Neue DGE-Erkenntnis: "Man kann nicht sagen: Obst und Gemüse

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Neue DGE-Erkenntnis: "Man kann nicht sagen: Obst und
Gemüse schützen vor Krebs & Herzkreislauferkrankungen"
Obwohl kein Nutzennachweis für „5-am-Tag“ vorliegt, sich laut Robert KochInstitut nur wenige Bürger daran halten und Verdauungsprobleme aufgrund der
Kampagne plausibel erscheinen [1,2,3], wird weiterhin der 5-malige Verzehr
von Obst und Gemüse pro Tag propagiert. Nun hat die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung DGE einen Konsumgrund geliefert: Dass der Verzehr dieser
Lebensmittel das Risiko für Krebs sowie für Herz- und Kreislauferkrankungen
senke, sei „belegt – auch wenn man nicht sagen kann, Obst und Gemüse
schützen davor: Das sind eher unspezifische Effekte.“ [4]
Wie genau diese Argumentation pro Obst und Gemüse zu interpretieren ist, dazu wollte
die DGE keine Stellung beziehen [5]. „Der Konsum von Obst und Gemüse senkt das
Risiko für Krankheiten, aber schützt nicht davor?“, fragt Ernährungswissenschaftler Uwe
Knop, „wie die DGE-Ernährungsberater das ihren Klienten erklären wäre interessant zu
wissen.“ Insbesondere die „eher unspezifischen Effekte“ sollten dann gleich mit offenbart
werden, damit die Bürger wissen, aus welchem Grund die DGE ihnen 5-am-Tag
empfiehlt. Wie unspezifische Effekt-Aussagen der DGE zur „Prävention chronischer
Erkrankungen durch Obst und Gemüse“ lauten können, war bereits 2012 in der
entsprechenden Stellungnahme nachzulesen [6]: Die Bewertung des vermuteten
Schutzeffekts sage „weder etwas über den Grad der Risikominderung aus noch über die
Verzehrsmengen, die zur Erzielung der risikosenkenden Effekte notwendig sind.“ Auf
gutdeutsch heißt das: „Sollte es die vermutete Risikosenkung geben, so weiß niemand,
welche Obst- und Gemüsesorten in welcher Zubereitung und in welcher Menge welchen
Effekt ausüben“, so Knop. Der Kampagne „5-am-Tag“ fehle also nicht nur der
Nutzennachweis, auch die konkrete Empfehlung von 5 Portionen sei demnach nur ein
willkürlicher Schätzwert ohne wissenschaftliches Fundament.
Am Rande erwähnt: Abgesehen von der Tatsache, dass kein wissenschaftlicher Beweis
für die gesundheitsfördernden Effekte von Ernährung vorliegt, weil das Studienfundament
der Ernährungswissenschaften, Beobachtungsstudien, keinen Ursache-Wirkungs-Beleg
erbringen kann, hat Professor Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungs-Zentrum
DKFZ noch im Mai dieses Jahres klar gestellt: „Die fünf Portionen Obst und Gemüse
waren in Bezug auf Krebs leider ein Hype.“ [7] Für die DGE scheint dieser Hype
anzuhalten, wenn auch eher unspezifisch.
[1] Bundesgesundheitsblatt: Obst- und Gemüsekonsum in Deutschland (DEGS1), 27. Mai 2013
[2] EU.L.En-Spiegel, 5-am-Tag-Kampagne: Es gärt, Oktober 2013, Heft 1-2
[3] Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Klinische Fälle diffuser Magen-Darm-Krankheiten,
extrahiert Mai 2013
[4] Frankfurter Rundschau: Essen ohne Gewissensbisse, 30.09.13
[5] Anfrage DGE, 01.10.2013
[6] DGE-Stellungnahme: Gemüse und Obst in der Prävention ausgewählter chronischer
Krankheiten, 2012
[7] FR-online: Die Gefahr lauert im Speckbauch, 08.05.2013
Kontakt:
Uwe Knop
Diplom-Ökotrophologe
Postfach 1166
65701 Hofheim a.Ts.
Telefon: 069 / 1707 1735
E-Mail: [email protected]
Website: www.echte-esser.de
Facebook: Kulinarische Körperintelligenz
Hofheim, 10.10.13
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