Musas Geschichte im Islam Guten Abend meine Damen und Herren. Ich begrüsse Sie herzlich zu meinem Vortrag über die Geschichte Musas aus islamischer Sicht. Als Erstes möchte ich allgemein zu Gott und seinen Gesandten im Zusammenhang mit den Menschen einige Informationen vermitteln. Gott hat keine Gemeinschaft von Lebewesen in der Welt ohne einen Sinn erschaffen und auch keine ohne einen Führer gelassen. Es ist unvorstellbar, dass Gott, der Allmächtige, DER keine Bienen ohne eine Königin, keine Ameisen ohne ein Oberhaupt und keine Vögel oder Fische ohne einen Führer gelassen hat, die Menschheit ohne Propheten gelassen hätte, die sie sowohl zur spirituellen und intellektuellen als auch zur materiellen Vervollkommnung führten. Obwohl der Mensch durchaus in der Lage ist Gott zu finden, in dem er nämlich über die Phänomene in der Natur nachdenkt, ist er dennoch ohne Prophet unfähig, den Zweck seiner Erschaffung herauszubekommen, woher er kommt, wie sein endgültiges Ziel im Leben lautet und wie er seinen Schöpfer anbeten soll. Die Propheten lehrten die Leute ferner die Bedeutung der Schöpfung sowie die Wahrheit der Dinge und enthüllten die Rätsel hinter den sowohl historischen Ereignissen als auch den Geschehnissen in der Natur. Der Mensch benötigt Gerechtigkeit im sozialen Leben ebenso wie er inneren Frieden in seinem Privatleben braucht. Und wiederum waren es die Propheten, die die Leute die Gesetze des Lebens lehrten und die Regeln eines vollkommenen sozialen Lebens auf der Grundlage von Gerechtigkeit etablierten. Immer wenn die Menschheit nach einem Propheten in Finsternis fiel, sandte Gott ihr weitere Propheten um sie aus der Finsternis zum Licht zu führen. Dies setzte sich fort bis zum Erscheinen des letzten Propheten. Der Grund dafür, dass Moses und Jesus (Friede sei mit ihnen!) gesandt wurden, machte es erforderlich, dass der Prophet Muhammed gesandt werden sollte. Aus diesem Grund ist der Glaube an alle Propheten, ohne zwischen ihnen einen Unterschied zu machen, notwendig, um ein Muslim zu sein. Hier ein Zitat aus dem Koran: “Der Gesandte glaubt an das, was zu ihm von seinem Herrn herab gesandt wurde – und die Gläubigen. Jeder glaubt an Allah und SEINE Engel und SEINE Bücher und SEINE Gesandten. Wir machen keinen Unterschied bei einem von SEINEN Gesandten.“ Und sie sagen: “Wir hören, und wir gehorchen. DEINE Vergebung, unser Herr! Und zu dir(DIR) ist die Bestimmung.“ (Koran, 2:285) Die Geschichte der Kinder Israels ist ein Beispiel für die Entwicklung der Geschichte der Menschheit und der Zivilisationen. Darüber hinaus ist der Prophet Moses - Friede sei mit ihm – in vielerlei Hinsicht dem Gesandten Gottes ähnlicher als irgendeiner der anderen Propheten (so etwa darin, dass er ein neues Gesetz brachte und gegen seine Feinde kämpfte). Aus diesem Grund wird er auch häufig im Koran erwähnt. Die Thora wurde Moses – Friede sei mit ihm – als ein vollständiges Buch offenbart. Im Koran werden einige beispielhafte Ereignisse, die zwischen Moses und dem Pharao stattgefunden haben, übermittelt. Besonders für Menschen, die bereit sind zu glauben und deren Glaube sich vertieft. Er war ein Sohn Imrans aus dem Volke Israel. Er wurde in Ägypten geboren, wo zu jener Zeit die zwölf Stämme der Israeliten einen grossen Bevölkerungsanteil stellten. Da die herrschenden Ägypter ihre zahlenmässige Übermacht fürchteten, tyrannisierten sie sie. Der Pharao befahl, alle männlichen Säuglinge der Israeliten zu töten. Moses aber wurde als Baby von der Frau des Pharaos, Asiya, am Flussufer des Nil gefunden und im Palast des Pharao aufgezogen. In Ägypten gab es damals viele Zauberer, gegen die Moses mit nichts als einem Stock bewaffnet antrat und siegte. Moses und sein Bruder Aaron forderten den Pharao auf, der Religion Gottes beizutreten, dieser jedoch lehnte ab. Schliesslich überquerte Moses mit den Israeliten auf wunderbare Weise das Rote Meer und gelangte in die Tihana -Wüste. Auf dem Berge Tur (am Sinai) erhielt Moses eine Offenbarungsschrift (die Thora) und wurde zum Propheten ernannt. Da er dabei mit Gott sprach, verlieh man ihm den Beinamen Kalimullah (der mit Gott gesprochen hat). Die Mission Moses und Harun besteht also nicht nur darin, Pharao davon zu überzeugen, die Kinder Israels ziehen zu lassen: Ihre Aufgabe ist es auch, den Glauben an den einzigen Gott, den Herrn der Welten, zu verkünden. Gott hat im Laufe der Menschheitsgeschichte viele Propheten gesandt. Es gibt kein Volk, zu dem kein Prophet geschickt worden wäre. Die Übereinstimmung aller Propheten, die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten erschienen, in einem einzigen Grundprinzip beweist ohne Zweifel, dass sie nicht aus eigener Initiative redeten und handelten, sondern die Botschaft lehrten, die sie von Gott erhalten hatten. Hier noch ein Zitat aus dem Koran Ta Ha (Sure 20): „Ist die Geschichte von Moses zu dir gekommen? Als er ein Feuer sah und zu seinem Volk sagte: “Bleibt hier! Ich habe ein Feuer erblickt. Vielleicht bringe ich euch davon Glut oder finde beim Feuer Führung“. „Als er dann bei ihm ankam, wurde er gerufen: „Moses! Ich bin es, dein Herr. So ziehe deine Sandalen aus! Du bist im geheiligten Tal Tuwa. Ich habe dich erwählt. So höre auf das, was offenbart wird! Siehe, ich bin Gott. Kein Gott ausser mir. So diene mir und verrichte das Gebet, um meiner zu gedenken!“ „Wahrlich, die Stunde kommt bestimmt. Ich halte sie fest verborgen, auf dass jede Seele nach ihrem Bemühen belohnt werde. Darum lass dich nicht von dem, der hieran nicht glaubt und seinen Gelüsten folgt, davon abhalten, damit du nicht untergehest.“ Basel, 7. Dezember 2011 Kadriye Koca