HARMONISIERUNGSAMT FÜR DEN BINNENMARKT (MARKEN, MUSTER UND MODELLE) Pressemitteilung Alicante, 10. März 2015 Jedes Jahr gehen im Wirtschaftsbereich Kosmetika und Körperpflegeprodukte aufgrund von Fälschungen fast 5 Mrd. EUR und 50 000 Arbeitsplätze verloren Der Verkauf von gefälschten Düften, Make-ups und Körperpflegeprodukten wie Sonnenschutzund Haarwaschmitteln bedeutet für legale Hersteller sowie Groß- und Einzelhändler in der EU insgesamt Jahr für Jahr Einbußen in Höhe von 4,7 Mrd. EUR. Das entspricht 7,8 % des Gesamtumsatzes aller 28 EU-Mitgliedstaaten im Bereich Kosmetika und Körperpflegeprodukte. Diese Umsatzeinbußen führen dazu, dass 50 000 Arbeitsplätze verloren gehen, da die legal tätigen Unternehmen weniger verkaufen, als es ihnen ohne die Fälschungen möglich wäre, und entsprechend weniger Arbeitnehmer beschäftigen. Diese Ergebnisse sind einem Bericht zu entnehmen, den das Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM), die größte Agentur der Europäischen Union für geistiges Eigentum, vertreten durch die Beobachtungsstelle für Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums, vorgelegt hat. Dieser Bericht ist der erste einer Reihe von Branchenstudien, in denen die wirtschaftlichen Auswirkungen von Fälschungen in der EU untersucht werden. Berücksichtigt man danach auch die Folgewirkungen für die Zulieferer, belaufen sich die Umsatzeinbußen der legal tätigen Unternehmen EU-weit sogar auf 9,5 Mrd. EUR und ziehen den Verlust von etwa 80 000 Arbeitsplätzen nach sich. Des Weiteren führt der Verkauf von gefälschten Kosmetika und Körperpflegeprodukten bei den Staatseinnahmen zu Ausfällen in Höhe von 1,7 Mrd. EUR. Der Präsident des HABM, António Campinos, erklärte: „Dieser Bericht ist der erste einer ganzen Reihe von Berichten, die gemeinsam die negativen Auswirkungen von Marken- und Produktpiraterie auf die Wirtschaft der EU aufzeigen werden. Unser Auftrag ist es, politischen Entscheidungsträgern zuverlässige, präzise und objektive Daten zur Verfügung zu stellen, die sie für ihre Arbeit heranziehen können. Dieser Bericht Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (Marken, Muster und Modelle) Avda. de Europa, 4 – E-03008 Alicante, Spanien Tel.: +34 965 139 100 - Fax: +34 965 131 344 https://oami.europa.eu/ohimportal/de/press-room HARMONISIERUNGSAMT FÜR DEN BINNENMARKT (MARKEN, MUSTER UND MODELLE) sowie die Studien, die in den nächsten 18 Monaten veröffentlicht werden, dienen der Erfüllung dieses Auftrags.“ In Deutschland, dem zweitgrößten Hersteller von Kosmetika und Körperpflegeprodukten der EU und neben Italien und dem Vereinigten Königreich einem der EU-weit größten Verbraucher dieser Erzeugnisse, werden jährliche Einbußen in Höhe von 3,9 % der Direktumsätze der Branche verzeichnet (481 Mio. EUR). HINWEISE FÜR DIE REDAKTION Dieser Studie werden im Laufe der nächsten 18 Monate ähnliche Bewertungen für ein Dutzend weiterer Branchen folgen, die bekanntermaßen von Verletzungen der Rechte des geistigen Eigentums betroffen sind, wie beispielsweise Bekleidung, Schuhe und Accessoires, Arzneimittel, Reisegepäck und Handtaschen, Spielwaren und Spielzeug, Computer und Automobilteile sowie Uhren und Schmuck. Über das HABM Das HABM ist die EU-Agentur, die mit der Eintragung von Gemeinschaftsmarken und Geschmacksmustern betraut ist. Im Jahr 2012 wurde dem Amt auch die Zuständigkeit für die Europäische Beobachtungsstelle für Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums übertragen, deren Aufgabe es ist, den Schutz und die Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums zu fördern. Ansprechpartner für die Presse: Laura Casado Tel.: +34 96 513 8934 [email protected] Ruth McDonald Tel.: +34 96 513 7676 [email protected] Claire Castel Tel.: +34 626 346 627 [email protected] Twitter: #OAMITWEETS Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (Marken, Muster und Modelle) Avda. de Europa, 4 – E-03008 Alicante, Spanien Tel.: +34 965 139 100 - Fax: +34 965 131 344 https://oami.europa.eu/ohimportal/de/press-room