Rumänen begonnen, von den Bergen in die Täler vorzudringen. Nach der Vertreibung der Osmanen von der ungarischen Tiefebene (Alföld) und die Einleibung Siebenbürgens in das Habsburgerreich setzte sich dieser Strom in den darauf-folgenden Friedenspausen um so stärker fort [Abbildung 5]. Allmählich nahmen die Rumänen in immer zunehmender Menge an das städtische Leben Teil, eine Tendenz, die im vergangenen Jahrhundert künstlich beschleunigt wurde [Abbildungen 6 und 7]. Nach der ungarischen Geschichtsschreibung hätten sich die Rumänen nur vermehren können, weil die Ungarn und Deutsche - die im Heer übermäßig vertreten waren, und deren Städte oftmals die Angriffsziele der immer wiederkehrenden Tataren waren - während der wiederholenden Kriege so sehr leideten. "Zwischen den Türken und dem Habsburgischen Königreich balancierend, verstrickte sich das innenpolitisch unabhängige Fürstentum oft in verheerende Kriege, welche in erster Linie die in den Flußtälern und der tiefer gelegenen xi Ibd. Hügellandschaft lebenden Ungarn sowie die sächsische Bevölkerung heimsuchten. In den verödeten Tälern ließen sich hauptsächlich Rumänen vom Hochland nieder." xii Die Ungarn und die Deutschen sahen also über langen Jahren den Bevölkerungsteil, der am wenigsten das Land verteidigte, sich immer vermehren und es langsam erwerben. Bis Ende des acht-zehnten Jahrhunderts waren die Magyaren Siebenbürgens in der Minderheit, und die Szekler, ein ungarischer Stamm, der schon vor der "Landnahme" von 895 ihren abgelegenen Sitz aufgenommen hatten, waren durch einen breiten Streifen überwiegend rumänischer Bevölkerung von den Ungarn der Ebene getrennt (Abbildung 8). Die Folgen des Trianon-Friedens. Beim Untergang des Habsburgerreiches nach dem ersten Weltkrieg wurde die gemeinsame Verwaltung aufgesplittert, um eine Ordnung zu schaffen, die den Nationalitäten gerecht sein sollte. Das Ergebnis war jedoch die Entstehung von Nachfolgestaaten, die nicht weniger nationalistische Vielvölkerstaaten waren. Das Problem von Nationalminderheiten war also bei weitem nicht gelöst, eher vervielfacht, denn in sämtlichen neuen Staaten lebten erhebliche Minderheiten xiii. So konnten jetzt z.B., die deutschen Minderheiten in Böhmen und Mähren, Jugoslawien und Großrumänien von Berlin aus benutzt werden, um die Stabilität ihrer neuen Heimatländer zu unterminieren. Ungarn war äußerst unzufrieden mit der Nachkriegsordnung, da es so viel an Land und Bevölkerung verloren hatte [Abbildung 8a]xiv Von Ungarns Vorkriegsbesitzungen (232.448 qkm) xv behielt Rumpfungarn lediglich 92.963 qkm (40%)xvi. Die Randgebieten wurden unter den Nachfolgestaaten verteilt. Rumänien erhielt, mit Siebenbürgen (103.093 qkm), ein xii Ibd. Siehe Appendix B und D! xiv Siehe Appendix H.i. xv Diese Ziffer kommen von Zathureczky, Abbildung 8a.i.und Sébök. Aber nach der Volkszählung von 1910 war das Areal des ungarischen Reiches, einschließlich Kroatien-Slavonien, 325.411 qkm, ohne diesen Landteil 282.870 qkm. "Igazságot Magyarországnak!" benutzt auch diese Angaben. xvi Hier stimmen die anderen Quellen mit der Volkszählung (Appendix H.i.) überein. xiii größeres Gebiet als Rumpfungarn selbst. In den abgetrennten Gebieten lebten, laut der ungarischen Volkszählung vom Jahre 1910, 13.271.370 Menschen xvii, von denen ungefähr drei Millionen Ungarn waren. Diese Tatsache wird aus verschiedenartigen Gesichtspunkten betrachtet. Albert Wass de Czege, z.B. xviii sieht (ganz bewußt) völlig über die ethnische Frage hinweg, indem er schreibt: "Folglich des Trianoner Schiedspruchs wurden von den 20.886.487 Seelen der ungarischen Bevölkerung 13.271.370 unter die Herrschaft anderer Länder gestellt". Auch die heutigen Ungarn beklagen leidenschaftlich die Ungerechtigkeit des Trianon-Vertrages, aber die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in den abgetrennten Gebieten waren nicht-Ungarn. Die schöne geographische Einheit des Karpathenbeckens hatte die Ungarn, als dessen zahlenmäßig stärkstes Volk, dazu verurteilt, schon im Mittelalter das ganze Becken unter ihrer Herrschaft zu bringen [Abbildung 9]. Aber das Wachstum von Nationalbewußtsein und das Dämmern des Reichsethos im neunzehnten Jahrhundert hatte die Gegensätzlichkeit ethnischer und natürlicher Grenzen klargelegt. Die Ungarn hatten ihre `geschichtliche Auftrag` erfüllt, wurden aber in kürzester Zeit von dem selben Schicksal heimgesucht, das sie willkürlich ins Rampenlicht gestoßen hatte. Bald mußten sich die Ungarn einem grundsätzlichen Umdenken unterziehen und sich daran gewöhnen, ein Volk mittleren Ranges in einer veränderten Welt zu sein. Es war für sie ein schwerer Schlag. In charakteristisch bitterem Stil murrt aber der Rumänophil Lehrer: "Es ist doch wahr, daß die von ungarischen Geographen und Historikern vorgelegten Zahlen beeindruckend sind, aber diese Zahlen schweigen über das Verhältnis, das zwischen dem Umfang der Verluste Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg und die Gerechtigkeit von den Ansprüche der Minderheiten existierte. Die abge-trennten Gebieten kamen einfach den dauernd willkürlichen und gewalttätigen Eroberungen der Ungarn gleich. In einem Wort sind xvii xviii Appendix H.i., Sébök, etc. In "Documented Facts and Figures on Transylvania", S. 26. allein die Ungarn schuld daran, daß sie 1920 so großen Opfer bringen mußten". xix Der Friedensorden basierte angeblich auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, aber Ungarn, als früherer Feind, wurde weitgehend von den Friedensverhandlungen ausgeschlossen. Es spielten auch andere Faktoren eine wesentliche Rolle [Abbildung 11]. Erstens war es wichtig, die Nachfolgestaaten zu stärken und gegenseitig voneinander abhängig zu machen, um eine Wiederbelebung der Wien-Budapest Achse auszuschließen. Eine zweite Erwägung war das Bestreben Frankreichs, eine Intervention gegen Sowjetrußland auszulösen, die allein über Rumänien hinaus und mit aktivem Beistand des rumänischen Heeres erfolgen könnte xx. Einflußreiche französische Industrielle wollten darüberhinaus die potentiell großen neuen Märkte Osteuropas erschließen xxi. Sämtliche Nachfolgestaaten gerieten also unter den Einfluß der Entente-Mächte, und zwar hauptsächlich unter den Frankreichs -dem sie den Erwerb von Territorien in 1919 verdankten (Der französische Zusammenbruch in 1940 leitete deshalb eine Reihe von Gebietsförderungen gegen Rumänien ein). Des weiteren waren die Vertragspartner bei der Festsetzung der neuen Grenzen Ost-Europas bemüht, womöglich die Zerstückelung zusammenhängender Wirtschaftsregionen zu vermeiden. Sollte man ein richtig ethnisches Ungarn erschaffen, so würde es die ganze Ebene einnehmen, bis auf die Mündungen der Täler. So eine Grenze würde aber das Leben der Bergbewohner bedeutsam erschweren. Nehmen wir als Beispiel zwei parallele Bergtäler; ihre Bewohner können erst dann miteinander feilen, wenn sie ihre Güter in die Ebene hinabbringen. Die Bergbewohner könnten ruiniert werden, sogar verhungern, wenn diese Ebene in fremden Händen geraten würde" xxii. Der nördlicher Saum der ungarischen Ebene geriet also unter slowakischer Herrschaft, um der neuen Tschechoslowakischen Republik ununterbrochene Verkehrsverbindungen zu sichern. Die östliche Grenze mit Rumänien wurde gleichartig gerechtfertigt. So entstand xix xx xxi xxii Lehrer, S.169. Ormos, I. Teil, II Kapitel. Ibd. Newman, S. 326. zwangsläufig, da so viele wesentlichen Fragen berücksichtigt wurden, ein Ausgleich der Interessen. Die endgültigen Grenzen Ungarns entsprachen in vielerlei Hinsicht nicht der geographischen Verteilung des ungarischen Volkes, und Streitfragen wurden in der Regel zugunsten der Nachbarländer gelöst [Abbildung 12]. Aber im Grunde genommen ist es schlicht unmöglich, innerhalb und um das Gebiet der ehemaligen Donaumonarchie, Grenzen zu ziehen, die die untereinander lebenden Nationalitäten richtig voneinander trennen. "It is utterly impossible, though your frontier may have ten thousand wobbles. You must compromise and arrange a frontier that will inflict the least possible hardship and injustice" xxiii [Abbildung 13]. In den auf dem Friedensvertrag folgenden Jahren steckte das Land im "kleinen-EntenteKomplex". Es lag mit allen seiner Nachbarn in Fehde. Sogar Österreich war mit ungarischem Territorium belohnt worden. Sollte Ungarn über die Lage der ungarischen Minderheit in z.B. Rumänien beklagen, so wurde die Slowakei und Jugoslawien, bald vielleicht auch ihre Gönner im Westen in Empörung geraten. In diesem Zusammenhang nimmt es kein Wunder, daß Ungarn allmählich in die Hände Deutschlands geriet, das auch nach eine Revision der Verträge strebte. Ab 1938 wurden die Grenzen Ungarns und Rumäniens wiederholt rediviert [Abbildungen 14, 15]. Auch diese Änderungen basierten, wenigstens in Schein, auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, aber diesmal handelte es sich noch offener um Machtworte. Insbesondere die rumänische Krise von 1940 erwies sich als eine Gelegenheit, die Schwäche des anderen auszunutzen. Knapp eine Woche nach der französischen Kapitulation in Compèigne (21.Juni 1940) hat die sowjetische Regierung Rumänien aufgefordert, Bessarabien und Nord-Bukowina umgehend zu räumen. Die Gebiete waren innerhalb von 48 Stunden in sowjetischen Händen. Am 9.August reichte Ungarn eine Note an Rumänien in der Sache der ungarischen Gebietsansprüche auf Siebenbürgen über, während am 21.August trat ebenso Bulgarien auf mit Förderungen auf die Dobrudscha. Die Verhandlungen, die zwischen Ungarn und Rumänien in Turnu Severin begannen, scheiterten schon am Anfang. Die rumänische Regierung befürchteten, daß in ihrer ausgelieferten Situa- xxiii Ibd., S.12. tion, ungarische Truppen das ganze Siebenbürgen zurückgewinnen könnten. Deshalb wandten Rumäniens Premierminister Gigur_u und Außenminister Maniolescu an das Dritte Reich, dessen Kanzler Schiedsrichter sein sollte. Im Folge des zweiten Wiener chiedsspruches (30.August 1940) wurde Siebenbürgen zum ersten Mal geteilt. Nordsiebenbürgen wurde an Ungarn zurückgegliedert xxiv (Abbildung 14). Die Ausdehnung Ungarns bildete sich letzten Endes aus der Übermacht Nazideutschlands und, obwohl die Regierung Telekis mühsam lavierte, um sich von dessen Politik zu distanzieren, war sie der Aufgabe nicht gewachsen. In einer ausweglos gewordenen Situation machte Gróf Teleki Pál sein Leben ein Ende - in der Nacht, als ungarische Truppen als deutsche Verbündete Jugoslawien überfielen (8-9 April 1941). Die neuen Grenzen Ungarns waren, jedoch, fast so unbefriedigend wie die, die 1919 definiert wurden, besonders die Teilung Siebenbürgens. Das durch den ersten Wiener Schiedsspruch von der Slowakei an Ungarn rückgegliederte Territorium war, von den drei "an das Mutterland zurückgekehrten Gebiete", das am reinsten ungarisch (Reváy, Lázár, Newman). In den späteren Aneignungen steckte aber der Keim zu späteren Konflikt. Von der Gesamtbevölkerung Rumpfungarns sprachen 92.1% ungarisch als Muttersprache xxv. Nach der ungarischen Volkszählung in Nordsiebenbürgen in 1941 war der dortige Anteil knapp 52.1% xxvi. Andere Quellen zitieren Angaben von 42,1% 54,5% xxxi und 52,0% xxxii xxvii, 51,4% xxviii, 36,3% xxix, 48,0% xxx, für dasselbe Gebiet! Der letzte, entscheidende Schritt war der Annexion der Batschka und des Baranja-Dreiekes über der Leiche Jugoslawiens in 1941. Hier machten die Ungarn nur bis 36-7% xxxiii der Bevölkerung aus. Ungarn war wieder ein magyarisches Reich geworden. xxiv xxv xxvi xxvii xxviii xxix xxx xxxi xxxii xxxiii Nemeskürty, S.57-9. Eigene Übersetzung. Lehrer, S.168. Erdélyi településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása (1850-1941). Van Leisen, S.163. Zathureczky, S.49. Van Leisen, ibd. Newman, S.204. Ibd. Diószegi, S.45. Kurze Geschichte Siebenbürgens, S.198. Lázár, S.203. TEIL II Geographie und Grenzen im Karpathenbecken Schon auf dem ersten Blick fällt die wunderbare geographische Einheit des Karpathenbeckens auf [Abbildung 16]. Es scheint als von der Natur bestimmt, von einer Hand geleitet zu werden. Auf allen Seiten von Bergen geschützt, gibt es nur im Westen und im Süden, an die Donau entlang, größere Einfallstore. Die Umarmung der nach Westen zurückbiegenden Südkarpathen ziehen Siebenbürgen unverkennbar in diese Einheit herein (Abbildung 17). Diese Gebirge bilden wegen ihrer steilen Fälle und der wenigen Pässe ein erhebliches Hindernis für das Verkehr mit der Walachei. Die Ostkarpathen indessen wirken anhand ihrer sich in nord-südlicher Richtung ausdehnenden Täler als eine ebenso dichte Abriegelung gegen der Moldau. So läuft wenigstens eine Denkweise, die versucht, die ungarische Herrschaft im Karpathenbecken allein durch eine Art geo-graphische Logik und Vorherbestimmung zu rechtfertigen. Es mußte, jedoch, erstens geprüft werden, ob der Becken in Wirklichkeit eine Einheit bildet. Ob eine vermutliche geographische Einheitlichkeit zwangsläufig zu einem politischen Zusammengehören führen muß, ist aber eine weitere Frage. Die Ungarn sprechen nur einen gewissen Sinn für Ordnung an, sonst nichts, wenn sie die Einheitlichkeit des Karpathenbeckens betonen. Erstens sind die Karpathen nicht so, wie die firnigen Alpen und deren auch im Sommer unpassierbaren Kämme. Hier gibt es nämlich keinen ewigen Schnee. Vielerorts (Abbildung 18) werden (bzw. wurden) die Bergen kultiviert und auch die höheren Gräte taugen für die sogenannte "havasi pásztorkodás" (die Sennerei)xxxiv. Außer einiger Gegenden der Südkarpathen - sprich, die Fogarascher Alpen - wo ziemlich steile Fälle zu finden sind, und des dolomitenartigen Anscheins einiger gegipfelten Kämmer der Gyergyoi Gebirge kann man sagen, daß die Gebirge wirtschaftsfähig sind. Es wäre doch übertrieben zu beharren, wie einige rumänische Historiker, daß die Gebirge sogar eine Verbindung zwischen dem Regat und Siebenbürgen bildeten. Eher stellen sie des Verkehrs eine beträchtliche, nur über einen begrenzten Anzahl von Pässen durchläßige Erschwerung dar, allerdings man kann sie anderswo ohne übermäßig viel Mühe überqueren. xxxiv Der Autor kann aus eigener Erfahrung beweisen, daß diese bis mindestens auf die 1.300m getrieben wird. Aber auch die ungarische Tiefebene, - das Puszta - weist unterschiedliche Charakteristike auf, von denen Ungarn, die das Becken als selbstverständliche Einheit darstellen wollen, nichts sagen. Mehedin_i (Siebenbürgen: Bukarest, 1943) spricht vom großen Unterschied zwischen dem höher liegenden, ziemlich trockenen rechten Ufer der Theiß (u. Tisza, r. Tisa) und ihrer niedrigeren, oft überflüteten linken Ufer (Abbildungen 19, 19a). Die sperrenartige Natur dieses Flusses - er blieb bis zu dessen Regulierung nur bei Szeged und Szolnok leichter zu überschreiten - führte 1916 einige Rumänen in den Irrtum, den linken Ufer für Rumäniens natürliche Grenze zu beanspruchen, trotzdem die Rumänen im betreffenden Gebiet nur eine Zwergminderheit ausmachten. Auch 1943 xxxv beschrieb Mehedin_i die Theiß als völkische Grenze, welch sie niemals war. Schon 1913 war die Theiß nicht mehr als Sperre zu betrachten: sie war sowohl reguliert als auch von zahlreichen Straßen und Eisenbahnen überschritten. Aber wenn die Theiß früher die Verkehrsverbindungen innerhalb Ungarns erschwert hat, ist das Wassernetz, zudem sie gehört (Abbildung 20), ein derart einheitliches, daß es weit und breit nicht seinesgleichen hat. Die Donau (u. Duna r. Dunarea) sammelt, mit dem Zusammenfließen von der Sau (u. Save) und der Drau (u. Drave), die Wässer aus den kroatischen und slowenischen Alpen. Das Einzugsgebiet der Theiß, die kurz vor Belgrad der Donau zufließt, dehnt sich über die Slowakei, Karpatho-Ukraine und ganz Siebenbürgen aus. Von den bedeutenden Strömen Siebenbürgens schließt sich allein der Alt (u. Olt, r. Oltul), der sich durch den Törzburger/Rothenturm Paß (u.Vöröstoronyi-szoros, r. Pasul Turnu Roşu) seinen kürzeren Weg zu der unteren Donau bahnt, nicht an dieses geschlossene Wassernetz an (Abbildung 19). Das stetige Überschwemmungsgefahr für große Landteile links der Theiß hatte, nach dem verhängnisvollen Flut von 1879, in dessen Verlauf Szeged beinahe zugrunde ging, die Machthaber in Budapest endlich überzeugt, diesen wilden Strom zu regulieren. In dieser Arbeit war äußerst behilflich, daß Ungarn das gesamte Flußnetz beherrschte, insofern als auch die um die Oberläufe der Neben-flüße getriebene Forstwirtschaft, die in der Drosselung von Flutwässern eine wesentliche Rolle zu spielen hat, sich dadurch regulieren xxxv Siebenbürgen, S.769. ließ. Dieser Tatsache haben sich in den Jahren unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg die ungarischen Revisionisten zunütze machen können. Sie konnten behaupten, daß: "...das einheitliche Wassernetz des ganzen Gebiets Ungarns erfordert es, daß die Stromregulierung, die Forstwirtschaft, überhaupt das ganze Wasserwesen auf dem Gebiete des ganzen Landes nur von einer Hand geleitet werde..." xxxvi ... und daß das Geraten der Flußoberläufe in fremden Händen ein Gefahr für die Ungarn der Tiefebene darstellte xxxvii. Die ineinandergreifenden Flüße und deren Täler formten seit dem Altertum selbstverständlich ein hervorragendes Verkehrsnetz, was zu Folge hatte, daß das ganze Becken zwangsläufig zu einer wirtschaftlichen Einheit wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses natürliche Verkehrsnetz mit wirklichen Straßen ausgebaut, endlich auch - im letzten Jahrhundert, als das neulich von Wien befreite Budapest dazu strebte, sich als Hauptstadt europäischer Gewichtigkeit aufzuplustern - mit zahlreichen Eisenbahnlinien. Endlich konnte Budapest aus ihrer schon von den Römern als vorteilhaft beurteilten Lage Vorteile ziehen: die Stadt wurde zum logischen Zentrum des Beckens obwohl der eigentliche Knotenpunkt des Flußnetzes in der Nähe von Belgrad liegt. Daß Budapest das Zentrum wurde ist aber eher dem Zielbewußtsein der zentripetal denkenden Burokraten der werdenden Hauptstadt zu bedanken, als irgendeiner Art Vorherbestimmung. Wenn man aber von vornherein zugibt, daß das Verkehrsnetz schon existiert, dann mag es nicht unlogisch scheinen, daß das Ganze "von einer Hand geleitet werde". Diese - ungarische - Auffassung scheint also logisch, ist aber rein wirtschaftlich zu rechtfertigen. Wolle man andere Gesichts-punkte in Erwägung ziehen, dann würde die Gleichung völlig "anders. Das Donaubecken als natürliches, sich bis zu den das Becken umringenden Gebirgskämmen ausdehnendes, ungarisches Verwaltungsbereich scheint ausgesprochen richtig - von Budapest aus gesehen Aber nur von hier aus. Wenn man einen anderen Standpunkt wählt - Brassó, z.B. oder Belgrad, dann scheint diese Auffassung wenig anders als imperialistische Tobsucht zu sein. Geographische bzw. wirtschaftliche "Einheiten" überblättern nämlich nicht ordentlich miteinander, vielmehr überschneiden sie einander. xxxvi xxxvii Illés/Halász. Igazságot Magyarországnak! S.71. S.Mehedinţi war ein vornehmer Gegner der Ungarn zwischen den Kriegen. Als Professor der Geographie an der Universität Bukarest, Mitglied der rumänischen Akademie der Wissenschaften und Ehrenmitglied der geographischen Gesellschaft zu Berlin, mag er als Beispiel der rumänischen Wissenschaftler, die sich damals mit der siebenbürgischen Frage befassten, dienen. Statt den ungarischen Gesichtspunkt eingehend zu analysieren, errichtet er in seinem Buch "Was ist Siebenbürgen?" "Siebenbürgen" xxxix eine Gegentheorie. Er xxxviii und seinem Beitrag zum Band beharrt auf die dako-rumänische Kontinuitätstheorie, - das Verbleiben nach 271 n.Chr. der Proto-Rumänen in den siebenbürgischen Bergen, vom Getümmel der Völkerwanderung verschont. Sie hätten dort ein Hirtenleben getrieben und drangen in Friedenszeiten in die Täler und Ebene beiderseits der Karpathen hervor. So wären sie die Ureinwohner sowohl Siebenbürgens als auch Walachiens und der Moldau, welche Territorien also seit dem Altertum ununterbrochen dem rumänischen Kulturboden zugehört hätten. Während die Ungarn wiederholt auf die Dichtigkeit der Karpathen pochen würden ... "Durch den, sich in scharfem Winkel treffenden Bogen der Ost- und Südkarpathen wird das Gebiet des heutigen Rumänien wie durch eine Mauer entzweigetrennt" xl. ... versuchte u.a. Mehedinţi eine Denkweise zu erschaffen, die die Berge selbst als unverkennbares Zentrum des Landes und der Volksgeschichte anerkennen würde. Mehedin_i behauptete sogar, daß Siebenbürgen der Mittelpunkt des rumänischen Wassernetzes sei (Abbildung 23). "Wer die Flüße Siebenbürgens von der Karte Rumäniens auslöschen würde, würde die physikalischen Bewässerungsverhältnisse Rumäniens ins Absurde verkehren. Nahezu alle Flüße würden ihrer Quellen beraubt". xli Daß, seinem eigenen Maßstab nach, die "physikalischen Bewässerungsverhältnisse" Trianon-Ungarns tatsächlich "ins Absurde verkehrt" wurden, ist ihm nebensächlich. Ebenso xxxviii xxxix xl xli Bukarest/Leipzig, 1940. Bukarest, 1943. Lukinich, S.182. Was ist Siebenbürgen?, S.17. die Tatsache, daß Rumänien bzw. die Fürstentümer schon Jahrhunderte lang ohne die Quellen ihrer Flüße existiert hatten. Er widmet den ungarischen Klagen über die verlorenen Oberläufe der Theiß, der vier Somesch-Flüße (u. Szamos, r. Someşul), der drei Kreisch-Flüße (Körös, Crişul), der Mieresch (Maros, Mureşul) und der Temesch (Temes, Timişul) kein Wort. Daß, außer des in Siebenbürgen quellenden Altes und seiner Nebenflüße (siehe Abbildung 19) die meisten Flüße des Regats jenseits der Gebirgskämme, auf regater Territorium quellen, interessiert er sich nicht. Sogar seine Beschreibung der Läufe der sieben-bürgischen Flüße ist tendenziös, als wenn die Flüße nur wider ihren Willen endlich nach Ungarn fließen. Aber wer auch immer gewillt wäre, die Grenzen irgendwelchen Staates innerhalb dieses Raumes von Flüssen oder deren Wassernetz bestimmen zu lassen, mußte völlig über die ethnische Frage hinwegsehen. Der Alt, der unverkennbar dem rumänischen Wassernetz zugehört, entwässert die drei Komitaten des fast rein ungarischen Szeklerlandes. Die der Theiß zufließende Mieresch, die wenige Kilometer von dem Alt quellt, entspricht zwar ungefähr dem nördlichen Saum des Szeklerlandes, aber nach der Zufließung der Kokel-Flüße (Küküllö, Tirnava) unter Gyulafehérvár ist sie kaum als ungarischer Fluß anzusehen. Ihr Mittellauf ist vielmehr ausgeprägt rumänisch, mit ungarischen Inseln verstreut. Mehedinţi, der Schwäche seiner Beweisführung bewußt und im Dienst einer verzweifelten Regime, fand sich anschließend gezwungen, die Geschichte zu verzerren und seiner Leser irrezuführen. In seinem Beitrag zu "Siebenbürgen" xlii schreibt er; "Die pannonische Steppe war vom Altertum bis auf unseren Tage von einer Menge stets wechselnder Grenzen durchzogen", eine Behauptung, die er mit einer Karte (Abbildung 24) unterstützen will. Diese Karte veranschaulicht zwölf "alte" (im Kontext versteht man dauernde, historische (d.h. vor-Trianon)) Grenzen. Der Verfasser war bestrebt, durch eine Vielzahl von Grenzen im Inneren des Beckens, das Glauben zu erwecken, daß das Becken keineswegs eine geographische, historische Einheit bildet. Aber von den zwölf gedrückten Grenzen sind nur wenige nützlich. Die zwar dauernden römische und dakische Grenzen verschwanden als politische Grenzen mit der antiken Welt. Die kurzlebigere Grenze Karls der Großen überschritt - ebenso wie die römische - nicht die mittlere Donau. Die für die rumänische Geschichtsschreibung unbequeme Grenze des ungarischen Reiches, die von 1000 bis 1526 xlii S.772. Bukarest, 1943. hielt, wird natürlich nicht gezeigt. Die Grenze Nr.4 entspricht die des osmanischen Reiches nach der ungarischen Katastrophe bei Mohács (1526). Diese dauerte etwa 150 Jahre. Die Grenze Nr.12 (die am Ende der Liste steht, damit sie die fraglichen Grenzen Nr.5-11 einklammert und gewissermaßen tarnt) ist die vom Banat (Bánság), seit 1699 letztem Bruchstuck der osmanischen Macht, eigentlich schon 1718 zurückerobert. Die Grenzen Nr.58 sind die der Nachfolgestaaten. Nr.10, die slowakische, dauerte nur zwischen September und November 1938. Nr.9, eine vermutliche österreichische, ist in fast allen Zügen falsch. Nr.11 ist auch völlig falsch, insofern als sie Slawonien-Kroatien, die seit dem hohen Mittelalter an Ungarn gebunden war, an Österreich zuteilen will. Mit dieser Karte und seinem begleitenden Text will Mehedin_i dem Leser überzeugen, daß der Trianoner Vertrag gerecht war, und daß das sogenannte tausendjährige Ungarn nur ein eitles Märchen sei. Um dieses Ziel zu erreichen mußte er sich allerdings auf zwei Grenzen berufen, die schon zwei Jahrtausend lang nicht existiert hatten, auf vier, die der Trianoner Frieden selbst verhängt hatte, auf eine andere, die nur wenige Monate hielt, sowie zwei weiteren (Nr.9 und Nr.10), die einfach falsch sind. Dabei verläßt sich der Professor völlig auf die unkritische Eile des Lesers. Er besudelt seinen Ruf mit dieser Fälschung. Wir werden uns trotzdem auch später mit ihm treffen. Ein anderer rumänischer Autor, Milton G. Lehrer, widmet sich der Rechtfertigung der Trianoner Grenze zu Ungarn auf Grund der Verkehrsverbindungen. Er will beweisen, daß die Städte des Partiums besser verbunden seien mit Siebenbürgen als mit dem Puszta - ergo sie gehören zu Rumänien. Das eigentliche Problem dreht sich darum, daß Rumänien durch den Friedensvertrag einen breiten Territorium entlang die Grenze erwarb, die überwiegend von Ungarn bewohnt war. Um die Städte Nagykároly, Szatmárnémeti und Nagyvárad war dieser Streifen besonders breit. Die gemischten Städte Temesvár und Arad wurden auch von Ungarn abgeschnitten. Nach Lehrer gehören all diese Städte unbe-streitbar dem rumänischen Gebiet, da sie... "allein durch zwölf Straßen mit der ungarischen Tiefebene verbunden (seien), wogegen 34 Straßen nach Osten, Richtung Siebenbürgen führen" xliii xliii Lehrer, S.197. Diese Behauptung wird schon durch ein Vergleich mit der Abbildung 21 in Frage gestellt, aber die neulich erschienene Erdély Térképe xliv, die sieben Jahrzehnte rumänischer Straßenbau und Straßensperrung klarmacht, zeigt - Nebenstraßen dazugezählt - 15 Straßen nach Westen und nicht mehr als 18 Richtung Osten. Hätte Lehrer aber nicht auch die Verkehrsverbindungen zwischen dem Regat und Siebenbürgen erforschen sollen? Auch heute, über dem doppelt so langen Bogen der Karpathen, gibt es nur 13 Straßen und sieben Eisenbahnen. Schon vor dem Friedensvertrag von 1920 verbanden elf Eisenbahnen das Partium mit der Tiefebene. Die toponymische Frage Die zwei Karten 93 und 94 sind Beispiele für toponymische Karten, die die jeweiligen Ansprüche der zwei Länder auf Siebenbürgen durch die Etymologie von Ortsname zu unterstützen suchen. Die ungarische Karte will zeigen, daß die überwältigende Mehrheit der rumänischen Ortsnamen in Siebenbürgen ungarischer Ursprungs sind. Von dem Rest seien jeweils ungefähr ein Drittel deutscher, slawischer oder rumänische Ursprungs. Der Verfasser will dadurch beweisen, daß die Ungarn die ersten waren, die Siebenbürgen kolonisierten, und daß die meisten rumänischen Namen lediglich einem ungarischen Muster folgten. Aber bei den Flüssenamen begeht er große Fehler. Die Namen Mureşul, Temeşul und Oltul, sowie Someşul, um seiner Karte nach zu schließen, sind ungarischer Ursprungs, aber wie es bei dem rumänischen Professor Popp xlv nachzulesen ist, wurden manche Erkennbaren Formen dieser Namen von antiken und frühen mittelalterlichen Historikern und Geographen - u.a. Herodot, Strabo, Jordanes, Ptolemaeus, Geographus Ravennas und das Tabula Peutingeriana -benutzt xlvi. Im seinem bemerkenswerten Aufsatz beweist Popp, daß es in Siebenbürgen eine Unmenge von Orts-, Fluß- und Bergnamen gibt, die nicht von der ungarischer Sprache hergeleitet werden konnten, sondern slawischer oder autochthoner Herkunft sein müssen. Er beweist ganz deutlich, daß Siebenbürgen nicht völlig unbesiedelt war, als die Ungarn angekommen sind, und daß manche Namen aus der Antiquität von einer Bevölkerung an Ort und Stelle bewahrt worden waren. Es gelang ihm aber nicht zu beweisen, daß diese Bevölkerung rumänisch gewesen ist. Das Vorhandensein xliv xlv xlvi Cartográphia, 2. Ausgabe, 1991. Zwischen Abbildungen 93 und 94 befindlich. Siebenbürgen, Band I: S.319-347. Bukarest, 1943. Ibd., S.338-340 einer slawischen Einwohnerschaft, als die Ungarn ins Land sickerten, ist durch den Anzahl toponymischer Namen slawischer Herkunft, die die Ungarn davon übernahmen bzw. übersetzten, bewiesen. Manche der antiken Namen wurden auch durch die Slawen an den Ungarn vermittelt, aber Popp erklärt, daß die Slawen erst dann diese Namen kennengelernt haben, als sie ins Siebenbürgische Becken vom Nord-Osten gewandert sind, und zwar von von den Ortsansäßigen, den Vorgängern der Rumänen. Ungarische Gegner der Kontinuitätstheorie scheinen die Frage der Vermittlung der antiken Namen an den Slawen nicht beantworten zu können. TEIL III Einführung in die Problematik der ethnographischen Kartographie Einleitung Die kartographische Darstellung von Bevölkerungsgruppen in ihrer räumlichen Verteilung ruft besondere Probleme hervor. Auch wenn die statistischen Angaben, auf denen die Karte basiert, vollständig, objektiv und verläßhessian sacklich wären xlvii, so bestehen weiterhin etliche Möglichkeiten, die wahre Siedlungslage zu verzerren. Das aufkeimende Nationalbewußtsein der Völker, das im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts beständig zunahm, trug zur Entstehung der ethnographische Kartographie bei. Sie war ein natürlicher Versuch, die sich neu aufbrausenden Kräfte des Kontinents zu erforschen und sie so darzustellen, daß sie auf einen Blick deutlich würden. Um die durch eine ethnographische Karte vermittelte Information sonst schriftlich zu präsentieren, wären viele Blätter undurchsichtiger Statistiken nötig. Mit einer Karte konnte man komplexe Nationalitätenverhältnisse recht konkret darstellen. Aber diese Unmittelbarkeit selbst stellt dem Unbesonnenen eine Falle. Während sich die neue Wissenschaft entwickelte, wurden die Kartographen mit einer wachsenden Zahl von Problemen konfrontiert, die die Nutzbarkeit ihrer Karten gefährdeten. Die ausgeklügelten Darstellungsformen zur Über-windung dieser Probleme waren unterschiedlichster Form und unterschiedlich erfolgreich. Vor allem die Regionen, in denen die Nationalitätenverhältnisse besonders komplex waren, zogen die Aufmerksamkeit der Spezialisten auf sich. So besonders die Länder der Donaumonarchie (Abbildung 25), in denen die ethnographische Kartographie schon im neunzehnten Jahrhundert eine angesehene Wissenschaft war. Schon sehr früh wurden deren politische Implikationen hier wahrgenommen und ausgenutzt. Als sich die Nationalitätenkrise der Monarchie, und im ausgehenden 19. Jahrhundert insbesondere die der ungarischen Reichshälfte, immer mehr zuspitzte, wurden statistische und kartographische Techniken angewandt, die die Gewichtung zugunsten der herrschenden Nationen verschoben. Diese und neuere Techniken wurden in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen weiterentwikelt und ausgebaut, bis man schließlich von "regelrechten Kartenkriegen" xlviii sprechen konnte. Staaten benutzten oftmals ethnischen Karten, um ihre eigenen territorialen Ansprüche zu stützen. Solche Karten, die einem bestimmten politischen Ziel dienen sollten, sind also schon im Ansatz alles andere als objektiv (Abbildungen 26-7). Aber bevor das Streben der Wissenschaftler nach xlvii xlviii Stotz (Text), Lehrer (11.,12. Kapitel). Fischer (a) S.3. Objektivität in einem politischen Morast versank, wurden in den Jahren zwischen den Weltkriegen einige höchst interessante Karten veröffent-licht, die in ihrer Methodik und Technik den Höhepunkt ihrer Disziplin darstellten. Es darf nicht außer acht gelassen werden, daß vor der endgültigen Festlegung der Nachkriegsordnung das Selbstbestimmungsrecht der Ethnien das Leitmotiv der internationalen Politik war. So entsprach es dem obersten politischen Ziel dieser Zeit, die Verteilung der Nationalitäten zwar auch objektiv, möglichst aber zum Vorteil der eigenen Nationalität darzustellen. In den späten dreißiger Jahren, als die Ausdehnung Großdeutschlands schon in vollem Gang war, und eine eventuelle Revision der bestehenden ungarischen Grenzen näherrückte, erschien eine Menge ethnographischer Karten über die Gebiete, die einer Revision unterworfen werden könnten. Die Kartographen Ungarns wett-eiferten mit denen der Nachfolgestaaten, um ihre jeweilige Nationalität am günstigsten erscheinen zu lassen und die Ausdehnung anderer Nationalitäten möglichst viel einzuschränken. Auch bekannte Politiker und Intellektuelle haben durchaus fragliche Dokumente gesiegelt. Die meisten Karten haben den Anschein, objektiv zu sein, aber mittels manchmal ganz klammheimlicher, ausgeklügelter Schemen, errichtete der Kartograph seinen gewünschten Gedankenfilter. Nicht nur ethnographische Karten haben den Propaganda-Apparaten der Donauländer gedient. Auch tendenziöse orographische und hydrographische, sogar rein geographische Karten taugten als Mittel, den eigenen Gesichtspunkt zu belegen und die Behauptungen des Gegners zu widerlegen. Farben und Schraffuren Um durch eine Karte ein verzerrtes Bild der Realität zu vermitteln bedarf es eigentlich keiner Fälschung. Es reicht, die Schraffuren bzw. Farben, mit denen die einzelnen Nationalitäten gekennzeichnet sind, überlegt zu wählen. Mit einem so einfachen Ansatz kann man den optischen Eindruck einer Karte vollständig verändern. Hier seien die Karte 56 in der Originalfärbung und die nachgefärbte Karte 57 zu erwähnen. Auf diese Weise kann ein Bevölkerungsteil nämlich hervorgehoben werden, einen anderen kann man fast verschwinden lassen. Beziehungen zwischen Bevölkerungsteilen können angedeutet werden, die nur in der Phantasie des Autors existieren. So z.B. den Deutschen und Ungarn werden oftmals Farben bzw. Schraffuren ähnlicher, warmer Farbton und Intensität zugeteilt, um sie beide hervorzuheben (Abbildungen 6-7,26-29,40,41 50,56,70) und ihre "Partnerschaft" anzudeuten. Dieser Aspekt wird in Fischer ausführlich besprochen. "Bei der Gestaltung thematischer Karten müssen ... auch psychologische Wirkungen berücksichtigt werden. So muß ... bedacht werden, daß die Benutzer nur eine individuell sehr unterschiedliche Sicherheit in der Abschätzung der dargestellten Größenwerte besitzen ... Das psychologisch wirksamste ... graphische Darstel-lungsmittel ... ist die Farbe. Von Farben gehen irrationale und emotionale Wirkungen aus, sie besitzen einen subjektiven Erfahrenswert für den Betrachter, so daß die Gesamtwirkung der Karte sehr unterschiedlich sein kann. In der Farbenpsychologie bilden Farbton, Intensität und Sättigung der Farbe einen Gesamtkomplex. Neben der Dominanz von Rot und Schwarz gegenüber allen anderen Farben werden gleichsam automatisch dunkle Farben mit hohen und helle Farben mit niedrigen statistische Werten gleichgesetzt. Zudem korrespondieren Farben mit subjektiven Gefühlswerten, wobei der Gegensatz zwischen kalten und warmen Farben ...genutzt wird, indem warme Farbskalen für diejenigen Inhalt gewählt werden, die als besonders wichtig gelten und deshalb hervorgehoben werden sollen. Auch die von einer Farbe eingenommene Flächengröße spielt eine wichtige Rolle für die Wirkung einer Karte"xlix Hier seien Abbildungen 28 und 29 als Beispiel angeführt. Auf den beiden Karten, die kurz vor dem Wiener Schiedsspruch veröffentlicht wurden, und deshalb als Unterstützung für die ungarische Ansprüche auf Siebenbürgen gedient haben mögen, erhielt... "... jede Nationalität eine eigene Farbe, wobei die auffälligste Farbe, Rot, den Ungarn vorbehalten ist. Dagegen wird die rumänische Nationalität mit Punkten in einem blassen Lila dargestellt, eine Farbe, die auf der der Karte unterlegten schwachen Einfärbung der Gebirgs- und Hügelregionen nahezu völlig verlorengeht. Das Gelborange für die deutsche Nationalität steht dem xlix Fischer (a) S.8. Rot optisch sehr nahe und kann deshalb diesem sehr leicht fälschlicherweise zugerechnet werden" l In ähnlicher Weise verwenden die beiden schwarz-weißen Karten (30, 31) verwenden recht auffällige und dominante Schraffuren für die Ungarn. Diese Karten sind beide neueren Datums (1985 bzw., 1986). Es ist also klar, daß die Betonung der ungarischen Bevölkerung hier nicht von ungefähr kommt: sie ist vom Verfasser durchaus beabsichtigt. Die Bezugsfläche Nicht nur die Färbung bzw. Schraffierung der Karte, sondern auch die Begugsfläche der Karte hat eine wesentliche Auswirkung. Eine Karte, die auf die einzelnen Siedlungen bezogen ist, wird zwar der Siedlungsrealität entsprechen, wird aber ohne Verlust des Informationgehaltes nur kleinere Gebiete darstellen können, wenn sie den Leser nicht überfordern soll. Sollte man eine höhere Verwaltungseinheit als Bezügsfläche wählen, dann tritt die Möglichkeit ein, diese Einheiten so abzugrenzen, daß ihre Gestaltung die gewünschte Nationalität bevorzugen. Dessen waren nach dem Ersten Weltkrieg die Rumänen schuldig, als sie die Komitatsgrenzen abänderten. Auf der Konferenz "Ungarn und Nicht-Ungarn im Karpathenbecken im 20. Jahrhundert" bei Szigetvár (24-26 Oktober 1991), konstatierte Professor Georgiou Jiancu von Cluj-Kolozsvár, daß in den 23 Komitaten des von Ungarn abgetrennten Gebietes, die Rumänen - nach der Volkszählung von 1930 - sich in 16 Komitaten in absoluter Mehrheit befanden und in 4 in relativer Mehrheit. Demgegenüber gab es nur drei Komitaten mit absoluter ungarischer Mehrheit und keine mit relativer ungarischen Mehrheit. Es gaben überhaupt keine deutsche Mehrheiten. Aber nach den alten 31 Verwaltungseinheiten hätte die selbe Volkszählung 20 rumänische und 10 ungarische Mehrheiten aufgewiesen, sowie eine deutsche. (Siehe Appendix C iv,v). Die Rumänen hatten einfach dichte rumänische Siedlungsgebieten an den Rändern ungarischer bzw. deutscher Gebieten angegliedert, oder dichte ungarische Gebiete an überwiegend rumänischen Gebiete angefügt, um in möglichst vielen Komitaten eine rumänische Mehrheit zu schaffen. In Maros-Torda z.B. [Abbildung 54] lebten laut der rumänischen Volkszählung l Fischer (a) S.40. von 1930 (nach ethnischer Abstammung) 45.8% Rumänen mit 42.6% Ungarn zusammen also eine relative rumänische Mehrheit. Nach Muttersprache ergab die selbe Volkszählung 45.5% Rumänen und 45.9% Ungarn. In "Erdély településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása" li sind aber die folgenden Ziffer für die 1930 rumänische Volkszählung (nach Muttersprache und nach den alten Komitatsgrenzen) zu finden: Maros-Torda Maros-Vásárhely Zusammen vm tjv Ungarn 108446 53.3 25359 65.8 55.3 Rumänen 81481 40.0 9493 24.7 37.6 DeutschE 5455 2.7 735 1.9 Sonstige 8214 4.0 2930 7.6 2.5 4.6 Gesamtbevölkerung 203596 100.0 38517 100.0 100.0 Der Leser wird zudem auf dem Appendix F, eine Karte über die Komitatsgrenzenabänderungen in nord-west Siebenbürgen im Jahre 1925 angewiesen. Hier wurden die mehrheitlich ungarischen járás Érmihályfalva und Nagykároly von dem jeweiligen Komitat (Bihar bzw. Szatmár) abgetrennt, um den dortigen Anteil von Ungarn unter 50% herunterzubringen. Diese járás wurden anschließend an das mehrheitlich rumänische Komitat Szilágy angefügt, das trotz-dem mehrheitlich rumänisch blieb. Der Leser soll sich aber merken, bevor er die ungarische Kritik unbedacht schluckt, daß das durchschnittliche Verhältnis der Ungarn, nach den neuen Grenzen, viel genauer der Wirklichkeit wiederspiegelte, als nach den alten. Sie hatten auch die von Ungarn und Deutschen dominierten Städte mit Munizipialrecht (tjv.), u.z. Nagyvárad, Szatmár-Németi, Arad, Temesvár, Kolozsvár, Maros-Vásárhely, in die li Fischer, S.20. umgebende Landschaften einverleibt, um deren Privilegen abzuschaffen und eine der allgemeinen Bevölkerungsverhältnisse gerechtere Gesellschaftsstruktur zu erbringen. Seit diesem Reform haben die Rumänen wiederholt die Grenzen abändert, um mit dem Problem des fast rein ungarisch Szeklerlandes fertig zu werden. TEIL IV Einzelne ethnographische Landkarten in Betrachtung A. Großmaßstäbige Karten Die Verteilung von Bevölkerungsgruppen ist am einfachsten darzustellen, wenn nur eine kleine Fläche auf eine Karte abgebildet werden soll. Hier kann man eine absolute Darstellung erzielen, indem man jede Gemeinde, positionsgetreu darstellen kann. Der Leser sei an Abbildung 34-7 angewiesen. Als Beilage zu seinem hervorragend wissenschaftlichen Buch lii ließ Pál Bálogh ein großes Kartenheft erscheinen. Das ganze Gebiet des geschichtlichen Ungarn wird von drei großen Kartenserien bedeckt (1. Siedlungen. 2. Sprachgebiete. 3. Konfessionen.). Die erste Kartenserie zeigt alle Siedlungen auf dem Gebiet des geschichtliche Ungarn, die einzeln mit Vierecken unterschiedlicher Größe dargestellt werden. Die unterschiedliche Größe der Symbolen entsprechen nur geringermaßen die Größen der Siedungen. Die Symbolen sind aber reichlich mit Nebenbemerkungen versehen, die die Größe der Siedlungen sowie die Zusammensetzung ihrer Bevölkerung näher betrachten. Im Endeffekt wird alle wesentlichen Informationen über die Siedlungsrealität und die ethnische Mischung auf die Karte eingetragen, aber um das ganze Territorium gemäß dieser Methodik zu bedecken, waren bei dem gewählten Maßstab (1:300.000) acht große Karten nötig. Man verliert natürlich den Überblick über das ganze Land. Die Karten wurden darüberhinaus in Schwarz-Weiß gedruckt, was, zusammen mit der detaillierten Einzeichnung von orographischen, bzw. hydrographischen Zügen und mit der vielen demographischen Informationen eher den Betrachter bedruckt. Die Karten verleihen erst dann ein genaues Bild der Nationalverhältnisse des Landes, wenn die Siedlungen einzeln betrachtet und gerechnet werden. Wir werden also vier Beispielsiedlungen auslesen: Von der Abbildung Nr. 34. 1. Beispiel lii Kisvajdafalva < 500 Einwohner. A népfájok Magyarországon. Budapest, 1902. Kisközség (Kleingemeinde). Rumänische Mehrheit, 0 Minderheiten. 2. Beispiel Kerc Nagyközség (Großgemeinde). 500-1.000 Einw. Deutsche Mehrheit, 40-50% Minderheiten (rumänische, sonstige ,ungarische). 3. Beispiel Vizakna 3.000-4.000 Einw. Rend. tan. vár. (Stadt mit üblichem Rat). Rumänische Mehrheit, 30-40% Minderheiten (ungarische, deutsche). 4. Beispiel Nagyszeben 20-30.000 Einw. Rend. tan. vár. (Stadt mit üblichem Rat). Deutsche Mehrheit, 20-30% Minderheiten (rumänische, ungarische, sonstige). Man sieht sofort, daß die Großstädte trotz aller Feinheiten einfach nicht hervorgehoben sind. Die vielen kleinen rumänischen Dörfer dominieren die Kartenfläche. Die dritte Kartenserie (Karten 35, 37) bildet Sprachegebieten und -Inseln dar. Zusammenhängende Flächen mit einer einzigen Mehrheitsnationalität werden voneinander abgegrenzt und einzelne Siedlungen mit einer Mehrheitsnationalität, die anders ist als die der Umgebung, werden in ihren Insellagen hervorgehoben. Allein die die Grenzen der einzeln Sprachgebieten definierenden Siedlungen werden auf diesen Karten dargestellt, was im Endeffekt zu einer wesentlichen Vereinfachung führt. Aber schon bei deren Wahl kommt es zu Problemen. Nehmen wir wieder unser Bei-spiel Kerc. Dieses kleine Dorf wurde mit dem über Fluß und Berg liegenden Holcmány verbunden. Zwar habe beide Dörfer eine deutsche Mehrheit, aber verschiedene Minderheiten machen zwischen 40% und 50% der Gesamtbevölkerung (1.500-2.000) aus. Diese deutsche "Sprachinsel" ist aber um das dreifache ausgedehnter als die ungarische um Fogarasch. Diese Stadt ist 60-70% ungarisch und hat 10-20.000 Einwohner. Die deutsche Sprachinsel um Nagyszeben dürfte auch wesentlich kleiner sein, insofern als die zwei Dörfer Nagytalmács (500-1.000 Einw., 10-20% rumänische, sonstige und ungarische Minderheiten) und Feny_falva (500-1.000 Einw., 4050% rumänische, sonstige und ungarische Minderheiten) nicht dazu gehören sollen und die drei reiner rumänische Siedlungen Bongard (500-1.000 Einw., 10% Wenden), Moh (5001.000 Einw., 0 Minderheiten) und Vesztény (1.000-2.000 Einw., 1-10% sonstige Minderheit) an das rumänische Sprachgebiet angefügt werden sollten. Nach einem Vergleich mit der Karte 41, einem Ausschnitt aus einer nach der späterentwickelten "Punktmethode" bereiteten ungarischen Karte aus dem Jahre 1940, fallen die wirklichen Größenverhältnisse ganz deutlich auf. Die beiden auf der Karte 34 gezeichneten Linien "Fogarasi" bzw. "Szebeni havas alja" veranschaulichen die Füße der zwei Gebirge. Bergauf von diesen Linien erscheinen die Berge als vollständig menschenleer: diese beträchtlichen Landsflächen werden wegen der wenigen rumänischen Schafhirte, die ihre Sommer hier weilen, pauschal zum rumänische Sprachgebiete zugerechnet. Die Karten Nr. 36-7 zeigen das Gebiet um das "Beszterce vidéki szász medence". Die farbigen Linien trennen die bewohnten von den unbewohnten Gebieten, die trotzdem zum rumänischen Sprachgebiet zugerechnet sind. Weitere Karten (Abbildungen 63-69,), die auch diesen Raum betrachten, sind auch in dieser Arbeit zu finden. Die "Harta etnografica a Transilvaniei" von N. Mazere (1909) [Abbildungen 32, 33] ist ein frühes Beispiel von einer Kreis-sektorenkarte. Die Karte zeigt jedes Dorf in Siebenbürgen als einen gleich großen Kreis, jede Stadt wird dagegen mit einem etwa gleich großen Quadrat dargestellt. Die unterschiedlichen Nationalitäten der Gemeinden werden mit gefärbten Kreis- bzw. Quadratsektoren abgebildet. Die Größen der Siedlungen werden lediglich durch unterschiedliche Markierungen innerhalb der sonst identischen Kreise bzw. Quadrate zum Ausdruck gebracht. Die optisch auffälligste Farbe, rot, wird für die Rumänen verwendet. Die beiden beigefügten Beispielblätter heben drei Ausschnitte der Karte hervor und zeigen ganz deutlich, wie sehr Mazeres gewählte Darstellungsmethode zu Gunsten des Bevölkerungsteils ausfällt, der sich hauptsächlich in vielen kleinen Orten angesiedelt hat. Das Gewicht der (damals) überwiegend von Ungarn und Deutschen bewohnten Städten wird durch den optischen Eindruck stark vermindert. Die beiden zwei Kreissektorenkarten von Hans Schwalm aus dem Jahr 1933 dürfen als positive Beispiele von vollentwickelten Kreissektorenkarten dienen, obwohl sie den deutschen Bevölkerungsanteil bewußt hervorheben. Auf der Karte der Batschka [Abbildung 38] werden zehn Nationalitäten dargestellt, auf der des Banats [Abbildung 39] sogar 14. Die Druckqualität ist sehr gut, was der Lesbarkeit der Karten dient. Auch hier gibt es aber ein Problem. Obwohl der Maßstab der beiden Karten derselbe ist, sind sie nicht ohne weiteres miteinander zu vergleichen. Bei der Karte der Batschka hat Schwalm für die Kreisflächen, die der nach Nationalitäten differenziert dargestellten Bevölkerungszahl der einzelnen Siedlungen entspricht, einen Maßstab von 1qmm = 67 Einwohner gewählt. Bei der Karte des Banats hat er diesen Maßstab geändert. Der selbe Maßstab hätte das Banat als dünner besiedelt erscheinen lassen; ein Eindruck, den der Verfasser bestrebt war zu vermeiden. Er hätte auch anschließend Probleme mit der Darstellung der zahlreichen kleinen rumänischen Dörfer gehabt. Bei der Karte des Banats hat er also einen Maßstab von 1qmm = 29 Einwohner gewählt, der, im Vergleich zur Batschka-Karte, den Eindruck eines dicht besiedelten Gebietes erweckt, da die Siedlungen mehr als doppelt so groß erscheinen. Die Verwaltungskarte des ungarischen Staates [Abbildung 40] (vor 1914, Maßstab 1:360.000) zeigt ganz deutlich, daß die Brauchbarkeit der absoluten, positionsgetreuen Punktkarte begrenzt ist. Diese Kartenserie stellt jede Siedlung des historischen Ungarns dar. Sie stimmt betreffs der Nationalitätenverhältnisse im Banat mit der Karte Schwalms überein, lediglich die Juden wurden von Schwalm aus der ungarischen und deutschen Bevölkerung ausgesondert. Die ganz Ungarn umfassende Verwaltungskarte mußte jedoch auf Grund ihres großen Maßstabs auf zwölf einzelne großformatigen Blätter gedrückt werden, was einen Überblick über das ganze Land fast unmöglich macht. Die "ethnische Karte Siebenbürgens und der östlichen Teile Ungarns" (Abbildung 41), die Báthy, Kogutowicz und Teleki zusammen produzierte, ist vielleicht die beste der vielen Punktkarten. Es handelt sich um eine absolute Punktkarte, bei der jeder Punkt einer Bevölkerungszahl von 100 entspricht. Eine weitere Punktgröße entspricht 1.000 Einwohnern. Die städtischen Zusammenballungen fallen ganz deutlich auf und, obwohl auch hier das Rot und das Gelborange optisch sehr nahe stehen, ist das Lila für die Rumänen nicht zu blaß. B. Kleinmaßstäbige Karten Mit der Abbildung größerer Landflächen entstehen also erhebliche Schwierigkeiten. Damit die Lesbarkeit der Karte nicht leidet, muß zwangsläufig generalisiert werden. Unter Verlust des Informationsgehaltes müssen viele Einzelheiten vernachlässigt werden. Ein erster Schritt ist, nur diejenigen Gemeinden abzubilden, deren Einwohnerschaft über eine bestimmte Zahl liegt. Hier kann man durch die Wahl der Wertstufen den optischen Eindruck der Karte wesentlich beeinflussen, indem die Wahl einer zu hohen Wertstufe etliche Dörfer einfach verschwinden läßt. Eine andere Möglichkeit der Vereinfachung ist, lediglich die in Mehrheit befindliche Nationalität darzustellen und dadurch alle eth-nischen Minderheiten zu unterschlagen. Hier sei Abbildung 55 (unten) als Beispiel angeführt. Beim nächsten Schritt sind die Bezugsflächen nicht mehr die einzelnen Gemeinden, sondern höhere Verwaltungseinheiten wie Kreise oder Bezirke. Zur Veranschaulichung dessen sei die Karte von P.Urbanitsch [Abbildung 42] erwähnt. Zwar gewinnt man bei dieser Darstellung einen Überblick über die Nationalitätenverhältnisse der Habsburger Monarchie, aber "bei der Wahl der Bezirke als Bezugsfläche ist eine der Siedlungsrealität entsprechende Anordnung der Bevölkerungsteile in keiner Weise mehr möglich" liii. liii Fischer (a) S.42. C. Flächenfärbung C.i. Auf die Darstellung einer Nationalität beschränkte Karten Keine der vorausgehenden Ansätze verleiht eine derart starke optische Wirkung wie die Flächenfärbung. In ihrer einfachsten Form [Abbildungen 43,44] sieht diese Darstellungsmethode gänzlich über Minderheiten und Bevölkerungsdichte hinweg. Wenn eine noch so kleine Gruppe der betreffenden Nationalität vorkommt, kann ihr Wohngebiet pauschal eingefärbt werden. Solche auf die Darstellung einer Nationalität beschränkte Karten sind äußerst irreführend und können gelegentlich an die Lächerlichkeit grenzen. Als Beispiele werden Abbildungen [45] und [46] angeführt. C.ii. Mehrheits- oder relative Karten Es ist natürlich angemessener, Flächenfärbung erst dann anzuwenden, wenn sich eine Nationalität in einem Bezirk in der Mehrheit befindet [Abbildungen 47, 48]. Nach dieser Methode schrumpfen die rumänische Inseln im Westbanat in Vergleich zur Karte 43 deutlich. Zwar unterschlägt die Flächenfärbung für Mehrheiten sämtliche Minderheiten, aber sie ermöglicht die Zeichnung von kleinmaßstäbigen Karten über großen Gebiete [Abbildung 48]. Daß in solchen Karten schwer herausfindliche Fehler bzw. Fälschungen stecken mögen, liegt jedoch auf der Hand. C.iii. Darstellung von Minderheiten Probleme entstehen bei den Flächenfärbungskarten hinsichtlich der Darstellung von Minderheiten. Sie können normalerweise nicht abgebildet werden, was insbesondere bei Gebieten mit starken Minderheiten dazu führen kann, daß bis zu 49.9% der Bevölkerung einfach verschwinden. C.iii.a. Strichraster Ein erster Versuch zur Lösung dieser Schwierigkeit war, die Minderheiten durch schräge Streifen in der jeweiligen Nationalitätsfarbe auf die Flächenfarbe der Mehrheit zu legen. Ein frühes Beispiel ist auf der Abbildung 49 zu sehen, wo mehrere Wertstufen benutzt, aber nicht erläutert werden. Auf der oben erwähnten Karte 48 kommt indessen auch ein Strichraster vor, diesmal aber mit einer einzigen, ebenfalls nicht erläuterten Wertstufe. Es wurde auch fast willkürlich verwendet. Beispiel 50 stellt einen im wesentlichen er- folgreichen Versuch dar, eine Karte der Nationalitäten in Österreich-Ungarn im Jahre 1900 schwarz-weiß anzufertigen (Quelle dieser Karte ist die Dissertation von H.Fischer 1978). Weil nur die beiden Wertstufen 20-50% und über 50% benutzt werden, bleibt die Karte übersichtlich. Dieser gegenüber steht die Karte 51, (ein Entwurf aus dem Jahre 1990), ein regelrechter Wirrwarr von grellen Farben. Die drei Wertstufen tragen der Lesbarkeit der Karte zu, aber die generalisierte Form der Komitate erschwert ein Vergleich mit der Abbildung 52, wo auch die Generalisierung, wegen anderer Wertstufen, sich anders entwickelte. Hier integrieren allerdings die Farben in Siebenbürgen viel harmonischer: das Blau der Rumänen setzt sich sogar gegenüber das Rot für die Ungarn durch. C.iii.b. Symbole. Die Karte Dr. Sabin Manuilas [Abbildung 53] bezieht sich auf die Komitate. Die einzelnen Komitate werden mit Flächenfarben der jeweils stärksten Nationalität versehen. Die Farbe ist ziemlich blaß, wo sich die stärkste Nationalität nur in einer relativen Mehrheit befindet, am intensivsten, wo die Nationalität Einstimmigkeit (90-100%) genießt. Bei absoluter Mehrheit (51-89,9%) wird ein Raster über die Färbung gelegt. Minderheiten in den Komitaten werden mit farbigen geometrischen Symbolen dargestellt, deren zwar klar differenzierte aber etwa gleichgroße Formen dem prozentualen Anteil (10-20%, 20-30%, 30-40%, 40-50%) der Minderheit entsprechen. Die schon erwähnte Karte Zoltán Ács' [Abbildung 31] zeigt keinen besonderen Fortschritt der älteren Karte gegenüber, obwohl sie erst in der jüngsten Zeit angefertigt wurde. Hier wird die in Mehrheit befindliche (>50%) Nationalität mit Flächenfarbe dargestellt. Minderheiten werden mit Symbolen dargestellt, deren Form die Nationalität und deren Größe ihre Stärke verkünden. Bezugs-flächen sind die Komitate oder vergleichbare Verwaltungseinheiten. Ács' Karte wird trotz ihres modernen Entstehungsdatums erwähnt. Der Grund liegt darin, daß obwohl das Komitat Mures-Torda darauf entzweigeschnitten wird, um die dortigen Nationalitätenverhältnisse angemessener darzustellen, das Komitat Bihar dagegen als eine Einheit erscheint. Das hat zur Folge, daß die ungarische Nationalität dort wesentlich ausgedehnter dargestellt wird, als es ihr gerecht ist. Ein Vergleich mit der Verwaltungskarte des Ungarischen Staates [Abbildung 40] oder aber mit Urbanitschs Karte [Abbildung 42] genügt, um diese Darstellung in Frage zu stellen. Für diese Karte gilt die gleiche Kritik wie für Manuilas, d.h., der optische Eindruck der Flächenfärbung für die in Mehrheit befindliche Nationalität steht in keinem Verhältnis zu dem derjenigen Symbole, die die Minderheiten darstellen sollen. In Maros-Torda z.B. [Abbildung 54] lebten laut der rumänischen Volkszählung von 1930 bloß 45.8% Rumänen mit 42.6% Ungarn zusammen. Hätte man statt ethnischer Abstammung die Mutter-sprache zum Unterscheidungskriterium gemacht, so hätte man das ganze Komitat mit der Farbe der Ungarn versehen müssen. Die rumänische Volkszählung von 1930 ergab nach diesem Kriterium nämlich 45.5% Rumänen und 45.9% Ungarn. Diese Angaben werden von Manuila liv vorgeführt und werden unkritisch in "Rumänischen ethnographischen Landkarten und ihre Kritik" (im Folgenden: ReLuiK) lv aufgenommen. Die selben Angaben erscheinen in jüngster Zeit in Fischer lvi. C.iii.c. Meruţius Ansatz. Die Karte von Prof. V. Meruţiu [Abbildung 55] versucht, die manchmal krassen optischen Eindrücke der Mehrheitskarte dadurch zu mildern, daß der Verfasser Gemeinden mit Mehrheit einer Nationalität, die anders ist als die Mehrheitsnationalität des umgebenden Bezirkes, in der betreffenden Farbe drucken ließ. So treten Insellagen besonders deutlich hervor. Keine anderen Bei-spiele dieser Darstellungsmethode liegen vor. Hätte er seine Methode gewissenhaft angewandt, so hätte diese ein Fortschritt sein können. Die ungarische Karte unten weist jedoch eine Unmenge von Fehlern und Verzerrungen in der rumänischen Entwurf nach. "Er hat in Siebenbürgen insgesamt 100 Gemeinden mit ungarischer und deutscher Mehrheit einfach unterschlagen. Gleichzeitig zeigt er auf den verengten ungarischen Gebieten um 73 rumänische Gemeinden mehr auf, als die amtliche rumänische Volkszählung feststellt".lvii Der Verfasser hat den optischen Eindruck seiner Karte völlig verzerrt (Hier sei die Karte Nr.40 vorgeführt, um die ungarische Kritik zu überprüfen. Ein der Meru_iukarte entsprechendes Gebiet ist auf dieser Karte grün eingetragen). Bei Betrachtung dieser Karte fällt ganz deutlich auf, daß (Fehler bzw. Fälschungen zurückgestellt) Meru_iu - mit einem bestimmten Zweck - versucht hat, die größte Schwäche der Flächenfarbenkarten umliv lv lvi lvii Siebenbürgen, S.731. Bukarest, 1943. S.24. (a): S.7-8. ReLuiK, S.30. zugehen. Diese Schwäche liegt darin, daß Flächenfärbung völlig über die Siedlungsrealität hinwegsieht. Meru_ius Anhaufung von Gemeinden "mit rumänischer Mehrheit" um Tirgu Mures (u. Marosvásárhely, d. Neumarkt am Mieresch) deuten eine gewisse Zusammenballung der Bevölkerung an, obwohl die Orte selbst ganz klein sind. Auffällig ist aber, daß der Verfasser große Gebiete mit einer "rumänischen Wanderbevölkerung" ausgefüllt hat. "So machte er aus dem in der Mitte des Szeklerlandes befindlichen Hargitagebirge und aus den anderen Gebirgen der Umgebung Gebiete mit rumänischer Bevölkerung. Natürlich bekamen auch die felsigen, vollständig unbewohnten und als Weideplätze gänzlich ungeeigneten Gegenden die (rote) Farbe der Rumänen. Selbst die rumänische Statistiken bringen auf breiten Zonen dieser Gebiete keinen einzigen Bewohner auf". lviii C.iv. Das Problem der Bevölkerungsdichte Solche dünnbesiedelten Gebiete sind über ganz Siebenbürgen verstreut, und deren Bevölkerung - meist einzelne Hirte - hat trotz ihrer niedrigen Zahl, unter Kartographen des Karpathenbekens mehr Auseinandersetzungen verursacht, als irgendeine andere Frage. Ist es wirklich gerecht, ein paar Hirten auffälliger darzustellen als eine Stadt? Zwar ist die Antwort ein klares "Nein!", aber bei rein qualitativen Karten (d.h. Karten, die die Nationalitäten differenzieren, ohne die Bevölkerungsdichte zu berücksichtigen) kleineres Maßstabs ist gerade das der Fall. Sie können der Siedlungsrealität nicht entsprechen. Nehmen wir z.B. Algerien (8.6 Einwohner/qkm). Es liegt auf der Hand, daß der krasse Unterschied zwischen der Siedlungsverteilung und Bevölkerungsdichte von der Wüstenlandschaft und von den Küstenstädten sich bei Anwendung identischer Darstellungsmittel nicht voneinander trennen lassen. Aber auf einer rein qualitativen Karte werden die verschiedenen Völker flächig eingefärbt, wobei das Gewicht der - in unserem Fall: Algerien - nördlichen Städte beinahe völlig unterschlagen wird. Doch wie könnte man diesen immensen Unterschied auf Karten kleineren Maßstabs realistisch darstellen? lviii Ibd. D. Die Ethnographische Karte von Gróf Teleki Pál 1919 veröffentlichte Gróf Teleki Pál, der ungarische Geograph und Politiker, seine "Magyarország néprajzi térképe a néps_r_ség alapján", ein oftmals nachgedrucktes und auch heute viel zitiertes Werk. Der Karte [Abbildungen 56, 57] lag die ungarische Volkszählung von 1910 zugrunde. Hier entspricht: "jede in der Farbe der betreffenden Volksgruppe gehaltene Fläche in der Größe eines 1qmm lix 100 Einwohnern". Telekis eigene Erklärung lautet: "auf meiner Karte befleißigte ich mich, dem Durchschnittsleser, der es eilig hat ... zu ermöglichen, daß er die Seelenzahl, die Volksdichte, wie auch die Nationalität der Bevölkerung auf den ersten Blick erfassen könne ... hierbei fiel kein Gebiet ganz leer aus, wo es Siedlungen von einiger Bedeutung gibt. Auch die ganz verstreut siedelnden Bevölkerungsteile sind dargestellt, bloß gegen die Mitte des Bezirkes zu, beziehungsweise talwärts gesammelt. Der Eindruck, den man bei der Betrachtung dieser Karte im ersten Augenblick gewinnt, deckt sich restlos mit der Wahrheit: die verschieden gefärbten Flächen entsprechen haargenau der Seelenzahl der einzelnen Nationalitäten" lx Dieses Verfahren hat zur Folge, daß bevölkerungsreiche Siedlungen auf der Karte nicht maßstabsgetreu ausdehnen und Siedlungen mit einer realen Bevölkerungsdichte von weniger als 100 Einwohner/qkm sich verkleinern, bzw. verschoben werden. Es erfolgt ein Ausgleich der verschiedenen Bevölkerungsdichten, bis die ganze Bevölkerung in einer Dichte von 100 Einw./qkm über die ganze Kartenfläche verteilt ist. Telekis genanntes Ziel, die Bevölkerungsdichte darstellen zu wollen, wird aber erschwert und schließlich völlig untergraben, indem die Großstädte dem selben Verfahren unterzogen werden. Die Einwohnerschaft Budapests (1910 880.371 lxi) verlangt also 8.803 qmm. Ich habe ein ungefähr diesem Areal entsprechendes Viereck auf der um das Vierfache verkleinerten Karte [57] nach Maßstab rot eingetragen. Es wird daraus deutlich, daß die Karte tatsächlich sehr wenig über die Siedlungsdichte aussagt. Was die Karte eigentlich zum Ausdruck bringt, und zwar sehr konkret, sind die Anteile der Nationalitäten an der Gesamtbevölkerung. Die Existenz lix lx lxi In der Originalfassung (Maßstab 1:1.000.000), gleicht das 1qkm. Teleki; The Evolution of Hungary, zitiert nach "Rumänische Landkartenfälschungen", S.7. Appendix H.i., Budapest Székesföváros. mehrerer großer Städte innerhalb des ungarischen Sprachgebietes fällt deutlich zu Gunsten der Ausdehnung der ungarischer Nationalität aus. Die ungarische Bevölkerung der großen Städte wird nämlich benützt, das sonst sehr lückenhaft besiedelte Alföld so aufzufüllen, daß es den Anschein eines geschlossenen Blockes ungarischer Siedlungen annimmt. Jeder, der dieses Gebiet kennt, weiß, daß die Wahrheit anders ist. Die Absorption der kleineren Siedlungen trifft dagegen besonders die, meist rumänischen, Streusiedlungen und natürlich die Berghirten. Führt die Anwendung dieser Methode Telekis auf eine Siedlung zu einer Kartenfläche von weniger als 1 qmm, so wird diese Fläche nicht in ihrer realen Lage dargestellt, sondern "systematisch an den Rändern größerer Dichte angefügt"lxii. Auch auf Grund dieser Methode entstehen auf der Karte weiße Flächen, die auf der aus dem Jahre 1965 stammenden Nachdruck (Abbildung 57) pauschal als "unbewohnte Gebiete: schneebedeckte, an die 2.000m hohe Berggrate, Ebenen und Moräste" definiert werden. Auch die Reihenfolge der Aufzählung ist zu bemerken: Ebene (normalerweise bewohnbar) tauchen in der am wenigsten auffälligen Stelle auf. Aber wie sind diese von Teleki herausgehobenen Gebiete eigentlich zu betrachten? Sind sie wirklich so menschenleer? Oder ist in dieser Verallgemeinung etwas verborgen? Wenn man weiß, daß, einschließlich Budapest, die Bevölkerungsdichte Rumpfungarns 1920 knapp 86 Einw./qkm betrug, (Ungarn vor und nach dem Krieg) und daß sie erst heute 115 Einw./qkm erreicht hat, ist die Frage berechtigt, warum er eine so hohe Wertstufe gewählt hat. Die Zweifel nehmen zu, wenn man weiß, daß die Bevölkerungsdichte der an Rumänien abgetrennten Gebiete 54.2 Einw./qkm betrug (Lukinich S.199). Fast die Hälfte davon mußte also leer erscheinen. Schon in der Wahl seiner Bevölkerungsdichteuntergrenze traf Teleki eine quasi politische Entscheidung. In den vorwiegend von Rumänen und Slowaken besiedelten Gebieten des historischen Ungarns trat ein lockereres Siedlungsschema hervor, als es in den von deutschen bzw. ungarischen Siedlungen geprägten Gebieten zu finden war. Sollte also der Kartograph eine derart hohe Wertstufe wählen, daß das dünner besiedelte Hochland als leer dargestellt würde, so würde seine Karte zwangsläufig zu Gunsten der Ungarn und Deutschen wirken. Aber wenn Teleki nur die Wertstufe für die Bevölkerungsdichte weiter gesenkt hätte, bis z.B. 50 Einw./qkm, lxii Fischer (a) S.33. hätte er das Problem mit der Darstellung der städtischen Bevölkerung noch weit lange nicht gelöst. Dann hätte die Budapester Bevölkerung 20.000 qmm verlangt. Vielmehr müßte er die städtische Bevölkerung völlig aus der Karte ausheben und separat abbilden, um die ländliche Bevölkerungsdichte richtig darstellen zu können. Bei einem Vergleich der Teleki-Karte mit einer orographischen Karte [Abbildung 58] drängen sich einige Problemgebiete in das Bewußtsein hinein, deren verzerrte Darstellung gerade in Telekis fraglichem (aber mathematisch höchst ordentlichem) Bevölkerungs-dichteindex wurzelt [Abbildung 59]. Das Buch "Rumänische Landkartenfälschungen" verteidigt Telekis Methode gegen Kritik von dem rumänischen Professor Somo_an, indem es vier Regionen beispielshaft näher betrachtet. Gebiete A und B sind im heutigen Rumänien, C und D befinden sich dagegen in Ungarn. In Zone B finden sich mehrere, überwiegend rumänische Dörfer verteilt über der niedrigen (200-500 m) Hügelzunge, die aus den Ausläufer der Südkarpathen herausragt, zusammen. Eine solche Landschaft ist bestimmt nicht mit den tatsächlich menschenleeren, bis auf 2543m um das Szeklerland hinaufragenden Süd- und Ostkarpathen zu vergleichen. Telekis Ansatz verlangt trotzdem eine identische Darstellung. Die ungarische Verteidigung behauptet, daß die Regionen C und D eine höhere Bevölkerungsdichte (42 bzw. 40 Einw.-/qkm) aufweisen, als A und B (24 bzw. 20), aber daß auch hier, in ungarischen Gebieten, Teleki seinem Verfahren treu bleibt und große weiße Flächen darstellt. Das sei ein Beweis dafür, daß das Teleki-Verfahren nicht dazu ausgedacht war, die nicht-ungarischen Nationalitäten zu zersplittern. Sogar die Szekler, die auf rein qualititativen Karten als ein beeindrukend ausgedehnter Block homogener ungarischer Nationalität erscheinen, werden hier zersplittert. Die Natur der Karpathen selbst wurde oben diskutiert. Man sollte trotzdem beachten, daß die südliche Grenze der Teleki-Karte dem Kamm der Südkarpathen folgt, infolgedessen die breiten, am unteren Rande der Karte liegenden, "menschenleere Gebiete" tatsächlich die für eine Besiedlung ungünstigen Hochgebirgs-gebiete, sowie die ziemlich steil nach Norden abfällenden Gebirgsrände sind. Die Karte 60, "Unbewohnte Gebiete Rumäniens", wo "unbewohnt" weniger als 2 Einw./qkm bedeuten soll, stimmt in diesem Punkt im wesentlichen mit Teleki überein, aber es ist lehrreich, daß die Hargita-Gebirge, die mit Gerechtigkeit auf Telekis Karte die drei Szeklergebiete trennen, hier überhaupt nicht dargestellt sind. Sie erreichen bis auf 1800m. Die Karte 60 stammt aus Budapest, vom Jahre 1940. Alles im allem erscheint Telekis Karte als der erste bewußte Versuch, die Problematik der Bevölkerungsdichte wissenschaftlich anzugehen. Teleki und seine Verteidiger behaupten, "daß jeder einzelne Bewohner (der) Gemeinden und verstreuten Gebirgshütten auf der Karte des Grafen Teleki sorgfältig dargestellt wurde, wenngleich nach Maßgabe der technische Notwendigkeit talwärts zusamengezogen. Ein kartographisches Verfahren, das vom Grafen Teleki in allen Teilen der von ihm entworfenen Karte in gleicher Weise angewendet wurde, ohne Rücksicht darauf, welcher Nationalität die Bevölkerung der einzelnen Gebiete angehört" lxiii. Diese Methode ist derart komplex, daß sich die Karte als ganzes sich nicht überprüfen läßt. Man kann nur vermuten, wohin die einzelne Siedlungen versetzt, bzw. ausgedehnt worden sind. Man muß die Karte einfach vertrauen - oder nicht. Hier sei Abbildung 61, das Banat darstellender Ausschnitt auf der originalen Teleki-Karte, erwähnt. Besonders bemerkenswert sind die grüne Quadrate (Kehrseite), die die in der Tat vestreuten slowakischen Siedlungen des Békésgebietes darstellen. Mit der Teleki-Methode war es unmöglich, komplexe Mischgebiete richtig darzustellen. Als nicht nachvollziehbares Dokument verliert die Karte an Gewichtigkeit. E. Rumänische Angriffe gegen die Teleki-Karte Durch die Schwierigkeit angespornt, Telekis Karte voll-zuziehenen, behaupteten einige namhafte rumänischen Professoren, daß Teleki bloß alle Gebirgsgegenden entvölkert und deren Bevölkerung einfach unterschlagen hätte. Professor S. Mehedin_i (den wir von früher kennen) entwarf 1940 eine Karte von der Schweiz [Abbildung 62] "nach der Methode Teleki". Beinahe zwei Drittel des Landes erscheint leer. Er ist aber nicht Telekis Methode gefolgt. lxiii Rumänische Landkartenfälschungen (im Folgenden R.L.), S.8. "Hier sehen wir, was aus der Schweiz entstünde, wenn die Methode des Grafen Teleki angewendet würde, wenn man die ganze Bevölkerung von den Bergen wegnähme und sie auf ein Gebiet unter 800 m Seehöhe zusammendrängte. Auf diese Weise könnten wir ein Spanien erhalten, daß in seiner Mitte fast leer ist, ein Frankreich, das im Zentralmassiv, in den Alpen und im Jura menschenleer ist, ein Deutschland mit großen unbewohnten Gegenden in Tirol, Österreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten, ein Norwegen mit einer Bevölkerung, die nur an der Küste lebt..."lxiv Auch wenn es die Methode Telekis gewesen wäre, einfach die Bergregionen zu entleeren und deren Bevölkerung talwärts zusammenzufassen, wäre die daraus entstandene Verzerrung der Wahrheit nicht so grob, wie in Mehedin_is oberflächlicher und irreführender Arbeit. Aber Teleki war bestrebt, auf seiner Karte die verschiedenen Bevölkerungsdichten des Landes auszugleichen. Die Frage ist berechtigt, ob eine Karte von Norwegen, "mit einer Bevölkerung, die nur an der Küste lebt" eine Verfälschung wäre, oder ob eine andere, der Siedlungsrealität nicht entsprechende, das ganze Land mit Flächenfärbung deckende "ethnographische" Karte, wie z.B. Mehedin_is Karte 89, nicht eine größere, bewußtere Verfälschung darstellt. Tatsächlich wohnt kein Mensch auf dem Matterhorn, dem Großglockner, auf Mont Blanc ... ist es nicht einfach irre, die Hochberge so darzustellen, als wären sie ebenso dicht besiedelt wie Zürich, Klagenfurt oder Lyon? Der Gegensatz zwischen Land- und Stadtbevölkerung kann aber einfach nicht ohne Kompromisse auf derselben Karte dargestellt werden. Wenn man die Stadtbevölkerung über das Land verteilt, dann verliert die Karte allen Anschein, der Siedlungsrealität zu entsprechen. Deshalb sollte bei einer Teleki-Karte die Stadt-bevölkerung am besten mittels eine durchsichtigen Folie dargestellt werden, die man entfernen könnte, um die tatsächliche Verteilung der Landbevölkerung, unabhängig von der Stadtbevölkerung, näher betrachten zu können. Im ungarischen Buch "Rumänische Landkartenfälschungen" lxv er-scheinen Reproduktionen von drei Kartenskizzen von Professor Somo_an (siehe auch oben). Der Rumäne geht davon aus, daß Teleki auf seiner Karte jene Gebirgsgegenden entvölkert hätte, "mit welchen die lxiv lxv Siebenbürgen, Band II, S.766. Bukarest, 1943. Budapest, 1940. rumänischen Gemeinden gefühlsmäßig engverbunden wären..." lxvi. Aber das Ziel der TelekiKarte war nicht... "...derlei Überlieferungen, geschichtliche und sonstige Gesichtspunkte, die Klarheit und Über-sichtlichheit seiner kartographischen Darstellung überflüssigerweise gefährdet hätten" lxvii...abzubilden. Teleki war im Gegenteil bestrebt, rein wissenschaftlich vorzugehen, zugegeben, er hatte ein Verfahren ausgedacht, das zugunsten seines Volkes ausfiel. Um die rumänischen Behauptungen widerzulegen, daß die von Teleki talwärts versammelten Bergbewohner eine beträchtliche Zahl ausmachten, bemerken die ungarischen Kritiker weiter: "Im Raume des von Some_an erwähnten und auf einer Karte [63] dargestellten Kelemengebirges reichen bloß zwei permanente Siedlungen bis zur Höhe von 800-850m, die Dörfer sind im allgemeinen 600-650m hoch gelegen, die größeren sogar nur 500-600m hoch - bloß ein Teil von Toplica (u. Maroshéviz) liegt über 750 m" lxviii. Ferner berufen sie sich auf den französichen Geographen de Martonne, der (1902) behauptet hatte, die Volksdichte der Karpathen beziffere sich "zwischen 500m und 700m mit 40.7, zwischen 700m und 1.000m mit 2, zwischen 1000m und 1500m mit 1 Einw./qkm". Auf der ersten abgebildeten Kartenskizze Dr. Somo_ans [63] (einer absolute Darstellung) hat er Symbole benutzt, um 100 bzw. 1.000 Menschen darzustellen. Er hat auch die Berg- bzw. Jagdhütten abgebildet, die sich in Teleki's unbewohnten Gebieten befinden. Um die unbewohnten Gebiete besser auszuheben, habe ich hier grün schraffierten Flächen so eingetragen, daß kein einziger Symbol für 100 bzw. 1.000 Menschen darauf erscheint. In den Berghütten wohnen, nach "rumänischer Landkartenfälschungen", normalerweise drei bis fünf Hirten. Man sieht also, daß Some_an versucht hat, beträchtliche Flächen seiner Skizze mit Symbolen aufzufüllen, die nur sehr wenige Menschen darstellen. Der Größenunterschied zwischen den verschiedenen und sehr ungenau gezeichneten Symbolen ist äußerst interessant. Das Zeichen für eine Jagdhütte ist größer als das für 100 Einwohner. lxvi lxvii lxviii R.L., S.10. Ibid. Ibid. Die Zeichen für 1.000 Einwohner sind größer, aber nicht sehr viel größer. Sie sind auch von Ort zu Ort unterschiedlich. Im Endeffekt untertreibt Some_an die Stadtbevölkerung ziemlich schamlos. Die drei hervorgehobenen Beispielsquadrate auf der Karte unterstreichen die Kritik. Zone I enthält Symbole für 12.300 Einwohner, Zone II - Symbole für 9.600, Zone III dagegen nur für 60-140 Einwohner. Die entsprechenden Ausschnitte sind auf den Abbildungen 64-66 zum Vergleichen grün umrandet. Der rote Viereck entspricht die Abbildung 67, eine "k. und k." Militärkarte aus dem Jahre 1915 lxix. Zwei andere Skizzen Some_ans [Abbildung 68] zeigen Dörfer, die Teleki angeblich unterschlagen hätte, sowie "Hauptverkehrsstraßen", die Siebenbürgen mit dem Regat verbinden. Die ungarische Kritik beschreibt eine von diesen Straßen als eine Waldindustriebahn. Dem 1889 erschienenen ungarischen Buch "Torda Város és Környéke" von Balázs Orbán legte der Autor eine geographische Karte einiger Qualität bei. Die in Frage gestellte Straße wird hier als "országút" (d.h. Landstraße) dargestellt. Sie verbindet die Städte Buz_u (Walachei) und Întor_ura Buz_ului (ung. Bodzaforduló), deren verwandten Namen auf eine enge Beziehung hinweisen. Es ist fast witzig zu merken, daß die anderen drei von Brassó ausstrahlenden Hauptverkehrsstraßen auf der Karte Orbáns nicht erscheinen. Das Bestehen von allen vier Straßen im Jahre 1913 wird durch Karte 21 bestätigt (Ungarn vor und nach dem Krieg). Von den Dörfern, die Somo_an eingezeichnet, seien drei Jägerhütte, während 31 laut die Ungarn, überhaupt nicht existieren. F. Die ethnographische Karte Károly Kogutowicz' Jetzt kommen wir zu vielleicht der bis Datum besten Karte mit Flächenfärbung über das historische Ungarn. Sie stammt aus dem Jahre 1919 und wurde von Károly Kogutowicz entworfen. Kogutowicz hat zwar oft mit Teleki zusammengearbeitet, aber diese Karte wendet [Abbildung 70] eine völlig andere Methode als die Teleki-Karte an. "Die qualitative, relative Karte ist äußerst komplex und zugleich kartographisch hervorragend gestaltet. In Flächenfarben ist auf Gemeindebasis jeweils diejenige Nationalität abgebildet, die in der betreffenden Gemeinde lxix Aus der Militärkartensammlung von Prof. Márki in Szeged. die Mehrheit besitzt. Je nach Bevölkerungsdichte gibt es in der betreffenden Farbe der Mehrheitsnationalität vier Abstufungen nach folgenden Wertstufen: 0-25, 26-45, 46-65, mehr als 65 Einw./qkm (*). Die Minderheiten in einer Gemeinde werden mit geometrischen Symbolen dargestellt, wobei die Farbe der Symbole in der der betroffenen Minderheit gehalten ist. Zusätzlich richtet sich die deutlich unterscheidbare Form der Symbole nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Minderheit (Wertstufen 101-250, 251-750, 751-1.500, 1.501-3.500, 3.501-7.500, 7.501-15.000 Einwohner) und die unterschiedliche Größe der Symbole nach der Bevölkerungsdichte der Minderheit (Wertstufen wie *, oben). Was zunächst als ein logischer Fehler erscheint, daß nämlich die Größe der Symbole mit wachsender Bevölkerungsdichte ab- und nicht zunimmt, liegt in dem Platzbedarf begründet, der bei Städten oder Gemeinden mit relativ kleiner Fläche, hoher Einwohnerzahl und mehreren Minderheiten entstehen würde, den man bei logischer Gestaltung der Symbole nicht mehr positionsgetreu befriedigen könnte. Die Quantitäten sind für die in Minderheit befindlichen Nationalitäten entsprechend den Wertstufen direkt auszählbar, für die Mehrheitsnationalität dagegen nur nach Ermittlung der Flächengröße und nur entsprechend den Wertstufen ermittelbar". lxx. Der hervorragender Ansatz wird allerdings wiederum durch die Wahl der Farben unterminiert, insofern als die Ungarn rot abgebildet werden und die Deutschen orange, das dem Rot optisch sehr nahe steht. Die Rumänen erhalten ihr gewöhntes Lila. "Der Eindruck eines massigen Volkskörpers wird aber dadurch stark gemildert, daß die Rotfärbung in den Gebieten niedriger Bevölkerungsdichte sehr blaß wird"lxxi Kogutowicz stellt keine unbewohnte Gebiete dar, allerdings wirken die Färbungen für die niedrigste Bevölkerungsdichte so blaß, daß solche Gebiete leer erscheinen. Interessanterweise liegt überhaupt keine Kritik über diese Karte vor. Es lohnt sich, Kogutolxx lxxi Fischer (a) S.34. Ibid. wicz' Karte mit der von Teleki zu vergleichen. Erst dann fällt der große Einfluß der Stadtbevölkerung auf der Teleki-Karte unverkennbar auf. Obwohl Kogutowicz die Wertstufen für die Bevölkerungsdichte so niedrig gehalten hat, merkt man sofort, daß die Flächen mit der höchsten Bevölkerungsdichte nur sehr eingeschränkt sind. Budapest ist ausgesondert, am Rande der Karte abgebildet. G. Die geometrische Karte Bálogh Páls Die Karte Nr. 71 erschien als Beilage im Kartenheft, das "a Népfajok Magyarországon" lxxii begleitete. Bezugsfläche für die Karte ist das "Járás" (Bezirk), eine kleinere Verwaltungseinheit als das Komitat. Jedes Járás wird als ein gleich großer Viereck abgebildet, der aus Hundert kleineren Vierecken besteht. diese werden gemäß der Bevolkerungsverhältnisse - angeblich (es gibt mehrere Ungenauigkeiten) nach der ungarischen Volkszählung von 1880 - eingefärbt. Relativ unbewohnten Berggebiete werden leer gelassen, aber die Karte sagt wirklich nichts aus über die Bevölkerungsdichte, da jedes Járás gleich dargestellt wird. Die Städte werden überhaupt nicht dargestellt, eher sind in die umgebende Landbevölkerung aufgesaugt. So z.B. das Kolozsvári Járás, das hier die Siebenbürgische Hauptstadt Kolozsvár (Klausenburg, Cluj-Napoca) einverleibt. Hier wohnten, nach der ungarischen Volkszählung von 1880, insgesamt 57.157 Menschen. demgegenüber waren im benachbarten Nádasmenti Járás bloß 13.568 Menschen zuhause. Weil die Karte die städtische und ländliche Bevölkerung gleich-setzt, hat diese Karte jedoch bestimmte Vorteile. Man kann die Bevölkerungsanteile der verschiedenen Nationalitäten ganz genau rechnen, bis zu einem Viertel Prozent. Die große, verhältnis-mäßig leere, Landflächen werden nicht pauschal den Rumänen zugerechnet. Die städtische Bevölkerung werden nicht anhand ihrer dichteren Siedlungsstruktur nur lokalisiert dargestellt, sondern werden in ihrer prozentueller Anteil an der Bevolkerung des Bezirks abgebildet. So fallen z.B. die sächsiche Bevolkerung in Süd- und Nordostsiebenbürgen besonders auf, die die Rumänen mittels geänderter Komitatsgrenzen und anderer Darstellungs-methoden später verschwinden lassen wollen würden (siehe oben). lxxii Bálogh Pál, Budapest, 1902. TEIL V Eine Kritik über einige Rumänische Karten der Zwischenkriegsjahren. Wenden wir uns der Abbildung 72 zu. Hier haben wir es mit einem recht interessanten Fall zu tun. Die als Beilage in Rumänische Landkartenfälschungen erschienene Karte soll eine "getreue Kopie" einer Karte "mit allen ihren Fehlern" sein, die (20. Juli 1940) in der rumänische Zeitschrift "Currentul" gedruckt wurde. Diese war "ein gefälschtes Faksimile der Ethnogr. Karte Ungarns aus dem ungarischen geographischen Atlas von M. Kogutowicz 1913". Die Druckqualität ist grauenhaft, was trotzdem zugunsten der Rumänen ausfiel. Die Überlagerung von der Rosafärbung, die den Ungarn zusteht, auf das Blau für die Kroaten, hat von den in Kroatien befindlichen ungarischen Insellagen rumänische Vorpos-ten gemacht, denn die Farbe für die Rumänen ist Lila! Die Ungarn behaupten, daß das Faksimile besonders bezüglich Siebenbürgen gefälscht wurde, und haben ein weiteres Blatt mit den Korrekturen [Abbildung 73] entworfen, um die "Fälschungen" um so besser zur Schau vorzulegen. Dieses Blatt ist als Folie auf einer Fotokopie der rumänischen Karte gelegt worden [Abbildung 74], um der Gestalt der auf der Originalkarte rumänischen bzw. ungarischen Arealen wiederherzustellen. Es fallen vier kleine Gebiete auf, wo die ungarische Kritik überhaupt nicht stimmt. Die ungarische Wissenschaftler beschuldigen den Rumänen mit Fälschungen, aber selbst ihre eigene Kritik ist nicht heil. Es handelt sich hier ganz deutlich um eine einfache Mehrheitskarte - Minderheiten werden garnicht abgebildet. Es wäre also zu erwarten, daß die den einzelnen Nationalitäten gewidmeten Flächenfärbungen der Verteilung der Nationalitätenmehrheiten entspräche. Nehmen wir aber die Karte von Urbanitsch [42], die auf der Volkszählung von 1910 basiert, so bemerken wir, daß weder der rumänische Nachdruck, noch die auf Grund der ungarischen Kritik wiederhergestellte Originalkarte damit übereinstimmt. Als weitere Beispiele hierfür seien die Komitate Maros-Torda, Torda-Aranyos und Kolozs erwähnt. Die Bevölkerungsverhältnisse in Maros-Torda kennen wir von früher [Abbildung 54]. Hier sehen wir aber ein mehrheitlich rumänisches [Abb. 72] und ein über-wiegend ungarisches Komitat [Abb. 75]. Die zwei an der west-lichen Seite angrenzenden Komitaten, außer den Städten Torda und Kolozsvár, weisen erhebliche rumänische Mehrheiten auf (Torda-Aranyos 72.1%, Kolozs 68.1%) lxxiii. Die rumänische Darstellung von Torda-Aranyos ist lxxiii Erdély településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása 1850-1941. Statistik von 1910. trotzdem übermäßig - Torda (71.9% ungarisch) lxxiv erscheint als rumänische Stadt - und die ungarische Ansprüche auf den beiden Komitaten übersteigen bei weitem die Realität. Als genauer Nachdruck der amtliche Karte, die die rumänische Delegation der Pariser Friedenskonferenz vorgelegt hat, befindet sich auch im Buch rumänische Landkartenfälschungen die Abbildung 76. Ihre Genauigkeit wird dadurch bestätigt, daß eine der Karten, die im zweibändigen rumänischen Werk Siebenbürgen lxxv erschien, genau dieselbe ist. Die besonders niedrigen Wertstufen bewirken für das rumänische Volk eine äußerst weitreichende Ausbreitung. Die wissenschaftlich vortäuschende Vielfalt der sieben Wertstufen verliert allerdings schnell an Gewicht, weil die Färbung für die einzelnen Wertstufen derart einheitlich ist, daß Bezirke mit 40-50% Rumänen sich schwer von denen mit absoluter rumänischer Mehrheit unterscheiden lassen. Bezüglich der niedrigen Wertstufen, ist die einzige, die man ohne viel Mühe identifizieren kann, die für unter 1%. Die vier dazwischen liegenden Wertstufen (1-10%, 10-20%, 20-30%, 30-40%) sind fast undifferenzierbar gefärbt. Die Ungarn haben diese Karte einer Untersuchung unterzogen, und auf der Basis deren Ergebnisse zwei neue Karten entworfen. Die erste [Abbildung 77] zeigt die rumänische Karte, wie sie aussehen müßte, wenn sie tatsächlich, wie aufgegeben, auf der ungarischen Volkszählung von 1910 basierte. Die zweite [78] verdeutlicht "die Kreise und Städte ... deren Angaben auf der von den Rumänen herausgegebenen Karte offensichtlich falsch sind". Ich habe die ungarischen Behauptungen gegen die Ergebnisse der ungarischen Volkszählung vom Jahre 1910, wie sie in "Erdély Településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása (1850-1941)" erscheinen, verglichen. Bezüglich der östlichen Komitaten Csík, Udvarhely, Háromszék, Brassó, Nagy-Küküllő, KisKüküllő, sowie Komitat Szilágy, stimmen die ungarische Kritik mit den amtlichen Angaben in jedem Punkt überein. In anderen Worten, die Rumänen haben absichtlich die Darstellung von 13 Bezirken gefälscht. Die den Rumänen gewidmete Fläche bei der Abbildung von den Städten Dés, Szamos-újvár, Marosvásárhely, Dicsőszentmárton, Erzsébetváros, Kézdivásárhely, Sepsiszentgyörgy, Brassó, Szilágysomlyó, Zilah, Nagykároly, Szatmárnémeti, Nagybánya, Felsőbánya und Nagyvárad war auch tatsächlich deutlich übertrieben. Wegen innerlicher Umgestaltung der westlichen Komitaten Szatmár, Bihar, Csanád, Torontál und lxxiv lxxv Ibid. Bukarest, 1943. Temes war eine Überprüfung der dortigen Statistike nicht möglich. Die unvollendete Karte 79 soll die rumänische Bevölkerung der Teleki-Methode unterziehen und die von der Karte herausgehobenen Städte nach ihrer Größe darstellen. Es ist nicht klar, ob die grauen Kreise auf der Karte die um die Städterände lebende Landbevölkerung einfach decken und unterschleifen, oder ob diese Menschen im Ausarbeiten der Kreisenfläche einbezogen werden. Die Karten 80 und 81 sollen keine seriöse Karten sein. Sie dienen nur, um die rumänische Karte zu verspotten. "Auch wenn man dieses Verfahren lediglich auf das Ungartum anwendet, zeigt sich à contrário, wie tendenziös und wie unwissenschaftlich die rumänische Darstellungsweise ist, die einfach auf die kritiklose Eile des Kartenlesers rechnet".lxxvi Bei der Betrachtung der Karte 48 - "Ethnisch-Linguistisches Zentral-Europa" - haben wir schon erwähnt, daß solche Karten schwer herausfindbare Fehler enthalten können. Solche Fehler werden offensichtlicher, wenn ein kleiner Ausschnitt näher betrachtet wird. Die Karte 82 ist ein solcher Ausschnitt. Hier sieht man, daß die rot umrandeten Hargita-Gebirge noch einmal mit rumä-nischer Bevölkerung eingezeichnet sind. Aber wenden wir uns jetzt der nächsten Karte zu. N.P.Comnene, 1940 der rumänische Gesandte am Vatikan, hat 1919 eine Karte mit bemerkenswerten Ähnlichkeiten zur früheren (1916) Karte 82 veröffentlichen lassen. Nur die rote Fläche für die Rumänen ist nach jeder Himmelsrichtung ausgedehnt. Er hat nicht nur die Gebirge pauschal rot gefärbt, sondern auch große Gebiete an und jenseits der Grenzen Rumäniens, die der Realität nicht entsprechen. Die erstaunliche Ausbreitung der Rumänen zwischen Dniester und Dnieper (1), die rumänische Ausbuchtung zwischen Donau und Morava (2), sowie die ausgedehnte Insel rumänischer Nationalität bei Debrecen (3) sind besonders bemerkenswert. Die ungarische Kritik [Abbildung 84] befaßt sich hauptsächlich mit einem Teil des geschrümpften Szecklerlandes. Ein diesem Areal entsprechendes goldenes Viereck ist auf der Karte 40 zu finden. Von diesem erfährt man, daß das Gebiet tatsächlich überwiegend ungarisch aber von drei Berggräte durchzogen ist. Der ungarische Korrigierung nimmt also auch keine Rücksicht auf der Bevöl-kerungsdichte, was in diesem Fall den täuschenden massiven Volkskörper ungarischer Nationalität lxxvi R.L. S.6. auseinanderlösen würde. Hinter Abbildung 83 gibt es zusätzlich eine Karte lxxvii zu finden, die verhältnismäßig neutral sein mag. Sie ist britischer Herkunft und erschien, 1919, im Rahmen einer eingehenden Untersuchung der Nationalitätenfrage im Karpathenbecken. Es sei bemerkt, daß keine der sechs Gebiete, die auf der Comnene-Karte gekennzeichnet sind, erscheinen hier als rumänische. Lediglich gibt es eine ganz kleine Insel westlich von Versecz (d. Werschetz) im Banat. Wenn der Banater Raum an der Karte Nr.39 näher betrachtet wird, so fallen Comnenes Übertreibung noch deutlicher auf. Die Abbildung Nr.85, von "ReLuiK" entnommen, stellt das Grenzgebiet zwischen Nagyvárad und Nagyszatmár nach der rumänische Volkszählung von 1930 dar. Hier, die Grenze entlang, bilden die Ungarn eine absolute Mehrheit lxxviii, werden aber auf der rumänische Karte als eine relativ schwache Minderheit dar-gestellt. Obwohl die neuen rumänischen Komitatsgrenzen (ab 1925) die Nationalminderheiten derart unter die Rumänen verteilte, daß ihr Anteil an der Bevölkerung aller Komitaten möglichst nah den Nationalitätenverhältnisse in ganz Siebenbürgen widerspiegelten, ist es klar, daß diese Karte falsch ist. Hier sei nochmal Appendix F erwähnt, wo wir schon die Folgen der Umänderungen von Bezirksgrenzen im Jahre 1925 gesehen haben. Nagykároly (Carei Mare) Kreis, ein kleiner Ausschnitt, die auf der rumänischen Karte als fast völlig rumänisch erscheint, bewohnte 1910 80.8% Ungarn lxxix. Bis 1930 war diese Verhältnis ziemlich anders geworden, aber das Gebiet blieb mehrheitlich ungarisch. Nach der rumänischen Volkszählung von 1930 lxxx bestand die Bevölkerung von Nagykároly, Kreis und Stadt, aus 55.509 Menschen - davon 28.485 (51.3%) Ungarn, 17.380 (31.3%) Rumänen, 7.511 (13.5%) Deutsche, sowie 2.133 (3.9%) Sonstige. Die ungarische Kritik in ReLuik behauptet, daß sogar das Szeklerland "zum großen Teil in der Farbe der Rumänen gezeichnet" lxxxi wird. Die Karte 86 betrachtet wieder die Oberläufe der Flüße Mieresch und Alt, im Herzen des Szeklerlandes. Die Ungarn werfen der Karte vor, sie bildet fälschlicherweise rumänische Mehrheiten in rein ungarischen Gebieten ab. lxxvii H.M. Govt. Naval Staff Intelligence Division (1919) Siehe Abbildungen 40,42,51,57,71,72,77,88, und Erdély településeinek nemzetségi anyanyelvi) megoszlása (1850- 1941)! lxxix Erdély településeinek .S.109. Mit der Stadt Nagykároly miteinbegriffen beziffert sich die ungarische Bevölkerung sogar auf 86,1%. lxxx Nach Muttersprache. lxxxi ReLuiK, S.32. lxxviii "Es bedarf jedoch keiner eingehenden Prüfung, um festzustellen, daß diese detailliert und genau erscheinende Landkarte vollständig unrichtig ist. So wird z.B: der Bezirk Oklánd im Komitat Udvarhely, in dem die rumänische Statistik vom Jahre 1930 nicht eine einzige Gemeinde mit rumänischer Mehrheit nachweisen konnte, auf der Landkarte trotzdem mit roten Flecken verunstaltet (sic.), die eine erhebliche rumänische Bevölkerung vortäuschen".lxxxii Die rumänische Karte, die von Alfred Stotz hergestellt wurde, basiert auf der rumänische Volkszählung von 1930. Nach dieser Statistik gab es eine rumänische Mehrheit (70.4%) in Gyeryótölgyesi Kreis, der sich im Nordosten des Bezirkes befindet (Siehe Abbildung 76), während in den anderen Kreisen -Felcsíki, Gyergószentmiklosi, Kaszonalcsíki und Szépvízi gab es erhebliche ungarische Mehrheiten lxxxiii. Es ist schwer zu sagen, welche Karte der Wahrheit näher entspricht. Die ungarische Verbesserung - ebenso wie Abbildungen 55b und 84b - will uns sagen, daß, außer in Kreis Gyeryótölgyes, eine rumänische Bevölkerung nur in den zwei kleinen Dörfern um die Quelle der Mieresch zu finden sind. Aber wenn wir auch die Karten Nr 40, 64, und 65 anschauen, sehen wir, daß - nach der Volkszählung von 1910 Gyergövárhegy (2.700 Einw.), im Norden, auch rumänisch war. In der Einleitung zur einer früheren Ausgabe seiner Karte, die auf die Volkszählung von 1910 - als allgemeiner Wegweiser -stützte, erläutert Stotz seine Methodik: "Die ethnographische Karte, die ich dem Publikum anbiete, ist das Ergebnis einer langen, eingehenden Forschung von fast vier jährigem Dauer. Diese Karte in der Originalfassung war nach dem Maßstab 1:200.000 gezeichnet. Ich forschte jede Gemeinde einzeln und färbte ihre Territorium je nach dem zahlenmässigen Verhältnis der verschiedenen Nationalitäten, die dort lxxxii ReLuiK, S.33. 97.7%, 82.5%, 96.6%, 80.0%. Prozentuelle Anteil der Ungarn an der Bevölkerung des ganzen Komitates war 81.7%. lxxxiii vertretet waren. Die gefärbten Flächen auf dieser Karte sind also das Ergebnis der einzelnen Färbungen, die den verschiedenen Gemeinden zustanden". lxxxiv Von dem Vorhergehenden sehen wir, daß die Ungarn die Stotz-Karte mißrepräsentiert haben. Er war bestrebt, die Nationalitäten-verhältnisse abzubilden lxxxv, nicht die - mehrheiten. Wenn wir die Kopie der früheren Karte lxxxvi anschauen, sehen wir, daß Insellage in klarer Weise erkennbar sind, und nicht nur im Szeklerland. Übrigens, die rumänische Flecken um Gyergyószentmiklos (Gheorghieni) sind auf der früheren Karte kleiner, aber sonst sind die zwei Entwürfe ähnlich lxxxvii. Wenden wir wieder an das Grenzgebiet zwischen Nagyvárad (Oradea) und Nagyszátmar (Satul Mare) lxxxviii, so bemerken wir, daß die Stotz- Karte im wesentlichen mit der ungarischen Verbesserung 85b übereinstimmt, die nach der selben Methodik angefertigt wurde. Das schwerste Problem mit dieser Methodik ist aber, daß keine Gemeindegrenzen eingetragen werden. Man kann diese Karten also nicht in Einzelheiten nachvollziehen. Die Flächen, die mit der Farbe einer Nationalität eingenommen sind, stellen das Verhält-nis dieser Nationalität in einer Gemeinde dar, schweigen aber gänzlich über die Bevölkerungsdichte. Wer würde aus der Stotz-Karte folgern, daß in dem Fall von Petrozsény (Pietro_ani), es sich um ein von hohen Bergen eingeklammertes Tal handelt? lxxxix Wer würde ahnen, daß die Fogarascher Alpen und die Szebeni havasak im Wesentlichen unbewohnt sind? xc Manche Städte werden verzeichnet, und weil fast alle als nicht- rumänisch erscheinen, ist es deutlich, daß ihre Einwohner-schaften abgebildet sind. Aber weil dieser Methodik nur die Verhältnisse in den verschie-denen Gemeinden darstellt, steht "dieser städtischen nicht-rumänischen Bevölkerungselement nur einen so großen gefärbten Areal zu, das ihrer Proportion innerhalb der jeweiligen Gemeindegrenzen entspricht. Die Städte werden also als belanglos hingestellt. lxxxiv Die ethnographische Karte Siebenbürgens. Ohne Ort, 1928. Diese Karte ließ sich leider nur sehr schlecht fotokopieren. lxxxv Vergl. die Methodik der Karte 71 und der Teleki-Karte. lxxxvi Zwischen Karten 85 und 86 befindlich. lxxxvii Blatt 2. lxxxviii Blatt 1. lxxxix Vergl. Karten 40 und 57. xc Vergl. Karten 34, 56, 60, 70, 71. Der Titel zur Karte Nr. 87 läutet: "Die Ausbreitung der Rumänen. Karte von Dr N.M. Popp, hergestellt nach Boga, Cvijic, Florinski, Lange, Langhans, Manuila, Nour, Valsan und Weigand und nach amtlichen ungarischen, jugoslawischen, tschecho-slowakischen und rumänischen Angaben". xci "Der Überschrift nach zu schließen, haben wir es hier mit einer wissenschaftlich begründeten, auf amtlichen statistischen Angaben fussenden Nationalitäten-Landkarte zu tun. Der Verfasser ist ein Universitätsprofessor...(und) beruft sich auf ungarische, jugoslawische, tschechoslowakische und rumänische Statistiken, sowie auf mehrere in- und ausländische Landkartenzeichner. Der Leser erwartet am Ende ein getreues und von verschiedenen Seiten kontrolliertes verläßliches Bild von der Ausbreitung des rumänischen Volkselementes zu bekommen".xcii Leider ist der Leser von der Karte völlig enttäuscht. Die Druckqualität ist sehr schlecht und Tintenverschiebungen decken manche nicht-rumänischen Gebieten mit dem Rot, das den Rumänen zusteht. Das Dobrudscha wird bis 80% als Rumänisch verzeichnet, ein Gebiet, wo nur 20% Rumänen waren. Die Landschaft um Temesvár wird von einem Meer von Rumänen umgeben und die sächsischen Siedlungsherden in Nagy-Küküllö und Szeben verschwinden fast gänzlich. In Teil Zwei dieser Arbeit haben wir die Behauptung Mehedinţis geprüft, ob die Theiß irgendeine Art Grenze bilde. Jetzt sehen wir, auf der Karte Nr 88, wie ein anderer rumänischer Autor, Laurian Someşan, versucht hat zu beweisen, daß "...die Theiß und die umfangreichen Überschwemmungs-gebiete mit den ausgedehnten Morasten zusammen eine breite Trennungslinie zwischen den xci xcii G.I. Bratianu: Die Rumänische Frage, Bukarest, 1940. Nach ReLuiK. S. 36-7. Ibd. bewohnbaren biographisch günstigen westsiebenbürgischen Gebieten und Ungarn (bilden)".xciii Er zeigt auf der Karte die von Rumänen bewohnten Territorien auf. Andere Nationalitäten werden überhaupt nicht abgebildet. Auf diesem Ausschnitt sickern rumänische Sprachinseln in das Gebiet um Debrecen xciv, um die der ungarischen Bevölkerung überlassenen weißen Flächen einzuschränken. Tiszántúli Magyarország (Ungarn jenseits der Theiß) wird (nach ReLuiK) grossenteils als Morast und Überschwemmungsgebiet verzeichnet, die für Some_an als biogeographisch ungünstig gelten. Das Territorium um Debrecen ist tatsächlich sehr sparlich besiedelt - auch nach Telekis Verfahren, das die Debrecener Bevölkerung verteilt, erscheinen große leere Landflächen - und Tiszántúli Magyarország leidete besonders an den regelmäßigen Überschwem-mungen xcv. Der Landteil kann trotzdem nicht als unbesiedelt - und bei weitem nicht als rumänisch - gelten xcvi. In der folgenden Tabelle entspricht Spalte (A) Tiszántúli Magyarország xcvii, dessen größter Teil nach Some_an Morast sei, wohingegen Spalte (B) die abgetrennten Komitate Arad, Bihar, Szilágy und Szatmár xcviii veranschaulicht, die er als biogeographisch günstig vorführt. xcix xciii ReLuiK S. 25. Das Vorhandensein von Rumänen im diesem Gebiet (Komitat Hajdu, neben Bihar) wird von den Karten Nr. 40, 42, 56-7, 79 bestätigt, aber von ziemlich geringem Ausmaß. xcv Siehe die Karten 19, wo ein der Karte Nr 88 entsprechender Viereck grün eingetragen ist, und 19a! xcvi Siehe Karte 70! xcvii Es ist schwierig, diese Ziffern mit den Angaben der ungarischen Volkszählung von 1930 Appendix H.ii. - übereinzustimmen. "Tisza bal Partja" plus die Überbleibsel von Arad, Torontál und Csanád Megyek ("Tisza-Maros Szöge") beträgt nur 18.123 qkm. Csongrád, Szabolcs und JászNagykun-Szolnok Komitate (Siehe Karte 8-a.i.!) erstrecken sich außerdem über die beiden Ufer der Theiß. xcviii Man stößt hier auf dieselbe Schwierigkeit wie bei den bei Ungarn gebliebenen Bezirke. Die an Rumänien abgetrennten Teile von Arad (5.666 qkm), Bihar (7.826 qkm), Szilágy (3.815 qkm) und Szatmár (4.342 qkm), sowie die verbundenen Städte mit Munizipialrecht Nagyvárad (48 qkm), Szatmárnémeti (183 qkm) und Arad (112 qkm) betragen lediglich 21.992 qkm. Teile von dem Komitaten Csanád (245 qkm) und Ugocsa (1213 qkm) wurden auch abgetrennt, ihr Dazuzahlen bringt aber 23.450 qkm, nicht 23.148. xcix Ibd. Siehe auch Appendix H.i. bzw. H.ii.! Im Wesentlichen stimmt das ungarische Argument betreffs der Bevölkerungsdichte. xciv Fläche A 25.576 qkm B 23.148 qkm Bevölkerungsdichte 79.2 Einw./qkm 67.9 Einw./qkm Gesmtbvölk.g 1930 2.025.000 1.572.000 Ungarn 1.931.000 (95.4%) 490.000 (31.2%) Rumänen 14.000 (0.7%) 938.000 (59.7%) So sehen wir, daß er die wahre Lage verzerrte c. Nicht nur insofern, als die Rumänen im Gebiet jenseits der Theiß nur eine Zwergminderheit ausmachen ci, sondern auch dadurch, daß er eine beträchtliche ungarische Bevölkerung - nach dieser Kritik, mehr als doppelt so groß als die rumänische Bevölkerung der vier Grenzkomitaten cii - einfach unterschlagen wollte. c Aber die Verzweiflung des Lesers nimmt zu, wenn er versucht, die ungarischen Behaupttungen von der ungarischen Volkszählung genau zu verifizieren! Die Bezirks- bzw.Kreisgrenzen folgen nämlich nicht dem Lauf der Theiß. Hier sei die Abbildung 8a-1 erwähnt, wo die Grenzen der Bezirke, die hier gemeint werden, grün eingetragen worden sind. Die Landsfläche und Bevölkerung der "tiszántúli" Teile der Komitate Csongrád und Jász-Nagykun-Szolnok sind, zum Glück, anhand der Appendizen H.v. und vi., verhältnismäßig leicht zu ermitteln, und die kleineren, der Fluß überschreitenden Teile der Komitate Heves, Borsod und Szabolcs sind nur sparlich besiedelt. Es ist nicht klar, ob die Überbleibsel der Komitate Torontál und Bereg zu "tiszántúli Magyarország" berechnet werden sollen. ci Siehe Appendizes H.iii. und H.iv.! Nach der Volkszählung von 1920 gab es 23.695 Rumänen (Oláh) im ganzen Land - 0.3% der Bevölkerung Rumpf-Ungarns. Bis 1930 war diese Zahl bis 16.221 - 0.2% - abgesunken. cii Nach Appendix H.i. war (1930) die Bevölkerung, nach den selben territorialen Eingliederungen, die in Bemerkungen Nr.98 benutzt wurden, von Tiszántúli Magyarország - d.h. die mit Ungarn gebliebene Teile von "Tisza bal partja" und "Tisza-Maros Szöge" - 1.491.944 Menschen. Die Bevölkerung von ganz Jász-Nagykun-Szolnok betrug 1930 insgesamt 412.509 Menschen, von welcher Zahl allerdings nur die der im Appendix H.v. grün unterstrichenen Kreise und Städte - in Summe 230.613 - jenseits der Theiß leben. Die jenseits der Theiß lebende Bevölkerung von Bezirk Csanád betrug 119.234 Menschen. So erreichen wir das Ergebnis 1.841.791. Nach Appendix H.i. war die Bevölkerung des rumänisch gewordenen Gebietes (vm.) Ar. 330.868 + Bi. 424.020 + Szi. 230.140 + Sza. 251.906 + (tjv.) (Arad) 63.166 + (Nagyvárad) 64.169 + (Szatmárnémeti) 34.892, Zwischensumme 1.399.161. Die Einwohnerzahl der abgetrennten Gebiete Bei Abbildung 89 treffen wir für das letzte Mal auf die Arbeit von S. Mehedin_i. Hier haben wir es mit einer einfachen Ausbreitungskarte zu tun ciii. Mehedin_is Fälschungen sind offensichtlich und brauchen keine eingehende Untersuchung. So z.B. im Süd-Dobrudscha finden wir einen breiten Streifen rumänischer Nationalität, der zugleich die Staatsgrenze definiert. Die Grenze gegenüber Debrecen, sowie im Banater Raum, wurde nach dem selben Verfahren eingezeichnet. Manuilas Landkarte, (Abbildung 90) zeigt die Minderheiten beiderseits der rumänischen Grenzen. Er ist die im Herzen Rumäniens lebenden Minderheiten absichtlich übergangen und hat sogar die Stellen an der rumänische Seite der Grenze, wo die größten Minderheiten wohnen, leer gelassen. Das heißt, er ließ sie als 100% rumänische erscheinen. Vier Gebiete werden auf Abbildung 91 beispielshaft näher betrachtet. Bei der letzten ethnographischen Landkarte dieser Sammlung handelt es sich nicht um eine original rumänische Landkarte. Die hervorragende ungarische Karte von Bátky, Kogutowicz und Teleki civ wurde durch den Angaben der rumänischen Volkszählung vom Jahre 1930 ergänzt, wobei die Farben der Originalkarte getauscht wurden. Jetzt erhielten die Rumänen Rot, die Ungarn Lila. Obwohl der Umtausch innerhalb Siebenbürgens einwandfrei durchgeführt wurde, war die Ausarbeitung des Regater Teils schwach. Nur Rumänen wurden dargestellt. "Auf dieser Weise unterschlug (der Verfasser) nicht weniger als 833.000 Personen andrer (sic) Natio-nalität. So viele Ungarn, Deutsche, Bulgaren, Ukrainer, Türken, Juden usw. weisen nämlich die Listen der rumänischen Volkszählung vom Jahre 1930 auf diesem Gebiete auf."cv Aber die rumänische Fälschungen gehen darüber hinaus. Auch die rumänische Bevölkerung ist wesentlich heruntergespielt. Die Karte verzeichnet z.B. in den Komitaten Gorj und Bacau 65.500 bzw. 117.600 Rumänen, wo, der Statistik von 1930 nach, 206.000 bzw. 231.000 der zwei Komitate Ugocsa und Csanád betrug 91.755 bzw. 23.326 Menschen. Das erbringt also eine Gesamteinwohnerzahl von 1.514.242. ciii Wie z.B. Abbildungen 43 und 44. civ Karte 41, 64. cv ReLuiK, S.39. Rumänen abgebildet werden müßten. Den ungarischen Kritikern wirkt das besonders finster: "Anscheinend hat der Verfasser der Landkarte hier das Bild zu Ungunsten der Rumänen verfälscht. Aber nur anscheinend. Dadurch, daß er nur ein Drittel der jenseits des Karpathenbogens lebenden zahlreichen rumänischen Einwohnerschaft unterschlägt, will der Verfasser im dem Leser den Eindruck erwecken, daß Siebenbürgen viel dichter mit Rumänen bevölkert sei, als die Walachei und die Moldau, das heißt, daß der Schwerpunkt der rumänischen Niederlassung in Sieben-bürgen liege und nicht im Regat. Hiedurch (sic.) will er das starke völkische Argument erbringen, daß Siebenbürgen zu Rumänien gehören muß".cvi cvi ReLuiK, S.39. TEIL VI Schlußfolgerungen Die geschichtliche Gegenüberstellung zwischen Ungarn und Rumänien selbst ist so verwickelt und so bitter, Ungarn und Rumäne anscheinend so unversöhnlich in der Frage von Siebenbürgen, daß es kein Wunder nimmt, wenn die beiden Nationen immer wieder in die Haare geraten. Es versteht sich von selbst, daß ein solches Studium wie das Vorangehende viel mehr Fragen stellt, als Antworte anbietet, da sich bisher keine der verschiedenen Theorien über die Herkunft der Rumänen durch die Archäologie beweisen ließ. Auch das Vordringen der Ungarn, nach der pannonischen Landnahme, in Siebenbürgen hinein, ist unklar, und nach der Theorie von der "zweiten Landnahme" (Gyula László) sind die Ungarn sogar auf "proto-Ungarn", die Nachfolger der Awaren, in Siebenbürgen angetroffen (ein Ereignis, das die ungarische Ansprüche auf das Land verstärken soll). Es entstand in den Seelen der beiden Nationen quasi eine Mythologie, die pflegte, in den an uns überlieferten Bruchstücken von dem Spiegel der Geschichte, für die eigene Nation einen Werdegang eigentümlicher Brillanz und Eleganz zu erspähen. Die andere Nation, deren Lob eine Beleidigung für die eigene darstellt, wurde erbarmungslos beschimpft cvii. Diese Interpretationen -reine Wiederspiegelungen des Historikers eigenen Fantasie -werden selbstverständlich völlig unverständlich, fast häretisch, wenn man denselben Beweis von dem Gesichtspunkt des anderen betrachtet. Eine schon existierendes, gegenseitiges Vorurteil gegenüber das andere Volk wird immer noch durch Ein- und Ausbildung verstärkt. Manche Ungarn fühlen sich den Rumänen einfach überlegen, Rumänen haben einen entsprechenden, bitteren Inferioritätskomplex, den sie allzuoft in wütender Zerschlagung der Denkmäler anderer Nationalitäten ausdrücken. Allein die Tatsache, daß die Städte Siebenbürgens und des Banats überwiegend ungarisch oder deutsch geprägt sind - oder wenigstens waren - bedeutet aber lange nicht, daß die Rumänen der ländlichen Gebieten weniger wert waren. Sie waren halt nur anders. Die Fehler des Trianon-Friedens werden auch Heute in jeder Ecke Ungarns ausgerufen, auch wenn heutzutage fast als eine Art traditionelle Stammesgesänge. Große Wandkarten des einstigen geschichtlichen Ungarn hängen noch in einigen ungarischen Schulen. Sollte man beklagen, daß, z.B. um zwischen Pécs und Szeged zu reisen, man über Budapest fahren muß, so wird die Entfernung von Ungarns Randeisenbahnen 1920 immer erwähnt. Aber Igazságot Magyarországnak! S.55-6, Stotz S.3-7, ReLuiK S.44, Mehedinţi (Siebenbürgen) S.770-3, Manuila (Siebenbürgen) S.730, Lehrer, 11., 12. 13. Kapitel etc. cvii heutzutage, während sich die Krise in den umgebenden Donauländer immer drohender zeichnet, verbreitet sich das Glauben, daß Ungarn anhand Trianon vielleicht auch etwas gewonnen hätte -innerliche Sicherheit. Der Trianon-Frieden war trotzdem zu hart. Ungarns neue Grenzen folgten nicht einmal etwa den zwar schwer zu definierenden Volksgrenzen, besonders gegen die Slowakei, wo wirtschaftliche Faktoren eine große Rolle zu spielen hatten. Die Stadt Szabadka (s-c. Subotica) und ihre damals überwältigend ungarische Umgebung (Siehe Karten 38, 61 und 70!) wurde an das neue Königreich der Serben Kroaten und Slowenen angegliedert. Aber in den neulich an Großrumänien angegliederten Territorien lebten cviii 1.661.967 Ungarn. Von diesen lebten lediglich 502.030 cix im den drei Bezirken des Szeklerlandes plus Maros-Torda. Die meisten Ungarn, die in den abgetrennten Gebieten lebten, waren in einen ziemlich engen Streifen gegen die neue ungarische Grenze zu finden, und Lehrers Behauptung, daß ... "in den (an Arad und an der Grenze gelegenen) Dörfern die Prozentzahl von Rumänen überwältigend (war)"cx ... ist völlig irreführend, insofern als die zwei Dörfer, die er beispielshaft hervorhebt, nicht dort liegen, wo er andeutet. Erstens, Radna liegt direkt an Lippa/Lipova, etwa 20 km östlich von Arad. Zweitens, Sebis liegt zwischen den Zarándi und Béli Gebirge, nördlich von Arad und etwa 65 km von der Grenze entfernt. Schon die statistischen Angaben, die ethnographischen Landkarten zugrunde liegen, leiden unter einer Ausrichtung, deren Quelle in der Subjektivität der Fragestellung oder in der Neigung des Beamten oder Polizisten, der die Anmeldungen dokumentierte, zu finden ist, und deren Untersuchung weit über diese knappe Arbeit hinausgeht. Anhand Abänderungen der Verwaltungsgrenzen in den abgetrennten Gebieten, und der Wahl unterschiedlicher Rechnungs-bases (ungarische Statistike benutzten die Muttersprache, rumänische andrerteils die subjektivere ethnische Abstammung), lassen sich ungarische und rumänische Volkszählungen auch nicht ohne weiteres miteinander vergleichen. cviii cix cx Appendix C.iii. Volkszählung von 1910. Ibd. S.183 Die ethnographische Kartographie selbst hat sich dementsprechend als enttäuschend abstrakt, nebulös und subjektiv enthüllt. Keine der vielen Karten, die wir bisher untersucht haben, "deckt sich restlos mit der Wahrheit"cxi. Manche davon stellen ehrliche Versuche dar, die recht komplizierten Nationalitätenverhältnisse im Karpathenbecken zu verzeichnen. Unter denen sind in erster Reihe die Karten von Mazere (Abb. 32-3) und Bálogh (Abb. 34-7, sowie 71) zu erwähnen. Die Kartenzeichner derer gelten für die ersten, die ein brauchbares wissenschaftliches Verfahren entwicklten. Von den späteren, am objektivesten gestalteten Karten müssen zweifellos die zwei Karten von Hans Schwalm (Abb.38-9), die Verwaltungskarte des ungarischen Staates (Abb. 40) und besonders die hervorragende Karte (Abb. 41) von Kogutowicz, Teleki und Báthy hervorgehoben werden, deren einzige Kritik in der Wahl der Farben liegt. Die Teleki-Karte selbst (Abb 56-7), sowie die von Kogutowicz (Abb. 71) stellen den Höhepunkt der Gattung der Flächenkolorit-Karten dar, eine Art, die allerdings schon in "ReLuiK" cxii für veraltet erachtet war. Unter den anderen Karten, die nach der Flächenkolorit-Methode angefertigt wurden, gibt es nur wenige, die man für wissenschaftlich halten konnte. Das einzige Beispiel einer guten rumänischen Karte dieser Gattung - die von Stotz - ist dadurch unterminiert, daß der Autor keine Gemeindegrenzen eingetragen hat, ein auch die Teleki-Karte entkräftendes Fehlen. Nach den zwei ungarischen Büchern "ReLuiK" und "RL", waren aber "...die (rumänischen) Fehler ... nicht vereinzelte Fälle, nicht Zufälle, nicht Irrtümer, sondern systematische, auf allen rumänischen Landkarten zielbewußt angewandte Versuche, den Betrachter, Leser irrezuführen"cxiii. Zwar sind die irreführenderen und technisch schlechteren Karten in Band II fast alle rumänischer Herkunft - veraltete, mangelnde Technik, sowie eine Tendenz, auch auf amtlichen Karten, die Ausbreitung und das Verhältnis der Rumänen innerhalb und außerhalb Rumäniens zu übertreiben, sind regelmäßig bei solchen Karten anzutreffen. Manchmal sind die Verzerrungen bei den rumänischen Karten (siehe Abbildungen cxi cxii cxiii Teleki, nach ReLuiK. S.36. ReLuiK S.44 45,46,53,55,72,76, 83,89,90-1,92!) sogar beinahe skandalös. Aber auch bei den besten ungarischen Karten bemerkt man Züge, die die Siedlungs-realität verzerren. Ob von der auch heute in Ungarn verehrte Teleki-Karte die Rede ist, oder von den Korrekturen (z.B. Abb. 74, 84, 86), die in "RL" und "ReLuiK" erschienen, bemerkt man oft eine Tendenz bei den Ungarn, eine Darstellungsmethode zu wählen, die, gleichviel wie sie wissenschaftlich angewendet wurde, zwangsläufig die der ungarischen Nationalität gewidmete Fläche auf der Karte ausdehnen würde. Letzten Endes kann man sagen, daß auch die Ungarn die Realität misräpresentiert haben, aber daß sie dabei raffinierter waren, als ihre balkanischen Nachbarn. In den ausgehenden dreißiger Jahren waren die beiden Länder zunehmend unter den Einfluß Nazideutschlands geraten. Rumänien, dessen Ölquellen und lange Grenze zur UdSSR ihre Wichtigkeit für Berlin betonte, wurde zuerst von den Deutschen besetzt. Ungarn aber, anhand einer unbedeutsamen Bevölkerung, geographischer Nähe und ihrer Fehde mit der Slowakei, mit Rumänien und Serbien, stellte für Deutschland kein Gefahr. Sie blieb also bis 1944 ohne deutsche Besatzungstruppen, und es wurde dementsprechend den Wissenschaften noch einige Zeit gegönnt, bevor sie auch hier auf dem Altar der politischen Zweckdienlichkeit geopfert werden mußten. Das Thema der ungarisch-rumänischen Gegenüberstellung ist reich und vielseitig. Die lange, nebulöse Geschichte, gegenseitige Anschuldigungen und Mißvertrauen gegen die Geschichtsschreibung der andere Nation, Forschungsquellen, die - früher in den beiden Ländern, heute mehr in Rumänien - an gebilligten Autoren begrenzt sind, sowie die Eiterbeule an ungarisch-rumänischen Beziehungen - das Schicksal der ungarischen Minderheit in Rumänien - schließen sich immer noch zu einem Konflikt zusammen, das, an Komplexität und Bitterkeit, vielleicht in der ganzen Welt nicht seinesgleichen hat. APPENDIZES A. Rumanian, Hungarian and German Geographic and Historic Place Names in Transylvania. (Rumänische, ungarische und deutsche geographische und historische Ortsnamen in Siebenbürgen): Borsodi (1988). B. Adatsorok a közép-európai nemzetiségek történetéhez. (Angaben zur Geschichte der Nationalitäten Mitteleuropas): Historia, (1991). C. i. A jogi népesség nemzetiség szerint, vármegyénként és törvényhatósági jogú városonként, 1850. 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A népesség anyanyelv szerint, vármegyénként és törvényhatósági jogú városonként, a román népszámlálás alapján, 1930. (Die Bevölkerung nach Muttersprache, nach Komitaten und Städten mit Munizipalrecht, auf die Dateien der rumänischen Volkszählung von 1930 basiert: Erdély településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása 1850-1941. (1990). v: Les minorités ethniques en Europe Centrale et Balkanique (Paris, 1946). C. v. Répartition de la population de la pays intracarpathique. Einteilung der Bevölkerung des Karpathenbogens. (Nach der rumänischen Volkszählung von 1930). C. vi. A népesség anyanyelv szerint, vármegyénként és törvényhatósági jogú városonként, a magyar népszámlálás alapján, 1941. (Die Bevölkerung nach Muttersprache, nach Komitaten und Städten mit Munizipalrecht, auf die Dateien der ungarischen Volkszählung von 1941 basiert): Erdély településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása 1850-1941. (1990). v: Les minorités ethniques en Europe Centrale et Balkanique (Paris, 1946). C. vii. A népesség nemzetiség szerint, vármegyénként és törvényhatósági jogú városonként, a román népszámlálás alapján, 1941. (Die Bevölkerung nach ethnischer Abstammung, nach Komitaten und Städten mit Munizipalrecht, auf die Dateien der rumänischen Volkszählung von 1941 basiert): Erdély településeinek nemzetiségi (anyanyelvi) megoszlása 1850-1941. (1990). v: Les minorités ethniques en Europe Centrale et Balkanique (Paris, 1946). D. Az átrendeződött Kelet-Közép-Európa államai és a bennük élő nemzeti-nyelvi kisebbségek. (Die Staaten des umgeordneten Ost-Mitteleuropas und die dort wohnenden National- bzw. Sprachminderheiten): Galantai, (1989). E. Nemzeti kisebbségek az átrendeződött Kelet-Közép-Európában és megoszlásuk az egyes országok között. (Nationalminderheiten in umgeordnetem Ost-Mitteleuropa und ihre Verteilung unter den einzelnen Staten): Galantai, (1989). F. A megyehatárok módosítása 1925-ben Észak-Nyugat-Erdélyben. 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Dr. Artur Maurer für Unterricht in Rumänisch. Norbert Behnke, Suzanne Pröve und natürlich besonders Sabine Hampe. An der Kossuth Lájos Tudományegyetem, Debrecen, Dr. János Mazsu (Törtenelmi Intézet) und Zoltán Gáz (Számo Központ). An der Statistikai Hivatal Könyvtár, Budapest, Kálmán Szász. An der József Attila Tudományegyetem, Szeged, Dr. Károly Kókas und Dr. István Monok, sowie Sándor Loczk. Die Arbeitskräfte an der Széchenyi Nemzeti Könyvtár, Budapest. Die Arbeitskräfte an der Országgyülési Könyvtár im Parlament, Budapest. An der Universität Pécs, Dr. Mariann Nagy. An der Universität von East Anglia, Dr. Gordon Turner, Dr. Peter Lambert und Dr. Jim Simpson. Außerdem Bente Valstad, Zoltán Kovács, Anikó Rónai, Dorothea Dorottya, Edit Kocsárdi, und meine Eltern.