Schwerkranke und sterbende Patienten Behandlung und Begleitung im klinischen Alltag des psychiatrischen Konsiliardienstes am Klinikum Rosenheim Zielgruppen • • • • Schwerkranker / sterbender Patient Angehörige Ärztliche Kollegen Pflegepersonal Situation des Patienten • • • • • • • Angst Trauer, Verzweiflung, Aggression Einsamkeit! Unruhe Schmerzen Verwirrtheit Bewußtseinsstörungen Situation der Angehörigen • • • • • • Hilflosigkeit, Ratlosigkeit Angst Trauer, Verzweiflung Vorwürfe, Mißtrauen Schuldgefühle Aktualisierung von familiären Konflikten Situation Ärzte / Pflege • • • • • • Alltagshektik / Überlastung / Zeitmangel Hilflosigkeit der Helfer: Erleben der eigenen Grenzen Konfrontation mit (eigenen) (Todes-)Ängsten Verärgerung über fordernde Patienten / Angehörige Mitleid und Trauer Unerfahrenheit / Unsicherheit Aufgaben des psychiatrischen Konsiliardienstes • Situationsklärung: Diagnose Befunde / Pflegebericht Medikation/Therapie Bezugspersonen • • • • ergänzende Diagnostik (EEG,CCT,EP) therapeutische Intervention (med.,psychotherap.) Beziehungsklärung Anregung unterstützender Maßnahmen Konsiliarpsychiatrische Interventionen I • klärendes Gespräch mit dem Patienten / Untersuchung „Wie geht es Ihnen? Was brauchen Sie?“ • medikamentös: Tranquilizer Antidepressiva Neuroleptika Analgetika • psychotherapeutisch/verhaltenstherapeutisch ausreichend Zeit kalkulieren Ängste und Notwendigkeiten verbalisieren Lebenswille / Sterbewunsch erfragen Ressourcen erfragen/erinnern (EMDR, KBT) Nähe und Berührung +/Respekt und Empathie Konsiliarpsychiatrische Interventionen II • klärendes Gespräch mit den Angehörigen Anerkennung der bisherigen Bemühungen (Lob) mutmaßlicher Wille des Patienten/Patientenverfügung Bezugsperson/Vertrauensperson/Belastbarkeit? Ermutigung/Miteinbeziehung/ Beratung Entlastung • kollegiales Gespräch / Gespräch mit Pflegeteam Anerkennung der bisherigen Bemühungen (Lob) Übermittlung der Patientenbedürfnisse Ermutigung zu palliativen Maßnahmen Entlastung vom „Heilzwang“ Konsiliarpsychiatrische Interventionen III unterstützende Maßnahmen / Netzwerkpflege • • • • • • • • Einschaltung der Krankenhaus – Seelsorge Einschaltung des Schmerzdienstes Empfehlungen zur Ernährung Anregung einer Sitzwache / Besuchsdienstes Indikationsüberprüfung von diag./therap.Maßnahmen Einzelzimmer, Ruhe, Intimität Bett für Angehörige beim Patienten Einschaltung des Hospizdienstes Gesellschaftspolitische Aufgaben des psychiatrischen Konsiliardienstes • Sensibilisierung für Sterben, Tod und Trauer • Ermutigung zum respektvollen, engagierten Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Patienten • Beitrag zum schmerz- und angstfreien Sterben • Beitrag gegen Sterbehilfe (-diskussion) • Anregung für Patientenverfügungen • Trauerarbeit als Chance der Reifung • Akzeptanz des Sterbens als Teil des menschlichen Seins • würdiges Sterben als letzte Aufgabe im Leben ermöglichen