Ordne den deutschen Ausdrücken die richtige lateinische Bezeichnung zu! Bart Schminke, Rouge Asche Kreide Perücke Falte Friseuse, Zofe Augenbraue Barbierstube Schildplatt, Spange Haarnetz Locke(n) Kahlköpfigkeit/Glatze Spiegel Barbier, Friseur Schminke, weißer Teint Knoten borstig Brenneisen Wange Haar Wollbänder Modul: Alltag sinus, us m. calvitium, i n. gena, ae f. calamistrum, i n. hirsutus 3 tonsor, oris m. speculum, i n. coma, ae f. creta, ae f. candor, oris m. nodus, i m. supercilium, i n. vittae, arum f. tonstrina, ae f. ornatrix, icis f. capillamentum, i n. fucus, i m. ruga, ae f. favilla, ae f. barba, ae f. testudo, inis f. reticulum, i n. Carina Ertl Füge die zuvor richtig zugeordneten Wörter nun in die dafür vorgesehene(n) freie(n) Stelle(n)! Geschminkt haben sich die Römerinnen ausgiebig und gern, jedoch standen wahrscheinlich nicht allen die gleichen Mittel zur Verfügung – sprich der Gedanke an die sozialen Klassen ist unabdingbar. Eine reiche Römerin hatte viele Möglichkeiten sich schön zu machen, eine arme Römerin hingegen dachte wohl nur das Nötigste, u.a. das …………………… Kämmen. Die Sklavinnen einer Römerin konnten stundenlang mit der Haarpflege ihrer Herrin beschäftigt sein. Sobald eine von der Gehilfin angerichtete Gesichtsmaske in Verwendung gewesen ist, begann der eigentliche Schminkvorgang. Die römischen Frauen versuchten so gut es ging einen ………………………………..… bzgl. ihrer Haut anzustreben, denn dunkle, gebräunte Haut bedeutete damals, dass man wie SklavInnen draußen arbeiten musste. Um die Haut also noch heller zu tönen, benutzten sie als Grundlage ein Puder aus Bleiweiß (cerussa) oder ……………………………………. Dann folgt der ……………………….. und für das …………………………. - und Lippenrot verwendeten sie Puder aus Ocker. …………………………. färbte Wimpern und ………………………………….. schwarz. Bereits in der Antike konnten sich die Römerinnen bzgl. der Schminke für Lidschatten entscheiden, meist sehr auffällige Farben wie grün oder blau. Am Ende konnte man sich im ………………….…… betrachten und das Werk der Sklavin beurteilen. Die Herrin war hoffentlich mit dem Werk ihrer Gehilfin zufrieden, ansonsten hatte das teils schlimme Folgen. Parfüm war schlussendlich die Krönung des Ganzen, welches damals bereits sehr teuer war und u.a. aus Städten wie Pompeji, China und Indien kam. Das äußere Erscheinungsbild bekam durch das Anlegen von Schmuck schließlich den Feinschliff. Eine Römerin konnte zwischen (Ohr-)Ringen, Armreifen, Halsketten, Diademen usw. das für den Tag Passende auswählen und sich damit schmücken. Ein auch bereits in der Antike wichtiges Schmuckstück war der Trauring, den man früher am Ringfinger der linken Hand trug. Der Grund dafür war der Glaube, dass eine Ader von diesem Finger direkt zum Herzen und somit zur Liebe führte. Im antiken Rom trugen jedoch nur Frauen einen Verlobungs- und Ehering, welcher aus Eisen war und – wie heute – als Zeichen der Bindung galt. Nur die reichen Frauen konnten sich hochwertigen Schmuck leisten, die ärmeren Römerinnen mussten sich mit der einfachen ………..………….….. (= Fibel) begnügen, die das Gewand zusammenhielt. Modul: Alltag Carina Ertl Frauen konnten nicht wie Männer durch ihre Kleidung zeigen, welcher sozialen Schicht sie angehörten, sondern mussten dies durch ihren Schmuck zum Ausdruck bringen. Frauen benötigten sehr viel Zeit, um sich für den jeweiligen Tag schön zu machen, was von Ovid in seinen zu diesem Thema passenden Werke gutgeheißen wird, da er ihnen darin schließlich alle möglichen Tipps gibt. Seine Meinung zum Thema Männer und Make-up lautete jedoch: "Die vernachlässigte Schönheit passt zu den Männern." Die meisten Römer dachten in ähnlicher Weise, denn Schminken war noch unmännlicher als Frisieren. Die Römer beschränkte sich auf das Wesentliche d.h. Katzenwäsche und Zahnpflege. Körperpflege galt jedoch früher an sich eher als hygienische Maßnahme denn als ästhetisches Bedürfnis. Arme und Beine würden täglich von Schmutz und Schweiß gereinigt, ein Vollbad wurde einmal wöchentlich genommen. Schweiß und Dreck wurde mit dem Strigilis (strigilis, -is f. Schabeisen) vom Körper abgeschabt. Haarpflege, Zähneputzen, tägliche Körperwäsche und das Enthaaren von Achseln und Beinen mit Wachs oder Pinzetten sowie das Schminken und Zupfen der ……………………………….. galten mit der Zeit nicht mehr nur für Frauen. Im Gegensatz zu den Männern investierten die römischen Frauen zusätzlich viel Zeit und Energie in die Pflege und Herrichtung ihrer …………………….. Bereits gegen Ende der Republik (ca. 50 v.Chr.) begann man, der Pflege von Gesicht und ……………………….. besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Frisuren der Römerinnen änderten sich im Laufe der Zeit und hingen vom Alter und sozialen Status ab. Während der Kaiserzeit wurden die Trends bzgl. Frisuren u.a. von der Kaiserin bestimmt, welche die Römerinnen meist kopierten. Eine Frau hatte bei der Wahl ihrer Frisur jedoch in erster Linie darauf zu achten, dass sie ihrem individuellen Typ gerecht wurde, denn jede Gesichtsform bzw. Haarstruktur erforderte eine andere Frisur, wie bereits Ovid in seiner „Ars amatoria“ verrät: „Es gibt auch mehr als nur eine Haartracht. Eine jede möge auswählen, was ihr steht und vorher ihren Spiegel befragen!“ Vestalinnen, die unter keinen Umständen geschminkt sein durften, trugen ihr Haar zu einem riesenhaften Kegel (tutulus) aufgetürmt. Da es Utensilien wie Gel oder Haarfestiger damals noch nicht gab, wurden Frisuren durch kleine …………………………….. zusammengehalten. Da in der Republik schlichte Frisuren vorherrschten, war die ……………………… – Frisur sehr beliebt. Modul: Alltag Carina Ertl Die Haare wurden glatt nach hinten gekämmt und nur im Nacken mit einem kleinen ……………..………… verziert. Die straffe Frisur wirkte schlicht und anspruchslos und drückte Eleganz und Würde, aber auch Zurückhaltung und Bescheidenheit aus. Erst in der Kaiserzeit wurden hohe Frisuren getragen. ………………………, Nadeln und ……………………………. formten die Frisur zu einem schildförmigen Gebilde. Manchmal waren die Haare auch in …………….…………….., zusammengebunden. Die Frauen aus der Oberschicht beschäftigten bzgl. ihrer Haare auch eine eigene Sklavin, eine sogenannte ………………………. Oft wurde ein …………………………….. verwendet, der hohl und aus Eisen war und über Feuer erhitzt wurde, denn ……………….………… waren ein wichtiger Bestandteil der beliebten Frisuren. Weiteres wurden Nadeln mit eingearbeitet, die auch als Bestandteil des Schmuckes galten. Traditionsgemäß mussten die Haare der Frau bedeckt sein und durch Stoff- oder Wollbänder gehalten werden, denn, wenn man sich ohne Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit zeigen wollte, galt dies als Zeichen großer Schamlosigkeit. Haarteile und ………………………….. nutzte man sowohl zur Unterstützung der Frisuren als auch zum Verstecken von Haarmakeln/grauen Haaren. Die beliebten blonden Perücken wurden aus den abgeschnittenen Haaren gefangener Germaninnen hergestellt und ebenholzschwarze Schnitthaare wurden aus Indien importiert. Wollte man keine ………………….…… aufsetzen, so konnte man bestimmte Haarfarben durch Färben erreichen. Römische Frauen färbten sich die Haare mit Henna, …………………….. und Kräutern, wobei sich besonders rote, blonde und blaue Tönungen großer Beliebtheit erfreuten. Man sagt, dass sich die "anständigen" Damen die Haare schwarz färbten, während andere blond bevorzugten. Das (exzessive) Haare Färben konnte im schlimmsten Fall zum Verlust der eigenen Haare führen, da die verwendeten Färbemittel oft sehr aggressive Substanzen enthielten. Wenn man tatsächlich durch das Färben oder gar durch den ………………………………….. seine Haare los war, blieb einem nichts anderes übrig als sich eine ………………………….. zuzulegen, sofern man nicht kahl in die Öffentlichkeit treten wollte. Auch Männer benutzten gelegentlich Perücken, entweder um in cognito das Haus zu verlassen oder um ihre ……………………………… zu verdecken. Modul: Alltag Carina Ertl Wer glaubt, nur die Römerinnen wären eitel gewesen, der irrt. Römer standen ihren Frauen in Nichts nach. Die männlichen Frisurentrends veränderten sich ebenfalls im Laufe der Jahre. In früheren Zeiten trugen die römischen Männer das Haar lang, aber durch die Einführung des Friseurs in Italien um ca. 300 v. Chr. wurde es zur Mode das Haar kurz zu tragen. Man trug also schlichte Kurzhaarfrisuren, die nur an Feiertagen besonders gekämmt wurden. Ein Kopf voller Haar war bei den Römern sehr geschätzt worden. Während dem Bestehen des römischen Kaiserreiches richteten sich die Männer nach den Frisuren des Kaisers, wobei die Bandbreite von lang und …….……………….. bis zu fast …………………………………. reichte. Julius Caesar hatte z.B. große Mühen sein dünnes Haar zu verbergen. Man sagt, dass Caesar von all seinen Ehrungen den Lorbeerkranz am liebsten hatte, denn dieser versteckte seine .......................................... Kaiser Nero bevorzugte u.a. komplizierte Frisuren mit …………………………….., die sein Gesicht formten, für welche römische …………………………. verwendet wurden. Auch die Haarfärbung für Männer war bekannt. Diese wurde oft bei bereits ergrauten sehr verspotteten Haaren eingesetzt. Besondere Pflege hegten die Römer gegenüber ihrem ……………………………. Der ………………… war dafür zuständig, denn niemand wollte mit ungepflegtem Äußeren in die Öffentlichkeit treten. Reiche Männer hatten ihren eigenen ………………………, die restlichen mussten sich mit …………………………. begnügen, die ihrer Arbeit in eigenen ……………………………….. nachgingen! Modul: Alltag Carina Ertl Sueton, über dessen Leben wenig bekannt ist, gibt in einem seiner erhaltenen Werke mit dem Titel „De vita Caesarum“ Biographien der römischen Kaiser von Julius Caesar bis Augustus zum Besten. Hier u.a. eine Beschreibung des äußeren Erscheinungsbildes von Kaiser Nero! Sueton Nero 51 Statura fuit prope iusta, corpore maculoso et fetido, subflavo capillo, vultu pulchro magis quam venusto, oculis caesis et hebetioribus1, cervice obesa, ventre proiecto, gracillmis cruribus, valitudine prospera; nam qui luxuriae immoderatissimae esset, ter omnino per quattuordecim annos languit, atque ita ut neque vino neque consuetudine reliqua abstineret; circa cultum habitumque adeo pudendus, ut comam semper in gradus formatam peregrinatione Achaica2 etiam pone verticem summiserit ac plerumque synthesinam indutus ligato circum collum sudario in publicum sine cinctu et discalciatus3. 1 hebes, -etis – schwach 2 peregrinatione Achaia – während einer Griechenlandreise 3 discalciatus – ohne Schuhe Versuche die Beschreibung zu vervollständigen! Er war ………………………………………., hatte einen …………………………………………………… Körper; …………………………. Haar, mehr ein schönes als anmutiges Gesicht, …………………………… und ………………………………… Augen, einen dicken Hals, einen vorgestreckten Bauch, ………………..…………………. Beine, war von …………………………….. Gesundheit; nämlich dieser war von unermesslich(st)em Reichtum, er war insgesamt dreimal ………………………………………………………………………. krank, und zwar so, dass er weder dem Wein noch …………………………………………………………………… fernblieb; bezüglich der Pflege und seiner Haltung war er so sehr schimpflich, dass er noch obendrein sein Haar, das immer ……………..…………………. gestaltet war, auf einer Reise nach Griechenland hinterm Nacken wachsen ließ und in der Öffentlichkeit meistens ………………………………………., mit einem um den Hals gebundenem Tuch, …………………….. und ohne Schuhe bekleidet war. Um welche/s Konstruktion/Phänomen handelt es sich? subflavo capillo nam qui luxuriae immoderatissimae esset ut comam semper […] summiserit (synthesiam) indutus ligato circum collum sudario Modul: Alltag Carina Ertl Eine ornatrix hatte es nicht immer leicht! Einleitung: Ovid war ein bekannter römischer Dichter. Durch seine Berufswahl erfüllte er jedoch nicht den Wunsch seines Vaters, welcher wollte, dass Ovid die Ämterlaufbahn durchschreitet. Ovid schrieb einige Werke, darunter die Metamorphosen (Verwandlungsgeschichten) sowie die Amores (Liebesgedichte). Weiteres schrieb er zwei Werke über die Schönheit: Ars amatoria (Liebeskunst) und Medicamina faciei femineae (Lehrgedicht bzgl. der Kosmetik und Behandlung des Gesichts). Im zweiten Buch der Ars amatoria beschäftigt sich Ovid eher mit den Männern, hingegen macht er im dritten Buch die Frauen zu seinem Thema. 1. Übersetze folgenden Text: Ov. ars 3, 235 – 250 at non pectendos coram praebere capillos, 235 ut iaceant fusi1 per tua terga, veto. illo praecipue ne sis morosa2 caveto tempore, nec lapsas3 saepe resolve comas. tuta sit ornatrix; odi4, quae sauciat ora4 unguibus et rapta brachia figit acu. 240 devovet, ut tangit, dominae caput illa, simulque plorat in invisas sanguinolenta comas. quae male crinita est, custodem in limine ponat, orneturve5 Bonae semper in aede deae. dictus eram subito cuidam venisse puellae: 245 turbida perversas induit illa comas. hostibus eveniat tam foedi6 causa pudoris, inque nurus7 Parthas dedecus illud eat. turpe pecus mutilum, turpis sine gramine campus, et sine fronde frutex, et sine crine caput. 250 1 fusus 3 – herab wallend 2 morosus 3 – missgelaunt, eigensinnig 3 labor 3. lapsus sum – auflösen 4 ergänze: feminam; ornatricis 5 ornare – frisieren 6 foedus 3 – abscheulich, hässlich 7 nurus, -us f. – junge Frau 2. Beantworte die folgenden Fragen und begründe jedes Mal deine Antwort. - Hättest du im antiken Rom den Beruf einer Friseurin? - Denk an den heutigen Friseurberuf. Wäre es heutzutage moralisch gesehen in Ordnung die Friseurin, die einem gerade die Haare schneidet, derart zu behandeln, (nur) weil einem der neue Haarschnitt nicht gefällt? - Betrachte die letzten zwei Zeilen des Textes. Ist diese Aussage deiner Meinung nach korrekt? Modul: Alltag Carina Ertl … 1. Übersetze den Textausschnitt aus dem Werk „Ars amatoria“ in die deutsche Sprache. Ov. ars, 1, 509 – 522 Forma viros neglecta decet; Minoida Theseus abstulit, a nulla tempora comptus acu; 510 Hippolytum Phaedra, nec erat bene cultus, amavit; cura deae silvis aptus Adonis erat. munditie1 placeant, fuscentur2 corpora campo. sit bene conveniens et sine labe3 toga. lingula ne rigeat; careant rubigine dentes4; 515 nec vagus in laxa pes tibi pelle natet; nec male deformet rigidos5 tonsura6 capillos: sit coma, sit trita7 barba resecta manu. et nihil emineant, et sint sine sordibus ungues, inque cava nullus stet tibi nare pilus. 520 8 9 nec male odorati sit tristis anhelitus oris, nec laedat naris virque paterque gregis. 1 mundities, -ei, f. - Sauberkeit 2 fusco, fuscare – bräunen 3 labes,-is,f. – Fleck 4 dens, dentis, m. – Schuhschnallen 5 rigidus 3 – borstig, struppig 6 tonsura, -ae, f. - Frisur, Haarschnitt 7 tritus 3 – geübt 8 odoratus 3 - riechend 9 anhelitus, -us, m. - Atem 2. Beantworte folgende Fragen zum Text: - Finde eine passende Überschrift für diesen Text! ………………………………………………………………………………………………………….. - Welche Ansprüche stellt Ovid an die Körperpflege eines Mannes? - Vergleicht zu zweit die Ratschläge für Männer und Frauen von Ovid mit unseren heutigen Ansprüchen. Gibt es Parallelen bzw. Unterschiede? Notiert eure Ergebnisse, um sie danach vergleichen zu können. Modul: Alltag Carina Ertl … 1. Übersetze diesen Text: Ov. ars 3, 193 – 204 quam paene admonui, ne trux caper1 iret in alas2, neve forent duris aspera crura pilis! sed non Caucasea doceo de rupe puellas, 195 quaeque bibant undas, Myse Caice, tuas. quid, si praecipiam, ne fuscet3 inertia4 dentes, oraque suscepta mane laventur aqua? scitis et inducta5 candorem quaerere creta. sanguine quae vero non rubet, arte rubet. 200 arte supercilii confinia nuda repletis, parvaque sinceras6 velat7 aluta8 genas. nec pudor est oculos tenui signare favilla, vel prope te nato, lucide Cydne, croco. 1 caper, -pri, m. – Schweißgeruch 2 ala, -ae f. – Achsel 3 fusco, fuscare, - avi, - atus – schwärzen 4 inertia, - ae, f. – Trägheit, Nachlässigkeit 5 induco, inducere, -duxi, -ductus – anwenden 6 sincerus 3 – natürlich, ungeschminkt 7 velo, -as, -are – bedecken, schmücken 8 aluta, - ae, f. – Schönheitspflästerchen 2. Beantworte folgende Fragen zum Text! - Finde eine passende Überschrift für diesen Text! ……………………………………………………………………………………………………… - Welche Ansprüche stellt Ovid an die Körperpflege einer Frau? - Vergleicht zu zweit die Ratschläge für Männer und Frauen von Ovid mit unseren heutigen Ansprüchen. Gibt es Parallelen bzw. Unterschiede? Notiert eure Ergebnisse, um sie danach vergleichen zu können. Modul: Alltag Carina Ertl Text 1: Heilmittel für Gerüche des Mundes Wähle entweder Text 1 oder Text 2, kennzeichne diesen und übersetze in die deutsche Sprache. Löse im Anschluss daran die zwei kleinen Aufgaben in der Tabelle. Abschließend suchst du dir eine/n PartnerIn, die sich für den anderen Text entschieden hat, und versuche in eigenen Worten zu erzählen welchen Inhalt dein Text hatte. Wähle ein passendes Sprechtempo, damit sich dein Gegenüber Notizen machen kann. Einleitung: Plinius der Ältere, auch Plinius Maior genannt, war ein römischer Gelehrter. Er wurde vor allem durch sein einzig erhaltenes Werk „Naturalis historia“ (Naturgeschichte) berühmt. In 37 Büchern behandelt er Themen wie: Anthropologie, Medizin, Botanik, Geographie u.a. jedoch auch Bereiche, die mit dem Aussehen einer Person zu tun haben. 1. Übersetze diesen Textausschnitt in die deutsche Sprache: Plin. n.h. 30, 9, 27 Oris saporem commendari adfirmant, murino1 cinere cum melle si fricentur2 dentes; admiscent quidam marathi3 radices. pinna vulturis si scalpantur dentes, acidum halitum4 faciunt. hoc idem hystricis5 spina fecisse ad firmitatem pertinet. linguae ulcera et labrorum hirundines in mulso decoctae6 sanant, adeps anseris aut gallinae rimas, oesypum cum galla, araneorum telae candidae et quae in trabibus parvae texuntur. si ferventia os intus exusserint, lacte canino statim sanabuntur. 1 murinus 3 – vom Zobel, Hermelin 2 fricare, fricui, frictus – abreiben 3 marathrum, -i n. – Fenchel 4 halitus, -us m. – Atem 5 hystrix, -icis f. – Stachelschwein 6 decoquo 3, coxi, coctus - abkochen 2. Bestimme und übersetze! scalpantur exusserint 3. Partnerarbeit Modul: Alltag Carina Ertl Text 2: Heilmittel für Gesichtskrankheiten 1. Übersetze diesen Textausschnitt in die deutsche Sprache: Plinius n.h. 28, 50, 183 Cutem in facie erugari1 et tenerescere candore lacte asinino2 putant, notumque est quasdam cottidie septies3 genas custodito numero fovere. Poppaea hoc Neronis principis instituit, balnearum quoque solia sic temperans, ob hoc asinarum gregibus eam comitantibus. impetus pituitae4 in facie butyro5 inlito tolluntur, efficacius cum cerussa, sincero vero ea vitia, quae serpunt, superinposita farina hordeacia6, ulcera in facie membrana e partu bovis madida. 1 erugo, -as, -are – frei machen 2 asininus 3 – Esels- 3 septies (adv.) – siebenmal 4 pituita, -ae f. – Schleim 5 butyrum, -i n. – Butter 6 hordeaceus 3 – aus Gerste 2. Bestimme und übersetze! custodito efficacius 3. Partnerarbeit Modul: Alltag Carina Ertl Sueton, über dessen Leben wenig bekannt ist, gibt in einem seiner erhaltenen Werke mit dem Titel „De vita Caesarum“ Biographien verschiedenster römischer Kaiser von Julius Caesar bis Augustus zum Besten. Hier u.a. eine Beschreibung des äußeren Erscheinungsbildes von Kaiser Caligula! Sueton Caligula 50 (gekürzt) Statura fuit eminenti, colore expallido, corpore enormi, gracilitate maxima cervicis et crurum, oculis et temporibus concavis, fronte lata et torva, capillo raro at circa verticem nullo, hirsutus cetera. Quare transeunte eo prospicere ex superiore parte aut omnino quacumque de causa capra nominare, criminosum et exitiale habebatur. Vultum vero natura horridum ac taetrum etiam ex industria efferabat componens ad speculum in omnem terrorem ac formidinem. Valitudo ei neque corporis neque animi constitit. Puer comitiali morbo vexatus, in adulescentia ita patiens laborum erat, ut tamen nonnumquam subita defectione ingredi, stare, colligere semet ac sufferre vix posset. Mentis valitudinem et ipse senserat ac subinde de secessu deque purgando cerebro cogitavit. Creditur potionatus a Caesonia uxore amatorio quidem medicamento, sed quod in furorem verterit. Incitabatur insomnia maxime; neque enim plus quam tribus nocturnis horis quiescebat. 1. Finde die richtige lateinische Version für folgende Begriffe: sehr bleich borstig abstoßend Epilepsie Schlaflosigkeit 2. Caligula konnte manchmal wegen ...... keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. plötzlicher Orientierungslosigkeit einer Heißhungerattacke einer plötzlichen Erschöpfung Modul: Alltag Carina Ertl 3. Welche der folgenden Aussagen ist richtig/falsch? Korrigiere eine falsche Aussage! Caligula … wahr falsch hatte sehr dünne Beine. � � hatte dickes Haar. � � konnte die ganze Nacht problemlos durchschlafen. � � war einigermaßen groß. � � 4. Nenne 4 Merkmale des Kaisers Caligula, die seine Person betreffen. Achte darauf, dass du die, welche bereits bei den vorigen drei Aufgaben erwähnt wurden, nicht wiederholst! 5. Finde für folgende Lehn-, Fremdwörter die passende lateinische Bezeichnung im Text. Nominierung Kredit mental Komponist Defekt Grazie Modul: Alltag Carina Ertl Frisurenwahl Ov. ars 3, 135 - 148 nec genus ornatus unum est: quod quamque decebit elegat, et speculum consulat ante suum. longa probat facies capitis discrimina1 puri2: sic erat ornatis Laodamia comis. exiguum3 summa nodum sibi fronte relinqui, ut pateant aures, ora rotunda volunt. 140 alterius crines umero iactentur utroque: talis es adsumpta, Phoebe canore4, lyra. altera succinctae religetur5 more Dianae, ut solet, attonitas cum petit illa feras; huic decet inflatos laxe6 iacuisse capillos: 145 illa sit adstrictis7 impedienda comis. hanc placet ornari testudine Cyllenaea: sustineat similes fluctibus illa sinus. 148 135 1 discrimen, -inis, n. – Scheitel 2 purus 3 – hier: schlicht 3 exiguus 3 –klein 4 canorus, -a, -um – wohlklingend 5 religo, religare, religavi, religatus – binden 6 laxe (Adv.) – locker 7 adstringo, adstringere, -strinxi, -strictus – festschnüren, binden Löse mithilfe des Textes folgende Aufgaben: 1. Welche Empfehlungen bzgl. der Frisurenwahl gibt Ovid den Frauen seiner Zeit? 2. Finde zu den aufgelisteten Fremd- bzw. Lehnwörtern das jeweils entsprechende lateinische Textzitat bei Ovid und trag es in die Tabelle ein! Petition Ornament rotieren 3. Bestimme & übersetze. Modul: Alltag Carina Ertl ornari 4. Versuche folgenden Satz ins Deutsche zu übersetzen! nec genus ornatus unum est: quod quamque decebit elegat, et speculum consulat ante suum. 135 Für die Schüler: Modul: Alltag Carina Ertl Das Altern – ein nicht zu stoppender Prozess. Ov. ars 2, 115 – 118 Nec violae semper nec hiantia lilia florent, Et riget amissa spina relicta rosa. Et tibi iam venient cani, formose, capilli, Iam venient rugae, quae tibi corpus arent. 115 Versuche mithilfe des Textes folgende Aufgaben zu lösen: 1. Fasse den Inhalt kurz zusammen. Was sagen diese vier Zeilen über das Altern aus? ……………………………………………………………………………………………………………………………………..………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………..………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………..………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 2. Wähle durch Ankreuzen die richtige Übersetzung für „venient“ und gib für die anderen beiden (falschen) Möglichkeiten die lateinische Form an! sie sollen kommen � sie werden kommen � sie kommen � 3. Muss man vor dem Älterwerden Angst haben? Begründe deine Antwort! ……………………………………………………………………………………………………………………………………..………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………..………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………..………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………………….. Für die Schülerinnen: Modul: Alltag Carina Ertl Das Altern – ein nicht zu stoppender Prozess. Ov. medic. 45 – 48 certus amor morum est; formam populabitur aetas, et placitus rugis vultus aratus erit; tempus erit, quo vos speculum vidisse pigebit et veniet rugis altera causa dolor. 45 Versuche mithilfe des Textes folgende Aufgaben zu lösen: 1. „Schönheit ist vergänglich.“ Stimmt diese Aussage? Begründe deine Antwort. ……………………………………………………………………………………………………………………………………….… ……………………………………………………………………………………………………………………………………….… ……………………………………………………………………………………………………………………………………….… …………………………………………………………………………………………………………………………………………. 2. Wähle durch Ankreuzen die richtige Übersetzung für „populabitur“ und gib für die anderen beiden (falschen) Möglichkeiten die lateinische Form an! er/sie/es wird vernichtet werden � er/sie/es vernichtet � er/sie/es wird vernichten � 3. Fasse den Inhalt kurz zusammen. Was sagen diese vier Zeilen über das Altern aus? ……………………………………………………………………………………………………………………………………….… ……………………………………………………………………………………………………………………………………….… ……………………………………………………………………………………………………………………………………….… …………………………………………………………………………………………………………………………………………. 01.11.2006 Modul: Alltag Carina Ertl Schminken im Altertum – eine ungesunde Geschichte In der Antike enthielten viele Kosmetika Schwermetalle wie Blei, Kupfer und Mangan Kleopatras Schönheit ist legendär – wohl nicht zuletzt deswegen, weil man schon im alten Ägypten wusste, mit welchen Mitteln sich die natürlichen Reize optimal hervorheben lassen: Die Augen wurden dunkel umrandet, der Teint mit einer Grundierung intensiviert und Lippen und Wangen mit roter Farbe betont. Gesund waren die antiken Schminkutensilien allerdings nicht – die meisten enthielten Schwermetalle, die auf Dauer die Haut schädigten und bei exzessiver Anwendung sogar zum Tod führen konnten. Die Ägypterin – und auch der Ägypter, denn Schminken war unter Männern genauso verbreitet wie unter Frauen – liebte es alles andere als dezent: Die Grundierung war in kräftigem Ockergelb oder sogar Dunkelorange gehalten, Venen und Schläfenlinien wurden mit blauer Farbe nachgezogen. Die Augenlider leuchteten in Grün, Rouge färbte Wangen und Lippen. Hand- und Fußflächen sowie Nägel waren mit Henna bemalt und die Brustwarzen mit Goldpuder bestäubt. Besonders betont aber wurden die Augen: Mit dicken schwarzen Strichen färbten die Ägypter die Ränder von Ober- und Unterlid ein, wie man es beispielsweise auch an der berühmten Büste der Nofretete sehen kann. Für die charakteristische schwarze Umrandung der Augen, wie sie auch an der Büste der Nofretete zu erkennen sind, nutzten die Ägypter Schminke mit gesundheitsschädlichen Blei- und Manganverbindungen. Erhältlich waren die antiken Kosmetika, genau wie moderne Schminkartikel, in verschiedenen Formen. Häufig wurden sie als Pulver oder Puder eingesetzt, die der modebewusste Ägypter mithilfe von Stäbchen aus Silber, Elfenbein oder Horn applizierte. Alternativ gab es viele der verschönernden Hilfsmittel auch in einer cremeartigen Variante, die in hohlen Pflanzenstängeln aufbewahrt und zum Teil auch damit wie mit einem Stift aufgetragen wurde. Die verwendeten Substanzen selbst hatten es allerdings in sich. So enthielt die dunkle Augenschminke etwa neben den noch relativ unbedenklichen Bestandteilen Ruß und Eisenoxid auch Manganoxide und das Mineral Galenit. Manganoxide können – besonders, wenn sie mit anderen Substanzen zusammen verwendet werden – Manganstaub freisetzen, der Atemwege und Haut reizt und bei chronischer Einwirkung sogar zu parkinsonähnlichen Symptomen wie Sprach- und Bewegungsstörungen führen kann. Galenit, auch als Bleiglanz bekannt, ist ein Bleisulfid, das wie die meisten Bleiverbindungen schon beim Kontakt mit der Haut giftig wirkt. Modul: Alltag Carina Ertl Trotzdem wurde Galenit nicht nur für die Augenschminke verwendet: Zerstampft, zerstoßen, durchgesiebt und anschließend am Feuer gehärtet, nahm das schwarze Pulver eine rötliche Färbung an und war in dieser Form ein beliebtes Rouge für Lippen und Wangen. Und auch der grüne Lidschatten war nicht gerade gesund. Sein Hauptinhaltsstoff Malachit, auch Kupferspat genannt, ist ein wirkungsvolles Brechmittel, wenn er in Wasser gelöst ist. In Puderform setzt er außerdem feines Kupferpulver frei, und das kann auf Dauer zu Reizungen von Nase, Mundschleimhaut und Augen führen und Kopf- und Magenschmerzen sowie Schwindelgefühl, Brechreiz und Durchfall verursachen. Ähnlich wie den Ägyptern erging es auch den Griechen. Zwar kamen orangefarbene Grundierung und auch die bunten Kosmetika aus der Mode, dafür hielt jedoch ein neuer Gesichtspuder Einzug in die Schminkkultur. Er war weiß und sollte der Griechin von Welt die Blässe verleihen, die als Zeichen von Vornehmheit galt. Für die Gesundheit war das allerdings kein Fortschritt: Der Puder enthielt fast ausschließlich basisches Bleikarbonat, auch Bleiweiß genannt – und das hat die gleichen Wirkungen auf den Körper wie das vorher gängige Galenit. Zudem hatte die Anwendung auf dem gesamten Gesicht noch die Folge, dass sich auf der Haut Wunden und Abszesse bildeten, die zumindest so lange, wie die Schminke verwendet wurde, nicht mehr abheilten. Trotz der negativen gesundheitlichen Folgen wurde das Bleiweiß viele Jahrhunderte lang verwendet, zum Teil bis zum Mittelalter. Dabei hatten bereits die Römer eine weniger schädliche Alternative gefunden, wie der Fund eines Cremetiegels aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus in London zeigt: Schon zu dieser Zeit verwendeten vornehme Römerinnen eine mit dem ungiftigen Zinnoxid pigmentierte Gesichtscreme aus gebleichtem Rinder- oder Schafsfett, die einen hohen Anteil Stärke enthielt. Damit sollte der fettige Eindruck nach dem Auftragen in ein gefälliges, pudriges Gefühl verwandelt werden – ein Trick, der auch bei modernen Make-ups verwendet wird. Dass sich die unschädliche Zinnoxidvariante nicht durchgesetzt hat, ist nach Ansicht von Wissenschaftlern auf einen Irrtum der in Britannien lebenden Römer zurückzuführen: Da sie Zinn und Blei nicht gut voneinander unterscheiden konnten, hielten sie das aus Cornwall stammende Zinnoxid wahrscheinlich ebenfalls für Bleiweiß. Quelle: http://www.farbimpulse.de/Schminken-im-Altertum-eine-ungesunde-Geschichte.248.0.html zugegriffen am 24. September um 17 Uhr 02 Modul: Alltag Carina Ertl