513. PLENARTAGUNG DES EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSSES Debatte über die Ergebnisse der 21. Vertragsstaatenkonferenz (COP 21) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) in Paris 20. Januar 2016 Im Rahmen der thematischen Plenardebatte soll Bilanz der wesentlichen Ergebnisse des Pariser Klimagipfels COP 21 gezogen werden. Die Mitglieder der EWSA-Delegation werden berichten, inwieweit das Übereinkommen den Erwartungen der Zivilgesellschaft gerecht wird. In der Debatte sollen ferner Ideen für klimapolitisch relevante Tätigkeiten des EWSA in den kommenden Jahren sowie insbesondere für seinen Beitrag zur COP 22 im November 2016 in Marokko gesammelt werden. Mehr denn je obliegt es nun der Zivilgesellschaft, Druck auf die Regierungen ausüben, dass sie ihren Verpflichtungen nachkommen und den Wandel vorantreiben. Wesentliche Ergebnisse der COP 21 Ambition: Auf der COP 21-Konferenz wurde die historische Einigung erzielt, die Erderwärmung deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, sie auf 1,5°C zu begrenzen. Langfristziel: Die Vertragsparteien werden verpflichtet, den Höhepunkt der weltweiten Emissionen so bald wie möglich zu erreichen, wobei zugestanden wird, dass der Peak in Entwicklungsländern später erreicht sein wird. Danach müssen auf Grundlage der bestverfügbaren Wissenschaft raschestmöglich die Emissionen gesenkt werden, bis ein ausgeglichener Saldo von Emissionen und Senken erreicht ist. Überprüfung: Die Verpflichtungen werden allen fünf Jahre überprüft und die beabsichtigten Ziele – die nationalen Emissionsminderungsziele "Intended Nationally Determined Contributions" (INDC) – jedes Mal nachgebessert. Differenzierung: Im Einklang mit dem Grundsatz der "gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten" sollten die Industrieländer weiterhin für ihre gesamte Wirtschaft geltende absolute Emissionssenkungsziele umsetzen. Die Entwicklungsländer sollten ihre Eindämmungsanstrengungen fortsetzen und sich langfristig ebenfalls umfassende Reduktions- oder Begrenzungsziele setzen. Sie sollen durch Finanzierung, Technologietransfer und Kapazitätenaufbau unterstützt werden. Finanzierung: Die Industrieländer haben zugesagt, die finanzielle Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen der Entwicklungsländer bis 2020 auf 100 Mrd. USD anzuheben und vor 2025 ein neues, weitergehendes Ziel für Klimafinanzierung festzulegen. Anpassung: Alle Länder übermitteln Informationen zu ihren Anpassungsprioritäten, -bedarfen und -plänen. Der vorhandene Mechanismus für Schäden und Verluste wird erheblich gestärkt – was den besonders durch die Folgen des Klimawandels gefährdeten Ländern ein wichtiges Anliegen ist. Nicht-staatliche Akteure: Über die "Lima to Paris Action Agenda" (LPAA) wurden die Maßnahmen und Partnerschaften von Städten, Regionen, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen (einschließlich Gewerkschaften) präsentiert, die Emissionssenkungen und Klimaresilienz zum Ziel haben. Im Übereinkommen von Paris werden die Bemühungen aller überparteilichen Akteure anerkannt und die Zivilgesellschaft wird eingeladen, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen. EESC-2016-00235-00-00-TCD-TRA (EN) 1/2 DE Aktivitäten des EWSA auf der COP 21 Der EWSA verabschiedete seine Stellungnahme zur COP 21 ("Das Paris-Protokoll – Ein Blueprint zur Bekämpfung des globalen Klimawandels nach 2020") im Juli 2015. Er formulierte darin eine Reihe wichtiger Empfehlungen für die Entscheidungsträger. Der EWSA entsandte eine Delegation zur COP 21, der Präsident Georges Dassis sowie drei Mitglieder – Isabel Caño Aguilar (Gr. II), Lutz Ribbe (Gr. III) und Petr Zahradník (Gr. I) angehörten. Fünf weitere EWSA-Mitglieder nahmen an einem bestimmten Tag an Nebenveranstaltungen teil (Stefan Back – Gr. I, Mindaugas Maciulevičius – Gr. III, Vladimír Novotný – Gr. I, Mário Soares – Gr. II und Toni Vidan – Gr. III). Viele andere EWSA-Mitglieder waren über ihre Organisationen engagiert. Die folgenden Nebenveranstaltungen wurden vom EWSA organisiert oder unterstützt: 1. Dezember – gemeinsame Nebenveranstaltung des EWSA und des französischen Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrats, der Union der Wirtschafts- und Sozialräte Afrikas (UCESA) und des Verbands französischsprachiger Wirtschafts- und Sozialräte und vergleichbarer Einrichtungen (UCESIF) – "Civil society of North and South mobilised against climate change". Zu den Rednern zählten Präsident Dassis und Herr Maciulevičius. 4. Dezember – gemeinsam von EWSA, dem Europäischen Ausschuss der Regionen, ICLEI-Europe, dem französischen Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrat und der Kampagne CO-POWER Project organisierte Nebenveranstaltung zum Thema "Community energy: accelerating sustainable energy roll-out in Europe". Zu den Rednern zählten Frau Caño Aguilar und Herr Ribbe. 4. Dezember – Herr Ribbe trat auf der von der GD Energie der Europäischen Kommission organisierten Nebenveranstaltung "Renewable Energy Track – Societal benefits of renewables" als Redner auf. 5. Dezember – EWSA-Nebenveranstaltung im Rahmen des EU Flagship event zum Kohlenstoffmarkt "Putting a socially responsible price on carbon – a challenge for society". Zu den Rednern zählten Präsident Dassis und Frau Caño Aguilar. 8. Dezember: Herr Zahradník trat als Redner bei dem hochrangigen CEFIC-Mittagsgespräch über "Innovate and pioneer with chemical solutions from the chemical sector" auf. 10. Dezember – gemeinsam von EWSA, ICLEI-Europe und dem Europäischen Ausschuss der Regionen organisierte Nebenveranstaltung zum Thema "Harnessing community power: how can local authorities support decentralised energy projects?". Zu den Rednern zählte Herr Vidan. Während der COP 21 nahm die EWSA-Delegation ferner an einer Reihe von bilateralen Treffen und Gesprächen teil, hörte die von Kommissionsmitglied Miguel Arias Cañete erteilten Kurzinformationen über die Verhandlungen für die Delegationen von EP, EWSA, AdR und nationalen Parlamenten und besuchte verschiedene Nebenveranstaltungen und Informationssitzungen. Das Übereinkommen von Paris http://unfccc.int/resource/docs/2015/cop21/eng/l09r01.pdf. EESC-2016-00235-00-00-TCD-TRA (EN) 2/2 ist abrufbar unter