Wiederaufbau durch Deutsche Trümmerfrauen

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Deutsche Trümmerfrauen - nicht
irgendwelche Gastarbeiter bauten
Deutschland wieder auf
Kurzfassung
Immer öfter liest man, dass Gastarbeiter bzw. Ausländer am Wiederaufbau Deutschlands nach
dem 2. Weltkrieg oder am Wirtschaftswunder der Bundesrepublik beteiligt gewesen seien.
Durch derartige Behauptungen soll zum einen eine Verantwortung der Deutschen für die
freiwillig nach Deutschland gekommenen Immigranten begründet werden, zum anderen aber
auch ein Anspruch auf Leistungen des deutschen Staates und der deutschen Sozialsysteme
hergeleitet werden. Darüber hinaus sollen derartige Behauptungen dazu dienen, die
Forderungen nach der Verpflichtung von Immigranten zur aktiven Mitwirkung beim Gelingen
der Integration abzuwehren. Integration kann aber nur gelingen, wenn die Fakten bekannt und
auch deutlich geworden ist, wer welchen Nutzen gezogen und welche Verantwortung trägt im
Prozess der Immigration nach Deutschland.
Hier ein kurzer Abriss von Daten und Fakten zu Wiederaufbau und Wirtschaftswunder sowie
zur Anwerbung von Gastarbeitern und dem Beitrag von Ausländern. Es kann auf Basis der
Fakten festgestellt werden, dass es keinen Beitrag von den Gastarbeitern (Gastarbeiter nach
Definition der Anwerbeabkommen mit den Entsendeländern) gegeben hat. Ein historisches
Faktum ist darüber hinaus, das die Anwerbeabkommen auf Betreiben der Entsendeländer
geschlossen wurden - die Initiative zur Anwerbung von Gastarbeitern ging nicht von
Deutschland aus. Anwerbung von Gastarbeitern fand von 1961 bis zum vom Bundestag
beschlossenen totalen Anwerbestopp im Jahre 1973 für ca. 12 Jahre statt. Am Ende
befanden sich noch ca. 2,5 - 3 Mio Gastarbeiter in Deutschland, von denen ein großer Teil bis
Mitte der 70er Jahre in ihre Heimatländer zurückkehrte. Am Beispiel Türkei wird gezeigt, daß
besonders Menschen aus sehr armen und wirtschaftlich und politisch sehr instabilen Ländern
alles daran setzten, in Deutschland zu bleiben.
Zeittafel
8. Mai 1945 – Stunde 0: Bedingungslose Kapitulation Deutschlands, 2/3 Deutschlands sind
zerstört, 11 Millionen Deutsche in Kriegsgefangenschaft, 25 Millionen Deutsche auf der
Flucht aus Preußen, Pommern, Schlesien, dem Sudentenland und anderen deutschen Gebieten
vorwiegend im Osten des deutschen Reiches.
3. April 1948 – Die Westmächte rücken von der Deindustrialisierung Deutschlands ab, das
„European Recovery Programme“ (Marschallplan) tritt in Kraft.
21. Juni 1948 – Währungsreform in den Westzonen. Die D-Mark wird eingeführt. Der
deutsche Außenhandel beginnt wieder.
1950 – Deutschland erreicht – trotz der fehlenden Ostgebiete – in den vier Zonen wieder die
Wirtschaftsleistung von 1936. Die Arbeitslosenquote in Deutschland beträgt 12,2%
1952 – Im Westen Deutschlands ist das Wirtschaftswunder in Gang gekommen. Hohe
Wachstumsraten, deutsche Innovationen und der Marschallplan führen zu hohem
Wirtschaftswachstum und dem Aufstieg Deutschlands zu einer führenden Industrienation.
1952 – Bis 1952 fließen 13,1 Milliarden US Dollar aus dem ERP/Marschallplan in die Staaten
der OEEC. Deutschland zählt seit 1952 nicht mehr zu den „bedürftigen Staaten“.
1953 – Die italienische Regierung bittet in Deutschland um die Erlaubnis, Arbeitskräfte nach
Deutschland schicken zu dürfen. Dadurch soll das Außenhandelsdefizit mit Deutschland
abgebaut werden und durch die Heimatüberweisungen der Italiener in Deutschland die
Devisenkassen gefüllt werden.
1955 – Das Wirtschaftswunder und die deutsche Industrie läuft auf vollen Touren.
1955 – 0,4% der Arbeitskräfte in Deutschland sind Ausländer.
1955 – Trotz der Ablehnung aus dem Wirtschaftsministerium schließt das Außenministerium
nach zwei Jahren Druck aus Italien ein Abkommen über den „Austausch“ von Arbeitskräften
mit Italien. Dieses Abkommen soll „Pilotcharakter“ haben.
1959 - Deutschland ist die zweitgrößte Industrienation der Welt nach den USA. Das
Wirtschaftswunder ist vollendet.
1960 – In Deutschland wird die Vollbeschäftigung erreicht. Das Abkommen mit Italien hat
bis dahin kaum eine Wirkung gezeigt, die Anwerbung von Arbeitskräften aus Italien ist im
wesentlichen nicht in Gang gekommen.
1960 – Weitere Staaten, die im Handel mit Deutschland hohe Defizite aufweisen, dringen auf
Abkommen, die es Arbeitskräften ermöglichen sollen, in Deutschland zu arbeiten. Besonders
Portugal, das in diesen Jahren fast von Hungersnöten gebeutelt wird und das
Entwicklungsland Türkei, das von einer Wirtschafts- und politischen Krise in die nächste
schlittert, machen Druck auf das deutsche Außenministerium, derartige Abkommen
zuzulassen.
1961 – Das von der Türkei gewünschte Anwerbeabkommen wird unterzeichnet. Es wird
vertraglich festgeschrieben, dass jeder türkische Arbeitnehmer maximal 2 Jahre in
Deutschland arbeiten kann und dann zurückkehren muss (Rotation). Es wird vereinbart, nur
Menschen aus dem europäischen Teil der Türkei aufzunehmen, ferner wird - in Abweichung
zu den Anwerbeabkommen mit europäischen Ländern der Familiennachzug bzw. die
Familienzusammenführung in Deutschland vertraglich ausgeschlossen.
1967 – Die Nettoanwerbung von ausländischen Arbeitskräften sinkt auf 0. Es werden nur
noch „rotierende“ Gastarbeiter ersetzt. Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft
proklamieren: es gibt keinen wirtschaftichen Nutzen durch Gastarbeiter.
In "50 Jahre Bundesrepublik - 50 Jahre Einwanderung" schreibt Mathilde Jamin 1999, S. 146:
"Johannes Dieter Steinert stellte aufgrund der Akten im Bundesarchiv und im Archiv des
Auswärtigen Amtes für den Zeitraum bis 1961 fest, dass die Initiative zu diesen
Entsendeabkommen von den "Entsendeländern" ausging. Hissahi Yano (1998) kam für den
Forschungszeitraum bis 1964 zu demselben Ergebnis." und weiter "Noch stärker war aber
offenbar der Druck in den "Entsendeländern" durch "Export" von Arbeitskräften ihren
Arbeitsmarkt zu entlasten. (...) Die zuständigen deutschen Behörden standen den türkischen
Wünschen zurückhaltend gegenüber; (...) Noch im September 1960 urteilte Anton Sabel, der
Präsident der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, aus
arbeitsmarktpolitischen Gründen sei die Bundesrepublik nicht auf ein Abkommen mit der
Türkei angewiesen, möglicherweise wohl aber aus politischen Rücksichten auf die Türkei als
NATO-Land".
1973 – Nach 12 Jahren verhängt der deutsche Bundestag den „totalen Anwerbestopp“. Zu
diesem Zeitpunkt sind zwischen 2,4 und 3 Millionen Gastarbeiter in Deutschland.
Deutschland nach dem Krieg
Am 8. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg durch die bedingungslose Kapitulation
Deutschlands. Deutschland lag in Trümmern1 – fast die ganze Welt hatte Deutschland den
Krieg erklärt, so z. B. auch die Türkei, die immerhin im ersten Weltkrieg noch an der Seite
Deutschlands gekämpft und wie Deutschland vernichtend von den Alliierten geschlagen
worden war.
Während die Türkei es nicht geschafft hatte, sich zu industrialisieren und auf dem Stand eines
mittelalterlichen Agrarstaates stehengeblieben war (1927 arbeiteten nur ca. 27 Tausend
Menschen in der Türkei in Industrieunternehmen), begann sofort nach dem Krieg in
Deutschland der Wiederaufbau.
Das Bild nach dem 2. Weltkrieg war das einer fast völligen Vernichtung – die Stunde 0: ein
Viertel aller Wohnungen war zerstört, in den Städten sogar mehr als die Hälfte. In
Westdeutschlands betrug der Anteil der Flüchtlinge aus den Ostgebieten fast 25% und obwohl
diese Menschen mit Migrationshintergrund eine große Herausforderung an die deutsche
Nachkriegsgesellschaft stellten, gelang die Integration gleichzeitig mit Aufbau und
Positionierung der deutschen Wirtschaft als Wachstumsmotor und Wirtschaftswunder.
Behindert wurde der Aufbau durch die Kriegsfolgen: ab 1945 wurden deutsche Männer als
Arbeitskräfte z. B. nach Frankreich oder Polen geschickt, um dort die Zerstörungen durch die
Deutschen wiedergutzumachen. Alleine für Frankreich wurden 700.000 Kriegsgefangene
bereitgestellt – von 11 Millionen deutschen Männern in Kriegsgefangenschaft waren 1948
immer noch 6 Millionen in Gefangenschaft. Trotzdem schritt der Wiederaufbau in
Deutschland voran.
Trümmerfrauen
Während die meisten Männer im Kriege gefallen oder noch in Kriegsgefangenschaft oder in
den Lagern der Sowjetunion verblieben waren, lebten in den Trümmern der zerstörten
deutschen Städte überwiegend Frauen und Kinder. Doch diese deutschen Frauen machten sich
direkt nach der Kapitulation an den Wiederaufbau. Obschon die Verwüstung dramatisch war,
säuberten diese deutschen Frauen gemeinsam mit kleinen Kindern noch verwendbare Steine,
schafften den Schutt aus den Städten, richteten Wohnraum wieder her und arbeiteten in den
Fabriken, die noch produktionsfähig waren. Kurz nach dem Krieg hatte es noch ernsthafte
Pläne gegeben, die am stärksten zerstörten Städte aufzugeben und an anderer Stelle komplett
neu aufzubauen – die Bemühungen allein der deutschen Bevölkerung führte dazu, dass von
diesen Pläne abgelassen wurde und der Wiederaufbau der deutschen Städte wieder ins Auge
gefasst wurde.
Tatsächlich waren sich die Siegermächte in Punkto Wiederaufbau Deutschlands lange nicht
schlüssig. Bis 1948 folgten die Siegermächte dem Plan, Deutschland in einen Agrarstaat
umzuwandeln, der weder von der Bevölkerungszahl noch von der industriellen
Leistungsfähigkeit mehr die Fähigkeit haben sollte, einen Krieg zu führen.
Deutsche Wirtschaft und Marschallplan
In allen Zonen Deutschlands liefen die Aktivitäten für den Wiederaufbau nach dem Kriege an.
Trümmerfrauen und Flüchtlinge aus den Ostgebieten arbeiteten unermüdlich am
Wiederaufbau, obwohl Nahrungsmittel noch rationiert waren und nur eine minimale
Versorgung sichergestellt werden konnte. Die harten Winter, in denen es an Brennmaterial
fehlte, trugen ebenfalls dazu bei, dass der Wiederaufbau durch die deutsche Bevölkerung
unter härtesten Bedingungen stattfand.
Zunächst hatten die Alliierten keinen Wiederaufbau Deutschlands geplant – der sog.
Morgenthau-Plan, benannt nach einem US-amerikanischen Politiker, sah vor, Deutschland in
einen de-industrialisierten Agrarstaat umzuwandeln. Bis 1948 folgten alle Zonen diesem Plan,
so dass auch durch die Politik aller Siegermächte der Wiederaufbau der deutschen Industrie
gehemmt war. Dies änderte sich erst mit dem „European Recovery Programm“2 - dem sog.
Marschallplan – der allen europäischen Staaten in Ost- und West Finanzmittel und
wirtschaftliche Zusammenarbeit anbot. Das 12,4 Milliarden-Dollar Programm trat am 3. April
1948 in Kraft. Zusammen
Da Deutschland unter Alliierter Verwaltung stand, war der Zuzug von Nichtdeutschen
unmöglich. Da es keine deutschen Regierungsbehörden gab, konnten bis 1949 weder Visa
noch Aufenthaltserlaubnisse für Deutschland vergeben werden.
Tatsache ist, dass es in diesen Jahren keinen Zuzug von Ausländern nach Deutschland gab.
Die staatlichen Statistiken weisen aus, dass es 1955 0,4% Ausländer in Deutschland gab – die
Mehrheit davon Militärangehörige der Siegermächte. Der Wiederaufbau Deutschlands
vollzog sich mit wachsender Geschwindigkeit alleine durch die Deutschen, die in den vier
Besatzungszonen lebten.
Während allerdings die Ostzone durch die Demontagen und die einsetzende Unterdrückung
der Deutschen durch den Kommunismus stark gebremst wurde, setzte der amerikanische
Marschallplan, der durch Finanzhilfen die deutsche Wirtschaftskraft förderte, die immer noch
vorhandene Wirtschaftskraft Deutschlands wieder frei. Die Deutschen schafften es so in den
Westzonen (bzw. der Bundesrepublik), bereits 1950 wieder die Wirtschaftsleistung von 1936
zu erreichen.
Die allmählich (bis 1956) aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrenden deutschen Männer
konnten die Leistungen der Frauen direkt nach dem Krieg unterstützen und den Wiederaufbau
verstärken. Dazu hatten alleine in Bayern 1,7 Millionen deutsche Flüchtlinge eine neue
Heimat gefunden und sich trotz verschiedener Mentalität und anderem kulturellem
Hintergrund gut integriert. Verschiedene wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass
insbesondere die Verwurzelung im christlichen Glauben zur schnellen Integration und der
extrem hohen Wirtschaftsleistung beigetragen haben.
Rückkehr deutscher Exilanten
Aus allen Teilen der freien Welt kamen deutsche Wissenschaftler, Professoren und Ingenieure
wieder nach Deutschland zurück. Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die
Deutschen die in allen Bereichen rückständige Türkei unterstützt. Dazu gehörte nicht nur der
Aufbau des Schienennetzes und Eisenbahnverkehrs in der Türkei, sondern auch
Entwicklungshilfe auf dem Gebiet von Rechtswissenschaft und Universität. So besteht der
Großteil der bedeutenden Professoren der Universität von Istanbul aus Deutschen, die vor den
Nationalsozialisten in die Türkei geflohen waren.3
Unter den bedeutenden Instituten der Universität von Istanbul wurden die folgenden von
Deutschen gegründet:





Astronomisches Institut: gegründet von Erwin Freundlich
Physiologischen Institut: gegründet von Hans Winterstein
Ökonomisches Institut: gegründet von Alfred Isaac und Wilhelm Röpke
Physikalische Fakultät: gegründet von Friedrich Dessauer
Psychologisches Institut: gegründet von Wilhelm Peters
Weiterführende Informationen über diese Entwicklungs- und Bildungshilfe von Deutschen im
Exil in der Türkei findet sich in der bemerkenswerten wissenschaftlichen Dokumentation:
Horst Widmann: Exil und Bildungshilfe. Die deutschsprachige akademische Emigration in die
Türkei. Bern und Frankfurt/M 1973. ISBN 3-261-00731-1
Die aus allen Teilen der Welt zurückkehrenden Exilanten wirkten wie ein zusätzlicher
Katalysator für das schnell einsetzende Wirtschaftswachstum in Deutschland. Während die
Wirtschaft in vom Krieg unbeeiträchtigten Teilen der Welt, wie z. B. in der Türkei, wo es
sogar zu Hungersnöten und extremer Unterentwicklung kam, stagnierte, wies die deutsche
Wirtschaft bereits Anfang der 50er Jahre hohe Wachstumsraten4 bei gleichzeitiger
Rückführung der kriegsbedingten Verschuldung und Mehrung des Wohlstandes sowohl in
Ost- als auch Westdeutschland auf.
Ab Ende der 40er Jahre lag das Wirtschaftswachstum bei stabiler Inflation bei 20%. Es
pendelte sich bis Mitte der 50er Jahre bei 5-8% ein. Das Wirtschaftswunder begann – und es
begann vor jeder Anwerbung von Gastarbeitern aus eigener Leistung und eigener Kraft der
Deutschen.
Ende des Wiederaufbaus - 1955 - Wirtschaftswunder
Mitte der 50er Jahre, noch bevor ein einziger Gastarbeiter den Boden von Deutschland (Westoder Ostdeutschland) betreten hatte, war der Wiederaufbau Deutschland also abgeschlossen.
Neben der eigenen Leistung der Deutschen hatte die finanzielle Unterstützung durch die USA
dabei geholfen, das sog. Wirtschaftswunder zu bewirken. Deutschland hatte es geschaft, die
zu mehr als 2/3 zerstörte Wirtschaft wiederherzustellen und gleichzeitig Wohnraum zu
schaffen, Millionen von Heimatvertriebenen aus Preußen, Pommern, Schlesien und dem
Sudetenland zu integrieren und technische und ingenieurmäßige Spitzenleistungen
hervorzubringen, die Deutschland auf die vordersten Plätze der Weltwirtschaft geführt hatten.
Der Respekt vor dieser Leistung der Deutschen gebietet es, festzustellen, dass an diesen
Leistungen des Wiederaufbaus Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg und auch bei der
Erschaffung des sog. „Wirtschaftswunders“ kein einziger Gastarbeiter oder Ausländer
beteiligt war. Kein Italiener, kein Türke, kein Spanier, kein Grieche und kein sonstiger
Ausländer hat zum Wiederaufbau oder zur Schaffung des sog. „Wirtschaftswunders“
Deutschlands beigetragen. Tatsächlich belegen die Fakten, dass ausländische Gastarbeiter
gerade wegen und aufgrund des Anfang der 50er Jahre einsetzenden Wirtschaftswunders
angeworben wurden. Weil die Deutschen ein Wirtschaftswunder mit erheblichem Wachstum
geschaffen hatten, wurden Gastarbeiter nach Deutschland geholt.
In das ausgebombte, zerstörte Deutschland hätte tatsächlich kein einziger Gastarbeiter
kommen wollen. Die Fremdarbeiter5, z. B. aus Italien, die es während der NationalSozialistischen Terrorherrschaft in Deutschland gegeben hatte, waren froh, nach dem Kriege
so schnell wie möglich Deutschland verlassen zu können. Warum aber kamen ausländische
Gastarbeiter dann ab 1961 wieder nach Deutschland. Dies hat zum einen mit der
hervorragenden Entwicklung der deutschen Wirtschaft während des Wirtschaftswunders zu
tun, zum anderen aber auch mit der extrem schwierigen Situation und der Unterentwicklung
in den Herkunftsländern der Gastarbeiter zu tun. Besonders die Türkei als Entwicklungsland
bietet hier ein gutes Beispiel wie Unterentwicklung und Not die Menschen als Gastarbeiter in
das blühende Deutschland trieb.
Beispiel: wirtschaftliche Entwicklung der Türkei
Die Türkei6 war nach dem 1. Weltkrieg, in dem das osmanische Reich an der Seite von
Deutschland und Österreich den Krieg verloren hatte, und auch nach dem 2. Weltkrieg, trotz
der Kriegserklärung gegen Deutschland 1945, ein nicht industrialisiertes Entwicklungsland
geblieben. Es gab nur wenige private Unternehmen, die sich zudem in der Hand von
christlichen Minderheiten befanden (Griechen, Juden, Armeniern). Diese Unternehmen
bildeten das einzige nennenswerte wirtschaftliche Potential der Türkei, die auch
landwirtschaftlich extrem rückständig geblieben war. So war bis in die 60er Jahre in weiten
Teilen der Türkei der von Ochsen gezogene Ritzpflug in Gebrauch.
Durch die Repressionen gegen diese Minderheiten (z. B. das Pogrom gegen die Griechen in
Istanbul 1955/56) wurde die Wirtschaftskraft der Türkei zusätzlich geschwächt. Wikipedia
und andere einschlägige wissenschaftlich verlässliche Quellen schreiben dazu wörtlich: „Das
Handwerk, die Kreditwirtschaft und der Außenhandel litten an dem Verlust des Know-hows
der Armenier und Griechen. Mit dem Weggang der Mehrzahl dieser Minderheiten gingen
nicht nur Kapital verloren, sondern auch weiche Faktoren wie kaufmännische Erfahrung und
internationale Handelsbeziehungen.“
So ist es wenig verwunderlich, dass auch in den 1950er Jahren die türkische Wirtschaft im
wesentlichen nicht auf die Beine kam. Weder die Programme zur Stärkung der Landwirtschaft
noch die Fünf-Jahres-Pläne zum Aufbau der Industrie zeigten in der Türkei irgendwelche
Erfolge. Nach offizieller Statistik arbeiteten 1953 gerade mal 26.000 Personen in privaten und
86.000 Arbeiter in staatlichen Industrie-Unternehmungen. Zum Vergleich: 1953 hatte der
Chemiebetrieb Höchst alleine schon wieder mehr als 100.000 deutsche Mitarbeiter – mehr als
alle Industrieangestellten in der Türkei zusammen.
Gleichzeitig machte der türkische Staat horrende Schulden und musste Nahrungsmittelhilfen
aus dem Ausland einführen, damit die Menschen nicht verhungerten. Die Inflation lag
kontinuierlich in der Türkei im zweistelligen Bereich, erst 2004 konnte die Inflation in den
einstelligen Bereich gebracht werden. Als Armutsland, das eher der Dritten Welt zugerechnet
werden kann als den Industriestaaten, erhielt die Türkei schon sehr früh Entwicklungshilfe
von Deutschland. Ebenfalls wurde die Türkei schon sehr früh in die Armutshilfen
Deutschland aufgenommen, die viele Türken in der Türkei vor dem verhungern bewahrten,
auch wenn sie von der türkischen Regierung gegenüber den Empfängern fast immer als
„Staatshilfen der türkischen Staates“ deklariert wurden.
Bis 2006 erhielt die Türkei – genau wie andere Drittweltländer, z. B. Ghana – noch
Entwicklungshilfe von Deutschland.7
Die Türkei erhielt die folgenden Anteile der deutschen Entwicklungshilfe für die 3. Welt:
1977/78 – 4,4% – damit auf Platz 2 der Empfängerländer
1987/88 – 5,6% – Platz 1 der Empfängerländer
1997/98 – 2,5% – Platz 5 der Empfängerländer
Anwerbung von Gastarbeitern
1955 war der Wiederaufbau Deutschlands bereits abgeschlossen. Bis 1960 war die faktische
Vollbeschäftigung erreicht. Das starke Wirtschaftswachstum führte aber dazu, dass die
deutsche Wirtschaft mehrere Beeinträchtigungen befürchtete:

Lohnsteigerungen: durch die zunehmende Auslastungen der Fabriken stiegen die
Gewinne der Unternehmen an. Da gleichzeitig fast Vollbeschäftigung erreicht wurde,
beführchteten die Unternehmer, dass die Arbeiter an diesen Gewinnen beteiligt
werden wollten (siehe auch die Diskussion um die Mitbestimmung in den
Unternehmen). Ohne die Möglichkeit, mit Entlassungen zu drohen (man hätte ja keine

neuen Mitarbeiter gefunden), war die Bedrohung gegeben, Gewinne an die Arbeiter
ausschütten zu müssen.
Ein weiteres Wachstum der Wirtschaft schien nur bei gleichzeitig hohen Investitionen
in neue Maschinen möglich zu sein. Da eine Ausdehnung der Produktion mittels
zusätzlicher Arbeiter, die ja wegen der Vollbeschäftigung nicht zur Verfügung
standen, nicht möglich war, hätte eine Ausweitung den Einsatz von Automatisierung
und damit hohe Investitionen erfordert. Das hätte aber wiederum die Gewinne der
Unternehmen geschmälert.
Als Antwort auf diese Herausforderungen traten die deutschen Unternehmer für eine
Anwerbung von Arbeitern aus dem Ausland ein, die für ein Überangebot von Arbeitskräften
in Westdeutschland und eine Überschwemmung des Arbeitsmarktes sorgen sollten und damit
sowohl verhindern sollten, dass die Arbeiter ihre Forderungen durchsetzen konnten als auch
dafür sorgen sollten, dass massive Investitionen in Maschinen, Automatisierung und
Produktivitätsfortschritte nicht nötig wurden.
In 1955 schloss die Bundesrepublik das erste Anwerbeabkommen als ein Pilotprojekt mit
Italien ab. Die Initiative zu diesem Abkommen ging schon 1953 von Italien aus. Dieses
Abkommen stand in der Tradition des Anwerbeabkommens für Fremdarbeiter, das 1937
zwischen dem deutschen Reich und Italien geschlossen worden war. Rund 350.000 Italiener
waren als Fremdarbeiter bis 1943 nach Deutschland gekommen. Aus der Erfahrung, dass
Arbeiter hohe Devisenbeträge aus dem Gastland in ihr Heimatland überwiesen, war die
italienische Regierung, die zu diesem Zeitpunkt zum einen über geringe Devisenreserven
verfügte und zum anderen durch ein hohes Außenhandelsdefizit belastet war, an einem
Anwerbeabkommen sehr stark interessiert.
Das Abkommen wurde daher auch primär unter außenpolitischen Gesichtspunkten
geschlossen und nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.8 Es hat daher nicht den
Charakter der Anwerbeabkommen, die ab 1961 geschlossen wurden und wird gemeinhin
separat betrachtet.
Obschon auch die Konzerne stark auf dieses Abkommen gedrängt hatten, wurde es zunächst
in kleinem Umfang und als Probeabkommen ausgestaltet. Da die Ergebnisse aus Sicht der
Bundesregierung aber keine Veranlassung dazu gaben, die Anwerbung von Ausländern als
Gastarbeiter auszuweiten, wurden zunächst keine zusätzlichen Anwerbeabkommen
geschlossen. Das Abkommen mit Italien führte auch nicht zu einem massiven Zuzug von
italienischen Gastarbeitern, denn auch die deutschen Unternehmen merkten sehr schnell, dass
die unternehmerischen Ziele in Bezug auf Wachstum, Marktanteil und Produktivität durch
Gastarbeiter nicht erreicht werden konnten.
Das anhaltende hohe Wirtschaftswachstum in Deutschland führte dann bis Mitte der 60er zu
einem echten Mangel an Arbeitskräften. Darüber hinaus war der Streit um die betriebliche
Mitbestimmung nun beigelegt und es war bereits offensichtlich geworden, dass es zur
weiteren Automatisierung und Produktivitätssteigerung keine Alternativen gab.
Fünf Jahre nach dem Pilotabkommen mit Italien, das bereits große Sorgen in Politik und
Gesellschaft nach sich gezogen hatte und massive Probleme offenbarte, kamen die Interessen
weitere Länder und die Kapitalinteressen der deutschen Konzerne zusammen. Seit 1960 bat
auch die türkische Regierung um die Erlaubnis, Arbeitskräfte nach Deutschland entsenden zu
dürfen.9 Da zu dieser Zeit das deutsche Außenministerium nach Verbündeten suchte, die der
DDR die Anerkennung als Staat verweigerten, wurde das von der türkischen Regierung
verlangte Abkommen auch vom Außenministerium unterstützt. Neben dem Aspekt, daß die
Türkei ein NATO Partner war, wurde das Abkommen auch als Maßnahme gegen die dortigen
Wirtschaftskrisen und als Entwicklungshilfe wurde 1961 ein Abkommen über die Anwerbung
von Arbeitskräften mit der Türkei geschlossen. Eine Anwerbung erfolgte grundsätzlich immer
„auf Zeit“, d. h. jedem Gastarbeiter war von Anfang klar, dass er nach zwei bzw. drei Jahren
als Gastarbeiter in sein Heimatland würde zurückkehren müssen.
Seit 1950 hatten in der Türkei mehrere soziale, wirtschafts- und politische Krisen zu
Instabilität, Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger geführt und darüber hinaus zahlreiche
Militärputsche hervorgerufen. Durch die Aussichtslosigkeit und die Notsituation in der Türkei
angetrieben, nahmen viele Türken die Möglichkeit wahr, sich als Gastarbeiter in Deutschland
vor Hunger und Not in der Türkei zu retten. Gleichzeitig stabilisierte die Entwicklungshilfe
Deutschlands und die Überweisungen der Auslandstürken die Notsituationen in der Türkei.
Damit retteten die Deutschen viele Menschen in der Türkei durch diese „doppelte
Entwicklungshilfe“ für die Türkei.
Wikipedia und andere wissenschaftiche Artikel schreiben dazu: „Die steigende Abhängigkeit
durch die Auslandsverschuldung führte in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren zu drei
Finanz- und Wirtschaftskrisen die soziale und politische Krisen nach sich zogen und in
Militärputschen endeten. Vor allem in den 60er-Jahren wanderten viele Türken aus
(Gastarbeiter), vor allem nach Europa. ... Die Geldüberweisungen der „Auslandstürken“
waren in den folgenden Jahrzehnten eine der wichtigsten Devisenquellen der Türkei.“
Ende der Gastarbeiteranwerbung 1973
Seit Mitte der 60er wurde den deutschen Unternehmen klar, dass die Herausforderungen des
Wirtschaftswachstums durch Gastarbeiter nicht bewältigt werden konnten. Die Anwerbung
zusätzlicher Gastarbeiter durch deutsche Unternehmungen sank bis 1967 Netto fast auf 0. Da
Gastarbeiter „rotierten“, d. h. nach der zu Beginn vereinbarten Beschäftigungsdauer von
maximal drei Jahren – im Anwerbeabkommen mit der Türkei von 1961 und jedem einzelnen
Vertrag für einen türkischen Gastarbeiter waren sogar nur zwei Jahre als Höchstgrenze
verbindlich vorgeschrieben – mussten die Beschäftigten allerdings immer noch ausgetauscht
werden.
Dadurch wollten Politik und Gesellschaft Probleme mit Integration und Entwurzelung von
Menschen aus den Vertragsländern vermeiden – doch wiederum stellten die Konzerne ihre
kurzfristigen Finanzinteressen in den Vordergrund und erzwangen eine Aufweichung des
Rotationsprinzips: einziges Motiv war hierbei, dass zum einen die Kosten der Neuanwerbung
in den Herkunftsländern (die wegen der in den westlichen/europäischen Anwerbungsländern
einsetzenden wirtschaftlichen Entwicklung immer schwieriger wurde) vermieden werden
sollten, zum anderen wollten die Unternehmen die Investitionen in die Ausbildung und
Anlernung der Arbeitskräfte nicht wiederholen und aufgebautes Know-How wieder ins
Ausland abfließen lassen, wo z. B. in Italien eine wachsende Konkurrenz diese teilweise
spezialisierten (an-)gelernten Arbeiter aus Deutschland gerne aufnahm.
Seit Mitte der 1960er Jahre wurde der Politik und in der Volkswirtschaft immer
offensichtlicher, dass Gastarbeiter kaum einen positiven Beitrag zur deutschen Wirtschaft und
Gesellschaft insgesamt leisten konnten. Es wurde als Faktum ermittelt, dass die Kosten für
Deutschland insgesamt höher waren, als jeder Nutzen, der sich z. B. durch Steuern,
Sozialabgaben und wirtschaftliche Produktivität der Gastarbeiter ergab.
Insbesondere nicht-westliche Gastarbeiter (z. B. Türken) konnten (und können auch heute) zu
keiner Zeit einen positiven Beitrag zum Aufbau, Wiederaufbau oder Wachstum der deutschen
Wirtschaft leisten. Nachdem dies unbestreitbar klar geworden war, beschloss der deutsche
Bundestag mit den Stimmen aller im Bundestag vertretenen Parteien einen „totalen
Anwerbestopp“ für Gastarbeiter im Oktober 1973 – zu diesem Zeitpunkt befanden sich 2,6
Millionen Gastarbeiter in Deutschland – 14 Millionen verschiedene Menschen waren von
1961 bis 1973 als Gastarbeiter in Deutschland gewesen. Durch die immer noch sehr schlechte
wirtschaftliche und politische Lage in der rückständigen Türkei setzten es ab 1973 vor allem
türkische Gastarbeiter daran, nicht in ihr Heimatland zurückkehren zu müssen.
Fazit
Deutschland war bereits komplett nur und ausschließlich von Deutschen aufgebaut worden.
Die Leistung der Trümmerfrauen und der Kriegsgeneration, die nicht nur Ost- und
Westdeutschland wieder aufbaute, sondern auch die Vertriebenen integrierte, ist unbestreitbar.
Das durch die Deutschen und die befreundeten Nationen USA, Großbritannien und
Frankreich geschaffene Wirtschaftswunder ist die Grundlage des deutschen Wohlstandes. Die
Anwerbung von Gastarbeitern war durch den Erfolg der Deutschen bedingt, nicht umgekehrt.
Wer mithin behauptet, dass Gastarbeiter irgendeinen Beitrag zum Wiederaufbau oder zum
Wirtschaftswunder in Deutschland geleistet hätten, liegt objektiv und angesichts der Zahlen
und Fakten, völlig falsch.
Nur für 12 Jahre (lässt man das eine Pilotabkommen mit Italien aus 1955 unberücksichtigt)
wurden in Deutschland Gastarbeiter angeworben, der Beitrag der Gastarbeiter zur deutschen
Volkswirtschaft ist insgesamt als gering einzustufen, einige Studien zeigen sogar, dass der
Beitrag sogar schon während des Anwerbezeitraums negativ gewesen ist. Hauptsächlich
genutzt hat die Gastarbeit den Heimatländern, die wie z. B. die Türkei, die durch die Transfers
ihrer Staatsangehörigen ein zum Teil horrendes Aussenhandelsdefizit ausgleichen konnten
und kurzfristig einigen deutschen Konzernen, die so ihre Profite kurzfristig maximierten, die
durch die Ausländer sich ergebenden Lasten aber auf die deutsche Gesellschaft insgesamt
abwältzen.
Am Ende dieser zwölf Jahre, also bis zum totalen Anwerbestopp, blieben netto ca. 3
Millionen Ausländer in Deutschland.
Seit dem totalen Anwerbestopp vom Oktober 1973 sind 36 Jahre vergangen. Heute leben
mehr als 7,5 Millionen Ausländer in Deutschland, davon ca. 2 Millionen Türken. Unter den
Türken, die in Deutschland leben, sind (Stand 2005) 25,5% arbeitslos – 40% sogar
langzeitarbeitslos, 71% aller türkischen Arbeiter in Deutschland beispielsweise haben keinen
Ausbildungsabschluss10. Unter den ca. 2 Millionen Türken gibt es (Stand 2006) nur ca. 61.300
Selbstständige und Unternehmer.
Diesen Fakten bzgl. der 12 Jahre Gastarbeiteranwerbung stehen massive Kosten gegenüber.
Seit 1982 wendet der deutsche Staat gigantische Summen speziell für die Integration von
Einwanderern auf. Integration war bereits einer der Punkte im zehn Punkte
Dringlichkeitsprogramm der ersten Regierung Kohl 1982, die für die Integration neun Jahre
nach dem totalen Anwerbestopp bereits 250.000.000 DM bereitstellte. Der nationale
Integrationsplan der Bundesregierung kostete in 2008 nach Auskunft der
Integrationsbeauftragten 750.000.000 Euro.
Der Versuch, aus den "Leistungen" der Gastarbeiter einen Anspruch gegenüber dem
deutschen Staat zu begründen ist auf Basis der Fakten völlig abwegig. Vielmehr verfestigt
sich der Eindruck, als wenn der Forderung von deutscher Seite, daß es für die massiven
Investitionen und Anstrengungen bzgl. Integration und Sozialleistungen für Ausländer auch
eine "Gegenleistung" von Seiten der Immigranten geben solle, dadurch begegnet wird, daß
ein Anspruch auf diese Leistungen schon von Seiten der Immigranten bestünde. Dieser
Anspruch sei bereits in der Vergangenheit durch Ausländer, Immigranten bzw. Gastarbeiter
erworben worden, denn diese hätten Deutschland wiederaufgebaut und für das
Wirtschaftswunder in Deutschland gesorgt.
Auf Anfrage bei der Vizepräsidentin des deutschen Bundestages und ehemaligen Ministerin
Gerda Hasselfeldt nach den Kosten, die die Bundesrepublik bisher für die 12 Jahre
Gastarbeiteranwerbung bisher getragen hat und wann diese Ausgaben für die 12 Jahre
Anwerbung abgeschlossen sein werden, gab es 2008 folgende Antwort11:
„Ihre Frage nach den bisher erfolgten Gesamtausgaben des deutschen Staates für die
Integration von Ausländern lässt sich pauschal nicht beantworten. [...] Über den "Nationalen
Integrationsplan" (NIP) stellt die Bundesregierung jährlich rund 750 Mio. Euro für
integrationsfördernde Maßnahmen zur Verfügung. [...] Meines Erachtens muss Integration für
uns eine Daueraufgabe bleiben, die nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen sein
kann. In Deutschland leben derzeit rund fünfzehn Millionen Menschen mit
Migrationshintergrund - fast ein Fünftel der Bevölkerung. Es ist im gegenseitigen Interesse,
durch Maßnahmen der Integrationsförderung ein gut funktionierendes Zusammenleben zu
ermöglichen. Denn die Kosten der Nicht-Integration dürften bei weitem höher ausfallen als
die Kosten der Integration, etwa in Bezug auf die Folgen erhöhter Kriminalität oder
Arbeitslosigkeit.“
Wir werden also bis Ultimo zahlen müssen, um nicht durch erhöhte Kriminalität als Folge der
Ausländer in Deutschland, an Leib und Leben bedroht zu werden. Soweit also der Mythos,
dass Gastarbeiter einen Beitrag zum Wiederaufbau Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg oder
zum deutschen Wirtschaftswunder geleistet hätten.
1http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_1945_bis_1949
2http://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan
3Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ber%C3%BChmter_Pers%C3%B6nlichkeiten_der_Univer
sit%C3%A4t_Istanbul
4http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswachstum#Deutschland
5http://de.wikipedia.org/wiki/Fremdarbeiter Nicht unter „Fremdarbeiter“ während der
National-Sozialistischen Diktatur gezählt werden: Kriegsgefangene, Häftlinge in Lagern oder
KZ's.
6http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_der_T%C3%BCrkei
7http://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/00/daten/zgl0014.htm
8http://de.wikipedia.org/wiki/Gastarbeiter
9Gerling, Vera: Soziale Dienste für zugewanderte Senioren/innen: Erfahrungen aus
Deutschland, S. 78: „... das Ziel der türkischen Militärregierung war es, durch die befristete
Emigration von „überschüssigen“ Arbeitskräften den Arbeitsmarkt in der Türkei zu entlasten,
dringend benötigte Devisen ins Land zu holen und später durch das Know-How der
qualifizierten Rückkehrer/innen die wirtschaftliche Modernisierung zu fördern.“
10http://www.bpb.de/themen/373SRR,1,0,T%FCrkische_Minderheit_in_Deutschland.html
11http://www.abgeordnetenwatch.de/gerda_hasselfeldt-650-5558.html#questions
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