Tätigkeitsbericht 2011-2012 Europäischer

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Tätigkeitsbericht
2011-2012
Europäischer
Metallgewerkschaftsbund
EMB-Auflösungskongress
Brüssel, 15. Mai 2012
Vorwort
Bedingt
durch
den
geplanten
Zusammenschluss
der
Europäischen
Industriegewerkschaftsföderationen EMB, EMCEF und ETUF:TCL war diese Kongressphase
außerordentlich kurz. Sie dauerte nur 11 Monate und war im Wesentlichen von den
Vorarbeiten des Zusammenschlusses geprägt.
Die wirtschaftliche Lage in Europa war in dieser Zeit sehr uneinheitlich. Während in einigen
Ländern, insbesondere in Zentral-, Nord- und Osteuropa, das Wachstum in den Branchen
der Metall- und Elektroindustrie nach überstandener Finanz- und Wirtschaftskrise wieder
stark anzog, hatten wir im Süden und Südosten mit nachhaltigen Strukturproblemen und
einem Rückfall in die Rezession zu kämpfen. In den letzten Monaten hemmte die
europaweite Sparpolitik den Ausblick auf Wachstum und Arbeitsplätze in ganz Europa. Das
ist bereits in vielen Betrieben zu spüren. Die europäische Gewerkschaftsbewegung tritt
deshalb gemeinsam dieser Politik der Schrumpfung und Verknappung entgegen und setzt
sich mit einem Alternativprogramm – unterstützt durch europaweite Aktionen - massiv für
nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung ein.
Basierend auf den 2011 in Duisburg gefassten Beschlüssen haben wir in den letzten
Monaten die Gründung des neuen europäischen Industriegewerkschaftsbundes vorbereitet.
Sowohl die Präsidenten als auch die Generalsekretäre der drei Gründungsorganisationen
haben diese Entwicklung in enger Zusammenarbeit vorangetrieben. Eine gemeinsame
Arbeitsgruppe konzipierte auf der Basis von Vorarbeiten der Sekretariate eine Satzung
sowie eine politische Resolution für die neue gemeinsame Organisation. Beide Dokumente
wurden intensiv und unter der Einbeziehung aller Mitgliedsorganisationen, der
Exekutivausschüsse und der gemeinsamen Entschließungs- und Antragskommission
beraten, bevor sie nun im Mai 2012 dem Gründungskongress zur Abstimmung vorgelegt
werden.
Obwohl sich die vergangene Kongressperiode auf gerade einmal ein knappes Jahr
erstreckte, können wir auf eine Reihe von Ergebnissen und Fortschritten in der Tagesarbeit
des EMB zurückblicken. So konnte der EMB seine Position als gewichtiger europäischer
industriepolitischer Akteur festigen, sowohl durch die Weiterentwicklung seiner
industriepolitischen Strategie, als auch durch einige politische Aktionen und sektorale
Aktivitäten. In der Unternehmenspolitik sind sowohl die Einführung der verbesserten
Richtlinie für europäische Betriebsräte als auch unternehmensspezifische Problemlösungen
hervorzuheben. In der Tarifpolitik ging es um die Neufassung der Lohnkoordinierungsregel
als auch um die Koordinierung von Maßnahmen gegen prekäre Arbeit. In den sozialen
Dialogen Metallwirtschaft, Schiffbau und Stahl konzentrierten sich die Debatten auf Fragen
der Wettbewerbsfähigkeit, prekäre Arbeit, auf Aus- und Fortbildung sowie auf die
Stabilisierung der maritimen Industrie.
Die angeführten Eckpunkte stellen allerdings nur einen Auszug unserer Arbeit dar. Das in
Duisburg verabschiedete Arbeitsprogramm wird in das neu zu fassende Arbeitsprogramm
der neuen Organisation einfließen und unter Beteiligung der politischen Ausschüsse,
Sektorausschüsse und der sozialen Dialoge weiterentwickelt werden. Im Duisburger
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Programm befindet sich noch eine Vielzahl von Aufgaben, die wir in der neuen Organisation
nun mit vereinten Kräften angehen müssen.
Ich möchte mich herzlich bei allen Mitgliedsorganisationen bedanken. Sie haben sich kreativ
und intensiv an der Umsetzung der Arbeit des EMB beteiligt. Gleiches gilt für die
konstruktive und professionelle Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen.
Mein persönlicher Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im EMB Sekretariat
in Brüssel, die gewissenhaft und mit hohem Engagement der europäischen
Gewerkschaftsarbeit auf EU Ebene eine kraftvolle Stimme verleihen.
Ulrich Eckelmann, EMB-Generalsekretär
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Industriepolitik
Der Erhalt und die Förderung von Qualitätsarbeitsplätzen in der europäischen Industrie,
ebenso die Entwicklung langfristiger, nachhaltiger Lösungen für die Industriesektoren, die
weiterhin in Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise unter Druck geraten, stehen
im Mittelpunkt der industriepolitischen Strategie des EMB. In Zeiten wirtschaftlicher
Notlagen hat sich herausgestellt, dass eine starke industrielle Basis wichtiger denn je für ein
nachhaltiges Wachstum und Stabilität in Europa ist. Vor dem Hintergrund der unsicheren
Wirtschaftssituation sind die Entwicklung nachhaltiger Industriestrategien, die Strategie
Europa
2020
als
politischer
Rahmen
sowie
eine
starke
wachstumsund
innovationsorientierte Industriepolitik von fundamentalem Interesse für die europäischen
Arbeitnehmer.
Der EMB setzt sich seit Langem für eine proaktive Industriepolitik ein, die die europäische
Wirtschaft gestaltet, fördert und strukturiert, im Gegensatz zu einer Politik, die rein defensiv
ausgerichtet ist und nur dazu dient, den Status quo zu erhalten. In den vergangenen Jahren
wurde besonders deutlich, dass es Synergien zwischen Wirtschaftswachstum und
Umweltschutz gibt und dass Investitionen in beispielsweise erneuerbare Energiequellen,
nachhaltigen Wohnungsbau, Abfallwirtschaft und Recycling bzw. Elektromobilität neue
Wachstumsmöglichkeiten eröffnen und, noch viel wichtiger, nachhaltige Arbeitsplätze
schaffen.
Im Allgemeinen sind Tätigkeiten im Bereich der kohlenstoffarmen Technologien
beschäftigungsintensiv und daher von besonderem Interesse für die Arbeit des EMB. Dafür
zu sorgen, dass die europäische Industrie und die Arbeitskräfte in Europa auf die
Möglichkeiten und Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und angemessen qualifiziert
sein werden, war ein Schlüsselthema der industriepolitischen Tätigkeiten des EMB auf
europäischer Ebene und wurde bei den Sektorinitiativen berücksichtigt.
Zusammenarbeit mit EWSA/CCMI
In der verkürzten Kongressperiode leistete das EMB-Sekretariat mit seiner Sachkompetenz
Unterstützung beim Entwerfen und Entwickeln von Initiativen der Beratenden Kommission
für den industriellen Wandel (CCMI), die in zwei verabschiedeten Stellungnahmen des
Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) resultierte. Eine Stellungnahme
bezog sich auf die Situation der energieintensiven Industrien (CCMI 090), die andere auf die
Situation der Schienenverkehrsindustrie (CCMI 089) in Europa. In Verbindung mit der
EAWS-Stellungnahme wurde ein EU-finanziertes Projekt für den Bahnsektor begonnen, um
ein Netzwerk aus Betriebsräten und spezialisierten Gewerkschaftsvertretern einzurichten.
Hierdurch soll der Transfer von Know-how und Wissen von der Unternehmensebene zur
europäischen Ebene verbessert werden, um so Beschäftigung und Innovation zu fördern.
Toolbox - Instrumentarium für die Industriepolitik
Die Sitzung des Ausschusses Industriepolitik im September 2011 in Kroatien wurde mit
einer Konferenz über nachhaltige Industriepolitik für Südosteuropa verbunden, die mit der
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Unterstützung von der IG Metall und der Friedrich Ebert Stiftung organisiert wurde. Dabei
wurde ein EMB-Strategiepapier vorgestellt, in dem die verfügbaren Instrumente zur
Umsetzung einer nachhaltigen industriepolitischen Strategie in Europa aufgeführt werden.
In der „Toolbox“ werden eine Reihe politischer Maßnahmen erläutert, die eingesetzt werden
könnten, um die industrielle Transformation hin zu einer kohlenstoffarmen und
wissensbasierten Wirtschaft in Europa zu unterstützen und zu beschleunigen und um
Industriearbeitsplätze zu erhalten. Die Toolbox wurde auf der Website des EMB
veröffentlicht und ist in englischer, französischer und deutscher Sprache erhältlich.
Workshop zur Industriepolitik auf der Tagung der Partei der Europäischen Sozialdemokraten
(PES)
Im November 2011 nahm der EMB an der Tagung der Partei der Europäischen
Sozialdemokraten (PES) in Brüssel teil und organisierte eine Workshop-Debatte zum Thema
„Nachhaltige Industriepolitik“. Dabei wurden auch die Ideen der „Toolbox“ vorgestellt. Die
wesentliche Frage, der im Workshop nachgegangen wurde und die an die PES-Vorsitzenden
gerichtet wurde, lautete: „Wie kann die europäische Wirtschaft auf das Zeitalter der
nachhaltigen Produktion vorbereitet und gleichzeitig der strukturelle und demografische
Wandel auf sozial verträgliche Weise bewältigt werden?“. Ähnliche Workshops und
Veranstaltungen wurden auch in Zusammenarbeit mit dem belgischen Föderalen
Planungsbüro und Europe et Société (Paris) organisiert.
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses Industriepolitik mit EMCEF und EGV:TBL
Im Vorfeld der Gründung des neuen europäischen Gewerkschaftsverbandes organisierten
EMB, EMCEF und EGV:TBL im Februar 2012 in Luxemburg eine gemeinsame Sitzung ihrer
industriepolitischen Ausschüsse, um sich über Standpunkte auszutauschen und die
zukünftigen Tätigkeiten innerhalb der neuen Organisation zu definieren. Die in der „Toolbox“
enthaltenen Ideen und die Flaggschiffstrategie für die Industriepolitik „Europa 2020“ waren
die zentralen Themen der Ausschussdebatte im Rahmen dieser gemeinsamen Sitzung.
Mitglieder des Ausschusses Industriepolitik
Belgien, ABVV-Metaal, Fidel Gavilan, ACV-CSC METEA, Walter Cnop, Guido Nelissen, Paul
Liakos, SETCa/BBTK, Pia Desmet, CGSLB Métal, Kurt Marysse, MWB-FGTB, Nico Cue, Benoît
Gerits; Bulgarien, Metalicy, Dimitar Dikov; Dänemark, CO industri, Henrik Keinicke, IDA, Fin
Krogh Jørgensen; Deutschland, IG Metall, Astrid Ziegler; Finnland, Metalli, Mika Kärkkäinen,
PRO, Ritva Cavenius, UIL ry, Heidi Husari, TEK, Pekka Pellinen; Frankreich, FOM, MarieJosée Millan, Frédéric Souillot, FGMM/CFDT, Philippe Portier, Gérald Dumas, FTM-CGT, David
Meyer, Bernard Devert, FNTE/CGT, Eric Brune, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Xavier
Lecoq; Italien, FIM-CISL, Bruno Vitali, Alberto Monticco, UILM, Luca Colonna; Kosovo, SPMK
Hasan Abazi; Luxemburg, OGB-L, Marco Casagrande; Kroatien, Metalworkers'Union of
Croatia SMH-IS, Vesna Mlinaric; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Fredy Peltzer, DE UNIE,
George J. G. Kruithof, Bart Willems; Norwegen, Fellesforbundet, Hans Christian Gabrielsen,
NITO, Tone Tønnesen; Österreich, PRO-GE, Thomas Grammelhofer; Polen, NSZZ
Solidarnosc, Przemysław Rzepecki, Bartłomiej Soszyński, OPZZ Metalworkers TUC of Poland,
Jacek Murawski; Portugal, SIMA, Alberto Paolo Simoes, José Antonio Simoes, FIEQUIMETAL,
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Fernando Marques; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Gheorghe Sora; Schweden, IF
Metall, Wille Birksten, Nordic IN, Jens Bundvad; Schweiz, UNIA, Corrado Pardini; Slowakei,
Slovak Metalworkers' Federation, Monika Hrusecka, Pavel Kus; Slowenien, SKEI, Vilijem
Novak; Spanien, MCA-UGT, Carlos Romero, Lourdes Jiménez, FI CC.OO, Luis Fernando de
Luis, Raul Montoya; Tschechische Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Dana Sakarova, Josef
Strědula; Ungarn, VASAS, Livia Spieglné Balogh; Vereinigtes Königreich, Unite The Union,
Ben Richards, Community, Robert Sneddon, Matt Ball
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Unternehmenspolitik
EBR, neugefasste Richtlinie und Beteiligung in den Entscheidungsgremien
Das Inkrafttreten der neugefassten EBR-Richtlinie bildete den Schwerpunkt im
Berichtszeitraum. Die neue Richtlinie bietet einen stabileren Rechtsrahmen für EBR, auf den
sie sich in Zukunft stützen können. Sie beinhaltet für EBR zugleich ein neues Potenzial, das
genutzt werden muss. Im September 2011 verabschiedete der EMB eine überarbeitete
Fassung der EBR-Leitlinien, in der die Fortschritte mit der neuen Richtlinie berücksichtigt
wurden. Die Leitlinien sind in 12 EU-Sprachen erhältlich.
EBR und Neufassung der Richtlinie 94/45
Verhandlungen und Neuverhandlungen von EBR-Vereinbarungen: Stand 15. März 2012
Unternehmen im metallverarbeitenden Sektor
von der EBR-Richtlinie betroffen
Gesamtzahl der Vereinbarungen,
davon über die Beteiligung in SE
(Europäische Gesellschaft)
davon insbesondere aufgrund von Fusionen
und Übernahmen überholte Vereinbarungen
laufende
Verhandlungen
bzw.
in
Verhandlungsvorbereitungsphase
+/- 550
396
20
73
+/- 50
Es sollte erwähnt werden, dass die vor Inkrafttreten der Richtlinie getroffenen
Vereinbarungen (die sogenannten Artikel-13-Vereinbarungen) heute weniger als 35% aller
derzeit geltenden Vereinbarungen ausmachen.
Fast alle Vereinbarungen können über die EMB-Datenbank eingesehen werden.
Obwohl in den letzten vier Jahren beträchtliche Fortschritte gemacht wurden, blieb die
Tatsache bestehen, dass die Umsetzung des Arbeitsprogramms für den Bereich der
Unternehmenspolitik stark von der Wirtschaftskrise beeinträchtigt und dominiert wurde. Die
mit Unternehmenspolitik betrauten EMB-Mitarbeiter befassten sich verstärkt mit Anfragen
im Zusammenhang mit der Bewältigung von länderübergreifenden Umstrukturierungen.
Gewerkschaftliche Unterstützung bestehender EBR
Netzwerk der EBR-Gewerkschaftskoordinatoren: Von den insgesamt 323 bestehenden EBR
werden nur 48 nicht von einem EMB-Koordinator unterstützt.
Um die Koordinierung zwischen der Industrie- und Sektorpolitik des EMB und der EBR zu
verbessern, hat der EMB EBR-Mitglieder und EMB-Koordinatoren aktiv dazu ermutigt, an
Sektoraktivitäten (Konferenzen, Arbeitsgruppen, Seminare usw.) teilzunehmen.
Die EMB-Vertreter wurden darüber hinaus regelmäßig gebeten, an EBR-Sitzungen
teilzunehmen, insbesondere zu Themen im Zusammenhang mit der neuen Richtlinie.
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Antizipierung des Wandels, Umstrukturierungen und Reaktionen auf die Krise
Auf der Grundlage seiner Erfahrung hinsichtlich der Antizipierung des Wandels reagierte der
EMB auf das Grünbuch über Umstrukturierung und Antizipierung von Veränderungen der
EU-Kommission und forderte die Schaffung eines europäischen Rechtsrahmens für
Unternehmen. Ein derartiger Rechtsrahmen sollte die Unternehmen dazu auffordern,
Veränderungen auf Unternehmensebene besser zu antizipieren und zu bewältigen,
Übergangsphasen erleichtern und jegliche negative Auswirkungen der Veränderungen auf
Arbeitnehmer und Beschäftigung verhindern.
Das EMB-Sekretariat wurde gebeten, die gewerkschaftliche Koordinierung auf europäischer
Ebene zu organisieren, insbesondere in den folgenden Unternehmen: ArcelorMittal, GME,
Safran und GM/PSA. In Anbetracht der zunehmenden Anfragen für gewerkschaftliche
Koordinierung erhält der EMB Fördermittel von der EU-Kommission, um die Austragung und
Kosten dieser Sitzungen abzudecken.
Transnationale Verhandlungen auf Unternehmensebene
Seit der letzten Kongressperiode wurden weitere transnationale Vereinbarungen auf
Unternehmensebene bei Alstom Boiler, AREVA, GDF-Suez und Thyssen Krupp Elevator
abgeschlossen.
Mitglieder des Ausschusses Unternehmenspolitik
Belgien, ABVV-Metaal, Fidel Gavilan, ACV-CSC METEA, Geert Sonck, LBC-NVK, Annick Aerts,
SETCa/BBTK, Pia Desmet, CGSLB Métal, Kurt Marysse, MWB-FGTB, Nico Cue, Benoît Gerits;
Deutschland, IG Metall, Aline Hoffmann; Finnland, Metalli, Tarja Loppi, PRO, Sari Vaittinen,
UIL ry, Maria Harju, TEK, Daniel Valtakari; Frankreich, FOM, Paul Ribeiro, Denis Bieber,
FGMM/CFDT, Blandine Landas, FTM-CGT, Daniel Pellet-Robert, Patrick Correa, CFE-CGC
Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine Cudennec; Italien, FIOM-CGIL, Sabina Petrucci, FIMCISL, Marco Bentivogli, Gianni Alioti, UILM, Luca Colonna; Luxemburg, OGB-L, Marco
Casagrande; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Albert Kuiper, DE UNIE, Bart Willems, George
J. G. Kruithof; Norwegen, Fellesforbundet, Jørgen Kaurin, NITO, Kirsten Rydne, TEKNA,
Karen Kristine Barje; Österreich, PRO-GE, Peter Schissler; Polen, NSZZ Solidarnosc,
Małgorzata Calińska – Mayer, Dariusz Dąbrowski; Portugal, SIMA, Ana Filipe, Alberto Paolo
Simoes, FIEQUIMETAL, Carlos Carvalho; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Gheorghe
Sora; Slowakei, Slovak Metalworkers'Federation, Monika Hrusecka; Schweden; IF Metall,
Wille Birksten, Nordic IN, Mika Häkkinen; Schweiz, UNIA, Matthias Hartwich; Spanien, MCAUGT, Gracia De Juana, Javier Urbina, FI CC.OO, Ana Sanchez, Yolanda Morin Arias;
Tschechische Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Dana Sakarova; Dänemark, CO industri,
Erik B. Wiberg, Peter Rimfort, IDA, Bo Falkencrone; Ungarn, VASAS, Zoltan Szoke;
Vereinigtes Königreich, Unite The Union, Jonathan Hayward, Community, Matt Ball
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Tarif- und Sozialpolitik
Die Periode zwischen dem ordentlichen EMB-Kongress 2011 und dem Gründungskongress
des neuen Verbandes 11 Monate später war geprägt von der schrittweisen Integration der
tarifpolitischen Tätigkeiten der drei Gründungsorganisationen. Zugleich wurden die
sozialpolitischen Entwicklungen fortgeführt und es fanden ein guter Dialog und eine gute
Zusammenarbeit mit unserem Dachverband, dem EGB, statt.
Gemeinsame Forderungen
2011 wurde ein Zwischenbericht für die 2. Gemeinsame Forderung zum Thema prekäre
Arbeit (verabschiedet im November 2009) erstellt. Der EMB wandte dasselbe Schema und
Verfahren an wie für die erste Gemeinsame Forderung zur Qualifizierung und Weiterbildung
und verteilte Fragebögen in drei Sprachen mit vergleichsweise einfach zu beantwortenden
Fragen zu Kampagnen, Ergebnissen und Ideen für Verbesserungen der Kampagne. An der
Studie nahmen 24 Gewerkschaften aus 17 Ländern teil. Ihre Antworten wurden in einem
Bericht zusammengefasst.
Der Ausschuss Tarif- und Sozialpolitik
Der Ausschuss organisierte im November 2011 eine Sitzung in Prag, bei der es sich um die
letzte EMB-Sitzung dieses Ausschusses und ebenfalls um die letzte von einer Serie von
Sitzungen im Herbst handelte, die in einem neuen Mitgliedstaat stattfand. Das wichtigste
Thema auf der Tagesordnung war die Neubewertung der Lohnkoordinierungsregel des EMB,
die ursprünglich 1998 verabschiedet wurde. Die Regel wurde geringfügig umformuliert und
es wurde außerdem beschlossen, dass die Analysen in zukünftigen Eucoban-Jahresberichten
vorausschauender sein sollten und die Berechnungen dabei auf Produktivitätstendenzen
(über eine Periode von 5 Jahren) basieren sollten und die Eucoban-Berichte außerdem
Prognosen für Inflation und Produktivität beinhalten sollten. Auch die Lohnverteilung wird
zukünftig stärker berücksichtigt werden.
Es fand nur eine gemeinsame Ausschusssitzung von EMB, EMCEF und EGV:TBL im Februar
2012 in Brüssel statt, an der sich rund 60 Teilnehmer von den drei Verbänden beteiligten.
Die Sitzung diente hauptsächlich dem Meinungs- und Erfahrungsaustausch sowie der
Einigung auf die zukünftige Struktur der tarif- und sozialpolitischen Arbeit. Es gab einen
breiten Konsens darüber, dass keine großen Veränderungen in der neuen Organisation
erfolgen. Mit der Erarbeitung des nächsten Arbeitsprogramms für den Bereich Tarif- und
Sozialpolitik wurde im Februar 2012 begonnen. Im Rahmen der Summer School im
September 2012 soll ein erster Entwurf vorgestellt werden, danach werden der Ausschuss
Tarif- und Sozialpolitik und schließlich der Exekutivausschuss das neue Arbeitsprogramm
verabschieden.
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Die beiden Kleinen Arbeitsgruppen des Ausschusses Tarif- und Sozialpolitik
Die ordentliche Kleine Arbeitsgruppe lenkt die Arbeit des Ausschusses Tarif- und
Sozialpolitik. Sie kam in der Periode zwischen den beiden Kongressen 2011 und 2012 zu
fünf Sitzungen zusammen. Die Teilnahme war zufriedenstellend. Die erste Sitzung der
gemeinsamen Kleinen Arbeitsgruppe der drei Gewerkschaftsverbände fand Ende Januar
2012 statt.
Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe Angestellte traf sich seit dem letzten EMB-Kongress 2011 zu zwei
Sitzungen. Die Teilnahme war überaus gut und weitere EMB-Mitgliedsorganisationen werden
Vertreter für diese Arbeitsgruppe ernennen. Die Gruppe lieferte Beiträge für wichtige EMBDokumente wie das Arbeitsprogramm und politische Stellungnahmen.
Das jährliche Summer College
Im
September
2011
fand
das
zweite
gemeinsame
Summer
College
von
EMB/EMCEF/EGV:TBL in Istanbul statt. Vorrangige Themen waren die Gemeinsamen
Forderungen zum Thema prekäre Arbeit in den drei Gewerkschaftsverbänden sowie die
Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen auf Tarifverhandlungen.
Sozialpolitische Anliegen
Die Umsetzung der Leiharbeitsrichtlinie ist für Industriegewerkschaften in fast allen
europäischen Ländern von großer Bedeutung. Der EMB verfolgte aufmerksam die
Entwicklungen in diesem Bereich und steht im Dialog mit der europäischen
Arbeitgeberorganisation für Leiharbeitsfirmen (Euro-Ciett). Im September 2011 wurde eine
gesonderte Studie zur Leiharbeitsrichtlinie für Gewerkschaften in Ost- und Südosteuropa
durchgeführt. Alle Gewerkschaften dieser beiden Regionen beteiligten sich an der Studie,
die im Rahmen des zweitägigen EMB-Seminars zur Leiharbeitsrichtlinie in Mazedonien
vorgestellt wurde.
Die Sozialpartner auf europäischer Ebene begannen im Dezember 2011 Verhandlungen über
eine Überarbeitung der Leiharbeitsrichtlinie. Die Frist für den Abschluss der
Rahmenvereinbarung ist August 2012 (neun Monate). EMB, EMCEF und EGV:TBL haben
gemeinsam einen Sekretariatsvertreter für die an den Verhandlungen beteiligte EGBDelegation ernannt.
Weitere wichtige sozialpolitische Themen
im
Berichtszeitraum
waren
Renten,
Arbeitnehmerentsendung und die Vereinbarkeit von wirtschaftlichen Freiheiten und
Grundrechten („Monti II“).
Verhandlungen auf europäischer Unternehmensebene
Die Expertengruppe für länderübergreifende Betriebsvereinbarungen der EU-Kommission,
die sich mit den Möglichkeiten eines optionalen Rechtsrahmens befasste, schloss ihre Arbeit
während dieser Kongressperiode ab. Ihr Bericht wird voraussichtlich im Frühjahr 2012
vorgestellt.
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Mitglieder des Ausschusses Tarif- und Sozialpolitik
Belgien, ACV-CSC METEA Marc De Wilde, Sandra Vandergucht, LBC-NVK, Erik Van Den
Heede, SETCa/BBTK, Pia Desmet, MWB-FGTB, Benoît Gerits, Nico Cue; Bulgarien, Metalicy,
Reneta Petrova; Dänemark, CO industri, Claus Jensen, René Johansen, IDA, Lisbeth
Andersen; Deutschland, IG Metall, Kay Ohl, Uwe Fink; Finnland, Metalli, Jyrki Virtanen, PRO,
Roni Jokinen, UIL ry, Ismo Kokko, TEK, Yrjö Taivainen; Frankreich, FOM, Marie-Josée Millan,
Stéphane Martegoute, FGMM/CFDT, Blandine Landas, FTM-CGT, Xavier Petrachi, Boris
Plazzi, Daniel Pellet-Robert, FNTE/CGT, Stephan Maunier, CFE-CGC Métallurgie–FCMTM,
Anne-Catherine Cudennec; Italien, FIOM-CGIL, Sabina Petrucci, FIM-CISL, Anna Trovo,
Sandro Pasotti, UILM, Luca Colonna; Kosovo, SPMK, Hasan Abazi, Naser Pilana; Kroatien,
Metalworkers' Union of Croatia SMH-IS, Davor Smuljic; Luxemburg, OGB-L, Jean-Claude
Bernardini; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Jacquie van Stigt, DE UNIE, Bart Willems,
George J. G. Kruithof; Norwegen, Fellesforbundet, Liv Christiansen, NITO, Lasse Breen;
Österreich, PRO-GE, Manfred Anderle, Peter Schleinbach; Polen, NSZZ Solidarnosc, Bogdan
Szozda, Adam Ditmer, OPZZ Metalworkers TUC of Poland, Piotr Glodzik; Portugal, SIMA,
José Antonio Simoes, Alberto Paolo Simoes, FIEQUIMETAL, ManuelBravo; Rumänien, FNS
Solidaritatea Metal, Gheorgh Sora; Schweden, IF Metall, Roger Nilsson, Veli-Pekka Säikkälä,
Nordic IN, Anna-Lena Börgö-Etaat; Schweiz, UNIA, Fabienne Kühn; Slowenien, SKEI,
Bogdan Ivanovic; Slowakei, Slovak Metalworkers' Federation, Anton Mifka, Monika
Hrusecka; Spanien, MCA-UGT, Isabel Magan Moreno,José Antonio Posadas, FI CC.OO,
Alvaro Garrido, Vicenç Rocosa; Tschechische Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Lucie
Studnicna, Jaroslav Soucek; Ungarn, VASAS, Livia Spieglné Balogh; Vereinigtes Königreich,
Unite The Union, Jonathan Hayward, Unite House, Community, Alasdair McDiarmid
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Sozialdialog
Sektoraler Sozialdialog Metall (CEEMET)
Der Sozialdialogausschuss Metall kam im Berichtszeitraum zu einer Plenarsitzung
zusammen. Nach der Annahme einer gemeinsamen Stellungnahme zur Industriepolitik im
April 2011 setzte der Sozialdialogausschuss Metall seinen Dialog mit der Europäischen
Kommission (GD Unternehmen) über die Umsetzung der europäischen Industriepolitik auf
nationaler Ebene fort. Die ungleichen Entwicklungen in Europa, bei denen einige Länder
strukturell betrachtet hinter anderen zurückbleiben, und die Notwendigkeit, in Innovation zu
investieren, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, wurden
dabei hervorgehoben. In diesem Zusammenhang beschloss der Sozialdialogausschuss
Metall, dass der Austausch über erfolgreiche nationale Strategien fortgeführt werden soll. Es
wurde außerdem beschlossen, die „Toolbox“ weiterzuentwickeln und zu aktualisieren. Hierin
werden Initiativen auf nationaler Ebene genannt, die Themen abdecken wie Maßnahmen zur
Krisenbewältigung, eine alternde Arbeiterschaft, Flexicurity, Tarifverträge sowie Aus- und
Weiterbildung. Der Sozialdialogausschuss Metall beriet ebenfalls über die Frage, wie der
Einfluss der Sozialpartner auf die EU-Politiken erhöht werden kann, und beschloss, die
Möglichkeiten einer Beteiligung am Folgenabschätzungsverfahren bei Legislativinitiativen der
EU für den Metallsektor zu untersuchen.
Im Berichtszeitraum kamen die beiden Arbeitsgruppen des Sozialdialogausschusses Metall
zu zwei Sitzungen zusammen. Die Arbeitsgruppe „Aus- und Weiterbildung“ konzentrierte
sich in ihren Beratungen auf die Möglichkeiten, Arbeitnehmer für die Metallindustrie zu
gewinnen. In diesem Zusammenhang wurde es als entscheidend angesehen, die
Berufsbildung attraktiver zu machen und die Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und
Hochschulbildung zu gewährleisten. Die Arbeitsgruppe erarbeitete eine gemeinsame
Stellungnahme zur Durchlässigkeit im Bereich der Ausbildung, die anschließend in der
Plenarsitzung des Sozialdialogausschusses Metall im Dezember 2011 verabschiedet wurde.
Derzeitig befasst sich die Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunktthema „Lebenslanges Lernen“
und dabei insbesondere mit der Sicherstellung des Zugangs zu Weiterbildungen.
Die Arbeitsgruppe „Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in einer globalen Wirtschaft“
beschäftigte sich 2011 mit den Hintergründen des Flexibilitätsbedarfs der Unternehmen und
den Instrumenten zur Bewältigung dieses Bedarfs sowie den Auswirkungen der eingesetzten
Instrumente. 2012 begann eine Debatte über den Rückgriff auf flexible Beschäftigung im
Metallsektor und die mit derartigen Beschäftigungsarten verbundene Prekarität. Ziel dieser
Beratungen war es, zu einem gemeinsamen Verständnis über die entscheidenden Faktoren
und Probleme im Zusammenhang mit der Anpassungsfähigkeit zu kommen.
NEPSI
Die Umsetzung der NEPSI-Vereinbarung im Gießereisektor verlief weiterhin gut. Der dem
NEPSI-Rat
im
Juni
2011
vorgelegte
Bericht
belegte
eine
höhere
Anzahl
Gießereibeschäftigter,
die
von
Gefahrenanalyse,
Weiterbildung
und
Gesundheitsüberwachung abgedeckt werden.
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Die schwache Beteiligung von CEEC stellte weiterhin ein Problem dar, weshalb im
Gießereisektor in Polen (November 2011) und in der Tschechischen Republik (September
2011) NEPSI-Fördermaßnahmen ergriffen wurden.
Auf Anfrage der Gewerkschaften wurde eine NEPSI-Ad-hoc-Arbeitsgruppe eingerichtet, um
zu untersuchen, wie die Wirksamkeit der Sozialdialogvereinbarung bezogen auf verringerte
Expositionsniveaus „gemessen“ werden könnte. Die Arbeit hieran wird fortgesetzt.
Ausschüsse des Sektoralen Sozialdialogs Stahl und Schiffbau
Die Berichte über die Sozialdialog-Tätigkeiten im Stahl- und Schiffbausektor sind in den
Abschnitten über die Tätigkeiten der einzelnen Sektorausschüsse aufgeführt.
Süd-Osteuropa und Sozialdialog
Der EMB nahm im Dezember 2011 an einer EU-Konferenz zum Kapazitätsaufbau für den
Sozialdialog
teil
und
berichtete
über
die
bilateralen
Projekte
der
EMBMitgliedsorganisationen und die Beteiligung des EMB an jüngsten IAO-/EGB-Projekten zur
Entwicklung des Sozialdialoges in den neuen Mitgliedstaaten und Kandidatenländern.
Zusammenarbeit mit EMCEF und EGV:TBL
Im Hinblick auf die Gründung des neuen Gewerkschaftsverbandes begannen die drei
Gründungsorganisationen damit, die künftige gemeinsame Arbeit im Bereich des
Sozialdialogs vorzubereiten. Es fand eine gemeinsame Sitzung statt, in der Informationen zu
den jeweiligen Sozialdialogtätigkeiten der drei Organisationen ausgetauscht wurden.
Darüber hinaus wurde über die Arbeit und Rolle des zukünftigen politischen Ausschusses
Sozialdialog beraten.
Im Zusammenhang mit der Sozialdialogvereinbarung mit NEPSI arbeitete der EMB ebenfalls
eng mit EMCEF zusammen. Die EMB- und EMCEF-Mitglieder des NEPSI-Rates trafen sich zu
gemeinsame Sitzungen.
Mitglieder des Sozialdialogausschusses Metall
Belgien, ABVV-Metaal, Frans Biebaut, ACV-CSC METEA, Marc De Wilde, SETCa/BBTK, Claude
Roufosse, CNE, Gérard Loyens, Bruno Baudson, CGSLB Métal; Bulgarien, Metalicy, Reneta
Petrova; Dänemark, CO industri, René Johansen, Arne Sorensen, IDA, Per Klok; Finnland,
Metalli, Timo Korpijärvi, TEK, Heikki Kauppi; Frankreich, FOM, Marie-Josée Millan, Stéphane
Martegoute, FGMM/CFDT, Dominique Gillier, Blandine Landas, FTM-CGT, Boris Plazzi,
Bernard Devert; Malta, General Workers' Union, Emanuel Deguara, Paul Bugeja;
Niederlande, DE UNIE, George J. G. Kruithof; Polen, NSZZ Solidarnosc, Adam Ditmer, OPZZ
Metalworkers, TUC of Poland, Piotr Glodzik; Portugal, SIMA, José Antonio Simoes, Alberto
Paolo Simoes; Spanien, MCA-UGT, Lourdes Jiménez, Carlos Romero; Tschechische Republik,
Odborovy SVAZ KOVO, Alena Paukrtova, Jaroslav Soucek
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SEKTORAUSSCHÜSSE
Automobile
Der EMB-Sektorausschuss Automobile empfing Vertreter aus der Wertschöpfungskette, die
im Hinblick auf die Vorbereitung des Zusammenschlusses mit den jeweiligen europäischen
Gewerkschaftsverbänden vom Chemie- und Textilsektor beauftragt wurden.
Dem CARS-21-Prozess wurde im Berichtszeitraum mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Der
EMB beteiligte sich aktiv hieran und erreichte, dass mehrere Themen in den Zwischenbericht
aufgenommen wurden.
Das gemeinsame Projekt zur Realisierbarkeit von Branchenräten für Beschäftigung und
Kompetenzen wurde abgeschlossen und die anschließende zweite Phase mit CEEMET und
Clepa begonnen.
Für das Ergonomie-Projekt wurden aus der Progress-Haushaltslinie der Europäischen
Kommission Mittel bereitgestellt und es wurde mit der Untersuchungsphase begonnen.
Der Ausschuss unternahm erste Schritte, um die folgenden Punkte des beim Kongress in
Duisburg verabschiedeten Arbeitsprogramms umzusetzen:
„Soziale Mindeststandards auf betrieblicher Ebene für den Automobilsektor in Europa
(ausarbeiten), die als Lobbyinginstrument gegenüber den EU-Institutionen dienen
sollen“;
„Die Anwendung bestehender Verhaltenskodizes innerhalb der Wertschöpfungskette
muss in ausgehandelte Vereinbarungen überführt werden und in Ländern, in denen es
keine solchen Regeln gibt, müssen neue Vereinbarungen abgeschlossen werden.“
Hiermit wurde sich zum Teil im Rahmen des CARS-21-Prozesses befasst.
Mitglieder des Sektorausschusses Automobile
Belgien, ACV-CSC METEA, Guido Nelissen, Walter Cnop, LBC-NVK, Erik Van Den Heede,
Johan Lamers, CGSLB Métal, Kurt Marysse, MWB-FGTB, Jean-François Tamellini, Manuel
Castro; Finnland, Metalli, Jouko Reijonen; Frankreich, FOM, Jean-Yves Sabot, Jean-François,
Kondratiuk, FGMM/CFDT, Marc Lejon, Philippe Portier, FTM-CGT, Denis Bréant, Fabien
Gache, Jean-Pierre Mercier, Yves Audvard, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine
Cudennec, Dominique Chauvin; Deutschland, IG Metall, Christian Brunkhorst; Italien, FIMCISL, Leonardo Burmo, Bruno Vitali, UILM, Eros Panicali; Luxemburg, OGB-L, José De Jesus
Goncalves, Robert Wolff; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Weil Crins, CNV Vakmensen, Will
Kroonen, DE UNIE, George J. G. Kruithof, Suat Koetloe; Österreich, PRO-GE, Herbert
Perhab, Thomas Stoimaier; Polen, NSZZ Solidarnosc, Dariusz Dąbrowski, Bogdan Szozda,
OPZZ Metalworkers TUC of Poland, Miroslaw Grzybek; Portugal, SIMA, Antonio Sarmento,
Alberto Paolo Simoes, José Antonio Simoes; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Marinel
Strungar; Schweden, IF Metall, Aleksandar Zuza, Nordic IN, Jens Bundvad; Slowakei,
Slovak Metalworkers' Federation, Pavel Ondris, Monika Hrusecka; Slowenien, SKEI, Trajko
Isovski; Spanien, MCA-UGT, Manuel Garcia Salgado, FI CC.OO, Manuel Galvez, USO; Victor
Fernández Cajide; Tschechische Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Vladimir Kment, Lucie
Studnicna; Ungarn, VASAS, Laszlo Szell; Vereinigtes Königreich, Unite The Union, Tony
Murphy, Roger Maddison
13
Luft- und Raumfahrt
Der Ausschuss Luft- und Raumfahrt hat seine Arbeit am Weißbuch für Verkehr fortgeführt
und die Notwendigkeit hervorgehoben, auf mehr sozialen Dialog oder zumindest mehr
Austausch mit den Sozialpartnern auf europäischer Ebene hinzuarbeiten. In erster Linie
wurden die Beziehungen innerhalb der Wertschöpfungsketten und absehbare
Umweltstandards in der Zukunft diskutiert. Die Mobilität von Arbeitnehmern, insbesondere
von Fachkräften, innerhalb Europas war ein weiteres Thema, das von großem Interesse war.
Auch die Themen Outsourcing und Standortverlagerung in Niedriglohnländer standen
weiterhin ganz oben auf der Agenda.
Der Ausschuss wählte Ian Waddle (UNITE) zum neuen Vorsitzenden. Im Februar 2012
fanden eine Sitzung des Ausschusses und eine Sitzung der Kleinen Arbeitsgruppe statt.
Mitglieder des Sektorausschusses Luft- und Raumfahrt
Belgien, ACV-CSC METEA, William Tailler, Paul Liakos, LBC-NVK, Philippe Bervoets,
SETCa/BBTK, Mariet Vanderstukken, MWB-FGTB, Jean-François Tamellini, Nico Cue;
Finnland, Metalli, Jouko Reijonen; Frankreich, FOM, Philippe Fraysse, Jean-François
Knepper, FGMM/CFDT, Franck Uhlig, Jean Mauries, FTM-CGT, Jean-Jacques Desvignes,
FNTE/CGT, Hervé Baylac, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine Cudennec;
Deutschland, IG Metall, Heino Bade, Rüdiger Lütjen, Siegfried Balduin, Thomas Busch;
Italien, FIM-CISL, Carlo Anelli, Marco Bentivogli, UILM, Mario Ghini; Niederlande, FNVBondgenoten, Everhard Feringa, Koert Peperkamp, DE UNIE, Gerard C.H. van der Lit; Polen,
NSZZ Solidarnosc, Jerzy Bazak, Roman Jakim, OPZZ Metalworkers TUC of Poland, Jan
Chorzepa; Portugal, SIMA, Jose Maridalho, Joao Belo; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal,
Constantin Necsoi; Schweden, IF Metall, Conny Holm; Spanien, MCA-UGT, Alejandro Perez,
Manuel Garcia Salgado, FI CC.OO, José Ramón Inigo Blas; Vereinigtes Königreich, Unite The
Union, Ian Waddell, GMB, Keith Hazlewood
14
Stahl
Die europäische Stahlindustrie war mit enormen strukturellen und wirtschaftlichen
Herausforderungen konfrontiert, die den Schwerpunkt der Ausschussarbeit bildeten. In der
Periode seit dem letzten Kongress fand eine Sitzung des Sektorausschusses Stahl und eine
Sitzung der Kleinen Arbeitsgruppe in Piombino (Italien) statt. Hauptthemen waren die
Gründung der neuen Organisation, die Umsetzung des Arbeitsprogramms, die Situation der
Stahlindustrie, die EMB-Studie zum Stahlsektor und die Erklärung von Piombino zur Zukunft
der
europäischen
Stahlindustrie.
Letztere
wurde
vom
EMB-Exekutivausschuss
verabschiedet, der auch über die Arbeitsmethoden und Themen des Sektorausschusses
Stahl beriet und beschloss, diese etwas umzugestalten. Die Sektoren Edelstahl und NEMetalle sowie Gießereien sollen stärker berücksichtigt werden.
Die Ausschussarbeit konzentrierte sich nicht nur auf branchenspezifische Tätigkeiten,
sondern auch auf Unternehmen im Sektor wie z. B. ArcelorMittal. Hier rief der EMB zu einem
Europäischen Aktionstag am 7. Dezember 2011 auf.
Edelstahl
Die
Situation
im
europäischen
Edelstahlsektor
ist
von
Konzentrationsund
Umstrukturierungsprozessen geprägt. Um über diese Thematik zu beraten, organisierte der
EMB die erste Europäische Edelstahlkonferenz. Das Verkaufsverfahren von Inoxum wurde
vom EMB aufmerksam verfolgt. Eine weitere Sitzung zum Thema Edelstahl ist geplant.
Sector Skills Council
2011 wurde die erste Phase zur Umsetzung des „Sector Skills Council“ (Branchenrat für
Kompetenzen) abgeschlossen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird darüber entschieden
werden, ob mit Phase II begonnen wird. Bis dahin wird sich die Arbeitsgruppe für Aus- und
Weiterbildung des Sektoralen Sozialdialogs mit diesem Thema beschäftigen.
Greening Technical Vocational Education and Training (GT VET)
Im Rahmen dieses Projekts werden Berufsbildungsmodule zu grünen Kompetenzen für die
Stahlindustrie entwickelt. Der EMB war dabei zusammen mit EUROFER ein sehr aktiver
Projektpartner. Im April 2012 werden die ersten Module fertiggestellt.
NE-Metalle
Der EMB forderte den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) dazu auf, eine
Initiativstellungnahme zu verabschieden, und zwar mit Fokus auf den Herausforderungen
der energieintensiven Industrien und einem ausgewogenen Verhältnis von Beschäftigung,
Umwelt und sozialen Anliegen. Die endgültige Stellungnahme des EWSA wurde im
Dezember 2011 verabschiedet. Der EMB brachte sich stark bei diesem Prozess ein und
stellte ebenfalls die Experten für die Arbeitsgruppe.
15
Sektoraler Sozialdialog Stahl
Seit
dem
letzten
Kongress
fanden
zwei
Plenarsitzungen
und
mehrere
Arbeitsgruppensitzungen statt. In den Arbeitsgruppen wurden die folgenden Themen
behandelt: Aus- und Weiterbildung, Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und struktureller
Wandel. Ein Schwerpunkt waren die Verhandlungen über eine gemeinsame Position zur
Industriepolitik mit der Arbeitgeberorganisation EUROFER. Die Entwicklungen in den
unterschiedlichen Projekten im Zusammenhang mit der Reduzierung der CO2-Emissionen
sowie die verschiedenen Standpunkte zum ETS (Emissionshandelssystem) wurden kritisch
diskutiert. In der Arbeitsgruppe Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit wurde beschlossen, in
Zusammenarbeit mit Eurofound eine Studie über Stress am Arbeitsplatz durchzuführen.
Mitglieder des Sektorausschusses Stahl
Belgien, ACV-CSC METEA, William Tailler, Paul Liakos, LBC-NVK, Swat Clerinx, SETCa/BBTK,
Claude Roufosse, CGSLB Métal, Kurt Marysse, MWB-FGTB, Benoît Gerits, Nico Cue;
Bulgarien, Metalicy, Vasil Yanachkov; Deutschland, IG Metall, Michael Bach, Uwe Fink;
Finnland, Metalli, Timo Eklund; Frankreich, FOM, Lionel Bellotti, FGMM/CFDT, Bernard
Fillonneau, Edouard Martin, FTM-CGT, Philippe Verbeke, Philippe Bonnot, Christian
Pantoustier, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Xavier Lecoq; Italien, FIM-CISL, Marco
Bentivogli, Sandro Pasotti, UILM, Mario Ghini; Kosovo, SPMK, Izeir Qorrolli; Niederlande,
DE UNIE, George J. G. Kruithof, Bart Willems; Österreich, PRO-GE, Hans-Karl Schaller;
Polen, NSZZ Solidarnosc, Adam Ditmer, OPZZ Metalworkers TUC of Poland, Zbiegniew
Mnich; Portugal, SIMA, José Antonio Simoes, Alberto Paolo Simoes; Rumänien, FNS
Solidaritatea Metal, Iancu Muhu; Slowakei, Slovak Metalworkers'Federation, Monika
Hrusecka, Mikulas Hintos; Schweden, IF Metall, Lars-Erik Folkesson; Spanien, MCA-UGT,
Jose Maria Pinero, Jose Ignacio San Miguel, FI CC.OO, José Ramon Laso Castano;
Tschechische Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Lucie Studnicna, Josef Lejsek; Ungarn,
VASAS, Zoltan Borbély; Vereinigtes Königreich, Unite The Union, Paul Reuter, GMB, Keith
Hazlewood, Community, Roy Rickhuss
16
Informations- und Kommunikationstechnologien
Die IKT-Branche ist für die Zukunft Europas entscheidend – nicht nur als
forschungsintensive und produzierende Industriebranche, sondern auch als Motor für die
Produktivität und eine verbesserte Dienstleistungsqualität in fast allen Sektoren, z. B. im
Automobilsektor, Maschinenbau oder Gesundheitswesen. In der EU sind etwa 5% der
Arbeitnehmer in der IKT-Branche beschäftigt. Sie wird eine wichtige Rolle bei der
Entwicklung einer nachhaltigen und wissensbasierten europäischen Wirtschaft mit
hochwertigen Industriearbeitsplätzen spielen. Die IKT-Branche ist jedoch immer noch mit
dem Transformationsprozess von industrieller Produktion hin zu Dienstleistungen und
neuartigen Produktionsmethoden konfrontiert.
Der EMB wird deshalb auch in Zukunft eine aktive Rolle in der IKT-Branche einnehmen und
sich an allen relevanten Initiativen der Europäischen Kommission oder anderer
Interessengruppen des Sektors beteiligen. Spezielle Interessengebiete bleiben, wie im
Arbeitsprogramm 2011 beschrieben, die Umsetzung der Digitalen Agenda, eingebettete IKTSysteme, grüne und nachhaltige IKT und Branchen wie Elektronik, eHealth und
Medizintechnik.
Grüne IKT und Recycling
Der EMB unterstützt den Übergang zu einer energieeffizienten, CO2-emissionsarmen
Wirtschaft und das Engagement der EU, den Klimawandel zu bekämpfen. Damit dieser
Übergang erfolgreich sein kann, wird eine zentrale Herausforderung der Ausbau der
Informations- und Kommunikationstechnologien sein. Der Ausschuss IKT erarbeitete ein
Positionspapier zur Bedeutung der Förderung nachhaltiger IKT-Technologien und geeigneter
Recyclingmethoden (FEM 14/2011), das vom EMB-Exekutivausschuss verabschiedet wurde.
Das Positionspapier wurde zusammen mit einer Aufforderung zum Handeln an Neelie Kroes,
die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin, gerichtet.
Fairer Wettbewerb in der Telekommunikationsbranche
Der Telekommunikationsmarkt ist eines der Kerngeschäfte der IKT in der Europäischen
Union. Bedauerlicherweise erfuhr dieser eine ernstzunehmende und unvorhergesehene
Bedrohung durch den Wettbewerb aus Südostasien. Der Ausschuss IKT hat in diesem
Zusammenhang ein Positionspapier (FEM 15/2011) zu den bestehenden Ungleichgewichten
innerhalb der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und Asien (mit Schwerpunkt
auf China) erarbeitet, das vom EMB-Exekutivausschuss verabschiedet wurde. Es wurde an
die Dienststelle von EU-Kommissarin Neelie Kroes gerichtet.
Europäische Betriebsräte
Der Ausschuss IKT hat seine Arbeit zur Koordinierung und Unterstützung von Europäischen
Betriebsräten fortgesetzt, z. B. durch die Beteiligung an Fortbildungen und Workshops sowie
durch
die
Berücksichtigung
von
EBR-Anliegen
im
Rahmen
der
allgemeinen
Ausschusstätigkeiten.
17
Mitglieder des Sektorausschusses Informations- und Kommunikationstechnologien
Belgien, ACV-CSC METEA, Walter Cnop, Guido Nelissen, LBC-NVK, Leo Lauwerysen,
SETCa/BBTK, Claude Roufosse, MWB-FGTB Jean-Michel Hutsebaut, Angelo Basile;
Dänemark, CO industri, Torben Andresen Lindhardt; Deutschland, IG Metall, Juan-Carlos Rio
Antas, Hans-Joachim Weis; Finnland, Metalli, Jukka Saviluoto, PRO, Ritva Cavenius, UIL ry,
Jani Huhtamella, TEK, Yrjö Taivainen; Frankreich, FOM, Anne-Marie, Chopinet, Hervé
Provost, FGMM/CFDT, Vincent Bottazzi, Philippe Saint-Aubin, FTM-CGT, Marc Leroux,
Christian Pilichowski, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine Cudennec, Ludovic
Andrevon, Franck Setruk; Italien; FIM-CISL, Alberto Monticco, UILM, Guglielmo Gambardell;
Niederlande, FNV-Bondgenoten, Gerard Van Hees, DE UNIE, Bart Willems, George J. G.
Kruithof; Österreich, PRO-GE, Christian Schaller; Polen, NSZZ Solidarnosc, Bartłomiej
Soszyński, Małgorzata Franeczek; Portugal, SIMA, José Antonio Simoes, Rui Vidigueira;
Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Paula stoian; Spanien, MCA-UGT, José Luis Gacio, FI
CC.OO, Luis Romero; Ungarn, VASAS, Béla Novodarszky; Vereinigtes Königreich, Unite The
Union, Kevin O’Gallagher
18
Schiffbau
Der europäische Schiffbau befindet sich weiterhin in einer schweren Krise. Mehr als
50 000 Arbeitsplätze wurden in den europäischen Werften seit 2008 abgebaut, während die
Auftragszahlen und der Anteil des europäischen Schiffbaus am Weltmarkt einen historischen
Tiefpunkt erreicht haben. Die Aussichten für den Schiffbau in Europa gaben weiterhin Anlass
zur Besorgnis aufgrund fortbestehender globaler Wettbewerbsverzerrungen, zunehmender
weltweiter Überkapazitäten und fehlender internationaler Regelungen infolge des Scheiterns
der Verhandlungen über ein OECD–Schiffbauabkommen im Jahr 2010. Ein weiterer Grund
zur Besorgnis stellen die asiatischen Werften dar, die in die hochwertigen Märkte
vordringen, und die europäischen Zulieferer, die ihre Produktion immer mehr nach Asien
verlagern. Der EMB bemühte sich darum, alle Ebenen der Interessensvertretung für seine
Kampagnen zu nutzen: Dialog mit den EU-Institutionen und EU-Ratspräsidentschaften,
Sozialdialog mit CESA und Beteiligung an LeaderSHIP-Aktivitäten.
Als Reaktion auf die Krise hat der Sektorausschuss Schiffbau verstärkt die Markt- und
Beschäftigungsentwicklungen
verfolgt
und sammelt
weiterhin Daten
in
enger
Zusammenarbeit mit den deutschen Instituten IAW und AgS. Anknüpfend an die Berliner
Erklärung (Juni 2009) und die Erklärung von Vigo (Mai 2010) verfasste der Ausschuss
Schiffbau die gewerkschaftliche „Erklärung von Rosyth“ zum Schiffbau, die vom EMBExekutivausschuss im November 2011 verabschiedet wurde (FEM 12/2011). Mit dieser
Erklärung wird die Europäische Kommission aufgefordert, ihre industriepolitische Strategie
(LeaderSHIP) für den Schiffbausektor zu überarbeiten. Außerdem enthält sie Vorschläge für
Maßnahmen zur Stimulierung der Nachfrage, zur Schaffung von Anreizen für Innovation und
umweltfreundliche Schiffe, zur Anregung von Produktdiversifizierung, zur Sicherung der
Finanzierung im Schiffbau und zur Verhinderung eines nicht wieder rückgängig zu
machenden Verlusts von Arbeitsplätzen und Kompetenzen. Die Erklärung wurde dem
Vizepräsidenten der Kommission, Antonio Tajani, im Dezember 2011 von einer EMBDelegation vorgestellt.
Neben dem Drängen auf eine Überarbeitung der LeaderSHIP-Strategie widmete sich der
Ausschuss Schiffbau weiteren Themen wie z. B. dem Abwracken von Schiffen, Emissionen
aus dem Schiffsverkehr, sozialen Standards in europäischen Werften sowie der Planung
eines Workshops über das Potenzial und die Chancen für Werften im Bereich der OffshoreWindenergie in Zusammenarbeit mit dem deutschen Institut AgS.
Der EMB und CESA (Verband der europäischen Werften) beteiligten sich weiterhin aktiv an
den in regelmäßigen Abständen stattfindenden und von der EU-Kommission geförderten
Sitzungen des Sozialdialogs auf europäischer Ebene. Hinsichtlich der Themen Kompetenzen,
Aus- und Weiterbildung sowie Einstellungsanforderungen erhielten der EMB und CESA
Fördermittel der EU-Kommission, um die erste Phase des Projekts „Sector Skills Council”
(Branchenrat für Kompetenzen) umzusetzen, die bis Ende 2012 dauern wird. Der EMB war
auch bei der EU-Plattform für maritime Technologien vertreten.
19
Veranstaltung im Europäischen Parlament
Am 6. September 2011, im Rahmen eines Mittagessens organisierte die EU-Abgeordnete
Gesine Meissner (Deutschland, ALDE) im Europäischen Parlament eine Diskussion über die
Situation des europäischen Schiffbaus. Der EMB und CESA nutzten diese Gelegenheit, um
ihre Sichtweise der europäischen Schiffbauindustrie, einen Überblick und erforderliche
Maßnahmen vorzustellen. An der Sitzung nahmen EU-Abgeordnete und die entsprechenden
Berater aller politischen Gruppen teil.
IMB-EMB Internationale Konferenz zu sicheren, nachhaltigen und grünen Arbeitsplätzen in
der Schiffbau- und Abwrackindustrie
Die erste gemeinsame Konferenz der Schiffbau- und Abwrackindustrie von IMB und EMB
fand im September 2011 in Istanbul statt. Beide Organisationen wollen nach Möglichkeiten
suchen, um die internationale Zusammenarbeit und Solidarität in diesem Bereich zu
stärken. Der Austausch zwischen dem Schiffbau und der Abwrackindustrie untermauerte
den Lebenszyklusansatz („cradle to grave“) als gemeinsames Ziel im Schiffbausektor. IMB
und EMB forderten die Regulierungsstellen und die Industrie auf, Maßnahmen zu ergreifen,
um die Grundrechte von Arbeitnehmern und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu
garantieren.
Überarbeitung der LeaderSHIP-Strategie
Nach einer Sitzung mit dem EMB und Vertretern der Industrie schlug der Vizepräsident der
EU-Kommission, Antonio Tajani, vor, die LeaderSHIP-Strategie 2015 im Rahmen des EURates für Wettbewerbsfähigkeit am 5. Dezember 2011 zu überarbeiten. Die Kommission
wird eine Reihe von Workshops unter Einbeziehung aller Interessengruppen – einschließlich
einer EMB-Delegation – organisieren. Ziel hierbei ist es, die aktuelle Strategie für die
Schiffbauindustrie zu überarbeiten und einen neuen LeaderSHIP-Rahmen 2020 zu
erarbeiten. Im Februar 2012 fand eine erste Anhörung statt und im März wurde eine
Koordinierungsgruppe eingerichtet. Während des Rates für Wettbewerbsfähigkeit im
Dezember dieses Jahres soll ein Fortschrittsbericht zum Überarbeitungsprozess vorgestellt
werden.
Mitglieder des Sektorausschusses Schiffbau
Dänemark, CO industri, Henry Andersen, Allan Lyngsøe, Claus Jensen; Deutschland, IG
Metall, Heino Bade; Finnland, Metalli, Timo Eklund; Frankreich, FOM, Eric Keller, Stéphane
Martegoute, FO Défense, David Ollivier-Lannuzel, FGMM/CFDT, Bruno Delavant, Jean-Luc
Collin, Christophe Morel, FTM-CGT, Christophe Haspot, Ahil Abdelkrim, FNTE/CGT, Stephan
Maunier, Yvon Velly, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine Cudennec, Patrice
Gouret;
Italien,
FIM-CISL,
Alberto
Monticco,
UILM,
Mario
Ghini;
Kroatien,
Metalworkers'Union of Croatia SMH-IS, Juraj Soljic; Malta, General Workers' Union, Emanuel
Deguara, Emanuel Deguara; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Ruud van den Bergh, CNV
Vakmensen, Evert Jan van de Mheen, DE UNIE, George J. G. Kruithof, Bart Willems;
Norwegen, Fellesforbundet, Liv Christiansen; Polen, NSZZ Solidarnosc, Krzysztof Zmuda,
Miroslaw Piorek, OPZZ Metalworkers TUC of Poland, Grzegorz Schmidt; Portugal, SIMA, Ana
20
Filipe, José Antonio Simoes; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Horia Ciorecan; Spanien,
MCA-UGT, José Luis Gacio, Manuel Velado, FI CC.OO, José Luis Fraiz, José Ramiro Gonzalez;
Vereinigtes Königreich, Unite The Union, Ian Waddell, GMB, Keith Hazlewood
21
Wehrtechnik
Entsprechend dem im Juni 2011 vom EMB-Kongress verabschiedeten Arbeitsprogramm für
den Wehrtechniksektor verfolgte die Arbeitsgruppe Wehrtechnik aufmerksam die sektoralen
und politischen Entwicklungen und begann ein neues Forschungs- und Sozialdialogprojekt.
Dieses neue Projekt soll dazu dienen, die Industrie- und Beschäftigungsperspektiven der
europäischen Industrie für die Herstellung von Artillerie, Panzerfahrzeugen und Munition
(Heerestechnik) zu untersuchen. Der EMB erhält EU-Fördermittel für die Durchführung des
Projekts, das im Dezember 2012 enden wird. Dabei wird eine Studie erstellt sowie ein
Workshop und eine Abschlusskonferenz im November 2012 organisiert. Im Rahmen dieses
Projekts wird ein Dialog mit Vertretern der Industrie, der Europäischen Kommission, der
Europäischen Verteidigungsagentur und der Zivilgesellschaft (CCMI, Europäischer
Wirtschafts- und Sozialausschuss) stattfinden.
Der EMB hat sich entschieden, zur Vorbereitung der Hintergrundstudie mit externen
Experten
des
spanischen
Forschungsund
Beratungsunternehmens
IKEI
zusammenzuarbeiten. Das Projekt wurde offiziell am 15. Februar begonnen und eine
Projekt-Lenkungsgruppe wurde eingerichtet.
Des Weiteren wurde eine Diskussionsrunde mit der Europäischen Kommission (GD
Unternehmen) zur aktuellen Situation der europäischen Wehrtechnikindustrie organisiert. Es
gibt große Befürchtungen, dass scharfe Einschnitte in den nationalen Haushalten für
Verteidigung, sinkende Investitionen in Forschung und Technologien und ein stärkerer Fokus
auf volatile Exportmärkte die europäischen Unternehmen unter Druck setzen und
Arbeitsplätze gefährden. Die EMB-Arbeitsgruppe Wehrtechnik bat darum, in die
strategischen Beratungen mit Interessengruppen, die die Kommission für 2012 vorsieht,
involviert zu werden.
Mitglieder der Arbeitsgruppe Wehrtechnik
Belgien, ACV-CSC METEA, William Tailler, Paul Liakos, SETCa/BBTK, René Fafchamps, MWBFGTB, Antoine Fannara, Nico Cue; Finnland, Metalli, Jouko Reijonen; Frankreich, FOM,
Michel Donadey, Jean-Luc Lhardy, FO Défense, David Ollivier-Lannuzel, FGMM/CFDT,
Vincent Bottazzi, Gérald Dumas, FEAE-CFDT, Luc Scappini, FTM-CGT, Daniel Lebris, Sylvain
Delaitre, FNTE/CGT, Hervé Baylac, Yvon Velly, Eric Brune, Alain Le Cornec, CFE-CGC
Métallurgie – FCMTM, Dominique Rolland, Christian Sibuet; Italien, FIM-CISL, Marco
Bentivogli, Gianni Alioti, UILM, Mario Ghini; Kosovo, SPMK, Bajram Hoxha; Niederlande, DE
UNIE, Bart Willems, George J. G. Kruithof; Polen, NSZZ Solidarnosc, Zdzisław Goliszewski,
Stanislaw Glowacki; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Ioan Neagu; Schweden, IF Metall,
Conny Holm; Spanien, MCA-UGT, José Luis Gacio, FI CC.OO, Raul Alvarez, José Maria
Ordonez; Vereinigtes Königreich, Unite The Union, GMB, Keith Hazlewood
22
Maschinenbau
Dominique Ghiglione (FGMM-CFDT) wurde zum neuen Vorsitzenden des Ausschusses
ernannt. Bedauerlicherweise nahmen an den Ausschusssitzungen in der Periode seit dem
letzten Kongress in Duisburg keine italienischen Vertreter teil. Da Italien jedoch eine der
beiden wichtigsten Maschinenbauregionen in Europa repräsentiert, werden unsere
italienischen Mitgliedsorganisationen zukünftig eine aktive Beteiligung gewährleisten.
Die Debatte in der Sitzung im September 2011 drehte sich in starkem Maße um die Krise
und die Angst davor, im Sektor eine „Doppelrezension“ zu erleben. Das zweite dominierende
Thema war das Organizing, insbesondere der KMU.
Das Teilsektorprojekt „Copernicus“ (für den Baumaschinensektor) wurde mit einer
Abschlusskonferenz in Berlin abgeschlossen. Dabei wurde die Berliner Erklärung
verabschiedet.
Im vom letzten Kongress verabschiedeten EMB-Arbeitsprogramm wurden erneuerbare
Energien als ein Schlüsselthema in die Arbeit des Ausschusses Maschinenbau integriert. Die
Mitgliedsorganisationen erhielten die Gelegenheit, zusätzliche Mitglieder mit besonderen
Zuständigkeiten hinsichtlich des Sektors für erneuerbare Energien zu ernennen.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Kleine Arbeitsgruppe Aufzüge in der Zukunft eng an
den Ausschuss Maschinenbau gebunden sein wird. Das Gleiche gilt für die Ad-hocArbeitsgruppe Weiße Ware.
Mitglieder des Sektorausschusses Maschinenbau
Belgien, ACV-CSC METEA, William Tailler, Guido Nelissen, LBC-NVK, Erik Van Den Heede,
CGSLB Métal, Kurt Marysse, MWB-FGTB, Jean-François, Nico Cue; Finnland, Metalli, Mika
Kärkkäinen, UIL ry, Jani Huhtamella; Frankreich, FOM, Eric Keller, Jean-Jacques Gueguen,
FGMM/CFDT, Dominique Ghiglionne, FTM-CGT, Pierre Labourdette, CFE-CGC Métallurgie –
FCMTM, Anne-Catherine Cudennec; Deutschland, IG Metall, Constanze Kurz, Sascha-Ferry
Treml; Italien, FIM-CISL Leonardo Burmo, Bruno Vitali; Niederlande, DE UNIE, Bart Willems,
George J. G. Kruithof; Österreich, PRO-GE, Thomas Grammelhofer; Polen, OPZZ
Metalworkers TUC of Poland, Jerzy Szpecht; Portugal, SIMA, Manuel Cruz, Ana Filipe;
Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Claudiu Pasarica; Spanien, MCA-UGT, Amaro Garcia,
Jose Ruiz Munoz, FI CC.OO, Raul Montoya; Schweiz, UNIA, Christian Gusset; Tschechische
Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Zdenek Dobias, Lucie Studnicna; Ungarn, VASAS, Zoltan
Szoke; Vereinigtes Königreich, Unite The Union, Ian Tonks
23
Weiße Ware
Im Berichtszeitraum fand eine Sitzung der Ad-hoc-Arbeitsgruppe statt, in der das
Arbeitsprogramm besprochen und die Möglichkeit erörtert wurde, eine Studie
durchzuführen. Es wurden Solidaritätskampagnen für die Beschäftigten von Electrolux
gestartet und mehrere Unternehmensfälle verfolgt.
Mitglieder des Ad-hoc-Ausschusses Weiße Ware
Belgien, CGSLB Métal, Kurt Marysse, MWB-FGTB, Nico Cue, Benoît Gerits; Deutschland, IG
Metall, Peter Kern; Frankreich, FOM, Jean-Claude Petit, Eddie Ababsa, FGMM/CFDT, Emilian
Koziol, Bruno Delavant, Jean-Luc Collin, FTM-CGT, Ouria Belaziz, Nicolas Chartier, CFE-CGC
Métallurgie – FCMTM, Pierre-Yves Dorez, Anne-Catherine Cudennec; Italien, FIM-CISL, Anna
Trovo, UILM, Ficco Gianluca; Polen, NSZZ Solidarnosc, Małgorzata Calińska-Mayer, Krzysztof
Domagała; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Florian Mihai; Slowenien, SKEI, Jure
Slemenik; Spanien, MCA-UGT, Carlos Romero, Jose Ruiz Munoz, FI CC.OO, Manuel Lezcano;
Vereinigtes Königreich, Unite The Union, Mike Smallwood
24
Aufzüge
Zu den Tätigkeiten des Sektorausschusses Aufzüge zählten die Umsetzung des EMBArbeitsprogramms in der neuen Kongressperiode, das EMB-Positionspapier über Einzelarbeit
im Aufzugbau, die Einführung eines Entwurfs für ein EMB-Positionspapier über Service und
Wartung sowie die Aktualisierung und weitere Verbreitung der EMB-Broschüre „A Trade
Union Look at the Lift Sector“ (Gewerkschaftlicher Blick auf den Aufzugsektor). Es fand eine
Sitzung der Ad-hoc-Arbeitsgruppe Aufzüge statt.
Mit ThyssenKrupp Elevator wurde eine europäische Rahmenvereinbarung über
Ideenmanagement im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz getroffen. Dies ist die erste
europäische Rahmenvereinbarung des EMB mit einem Unternehmen mit Sitz in Deutschland.
Mitglieder des Ad-hoc-Ausschusses Aufzüge
Belgien, ACV-CSC METEA, Marc De Wilde, Bart De Ceukelier, LBC-NVK, Sebbe Vandeputte,
MWB-FGTB, Jean-François Tamellini, Najar Lahouari; Dänemark, CO industri, Jan Toft
Rasmissen; Deutschland, IG Metall, Sebastian Fersterra; Finnland, Metalli, Mika Kärkkäinen;
Frankreich, FOM, Sylvie Galuppo, Cédric Zielinski, FGMM/CFDT, Frank Pfister, Bruno
Delavant, Jean-Luc Collin, FTM-CGT, Claudine Van Den Baviere, CFE-CGC Métallurgie –
FCMTM, André Legault; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Ans van Uffelen; Österreich, PROGE, Peter Reiter; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Fabian Zlatar; Spanien, MCA-UGT,
Jose Ruiz Munoz, Carlos Sevilleja, FI CC.OO, Luis Romero; Vereinigtes Königreich, Unite The
Union, Mike Smallwood
25
HORIZONTALE AUSSCHÜSSE
Aus- und Weiterbildung
Im Berichtszeitraum fanden keine Sitzungen des horizontalen Ausschusses Aus- und
Weiterbildung statt.
Mitglieder des horizontalen Ausschusses Aus- und Weiterbildung
Belgien, ACV-CSC METEA, Vera De Norre, Béatrice Louviaux, MWB-FGTB, Nico Cue, Jessica
Di Santo; Bulgarien, Metalicy, Diliana Yanachkova; Dänemark, CO industri, Per Paskesen,
Henrik Kjaergaard; Deutschland, IG Metall, Jörg Ferrando; Finnland, Metalli, Tuomo
Paukkunen; Frankreich, FOM, Michel Lamarque, FGMM/CFDT, Vincent Bottazzi, Dean Kent,
Alain Dermenjian, FTM-CGT, Francine Pierre, CFE-CGC Métallurgie-FCMTM, Anne-Catherine
Cudennec, Jean-françois Foucard; Italien, FIM-CISL, Alberto Monticco, Antonello Gisotti;
UILM, Luca Colonna; Kosovo, SPMK,
Metush Bytyqi; Luxemburg, OGB-L, Raymond
Kapuscinsky; Niederlande, FNV-Bondgenoten, Henk Wijninga, DE UNIE, Bart Willems,
George J. G. Kruithof; Norwegen, Fellesforbundet, Rolf Jørn Karlsen; Österreich, PRO-GE,
Jürgen Michlmayr, Bruno Kamraner; Portugal, SIMA, Ana Filipe, Alberto Paolo Simoes;
Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Doru Puiu; Schweden, Nordic IN, Anna-Lena BörgöEtaat; Spanien, MCA-UGT, Silvia Ramos, FI CC.OO, Juan Blanco; Ungarn, VASAS, Herta
Meyer; Vereinigtes Königreich, Community, Roy Rickhuss
26
Gleichstellungspolitik
Der horizontale Ausschuss Gleichstellungspolitik ermöglicht den Mitgliedsorganisationen,
sich zu Gleichstellungsfragen auszutauschen und dient als Arbeitsplattform zur Förderung
des gemeinsamen Ziels einer realen, greifbaren Gleichstellung in Europa.
Das Konzept der Chancengleichheit schließt alle Beschäftigten ein, unabhängig von
Geschlecht, ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung oder Behinderung. Der Ausschuss
nimmt im Rahmen der Arbeitsplanung auf diese Definition Bezug.
Der EMB-interne Geschlechteransatz
Der EMB setzt sich dafür ein, in sämtlichen Arbeitsbereichen einen geschlechterspezifischen
Ansatz zu berücksichtigen. Darunter fallen so wichtige Ziele wie Lohngleichheit,
Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben wie auch die Bekämpfung sämtlicher Formen
geschlechtsbezogener Gewalt und sexistischer Stereotypen. Diese Berücksichtigung des
Gender-Ansatzes erfolgte durch die Teilnahme und Mitwirkung der Mitglieder des
Ausschusses Gleichstellungspolitik an den Sitzungen bzw. der Arbeit anderer Ausschüsse
und umgekehrt. An den Sitzungen des Ausschuss Tarifpolitik und Sozialpolitik (CBSPC)
nahmen Mitglieder des Ausschusses Gleichstellungspolitik teil, um die Gleichstellung von
Männern und Frauen in der Berufswelt zu fördern.
Die Bereitschaft des EMB, den Gender-Mainstreaming-Grundsatz zu verfolgen, wurde bereits
im letzten Arbeitsprogramm bekundet. Dank dieses Gender-Mainstreaming-Grundsatzes
wird es möglich sein, geschlechtsspezifische Unterschiede adäquater aufzuzeigen. Da die
Möglichkeit besteht, ein Projekt zum Gender-Mainstreaming durchzuführen, könnten EUFördermittel beantragt werden.
Weltfrauentag
In Wien wurde im Zusammenhang mit dem Weltfrauentag 2012 eine Konferenz zur
Lohngleichheit organisiert. Im Vorfeld wurde ein Fragebogen zum Thema „Lohngleichheit
zwischen Frauen und Männern“ an die Mitgliedsorganisationen verschickt. Der Fragebogen
traf auf großes Interesse und dem EMB gingen zahlreiche Rückmeldungen aus vielen
verschiedenen Ländern ein. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden abschließend auf der
Konferenz in Wien vorgestellt, diskutiert und ausgewertet. In der verkürzten
Kongressperiode fanden keine Sitzungen der Kleinen Arbeitsgruppe statt.
Mitglieder des horizontalen Ausschusses Gleichstellungspolitik
Belgien, ACV-CSC METEA, Tinne Van Woensel, SETCa/BBTK, Pia Desmet, MWB-FGTB,
Selena Carbonero, Nico Cue; Bulgarien, Metalicy, Reneta Petrova; Dänemark, CO industri,
Tina Christensen, Anne Lise Nygaard; Deutschland, IG Metall, Gabriele Ulbrich; Ungarn,
VASAS, Aniko Kovacs; Finnland, Metalli, Matleena Engblom; Frankreich, FOM, Nathalie
Capart, Brigitte Capelle, FGMM/CFDT, Philippe Portier, Anne Berthin, FTM-CGT, Blandine
Bernardia, Laurence Carette, Lamia Begin, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Elisabeth
27
Delattre, Anne-Catherine Cudennec; Italien, FIM-CISL, Alessandra Damiani, Anna Trovo;
Österreich, PRO-GE, Renate Anderl; Portugal, SIMA, Matilde Lopez, Ana Filipe; Rumänien,
FNS Solidaritatea Metal, Ionela Isip; Schweden, IF Metall, Eva-Lena Danielsson; Slowenien,
SKEI, Mateja Gerecnik; Spanien, MCA-UGT, Dionisia Munoz Morales, FI CC.OO, Juana
Aguado
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Jugend
Im Berichtszeitraum bestand die wesentliche Arbeit in den Vorbereitungen für die
Jugendkonferenz, die von der österreichischen Gewerkschaft PRO-GE im Juli 2012
ausgetragen wird. Die vorläufige Planung dieser Veranstaltung, an der rund 80
Jugendbeauftragte der Gewerkschaften teilnehmen werden, wurde im Rahmen einer Sitzung
der EMB-Jugendbeauftragten am 18. Oktober 2011 erarbeitet.
Die Arbeit des EGB-Jugendausschusses wird auch weiterhin als Orientierung für den Ad-hocAusschuss Jugend des EMB dienen. Die Aktivitäten dieser Gruppe wurden verfolgt und
Informationen hierzu über die Jugend-Verteilerliste des EMB an die Mitgliedsorganisationen
weitergegeben.
Der Bereich „Jugend“ auf der EMB-Website wurde regelmäßig mit gezielten Informationen
zu den im Bereich Jugend stattfindenden Sitzungen aktualisiert.
Mitglieder des Ad-hoc-Ausschusses Jugend
Belgien, ABVV-Metaal, Fidel Gavilan, ACV-CSC METEA, Eric De Marco, Kathleen Van Walle,
MWB-FGTB, SelenaCarbonero, Nico Cue; Bulgarien, Metalicy, Evgeni Yanev; Finnland,
Metalli, Sami Vironen; Frankreich, FOM, Sylvain Dolza Barbara Dautin, FGMM/CFDT, Vincent
Bottazzi, FTM-CGT, Jerome Lettry, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine
Cudennec; Deutschland, IG Metall, Bernhard Dobbert; Italien, FIM-CISL, Augusto Bisegna,
Paola Guidolin; Kosovo, SPMK, Burim Hajdini; Niederlande, DE UNIE, George J. G. Kruithof,
Bart Willems; Norwegen, Fellesforbundet, Linn Pilskog; Österreich, PRO-GE, Jürgen
Michlmayr, Bruno Kamraner; Portugal, SIMA, Manuel Cerqueira, Herculano Santos;
Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Florentin Iancu; Schweden, IF Metall, Malin
Hammarström; Spanien, MCA-UGT, Silvia Ramos, FI CC.OO, Mabel Espino; Ungarn, VASAS,
Zoltan Kovacs
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Region Südosteuropa
Im Berichtszeitraum trafen sich die Mitgliedsorganisationen der Region Südosteuropa in
Tuhelijske Toplice (Kroatien) im Rahmen der Herbstsitzung des EMB-Ausschusses
Industriepolitik und nahmen an einer gemeinsamen Sitzung der Ost- und Südostregion des
EMB in Skopje (Mazedonien) teil. Beide Sitzungen fanden im September 2011 statt.
Schwerpunkte der Sitzungen waren die Vorbereitungen für den Gründungskongress des
neuen europäischen Gewerkschaftsverbandes und die Festlegung zukünftiger Prioritäten.
Mitgliedsorganisationen, die Mitglieder der südosteuropäischen Region sind:
Bosnien und Herzegowina Metall- und Bergbaugewerkschaft Republika Srpska (MMU)
Metallgewerkschaft Bosnien und Herzegowina (SMBIH)
Bulgarien
Metalicy
Nationale Föderation „Metallurgy“, Arbeitnehmerverband
„Podkrepa“ (NF „Metallurgy“ CL „Podkrepa“)
Nationaler Gewerkschaftsbund Metal-Electro" (NTUF "MetalElectro")
Kroatien
Metallgewerkschaft Kroatien - Industriegewerkschaft
(SMH-IS)
Estland
Metallgewerkschaft Estland (EMAF)
Kosovo
Unabhängige Metallgewerkschaft Kosovo (SPMK)
Litauen
Metallgewerkschaftsbund Litauen
Mazedonien
Gewerkschaft für Industrie, Energie und Bergbau Mazedonien
(SIER)
Montenegro
Metallgewerkschaft Montenegro (MTUM)
Rumänien
FSS MetaromFSLI-Metal
FNS Solidaritatea Metal
Serbien
Industriegewerkschaft Serbien (ISS)
GSM "Nezavisnost"
Autonome Metallgewerkschaft Serbien (AMWUS)
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INFRASTRUKTUR
Vernetzte Personalpolitik und Solidaritätspakt
Im Berichtszeitraum kamen die Teilnehmer des Projekts „Vernetzte Personalpolitik und
Solidaritätspakt“ zu einer Sitzung zusammen. Behandelte Themen waren die OrganisingProblematik, der Solidaritätspakt innerhalb der neuen Organisation, Personalfragen und
zukünftige Projekte. Zu den Projekten zählen 1) Fortsetzung der Studie über
Organisationsstrukturen und Organigramme, das Gewinnen neuer Mitarbeiter, Schulungen
und Austauschprogramme zwischen den EMB-Mitgliedsorganisationen, 2) Veranstaltung von
Seminaren für Personalleiter und Gewerkschaftsvertreter und 3) Arbeitnehmeraustausch
durch Erleichterung des Empfangs und der Entsendung von Praktikanten, um den
grenzüberschreitenden Austausch zu fördern und hierdurch die Kontakte mit Kollegen im
Ausland auszubauen, wobei die Teilnehmer die Gewerkschaftsarbeit in einem anderen Land
mit einer anderen gewerkschaftlichen Geschichte kennenlernen.
Mitglieder der Arbeitsgruppe Vernetzte Personalpolitik und Solidaritätspakt
Belgien, ACV-CSC METEA, Marc De Wilde, SETCa/BBTK, Claude Roufosse, MWB-FGTB, Nico
Cue; Dänemark, CO industri, René Johansen, IDA, Lotte Ellegaard, Bo Falkencrone;
Finnland, Metalli, Aslak Haarahiltunen; Frankreich, FOM, Marie-Josée Millan, Stéphane
Martegoute, FTM-CGT, Patrick Correa, Sylvie Bobin, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, AnneCatherine Cudennec; Deutschland, IG Metall, Rainer Gröbel, Nadine Mattausch; Italien, FIMCISL, Gianni Alioti; Luxemburg, OGB-L, Raymond Kapuscinsky; Österreich, PRO-GE, Renate
Anderl; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Doru Puiu; Schweden, IF Metall, Ulf Sjödin,
Nordic IN Jens Bundvad; Slowakei, Slovak Metalworkers'Federation, Monika Hrusecka;
Spanien, MCA-UGT, Javier Urbina; Tschechische Republik, Odborovy SVAZ KOVO, Dana
Sakarova, Jaromir Endlicher, Lucie Studnicna
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Kommunikation
Arbeitsgruppe Kommunikation
Im Berichtszeitraum fanden zwei Sitzungen der Arbeitsgruppe Kommunikation statt, die von
Mitgliedsorganisationen ausgerichtet wurden: die erste am 23. September 2011 in Wien und
die zweite am 24. Februar 2012 im EMB-Sekretariat. In letzterer wurde Vidar Gronli
(Fellesforbundet) zum Vorsitzenden der Arbeitsgruppe ernannt.
Vorrangig in den Sitzungen behandelten Themen waren die Schritte hin zur Gründung der
neuen Organisation, die Rolle und Bedeutung der Kommunikation innerhalb der neuen
Organisation, die Verwendung sozialer Medien durch die Mitgliedsorganisationen für die
Kommunikation mit ihren Mitgliedern und zur Gewinnung neuer Mitglieder sowie
Maßnahmen und Methoden, die eingesetzt werden können, um Mitgliedsorganisationen
hinsichtlich Solidaritätsaktionen und europäischer Themen zu informieren und zu
mobilisieren.
Im Rahmen einer Kleinen Arbeitsgruppe wurde außerdem über Inhalte für die zukünftige
Kommunikation in der neuen Organisation diskutiert, wobei der Schwerpunkt auf der
Wiedergabe von Informationen in englischer Sprache über die neue Website und die
Websites
der
Mitgliedsorganisationen
sowie
auf
der
Verbesserung
des
Informationsaustauschs zwischen den Mitgliedsorganisationen und ihrem europäischen
Dachverband lag. Es wurde beschlossen, dass sich die Arbeitsgruppe Kommunikation nur
einmal pro Jahr zu einer Sitzung trifft, allerdings mit der Option ggf. zusätzliche Sitzungen
zu organisieren, um spezielle Themen zu besprechen.
Schlüsseltätigkeiten, bei denen die Arbeitsgruppe Kommunikation eine entscheidende Rolle
spielte, waren der Europäische Aktionstag bei ArcelorMittal am 7. Dezember 2011 und die
EGB-Kampagne „Austerity Watch“, an der sich der EMB nicht nur regelmäßig beteiligte,
sondern die der EMB auch auf seiner eigenen Website verfolgte und unterstützte. Die
zahlreichen Solidaritätsaufrufe und Solidaritätsbekundungen, um Mitgliedsorganisationen in
Konfliktsituationen oder bei Protestaktionen zu unterstützen, waren in der letzten
Kongressperiode ein bedeutender Teil der Kommunikationsarbeit.
Websites
Die EMB-Website und die gemeinsam mit anderen europäischen Industrieverbänden
unterhaltene Eucoban-Website werden regelmäßig aktualisiert:
www.emf-fem.org
www.eucoban.eu
Allgemeine Website des EMB
Europäisches Tarifverhandlungsnetzwerk
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Printmedien
Seit dem letzten Kongress wurden drei Publikationen erstellt:
- Broschüre über die Hauptelemente des Projekts Copernicus für den Baumaschinen- und
Baustoffsektor
- Broschüre „Verhandlung von Europäischen Betriebsratsvereinbarungen: Verbindliche
EMB-Leitlinien für Verfahren und Inhalte” (wurde in 12 Sprachen gedruckt und an die
betreffenden Zielgruppen verteilt)
- Flugblatt für den Europäischen Aktionstag bei ArcelorMittal mit den Logos aller
teilnehmenden Gewerkschaften (wurde in ganz Europa in die lokalen Sprachen übersetzt)
Pressearbeit
Zur regulären Pressearbeit gehörten seit dem Kongress 2011 die Pflege von
Pressekontaktlisten, das Sammeln und Auswerten von Artikeln über den EMB sowie das
Verfassen und Senden von Pressemitteilungen. Der ArcelorMittal-Aktionstag – einschließlich
der koordinierten Kommunikationsarbeit gegenüber den Printmedien und für die EMBWebsite sowie der Organisation einer EMB-Pressekonferenz und eines Medienereignisses in
London – war besonders erfolgreich, was die Berichterstattung und Sichtbarkeit des EMB
betraf.
Kongressvorbereitung
Im Zusammenhang mit der Gründung eines neuen Industriegewerkschaftsbundes mit
EMCEF und EGV:TBL wurde umfassend über die Gestaltung der neuen Website diskutiert
und hieran gearbeitet. Diese soll auf der Grundlage der besten Elemente der drei
bestehenden Websites aufgebaut werden. Die neue Website wird auf dem
Gründungskongress am 16. Mai eingeführt. Des Weiteren wurden Vorbereitungen
hinsichtlich Corporate Identity, PR-Veranstaltungen und Presseaktivitäten im Vorfeld und
während des Kongresses sowie zur Verbreitung der Politischen Entschließung getroffen.
Mitglieder der Arbeitsgruppe Kommunikation
Vorsitzender: Vidar Gronli, Fellesforbundet (N)
Belgien, ACV-CSC METEA, Kris Six, LBC-NVK, Monique Braam, SETCa/BBTK, Claude
Roufosse, MWB-FGTB, Jean-Michel Hutsebaut, Nico Cue; Bulgarien, Metalicy, Diana Petrova;
Dänemark, CO industri, Linda Hansen; Deutschland, IG Metall, Jörg Köther; Finnland,
Metalli, Timo Korpijärvi, PRO, Jaana Aaltonen; Frankreich, FOM, Mathieu Jonqueres, JeanYves Sabot FGMM/CFDT, Dominique Gillier, CFE-CGC Métallurgie – FCMTM, Anne-Catherine
Cudennec;
Italien,
FIM-CISL,
Augusto
Bisegna,
Antonello
Gisotti;
Norwegen,
Fellesforbundet, Vidar Gronli, NITO, Arve Christensen; Österreich, PRO-GE, Wolfgang Purer;
Portugal, SIMA, Alberto Paolo Simoes, Ana Filipe; Rumänien, FNS Solidaritatea Metal, Doru
Hodos; Schweden, IF Metall, Annette Lack; Spanien, MCA-UGT, Rafael Fernandez Canas, FI
CC.OO, Nuria Silvan
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