AUFGABE 1 (20 PUNKTE) Beispielklausur HT SS 08 Der Anbieter eines internetbasierten Ranking-Portals bemüht sich um die Bekanntheitssteigerung seiner neuen Website. Aufgrund Ihrer Kenntnisse im Bereich des Marketing Managements bittet er Sie dabei um Hilfestellung. a) Zunächst möchte der Anbieter mit Ihrer Hilfe geeignete Werbeflyer erstellen. Erläutern Sie ihm hierfür die Relevanz der Konsumentenaktivierung für die Verarbeitung der Werbebotschaft. Verdeutlichen Sie diesen Zusammenhang anhand einer geeigneten Grafik. Erläutern Sie ihm außerdem, welche drei grundlegenden Techniken zur Auslösung aktivierender psychischer Prozesse in den Werbeflyern angewandt werden könnten und verdeutlichen Sie diese mit Beispielen. (14 Punkte) b) Welche die gewünschte Wirkung beeinträchtigenden Effekte können dabei auftreten? Erläutern Sie diese kurz. (6 Punkte) AUFGABE 2 (15 PUNKTE) Der Anbieter des Ranking-Portals gesteht Ihnen, dass seine Website noch nicht ganz ausgereift ist und eine recht komplexe Menüführung aufweist. Er erwägt die Konzeption eines Avatars (künstliche Person), der dem Website-Besucher die Navigation erleichtern und seine Verweildauer auf der Website verlängern soll. Zur Überprüfung der Zweckdienlichkeit eines Avatars, schlagen Sie ein Experiment vor. Weiterhin empfehlen Sie die Daten im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe zu erheben. a) Erläutern Sie dem Anbieter zunächst die Charakteristika eines Experimentes und wie ein solches in diesem konkreten Fall aussehen könnte. Verdeutlichen dessen Aufbau mittels einer geeigneten Grafik. (10 Punkte) b) Welches in diesem Kontext sinnvolle Verfahren der Stichprobenbildung würden Sie darauf aufbauend für eine repräsentative Datenerhebung empfehlen? Erklären Sie dem Anbieter die Charakteristika des von Ihnen vorgeschlagenen Verfahrens mit Bezug auf das vorliegende Beispiel. (10 Punkte) AUFGABE 3 (15 PUNKTE) Der niedrige Bekanntheitsgrad und die unausgereifte Menüführung schlagen sich im geringen Betriebsergebnis der neuen Website nieder. Der Anbieter des Ranking-Portals bittet Sie um einen Erklärungsversuch sowie einen Vorschlag für eine geeignete Marketingstrategie. Erklären Sie dem Anbieter zunächst seine Situation anhand des Lebenszyklusmodells. Verwenden Sie hierfür eine geeignete Grafik. Gehen Sie dabei ausführlich auf die Situation ein, in der sich sein Produkt aktuell befindet und schlagen Sie auf der Grundlage der Wachstumsstrategien nach ANSOFF beispielbezogene, strategischen Maßnahmen vor. (15 Punkte) AUFGABE 4 (15 PUNKTE) Der Anbieter des Ranking-Portals nutzt Ihre umfassenden Marketingkenntnisse voll aus. Er bittet Sie eine Empfehlung hinsichtlich des Website-Nutzungspreises auszusprechen. Erläutern Sie die grundsätzlichen Vorgehensweisen, mittels derer der optimale Preis marginalanalytisch ermittelt werden kann. Welche Funktion(en) benötigt man hierfür und wie kann man diese valide ermitteln? (15 Punkte) AUFGABE 5 (20 PUNKTE) Abschließend bittet der Anbieter des Ranking-Portals Sie um Ihre Hilfe bei der Erstellung eines komplett neuen Werbekonzeptes. Sie schlagen ihm ein Werbekonzept vor, das sich auf die Theorie der Diffusion und Adaption stützt. Erläutern Sie, welche Erkenntnisse der Diffusions- und Adaptionsforschung zugrunde liegen. Gehen Sie in diesem Zusammenhang auf die Rolle von Meinungsführern ein und formulieren Sie anhand eines konkreten Beispieles, wie diese für die Bewerbung des Ranking-Portals genutzt werden könnten. Verdeutlichen Sie Ihre Ausführungen mittels einer geeigneten Grafik. (20 Punkte) AUFGABE 1 (20 PUNKTE) . Beispielklausur NT SS 08 Als Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Quick & Dirty“ erhalten Sie einen Auftrag von der Uni Quickstadt, die jüngst negative Schlagzeilen wegen ihrer Miss Wet-T-Shirt-Wahlen machte. Dies ist insofern ungünstig, als dass die Universitätsdirektion die Einführung eines neuen, speziell auf Studentinnen ausgerichteten Masterstudiengangs namens „Women Power“ plant. Sie werden gebeten im Rahmen eines Forschungsprojektes die aktuelle Einstellung potenzieller Nachfragerinnen des Masterstudiengangs der Uni Quickstadt zu untersuchen. a) Erläutern Sie der Uni Quickstadt zunächst, welche Relevanz die Einstellung potenzieller Studentinnen als aktivierender psychischer Prozess für den Erfolg des Masterstudiengangs besitzt. Erläutern Sie weiterhin beispielbezogen, wie sich die einzelnen Einstellungskomponenten potenzieller Studiengangnachfragerinnen voneinander abgrenzen lassen. (12 Punkte) b) Zeigen Sie die Einstellungsentstehung anhand des Fishbein-Modells auf und verdeutlichen Sie diese beispielbezogen. (8 Punkte) AUFGABE 2 (30 PUNKTE) Ihre Untersuchungen haben ergeben, dass die negativen Schlagzeilen der Uni Quickstadt die Einstellung potenzieller Masterstudiengang-Nachfragerinnen nicht besonders negativ beeinflusst haben. Der Masterstudiengang soll also eingeführt werden, jedoch bestehen noch keine konkreten Vorstellungen zur Preissetzung. Die Uni bittet Sie Vorschläge zum weiteren Vorgehen zu machen. a) Sie schlagen der Uni Quickstadt vor, zunächst die Wichtigkeit der Eigenschaft „Semesterbeitrag“ aus Nachfragersicht mittels der Conjoint-Analyse zu ermitteln. Erläutern Sie die dieser Analyse zugrunde liegenden Überlegungen und schildern Sie dann, wie die Bedeutung des „Semesterbeitrags“ konkret erhoben werden könnte. (10 Punkte) b) Weiterhin wollen Sie nun überdenken, inwieweit der Gebrauch einer Preisdifferenzierung für den Masterstudiengang sinnvoll wäre. Resümieren Sie kurz, welche Formen der Preisdifferenzierung existieren. Schlagen Sie dann eine sinnvolle Form der Preisdifferenzierung vor und erläutern Sie, wie genau diese an der Uni Quickstadt aussehen könnte. (10 Punkte) c) Sie möchten nun eine valide Preis-Absatz-Funktion für den neuen Masterstudiengang der Uni Quickstadt ermitteln. Schlagen Sie zwei sinnvolle Techniken zur Schätzung einer entsprechenden Preis-Absatz-Funktion vor und erläutern Sie deren Umsetzung. (10 Punkte) AUFGABE 3 (20 PUNKTE) . Beispielklausur NT SS 08 Die Uni Quickstadt interessiert sich für eine Prognose des Absatz- und Gewinnpotenzials ihres neuen Masterstudiengangs. a) Erklären Sie unter Bezugnahme auf das Lebenszykluskonzept, an welchem Punkt sich das Produkt „Masterstudiengang“ der Uni Quickstadt befindet und wie diese Phase in Bezug auf Absatz und Gewinn charakterisiert ist. Erläutern Sie das Lebenszykluskonzept sowie der Absatz- und Gewinnpotenzialverlauf hierbei grafisch. Welche grundlegende Handlungsempfehlung lässt sich auf Basis des Lebenszykluskonzeptes für die Uni ableiten? (12 Punkte) b) Erläutern Sie beispielbezogen (verbal und grafisch!), wie die Uni ihren neuen Studiengang entsprechend der Vorgaben des Marktwachstums-Marktanteils-Portfolioansatzes steuern sollte. (8 Punkte) AUFGABE 4 (20 PUNKTE) Abschließend möchten Sie der Uni Quickstadt einige Hinweise zur richtigen Vermarktung ihres neuen Mastenstudienganges mit auf den Weg geben. Diese beziehen sich auf die Besonderheiten des Dienstleistungsmarketings und sollen weiterhin Anhaltspunkte hinsichtlich der Bewerbung des Studienganges geben. a) Erläutern Sie der Uni zunächst, anhand welcher Charakteristika sich ihre studienbezogene Dienstleistung von physischen Gütern unterscheidet. (10 Punkte) b) Erläutern Sie weiterhin, wie die Uni ihr optimales Werbebudget bestimmen kann. Schlagen Sie dann potenzielle Werbemedien vor in denen der neue Masterstudiengang beworben werden könnte und erörtern Sie anhand welches Wirtschaftlichkeitsvergleiches die Mediaselektion stattfinden sollte.(10 Punkte) AUFGABE 5 NUR FÜR STUDENTEN, WELCHE DIE 6-KP-KLAUSUR SCHREIBEN! AUFGABE 5 (30 PUNKTE) a) Stellen Sie umfassend und strukturiert dar, warum es für den Zeitschrifteneinzelhandel sinnvoll sein kann, die Angebotsdauer von Presseartikel gezielt zu steuern! Gehen Sie hierbei auf die Aspekte des zeitlichen Verlaufs des Abverkaufs von Presseartikel (am besten mit einer geeigneten Grafik), der Existenz unterschiedlicher Kategorien von Zeitschriften und der interbzw. intrakategorialer Substituierbarkeit von Presseartikeln ein! (15 Punkte) b) Stellen sich vor, dass eine Person aus Ihrer Verwandtschaft eine Hotel führt. Da sich die wirtschaftliche Lage des Hotels als nicht seht rosig darstellt, überlegt Ihr Verwandter ein Revenue-Management-System einzuführen. Da Ihr Verwandter vorher wissen will, was Revenue-Management überhaupt ist, fragt er bei Ihnen nach. Beschreiben Sie daher, wie das Revenue-Management zu einer Steigerung der Ertragskraft des Hotels eingesetzt werden kann.(15 Punkte) 1. Aufgabe (30 Punkte) Beispielklausur HT SS 09 Der Online-Anbieter „Amazonenshop“ möchte die neue Solarlampe „Strahlkraft“, welche aufgrund von Formfehlern noch nicht ganz ausreift ist, dennoch in sein Angebotsprogramm aufnehmen. Sie sind als Produktmanager mit der Markteinführung betraut worden und erinnern sich, dass Management-Entscheidungen auf Konsumentenverhaltensmodelle gestützt werden sollten. Sie glauben, dass aufgrund der Unbekanntheit des Produktes (es ist über keinen anderen Vertriebskanal verfügbar) und drohenden Funktionsfehlern der Lampe möglicherweise Erkenntnisse aus der Risikotheorie sowie der Kontrasttheorie herangezogen werden sollten. a) Beschreiben Sie kurz, welche Probleme sich aus kontrasttheoretischer Sicht für den OnlineAnbieter „Amazonenshop“ ergeben könnten und wie man diese lösen könnte. (10 Punkte) b) Erläutern Sie, warum die Risikotheorie in diesem Beispiel eine Rolle spielt und welche marketingpolitischen Maßnahmen in diesem Anwendungsfall aus Sicht dieser Theorie sinnvoll wären. (10 Punkte) c) Um die Solarlampe auf den Markt zu bringen, soll im Rahmen einer Penetrations-Strategie zunächst ein sehr niedriger Anfangspreis gewählt werden. Der Preis soll dann später schrittweise erhöht werden. Wie würden Sie dieses Vorgehen im Hinblick auf Erkenntnisse der Prospekt-Theorie beurteilen? (10 Punkte) 2. Aufgabe (20 Punkte) Der Online-Shop „Amazonenshop“ möchte für die Solarlampe „Strahlkraft“ vor der Markteinführung noch eine repräsentative Marktforschungsstudie machen. Es soll die Kaufbereitschaft abgefragt werden. Dazu sollen Besucher der Website über ein Hinweisfenster gebeten werden, an einer kurzen OnlineBefragung teilzunehmen, und gelangen dann über einen Link zur Befragungsseite. Dort wird eine einzige Frage gestellt: „Mögen Sie Solarlampen: Ja oder Nein?“ Als Produktmanager sehen Sie dieses Vorgehen als kritisch an. Diskutieren Sie kritisch das Vorgehen. Gehen Sie dabei auf den systematischen Fehler und Zufallsfehler sowie die Validität der Antworten bei der verwendeten Fragestellung ein. 3. Aufgabe (15 Punkte) Die vom Online-Shop „Amazonenshop“ angedachte Idee, die Solarlampe mittels einer Penetrations-Strategie auf dem Markt einzuführen, stößt beim Hersteller der Solarlampe „Strahlkraft“ auf ein positives Echo. Erläutern Sie, unter Bezugnahme auf das Lebenszyklusmodell und aufgrund der Empfehlungen des Erfolgskurvenmodells, warum aus Sicht des Herstellers eine solche Strategie zu empfehlen ist. 4. Aufgabe (25 Punkte) Beispielklausur HT SS 09 Im Hinblick auf eine erfolgreiche Markteinführung stehen Sie vor der Aufgabe, für die Solarlampe „Strahlkraft“ einen optimalen Preis zu finden. a) Erläutern Sie eine hierfür geeignete Methode zur Ermittlung der Preis-Absatz-Funktion. (15 Punkte) b) Erläutern Sie kurz, wie auf Grundlage der Preis-Absatz-Funktion der optimale Preis gefunden werden kann. (Verbale Erläuterung) (5 Punkte) c) Zeigen Sie graphisch für den Fall einer linearen Preis-Absatz-Funktion, aus welchem Grund eine Preisdifferenzierung vorteilhafter als ein optimaler Einheitspreis sein kann. (5 Punkte) Hier endet 5. Aufgabe (15 Punkte) Im Aufsatz “The estimation of a price-response-function for the economic evaluation of medical services – the case of PET/CT-examinations for preventive cancer screening“ von Drevs (2009) wird das bestehende Vorgehen kritisiert, individuelle empirisch erhobene Zahlungsbereitschaften für medizinische Leistungen zu einem Durchschnittswert zu aggregieren. Stattdessen sollte man Preis-Absatz-Funktionen schätzen. Erläutern Sie, warum die Bildung einer Preis-Absatz-Funktion vorteilhafter ist, um Informationen in Hinblick auf Investitionsentscheidungen und zur Bestimmung optimaler Preise zu erhalten. 6. Aufgabe (15 Punkte) Beschreiben und erläutern Sie die Bestandteile und Kausalzusammenhänge des im Aufsatz „Boykott öffentlicher Organisationen – eine befragungsgestützte Analyse der Neigung zu einem hypothetischen Boykott der Gebühreneinzugszentrale“ von Lindenmeier/Tscheulin/Jonas (2009) unterstellten verhaltenswissenschaftlichen Boykottmodells. Beziehen Sie sich hierbei auf ein selbst gewähltes Beispiel des Boykotts einer öffentlichen Organisation. (Hinweis: Abweichend von Aufsatz sollte sich das Beispiel nicht auf die Gebühreneinzugszentrale beziehen.)