Informationsbericht

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Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
CCMI/134
Verschiebungen in der Wirtschaft/
Wettbewerbsfähigkeit der EU
Brüssel, den 27. Juli 2015
Informationsvermerk
510. Plenartagung
Informationsbericht des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zum Thema
Verschiebungen in der Weltwirtschaft und ihre Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der EU
(Informationsbericht)
INFORMATIONSBERICHT: EESC-2015-01586-00-00-RI
1.
Verfahren
Rechtsgrundlage:
Artikel 31 der Geschäftsordnung
Beschluss des Plenums:
11. Dezember 2014
Zuständig:
Beratende Kommission für den industriellen Wandel (CCMI)
Vorsitzender der CCMI:
Carlos Trias Pintó (ES-III)
Regelung
CCMI:
der
Arbeiten
der 11. Dezember 2014
Studiengruppe:
Vorsitzender:
Verschiebungen in der Wirtschaft/
Wettbewerbsfähigkeit der EU
Berichterstatter:
Thomas Palmgren (FI-Gr. III)
Joost Van Iersel (NL-Gr. I)
Ko-Berichterstatter:
Enrico Gibellieri (IT-Kat. 2)
Mitglieder:
die Damen und Herren
Jirovec (CZ-Gr. III)
Mitov (BG-Gr. II)
Sears (UK-Gr. I)
Siecker (NL-Gr. II)
Balasopulov (BG-Kat. 3)
Gay (FR-Kat. 1)
Jarré (DE-Kat. 3)
Pesci (IT-Kat. 1)
Student (DE-Kat.2)
STELLUNGNAHME von der Beratenden Kommission für den industriellen Wandel am
15. Juli 2015 mit 29 Stimmen ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen ANGENOMMEN
CCMI/134 – EESC-2015-00993-00-01-NISP-TRA (EN) 1/3
Rue Belliard/Belliardstraat 99 — 1040 Bruxelles/Brussel — BELGIQUE/BELGIË
Tel. +32 25469011 — Fax +32 25134893 — Internet: http://www.eesc.europa.eu
DE
Sachverständige
Mischa Terzyk (für den Ko-Berichterstatter – Gruppe II)
Elise Cachin (für den Berichterstatter – Gruppe I)
2.
Hintergrund
Studien zufolge vollziehen sich in der Weltwirtschaft dynamische Entwicklungen, die erhebliche
Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Volkswirtschaften haben. Anregung für den
Informationsbericht gab eine neue Studie der Boston Consulting Group. In ihr wurde anhand einer
gründlichen Analyse der Kostenaspekte der Industrie in zahlreichen Ländern gezeigt, dass die
althergebrachte Sichtweise in Bezug auf das Verhältnis zwischen entwickelten und unterentwickelten
Volkswirtschaften bzw. Schwellenländern immer weniger den Tatsachen entspricht. In allen Gruppen
gibt es Spitzenreiter und Nachzügler. Einige Neulinge haben eine glänzende Zukunft vor sich,
während die Lage in bestimmten Ländern der westlichen Welt eher düster aussieht. Dies gilt auch für
die EU und die Länder der Eurozone. Erwartete Ausstrahlungseffekte und spontane Konvergenzen
sind (noch) nicht eingetreten. Kostenvorteile, die als wesentlicher Faktor angesehen wurden, sind
entweder geschwunden oder sind in Zusammenhang mit etlichen weiteren Faktoren von gleichem
Gewicht zu sehen. Produktivitätszuwachs, Verfügbarkeit (kostengünstiger) Energie, mehr oder
weniger Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt, Löhne und Gehälter, Veränderungen in den
Rahmenbedingungen für Unternehmen (ordnungspolitische Voraussetzungen/öffentlich-privat,
Einfluss der Regionen usw.), das Ausmaß des Konsenses in der Gesellschaft und unter den
Sozialpartnern, Bildung und Bedeutung von Qualifikationen, vorhandene oder fehlende
Neubewertung von Geschäftsmodellen, Offenheit für neue Technologien, das zunehmende
Zusammenwirken von Dienstleistungen und Produktion – all diese Faktoren sind entscheidend für das
Endergebnis. Jede Volkswirtschaft ist gekennzeichnet durch ein spezifisches Zusammenspiel dieser
Faktoren, und obwohl die Volkswirtschaften der EU-Länder viele Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt
es doch auch zahlreiche Unterschiede. Die Entwicklungen in der Weltwirtschaft führen dazu, dass
einige Länder unter Druck geraten, während andere von ihnen profitieren.
Der Informationsbericht soll folgende Punkte enthalten:
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3.
Bestimmung und Analyse der Entwicklungen, die sich gegenwärtig in der Wirtschaft vollziehen
Position der in dieser Hinsicht führenden EU-Länder sowie Position der EU insgesamt
Faktoren, die die EU auf ihrem Weg in die Zukunft beschleunigen oder bremsen
Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen auf die Abwanderung bzw. Verlagerung von
Investitionen
Beantwortung der Frage, welche entscheidenden Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die EU
ihre weltweite Position behaupten oder verbessen kann
Beantwortung der Frage, wie die Industriepolitik der EU und die Aufteilung der Zuständigkeiten
zwischen EU und Mitgliedstaaten die Entwicklung beeinflussen kann
Beantwortung der Frage, wie auch unter Druck stehende Länder profitieren können
Wesentlicher Inhalt des Informationsberichts des Ausschusses
Sieben Jahre stagnierender wirtschaftlicher Entwicklung, die von einer schweren Finanzkrise und
einer sozioökonomischen Krise ausgelöst bzw. geprägt wurden, haben in der europäischen Wirtschaft
tiefe Spuren hinterlassen. Nach Änderungen in der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU hat jeder
Mitgliedstaat seine eigenen Instrumente angepasst. Derzeit kommt es zu einer leichten Erholung der
Wirtschaft. Interessant ist die Frage, inwieweit sich die Krise strukturell auf die Lage in der EU und
den Mitgliedstaaten ausgewirkt hat. Kehrt in Europa einfach wieder Normalität ein?
CCMI/134 – EESC-2015-00993-00-01-NISP-TRA (EN) 2/3
Nach Ansicht des EWSA muss ein genaues Bild der neuen Lage gezeichnet werden, um den
politischen Entscheidungsträgern und den Unternehmen Orientierungshilfe zu bieten. So können
Maßnahmen angepasst und gezielte Aktionen in Bezug auf einzelne Länder geführt werden. Zu den
Analysen der Lage aus dieser Perspektive zählt ein Bericht von 2014 mit dem Titel "Shifting
Economies" ("Verschiebungen in der Wirtschaft") der Boston Consulting Group (BGC). Als
Ausgangspunkt dienen die 27 wichtigsten Ausfuhrländer weltweit und deren unterschiedliche
Wirtschaftsleistung in den letzten Jahren. Sodann werden Tendenzen analysiert, die aus Sicht der
Autoren entscheidend für die nahe Zukunft sind. Einige aufstrebende Volkswirtschaften sind
anscheinend erfolgreich; unter den europäischen Volkswirtschaften gehören einige weiterhin zur
Weltspitze, während andere unter strukturellen Einbußen leiden. Der EWSA vertritt die Ansicht, dass
es einer weiteren Analyse bedarf.
Dieser Informationsbericht zeichnet kein Gesamtbild der Situation in all ihren Facetten. Es handelt
sich vielmehr um einen einleitenden Bericht über eine äußerst komplizierte Konstellation, der an die
Kommission und den Rat gerichtet ist. Er soll den beiden Organen als Anreiz dafür dienen, die
Einsichten in die Tendenzen zu vertiefen, die die Wirtschaftsleistung der jeweiligen Mitgliedstaaten,
der europäischen Wirtschaft insgesamt und der Eurozone prägen. Eine übersichtliche Analyse durch
die Kommission sollte der Ausgangspunkt für eine Rückkehr auf den Pfad der Konvergenz sein,
indem die Entwicklungen in den Mitgliedstaaten detailliert beobachtet und die Maßnahmen bezüglich
Wettbewerbsfähigkeit auf spezifische Situationen zugeschnitten werden.
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