Reale und monetäre Außenwirtschaft WS 2011 / 2012 6. Übungsblatt Unvollständiger Wettbewerb und Skalenerträge 1. Wiederholung von AVWL I: Monopol (nach Nicholson (2008, Ch. 14)). Betrachten Sie einen Monopolisten, der sich der Nachfragefunktion Q 2000 20 P gegenüber sieht. Q bezeichnet dabei den Output und P den Marktpreis. Die Kostenfunktion des Monopolisten kann geschrieben werden als C (Q) 0,05Q 2 10.000 . Beantworten Sie die folgenden Fragen: a) Wie hoch ist die Outputmenge, die im Monopolgleichgewicht erzeugt wird? b) Zu welchem Marktpreis wird dieser Output verkauft? c) Wie hoch sind die Grenzkosten, die gesamten Kosten, die Fixkosten und die Durchschnittskosten im Gleichgewicht? d) Berechnen Sie den Monopolgewinn. e) Berechnen Sie die Auswirkung einer Erhöhung des Fixkostenanteils von 10.000 auf 15.000 auf Produktion, Preis und Monopolgewinn. f) Berechnen Sie die Auswirkung einer Veränderung der Kostenfunktion zu C (Q) 0,075Q 2 10.000 auf Output, Preis und Monopolgewinn. g) Beantworten Sie allgemein: Wird der Monopolist im elastischen oder im unelastischen Teil der Nachfragekurve produzieren? Was passiert, wenn die Preiselastizität der Nachfrage unendlich groß wird? 2. Monopolistischer Wettbewerb Betrachten Sie einen durch monopolistischen Wettbewerb gekennzeichneten Markt, auf dem N Unternehmen Turnschuhe herstellen. Die Nachfragefunktionen nach den jeweiligen Turnschuhmodellen seien gegeben durch Yn Z N 1 0.5 Pn P , n 1,..., N wobei Yn die Nachfrage nach Gut n bezeichnet, Z für den Gesamtabsatz steht, Pn den Preis von Unternehmen n und P den durchschnittlichen Preis bezeichnen. a) Zeigen Sie, dass der Gesamtabsatz der Branche durch Z N Y n n 1 ausgedrückt werden kann. b) Unterstellen Sie die lineare Kostenfunktion C (Yn ) 5000 0,1Yn , n 1,..., N und bestimmen Sie die Anzahl der Firmen N*, die in einem symmetrischen Gleichgewicht auf dem Markt in Erscheinung treten. (Hinweis: Ihre Lösung sollte N* als Funktion des Marktvolumens Z ausdrücken.) c) Unterstellen Sie nun drei Länder, die alle Turnschuhe produzieren. Die Marktvolumina sind gegeben durch: Land 1: 225.000 Land 2: 302.500 Land 3: 555.000. Berechnen Sie die Anzahl der Unternehmen und den gleichgewichtigen Preis jedes der drei Länder in Abwesenheit von Außenhandel. d) Benutzen Sie die Daten aus Aufgabenteil c) und betrachten Sie jetzt eine Welt in der Außenhandel zugelassen ist. Berechnen Sie die Anzahl der Unternehmen in einem integrierten Markt und den gleichgewichtigen Preis. Diskutieren Sie Ihr Ergebnis. 3. Dumping Betrachten Sie nun wieder den monopolistischen Markt aus Aufgabe 1. und unterstellen Sie zusätzlich, dass Außenhandel zugelassen ist. Im Ausland wird das Gut vollkommen preiselastisch bei einem Preis von P F 62 nachgefragt. Nehmen Sie an, dass der Monopolist Dumping betreiben kann. a) Bestimmen Sie die gesamte Produktion des Monopolisten, die jeweilis im Inland und im Ausland abgesetzten Mengen und die entsprechenden Preise im Dumpinggleichgewicht. b) Würde es sich in dieser Situation für Sie lohnen, das Gut des Monopolisten auf einer Auslandsreise einzukaufen und im Inland wieder zu verkaufen, wenn die Transaktionskosten, die Sie dafür aufwenden müssten, 20 Geldeinheiten betragen würden? c) Berechnen Sie den Gewinn des Monopolisten. 4. Externe Skaleneffekte Gehen Sie von zwei Ländern aus die Tulpen züchten. Dabei führen externe Skaleneffekte zu folgenden Kosten. Kosten pro Zwiebel , Holland Türkei Produktionsmenge a) Geben sie Beispiele für externe Skaleneffekte in der Tulpenzucht. Welche anderen Beispiele für externe Skaleneffekte fallen Ihnen ein? b) Welches Land sollte sich auf Tulpenzucht spezialisieren? c) Ist es möglich, dass sich Holland auf Tulpenzucht spezialisiert? Was verhindert in diesem Fall die Entstehung einer türkischen Tulpenzuchtbranche? d) Gehen Sie von einer Situation aus, in der sich Holland auf Tulpenzucht spezialisiert hat. Inwiefern könnten sich die Türkei durch die Verhängung von Importzöllen oder ein Importverbot Holländischer Tulpen besser stellen? Was muss hierbei mit Blick auf die Marktgröße in der Türkei gelten? 6. (Krugman & Obstfeld) Häufig vernimmt man das Argument, die bloße Existenz positiver Skaleneffekte sei eine Quelle zwischenstaatlicher Konflikte, da sich jedes Land besser stellt, wenn es die Produktion in den von Skalenerträgen gekennzeichneten Branchen erhöht. Bewerten Sie diese Ansicht anhand des Modells des monopolistischen Wettbewerbs und des Modells externer Skaleneffekte.