NUB Anfrage im InEK

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STAMMFORMBLATT (1. REITER DES NUB-ANFRAGE-FORMULARS)
VOM KRANKENHAUS AUSZUFÜLLEN
BESCHREIBUNG (2. REITER DES NUB-ANFRAGE-FORMULARS)
Angefragte Untersuchungs- und Behandlungsmethode (Kurzbezeichnung, max. 200 Zeichen)
Ausschaltung von Aortenaneurysmen mit der Chimney Technik
Alternative Bezeichnung(en) der Methode
Parallel Graft, Schnorchel, Periskop - Technik
Beschreibung der neuen Methode
Die interventionelle Ausschaltung von Aortenaneurysmen ist seit längerer Zeit Standard und bietet
den Patienten deutlich günstigere Ergebnisse als die offene Operation. Während zunächst nur
Aortenbereiche ohne Seitenabgänge mit dem Stentgraft versorgt werden konnten, wurde diese
Technik nun auch auf die Aortenbereiche mit Seitenarmabgängen ausgedehnt. Von Herstellerseite
wurden hier Prothesen mit Seitenarm und Fenster auf den Markt gebracht, auch dieses Verfahren ist
inzwischen auf dem Weg zur festen Etablierung und hat sich schon sehr gut bewährt. Leider sind
diese industriell gefertigten Prothesen mit 2 relevanten Nachteilen behaftet: Zum Ersten ist die
Herstellung sehr teuer und aufwendig, zum Zweiten ist die Herstellung zeitaufwendig, man rechnet mit
Wartezeiten von etwa 3 Monaten, bis solche Prothesen eingesetzt werden können. Aus dieser
Situation heraus wurde eine neue Technologie entwickelt, das sog. Chimneyverfahren, auch genannt
Parallelstentgraftverfahren, Schnorcheltechnik oder Periskoptechnik. Das Prinzip beruht darauf, daß
nebem dem regulären Rohr- oder Y-Hauptstentgraft in der Aorta parallel und außerhalb des großen
Stentgraft kleinlumige Stentgrafts eingebracht werden, die in die Zielarterien münden und oberhalb
oder unterhalb des Hauptstentgrafts enden, so daß hier die Blutversorgung der Seitengefäße über
den parallelen Stentgraft erfolgt. Dieses Verfahren findet nun seit etwa 2-3 Jahren weitere
Verbreitung. Die Vorteile sind evident: Unmittelbare Verfügbarkeit auch im Notfall sowie geringerer
Materialaufwand.
Mit welchem OPS wird die Methode verschlüsselt?
5-38a.12
5-38a.14
5-38a.1e
5-38a.40
5-38a.70
5-38a.80
meist in Kombination mit
8-842.**
Anmerkungen zu den Prozeduren
Für die Codierung dieses Verfahrens bieten sich unterschiedliche Wege an. Zum einen wird es häufig
(irrtümlicherweise) als Stentprothese mit einem oder mehreren Seitenarmen verschlüsselt: z.B. 538a.1a, b, c….
Die eigentlich vorgesehene Verschlüsselung hat allerdings über die Codierung des regulären
Rohrstentgrafts zu erfolgen.
Abhängig von der Lokalisation iliacal, abdominal, thoraco-abdominal oder thorakal ergeben sich
folgende Codes für diesen Hauptkörper:
Rohrprothese iliacal 5-38a.40
Rohrprothese Aorta abdominalis 5-38a.1e,
Rohrprothese Aortomonoiliakal 5-38a.12 und
Rohrprothese Aortobiilakal 5-38a.14
Rohrprothese Thoraco-abdominal 5-38a.80
Rohrprothese Thorakal 5-38a.70
Bei den kleinlumigen Seitenstentgrafts handelt es sich im Wesentlichen um "normale" Stentprothesen,
im Einzelfall werden auch bioaktiv beschichtete Prothesen verwendet. In der Praxis bestehen hier
Unklarheiten, welche Codes hierfür zu verwenden sind (intraoperativ, nur Gefäßfreilegung,
perkutan…).
Es bieten sich an die OPS Codes offen chirurgisch in die Halsgefäße 5-38d.01, 5-38d.11, 5-38d.02,
5-38d.12, 5-38d.08, 5-38d.18 oder in die Visceralgefäße OPS 5-38d.0a, 5-38d.1a. einerseits sowie
die perkutanen OPS Codes (8-842.0f bis 8-842.5f ) in die Halsgefäße 8-842.02, 8-842.08, 8-842.0j
und in die Visceralgefäße 8-842.0a und iliacal 8-842.09 andererseits.
Der OPS Zusatz-Kode für die bioaktive Oberfläche bei gecoverten Stents ist die 8-83b.e1
Es können ein bis zu vier Chimneygrafts parallel zur Hauptprothese verwendet werden.
METHODENDETAILS (3. REITER DES NUB-ANFRAGE-FORMULARS)
Bei welchen Patienten wird die Methode angewandt (Indikation)?
Patienten mit Aorten- oder Iliakaaneurysmen bei denen relevante Seitenarme aus dem
Aneurysmabereich abgehen. Hier ganz besonders die Patienten, die auf die individuelle Anfertigung
von Prothesen nicht warten können (Akut- und Notfälle), aber auch Standardfälle.
Welche bestehende Methode wird durch die neue Methode abgelöst oder ergänzt?
Die offene Operation / Aortenersatz oder patientenindividuell gefertigte Stentprothesen mit Arm oder
Fenster
Das Verfahren hat sich zwischenzeitlich bewährt, in ersten Studien mit kleiner Fallzahl werden gute
Ergebnisse publiziert. Das Verfahren ist in vielen Indikationen und insbesondere in den Akut- und
Notfallindikationen von erheblichem Wert und Bedeutung. Die Fallzahl deutschlandweit schätzen wir
derzeit mit etwa 350 Fälle/Jahr. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Codierbarkeit und eben auch
Codierung sind die realen Zahlen nicht unmittelbar aus der Krankenhausstatistik abzulesen.
Ist die Methode vollständig oder in Teilen neu und warum handelt es sich um eine
neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode?
Das Verfahren als solches wurde komplett neu entwickelt
Welche Auswirkung hat die Methode auf die Verweildauer im Krankenhaus?
keine
KENNZAHLEN (4. REITER DES NUB-ANFRAGE-FORMULARS)
Wann wurde diese Methode in Deutschland eingeführt?
In den letzten 3-4 Jahren
Bei Medikamenten: Wann wurde dieses Medikament zugelassen?
Entf.
Wann wurde bzw. wird die Methode in Ihrem Krankenhaus eingeführt?
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In wie vielen Kliniken wird diese Methode zurzeit eingesetzt (Schätzung)?
50
Wie viele Patienten wurden in Ihrem Krankenhaus in 2014 oder in 2015 mit dieser
Methode behandelt?
in 2014: VOM KRANKENHAUS AUSZUFÜLLEN
in 2015: VOM KRANKENHAUS AUSZUFÜLLEN
Wie viele Patienten planen Sie im Jahr 2016 mit dieser Methode zu behandeln?
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MEHRKOSTEN (5. REITER DES NUB-ANFRAGE-FORMULARS)
Entstehen durch die neue Methode Mehrkosten gegenüber dem bisher üblichen Verfahren?
Wenn ja, wodurch? In welcher Höhe (möglichst aufgetrennt nach Personal- und Sachkosten)?
Der Mehraufwand für das Verfahren ist leicht erkennbar:
Material:
Pro zusätzlicher Seitenarmprothese (Chimneygraft) ist für diese Stentprothese mit einem
Mehraufwand von etwa € 2.000/Stück zu rechnen. Darüber hinaus sind spezielle zusätzliche
Schleusen und Drähte zur Einbringung dieser Stentprothesen erforderlich.
Personal:
Die OP-Zeit verlängert sich durch diese relativ komplexe Technik und auch durch die Tatsache, daß
diese Stentprothesen häufig von der A. subclavia aus eingebracht werden müssen und somit einen
zusätzlichen infraclaviculären Zugang erfordern (offen operativer Zugang). Somit ist von einer
Verlängerung der OP-Zeit, abhängig von der Anzahl der benötigten Chimey-Stentgrafts, in der
Größenordnung von 60 bis 120 Min. zu rechnen. Bei 3 Ärzten und 2 Assistenzkräften ergibt sich ein
zusätzlicher Personalaufwand von 250.- bis 500.-€.
Welche DRG(s) ist/sind am häufigsten von dieser Methode betroffen?
F51 A+B, F41Z, F 08 E+C
Warum ist diese Methode aus Ihrer Sicht derzeit im G-DRG-System nicht sachgerecht
abgebildet?
Die o.g. Codierung führt in die zugehörige DRG für den regulären Aortenstentgraft (F51a, F51b sowie
F42Z) sowie für den iliacalen Bereich: F08 C+E
Die zusätzliche Codierung der kleinlumigen Stentprothesen bewirkt keine Änderung der DRGKlassifikation und erreicht – im Gegensatz zu den Prothesen mit Fenestrierungen bzw. Seitenarmen –
auch kein Zusatzentgelt. Der erhebliche Mehraufwand dieses Verfahrens (Mehraufwand gegenüber
der normalen Aortenrohrprothese von in der Regel mehr als 4.000 €) wird nicht vergütet.
Wurde für diese Methode bereits eine Anfrage gemäß § 6 Abs. 2 KHEntgG beim InEK gestellt?
Von Ihrem Krankenhaus
Von einem anderen Krankenhaus (falls Ihnen bekannt)
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