Medizintechnik / medizinische Versorgung und Pflege

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Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
CCMI/128
Medizintechnik /
medizinische Versorgung
und Pflege
Brüssel, den 10. April 2015
Informationsvermerk
(507. Plenartagung)
Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zum Thema "Stärkung des
EU-Binnenmarkts durch die Verknüpfung der Medizintechnik mit dem Bereich der medizinischen
Versorgung und Pflege"
STELLUNGNAHME: EESC-2014-04419-00-00-AS-TRA
1.
Verfahren
Rechtsgrundlage:
Artikel 29 Absatz 2 der Geschäftsordnung
Beschluss des Plenums:
10. Juli 2014
Zuständig:
Beratende Kommission für den industriellen Wandel (CCMI)
Vorsitzender der CCMI:
Herr TRIAS PINTÓ (ES-Gr. III)
Regelung der Arbeiten der CCMI:
16. September 2014
Studiengruppe:
Vorsitzender:
Medizintechnik
/
medizinische
Versorgung und Pflege
Berichterstatter:
Mitberichterstatter:
Mitglieder:
Herr ALMEIDA FREIRE (PT-Gr. I)
Herr IOZIA (IT-Gr. II)
Herr JARRÉ (DE-Kat. 3)
die Damen und Herren
CURTIS (UK-Gr. II)
DURIEU (BE-Kat. 1)
KLOK (DK-Kat. 2)
LUCAN (RO-Gr. III)
LYTRAS (CY-Gr. III)
OPRAN (RO-Kat. 1)
PEZZINI (IT-Gr. I)
SITÁROVÁ HRUŠECKÁ (SK-Kat. 2)
ZELAIA (ES-Kat. 3)
STELLUNGNAHME am 24. März 2015 von der Beratenden Kommission für den industriellen
Wandel einstimmig ANGENOMMEN
CCMI/128 – EESC-2014-04418-00-00- NISP-TRA (EN) 1/3
Rue Belliard/Belliardstraat 99 — 1040 Bruxelles/Brussel — BELGIQUE/BELGIË
Tel. +32 25469011 — Fax +32 25134893 — Internet: http://www.eesc.europa.eu
DE
Sachverständige
Silvia ZINETTI (für den Berichterstatter)
2.
Hintergrund
Die Biomedizintechnik-Branche und der Bereich der medizinischen Versorgung und Pflege gehören
zu den Wirtschaftssektoren mit dem schnellsten Umsatz- und Beschäftigungswachstum. Diese
Branchen hängen zwar eng miteinander zusammen, werden aber noch immer überwiegend national
reguliert und zumeist auch organisiert und geschützt.
Die Schaffung eines Binnenmarkts, in dem die Biomedizintechnik mit der Branche der medizinischen
Versorgung und Pflege verbunden ist, hätte enorme Vorteile für die europäische Gesellschaft und die
wirtschaftliche Entwicklung der EU.
In dieser Initiativstellungnahme will der EWSA seine Standpunkte zu den derzeitigen Hindernissen
für mehr Wettbewerb, eine bessere Koordinierung und Zusammenarbeit dieser kombinierten
Wirtschaftssektoren in Europa sowie deren stärkere internationale Wettbewerbsfähigkeit darlegen. Es
sollen Wege zur Überwindung aktueller Probleme aufgezeigt werden, indem vereinbarte EU-Ziele
verfolgt und geltendes EU-Recht in vollem Umfang genutzt, aber auch gesetzliche Neuregelungen
vorschlagen werden.
3.
Wesentlicher Inhalt der Stellungnahme des Ausschusses
Die Medizintechnik ist nicht nur ein Teilbereich der modernen Medizin. Wichtige Fortschritte der
modernen Medizin gehen vorwiegend auf den Einsatz medizintechnischer Produkte zurück.
Europa sollte dieses Fachgebiet als eigenständige Wissenschaft anerkennen. Das würde zu einer
Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen beitragen. Der
EWSA spricht folgende Empfehlungen aus:
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Intensivierung der Maßnahmen zur Normung medizinischer Geräte;
Gewährleistung von Zugänglichkeit, Interoperabilität und offenen Informationsquellen im
elektronischen Gesundheitswesen;
Umstellung des Systems von Mikro-Finanzkontrolle auf Ergebnismessung;
bessere Information über die Bandbreite und die Bedeutung der Medizinprodukteindustrie für die
Wirtschaft und das Gesundheitswesen, z.B. eine eigene Kategorie für Medizintechnik und
medizinische Versorgung auf dem Internetportal http://ec.europa.eu/research/health;
Stärkung der Mittelbereitstellung für Forschung, Entwicklung und Produktentwicklung;
Finanzierung des Managements, der Verbreitung und Nutzung von Innovationen;
Überarbeitung sämtlicher Erstattungs- und Finanzierungssysteme, da die gegenwärtige Situation
vielfach sehr schwierig ist und zu einem starken Verlust an Kompetenzen und Professionalität
führen könnte.
Ein wesentliches Problem besteht darin, dass Medizinprodukte als industrielle Erzeugnisse angesehen
werden und daher von privater Seite zertifiziert werden können. Für die Zertifizierung muss eine
adäquatere Qualitätsgarantie entwickelt werden. Der EWSA unterstützt die kürzlich angenommene
Entschließung des Europäischen Parlaments zu Medizinprodukten.
Der EWSA empfiehlt der Kommission, eine Studie über Medizintechnik in Europa in die Wege zu
leiten, in der die Vorteile für die Industrie und die Gesundheitsdienstleistungen analysiert werden.
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Zur Umsetzung eines kohärenten Gesundheitsprogramms, mit dem eine wirksame Anwendung neuer
Technologien im Gesundheitswesen angestrebt wird, ist ein Zeitrahmen von mindestens 10 Jahren
anzusetzen. Für eine effiziente Gesundheitsversorgung in der Zukunft sind jedoch als Eckpunkte eine
beständige Vision und feste Ziele dringend erforderlich.
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