Rede von Margot Kässmann - Reformierte Kirche Kanton Zürich

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Referat
von
Margot
Kässmann,
Botschafterin
des
Reformationsjubiläums für die EKD, an der Synode vom 27.
November 2012
Margot Kässmann ist seit April 2012 Botschafterin für das
Reformationsjubiläum für die EKD. Sie möchte die Kirchensynode in
sieben Punkten mitnehmen auf einen Weg des Nachdenkens, was 2017
eigentlich gefeiert wird. Sie spricht dabei aus deutscher Perspektive:
«1. Die Vielfalt: 1617 konfessionelle Selbstvergewisserung – es war
richtig. 1717 mutierte Luther zum frommen Mann des Pietismus oder für
manche auch zum Frühaufklärer der Kirche. 1817 eine religiös-nationale
Feier zum Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig. Luther wird zum
deutschen Nationalhelden. Der 400. Geburtstag 1883 liess ihn plötzlich
zum Gründungsvater des deutschen Reiches avancieren. 1917 wurde er mit
Hindenburg gemeinsam zum Retter in Zeiten grosser Not. 1933 mutierte
Luther zum 'gottgesandten Führer', dem ein noch grösserer 'Führer' folgen
sollte. 1946, 400 Jahre nach seinem Tod, wurde Luther zum Tröster der
Deutschen in Zeiten, in denen Trost notwendig war. Das einzige Jubiläum,
das ich je erlebt habe, war 1983. Es war zum Teil nur mit Humor zu
betrachten, denn plötzlich wurde Luther, der Fürstenknecht, in der DDR
zum Vertreter einer frühbürgerlichen Revolution. Ein solcher Rückblick
muss sensibel dafür machen, dass Reformationsjubiläen auch heikle
historische Punkte haben. Wie werden Generationen nach uns urteilen, was
wir 2017 gefeiert haben? Werden sie vielleicht sagen: Die Protestanten
wollten endlich einmal Profil gewinnen auf Kosten aller anderen? Wird es
heissen: Es wurde versucht, Öffentlichkeit zu gewinnen für den Glauben
oder, hier wurde sich kritisch und gestaltend – protestantisch also – mit
dem eigenen Erbe auseinandergesetzt und die Frage nach der Zukunft
gestellt? Persönlich bin ich überzeugt, dass es keinen Kult um Luther
geben wird, wie manche befürchten. Die Lutheraner sind souverän genug,
die Schattenseiten ihres grossen Vorbildes auch zu sehen. Für das
Themenjahr 'Reformation und Toleranz' ist gerade das Heft 'Die Schatten
der Reformation' erschienen. Zudem ist offensichtlich, dass Reformation
eine Bewegung war, die Jahrzehnte umfasste. 1517 ist ein Symboldatum,
auch in Deutschland. Es ist ein Angebot zum Dialog. Die Reformation
wurde von vielen Menschen betrieben, Martin Luther ist 'die' Symbolfigur,
in Deutschland jedenfalls.
Fazit: Es wird darum gehen, den kritischen Rückblick zu wagen und
Reformation als Gesamtgeschehen wahrzunehmen.
2. Die Ökumene: Es ist das erste Jubiläum, das wir nach 100 Jahren
ökumenischer Bewegung feiern. Das betrifft den römischen Katholizismus.
Wenn wir sagen: Wir sind Erben der alten Kirche, heisst das, es geht um
eine gemeinsame Geschichte. Wir sind keine neue Kirche des 16.
Jahrhunderts. Deshalb möchte ich das Jubiläum nicht als Teil der
Abgrenzung sehen. Luther wollte die eigene Kirche reformieren – Zwingli
genauso – und nicht spalten. Ein abgrenzendes Reformationsjubiläum wäre
nicht sinnvoll. Der römisch-katholische Weihbischof Jaschke aus Hamburg
hat kürzlich erklärt, die 95 Thesen könnte er als Katholik heute prompt
unterschreiben. Das ist doch ein Ausgangspunkt für Gespräche. 1999
erklärte der Lutherischen Weltbund der Römisch-katholischen Kirche in
Augsburg, so, wie beide Kirchen heute ihre Lehren formulierten, würden
sie von den Verwerfungen des 16. Jahrhunderts nicht getroffen. Das muss
doch etwas heissen, wenn diese Lehrbegriffe, um die damals gerungen
wurde, heute nicht sehr im Vordergrund stehen. Damals war der
Durchbruch anscheinend nahe und auch ich hatte gehofft, es werde
hinsichtlich des Kirchenverständnisses, des Amtsverständnisses, der
Abendmahlsgemeinschaft weitergehen. Da muss man sagen: 2000 kam
Dominus Jesus und alle wurden wieder etwas sachlicher, weil sie gesehen
haben: So schnell geht es nicht. Gerade kürzlich erging in Deutschland ein
Aufruf katholischer Laien zu diesem Thema. Auch da ist durchaus
Bewegung und ein Wunsch nach mehr Ökumene zu sehen, auch wenn wir
das nicht gerade beim Vatikan ablesen können. Es geht auch um die
weltweite Ökumene, die als Bewegung seit 1910 existiert. 1948 wurde sie
mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Lutherischen Weltbund und
dem Reformierten Weltbund institutionalisiert. Zu fragen ist: Wie ist die
Verbindung mit den Kirchen in aller Welt? Welchen Beitrag leisten die
evangelischen in der globalisierten Welt? Was heisst das Jubiläum
eigentlich in Südafrika, in Brasilien, in Tansania? Morgen werden
Auslandbischof Schindehütte und ich in Genf mit dem Ökumenischen Rat
der Kirchen sowie mit dem Lutherischen Weltbund und dem Reformierten
Weltbund sprechen, um das zu beraten.
Fazit: 2017 wird ein Reformationsjubliläum mit ökumenischer Dimension
sein müssen.
3. Dialog der Religionen: 2017 ist das erste Reformationsjubiläum oder
Jubiläum des Thesenanschlags in Deutschland nach dem Holocaust. Wie
gehen wir mit dem Erbe Luthers um in dieser Beziehung? Was bedeutet es,
von seiner Abgrenzung gegenüber anderen zu lesen in einer Zeit, in der wir
um den Dialog der Religionen ringen? Das Heft 'Schatten der Reformation'
arbeitet das gut auf. Auch das Buch von Thomas Kaufmann 'Geschichte
der Reformation' zeigt, wie das Verhältnis zum Judentum in jener Zeit war.
Es geht aber auch um einen kritischen Blick, um Luthers Abgrenzung von
den sozialen Bewegungen der Bauern, um Thomas Müntzers
Auseinandersetzung am Ende und es gilt, einen Blick auf die TäuferBewegung, die heutigen Mennoniten, zu werfen und zu fragen: Wie
können wir uns versöhnen? Immerhin hat der Lutherische Weltbund 2010
einen Bussgottesdienst abgehalten. Mir scheint es wichtig, dass das
Jubiläum einen Akzent setzt: Nach 60 Jahren jüdisch-christlichem Dialog
in Deutschland jedenfalls können wir sehen, dass die Kirche der
Reformation fähig ist, sich zu reformieren. Die Reformatoren haben uns
das selber mit auf den Weg gegeben. Wir müssen mit dem Judentum im
Dialog sein und die EKD sagt heute: Wer Juden angreift, greift uns an. Das
ist ein gewichtiger Lernprozess. Das gilt auch für Muslime. Wir leben
heute gemeinsam in einem Land. Mehr als 4 Millionen Muslime leben in
Deutschland. Gleichzeitig wissen wir, dass Christen in vielen Ländern der
Erde verfolgt sind. Wir brauchen einen Dialog der Religionen, und das
Jubiläum muss zeigen, dass die Kirche da auf dem Weg ist.
Fazit: Zum Reformationsjubiläum muss der Dialog der Religionen sich als
Anliegen des Protestantismus erweisen.
4. Die Frauen: Es ist das erste Jubiläum, bei dem die grosse Mehrheit der
evangelischen Kirchen in der Welt Frauen im ordinierten Amt und auch als
Bischöfinnen akzeptiert. Die Reformation und die Frauen sind ein
besonderes Thema, das wir in diesem Jahrhundert aufgreifen können.
Beispielsweise ist die Hebammen-Ordnung der Reformationszeit, die in
den Gemeinden entstanden ist, ein Zeichen dafür. Für Luther wurde immer
klarer, dass die Taufe das zentrale Ereignis ist. Hier sagt Gott den
Menschen Gnade, Liebe, Zuwendung, Lebenssinn zu. Wenn er in grosse
Krisen geriet, sagte er immer: 'Baptizatus sum' – ich bin getauft. Und jeder,
sagt er, der aus der Taufe gekrochen ist, ist Priester, Bischof, Papst. Als der
jetzige Papst gewählt wurde, hatte die Bild-Zeitung in Deutschland ein
grosses Plakat gehängt mit der Überschrift: Wir sind Papst. Und ich habe
gedacht: Das ist lutherische Theologie – wir sind Papst, in der Tat, ganz
klar. Von daher hat Luther auch Respekt den Frauen gegenüber entwickelt.
Sie sind getauft und stehen damit auf gleicher Stufe. Das war zu seiner Zeit
eine ungeheuerliche Provokation. Frauen galten als unrein, wenn sie nicht
Jungfrauen waren, der Hexenwahn grassierte und Luther hat sich da nicht
entschieden distanziert, das müssen wir auch sagen. Erst nach langen
Debatten wurde Frauen im Mittelalter eine unsterbliche Seele zugestanden.
Dieser theologische Durchbruch des 'Wir sind gleich' war eine
theologische und gesellschaftliche Revolution. Es dauerte dann noch 400
Jahre, bis die Kirchen der Reformation angefangen haben, dies in der
Ordination umzusetzen; man braucht eben manchmal etwas mehr Zeit. Bis
dahin galt zölibatäres Leben als ein vor Gott angesehener, gerader Weg
zum Himmel. Für viele Reformatoren aber war der Schritt in die Ehe ein
Signal, dass auch das Leben in der Familie, mit Sexualität, mit Kindern
von Gott gesegnetes Leben ist. Die öffentliche Heirat von bisher zölibatär
lebenden Priestern und Mönchen und Nonnen war ein theologisches
Signal. Die Theologin Ute Gause hat erklärt, es sei geradezu eine
Zeichenhandlung gewesen, mit der etwas für die Reformation Elementares
deutlich werden sollte: 'Die Weltzuwendung und demonstrative
Sinnlichkeit des neuen Glauben.' Luther sagte einmal: 'Nun sage mir:
Wenn ein Mann herginge und wüsche die Windeln oder täte sonst am Kind
ein verachtet Werk, und jedermann spottete seiner und hielte ihn für einen
Maulaffen und Frauenmann, obwohl er's doch in solcher oben gesagten
Meinung und christlichem Glauben täte. Lieber sage, wer spottet hier des
andern amfeinsten? Gott lacht mit allen Engeln und Kreaturen, nicht weil
er die Windeln wäscht, sondern weil er's im Glauben tut. Jener Spötter
aber, die nur das Werk sehen und den Glauben nicht sehen, spottet Gott
mit aller Kreatur als der grössten Narren auf Erden, ja sie spotten nur ihrer
selbst und sind des Teufels Maulaffen mit ihrer Klugheit.' Das heisst, es
kommt nicht auf das Geschwätz der Leute an, es kommt darauf an, dass ich
weiss, wer ich bin, was ich glaube, und mein Leben, wo immer ich stehe,
in Gottvertrauen lebe. Es ist Teil der Schöpfung, Kinder grosszuziehen, es
ist Teil der Existenz von Mann und Frau. Oder: An der Art, wie beide im
Vollzug täglicher Aufgaben miteinander umgehen, kann sich zeigen, was
wir glauben, wie wir bekennen.
Fazit: Am Jubiläum 2017 wird deutlich: Kennzeichen der Evangelischen
ist es, dass Frauen aus theologischer Überzeugung und nicht aus
Anpassung an den Zeitgeist alle Ämter in unseren Kirchen wahrnehmen
können.
5. Spaltung und Versöhnung: Das Reformationsjubiläum 2017 ist das
erste nach der Leuenberger Konkordie. Die reformatorische Bewegung hat
sich tragischerweise selbst gespalten und immer wieder gab es
Abspaltungen in den protestantischen Kirchen. Jüngst die Lutherische
Kirche in den USA über die Frage der Homosexualität. In Europa gab es
mit der Leuenberger Konkordie ein starkes Signal, wie Spaltung auch
wieder überwunden werden kann. Trotz aller Differenzen können sich
Lutheraner und reformierte Unierte heute als Kirchen anerkennen, die
Ämter anerkennen, miteinander Abendmahl feiern. Diese Gemeinschaft –
Bekenntnis verschiedener Kirchen – wird von aussen oft als minimale
Ökumene bezeichnet. Wir können aber selbstbewusst sagen: Es ist ein mit
Leben gefülltes Modell, Spaltung zu überwinden. Wir können verschieden
sein, doch das muss nicht trennen. Ich denke, Lutheraner und Reformierte
können miteinander feiern und ich freue mich, dass wir das tun werden,
beispielsweise am Symposium im kommenden Jahr hier in Zürich. Fazit:
Das Reformationsjubiläum kann die Leuenberger Konkordie als gelebtes
Modell, Spaltung auch wieder zu überwinden, im ökumenischen Dialog
hervorheben.
6. Bildung: Das Reformationsjubiläum 2017 ist das erste, das in einer Zeit
gefeiert wird, in der die historisch-kritische Methode der Bibelexegese
weitgehend anerkannt ist. Luther ging es, die Vorstellung des Mittelalters
an diesem Punkt hinter sich lassend darum, dass jeder Mann und jede Frau
selbstständig den eigenen Glauben bekennen kann und versteht, was er
oder sie glaubt. Mündiger Glaube, das war ihm wichtig und Voraussetzung
war, dass die Menschen selbst die Bibel lesen konnten. Deshalb hat er die
Bibel in die deutsche Sprache übersetzt, deshalb hat er dazu aufgerufen,
dass die Fürsten Schulen gründen, Volksschulen für jeden Jungen, jedes
Mädchen, gleich welcher sozialer Herkunft. Es ging ihm um
Bildungsgerechtigkeit, Bildungsteilhabe. Luther wollte einen gebildeten
Glauben, keinen Glauben aus Konvention, weil man halt so glaubt, und
auch nicht aus spiritueller Erfahrung allein, sondern aus positiver,
selbstbewusster Bejahung der frohen Botschaft. Glauben als gebildeten
Glauben, das war auch in seiner Biographie begründet: Er selbst hat
gerungen und er wollte, dass Menschen selbst ringen um ihren Glauben.
Darum die Volksschule, dieses zu ermöglichen. Bibellesen, die Bibel
wahrnehmen – in der Schweiz ist das vielleicht alles viel besser, aber in
Deutschland haben die Leute alle eine Bibel im Schrank, aber keiner liest
sie mehr. Die Frage, wie wir wieder Lust auf Bibel machen können finde
ich ganz entscheidend. Die reformatorischen Kirchen können damit etwas
weitergeben und sagen: Versucht zu lesen und zu verstehen und habt keine
Angst, auch nicht vor den Widersprüchen. Ich glaube, dass es viel Abwehr
gibt gegen die historisch-kritische Auslegung, während mir das persönlich
immer den Horizont erweitert hat. Wenn wir die Reformation
weiterdenken, muss uns die historisch-kritische Methode, die Bibel
wahrzunehmen, nicht beängstigen. Wir können Glaube und Vernunft
zusammenhalten. Das halte ich für ein gewichtiges Element im
Protestantismus, vor allen Dingen für den europäischen, den
westeuropäischen Protestantismus. Wenn wir im Dialog mit anderen
Kirchen sind, ist das etwas, was wir weitergeben können: Aufklärung und
Vernunft haben uns den Glauben nicht ausgetrieben, manchen vielleicht,
aber wir können Glaube und Vernunft zusammenhalten. Das halte ich für
eine ganz gewichtige Botschaft, gerade auch im Blick auf Pfingstkirchen
und andere Bewegungen.
Fazit: Den Kirchen der Reformation geht es um gebildeten Glauben und
der schliesst auch den historisch-kritischen Blick auf die biblischen Texte
mit ein.
7. Die Freiheit: Es wird das erste Reformationsjubiläum in Deutschland
sein, bei dem es eine klare Trennung von Kirche und Staat gibt und ein
klares Bekenntnis zu Verfassung und Menschenrechten. Ich denke, es ist
nicht zu gewagt zu behaupten, dass sich der Freiheitsbegriff über die
Revolution und Aufklärung weiterentwickelt hat zu einem Freiheitsbegriff,
der heute im säkularen Staat verwurzelt ist. Die Frage wird sein, ob die
Kirchen der Reformation sich dieses Erbes bewusst genug sind, um
energisch für Freiheit einzustehen, für die eigene, aber vor allem auch für
die Freiheit der anderen. Wenn Sie die Kirchengeschichte Deutschlands
lesen, dann sieht man sehr schön, wie schwer es die Protestanten hatten,
den demokratisch-freiheitlichen Staat anzuerkennen, weil sie immer Kaiser
oder König als obersten Kirchenherrn hatten. Heute können wir sagen, dass
wir in der Konsequenz des Freiheitsgedankens die Freiheit des Gewissens,
die Religionsfreiheit, die Meinungsfreiheit absolut bejahen. Wir können
das als zentrale Leistung der Reformation sehen, zu diesen Freiheiten zu
stehen und heute auch in Klarheit zu sagen: Es ist gut für beide Seiten, dass
Kirche und Staat getrennt sind. Irgendeine Form von Gottesstaat oder eines
Diktats von Religion im Staat fördert die Freiheit nicht. Gottseidank leben
wir in freien Gesellschaften, in denen Menschen Mitglied einer
Religionsgemeinschaft sein können oder nicht. Ich würde sagen, das ist
eine Fortentwicklung der Freiheit eines Christenmenschen. Das hat auch
politische Konsequenzen: Nach der Erfahrung des Versagens unserer
deutschen Kirchen und ihrer Verführbarkeit im Nationalsozialismus haben
wir gelernt, dass Kirche im Staat auch Widerstand leisten muss, wo
Menschenrechte mit Füssen getreten werden. Das sind auch Erfahrungen
der Kirche in der DDR, im real existierenden Sozialismus. Das sind auch
Erfahrungen der Kirchen in aller Welt: In Südafrika, in Argentinien, im
Iran. Deshalb ist es gut, dass es bei der Reformationsfeier, die für 2017
geplant ist, zu einer Zusammenarbeit zwischen der Deutschen
Evangelischen
Kirchentagung
und
der
EKD
kommt.
Die
Kirchentagsbewegung ist entstanden, weil Laien nach 1945 gesagt haben:
Wir brauchen eine kritische Laienorganisation, damit wir nie wieder von
der institutionellen Kirchen und ihren Bischöfen so verführt werden wie in
den 30er und 40er Jahren. Die Kirchenleitungen standen dem sehr
skeptisch gegenüber und es gab bis vor zehn Jahren immer eine kreative
Spannung zwischen Kirchentag und Kirche. Heute ist das unter dem
äusserlichen Druck sehr stark zusammengewachsen und es ist gut, wenn
institutionelle Kirche und Laienbewegung sagen: Reformation ist ein
Datum, das uns gemeinsam bewegt und das wir gemeinsam feiern.
Fazit: Aus dem Freiheitsgedanken heraus muss auch die politische
Dimension des Protestantismus aufgezeigt werden.
Die sieben Hinweise können zusammengefasst werden mit den
Stichworten Vielfalt, Ökumene, Dialog der Religionen, die Rolle der
Frauen, Spaltung überwinden, Bildung, Freiheit.»
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