PowerPoint-Präsentation - Universitätsklinikum Düsseldorf

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Universitätsklinikum
Düsseldorf
Plasmaproteindiagnostik
Vorlesung Klinische Chemie und Hämatologie
Dr. Derik Hermsen
Plasmaproteine
Definition
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Präsenz im Plasma
Primäre Funktion im Plasma
Synthese in der Leber oder im Immunsystem
Abgabe in das Interstitium und Blut
Höchste Konzentration im Blutplasma
Definierte Halbwertszeit
Plasmaproteine
Funktionell und strukturell sehr heterogen
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Transportproteine
Immunglobuline
Enzyme, (Gerinnungsfaktoren)
Anti-Enzyme (Proteinaseinhibitoren)
Proteohormone
Proteine mit noch unbekannten Funktionen
Plasmaproteine, Funktionen
Enzyme,
Gerinnnung
Hormone,
Puffer
Transport
Onkotischer
Druck
Immunabwehr
Plasmaproteine, Funktionen
Transportproteine
Immunabwehr
Albumin
Immunglobuline
Coeruloplasmin
Komplementfaktoren
Transferrin
Lipoproteine
Akute Phase Proteine
Haptoglobin
CRP u.a.
Präalbumin
Proteinaseinhibitoren
a1-Antitrypsin
a2-Makroglobulin
Veränderungen der Plasmaproteine
1. Stufe der Diagnostik: Bestimmung des Gesamteiweiß
Methode: z.B. Biuret-Methode, Normbereich: 66 – 83 g/l
Mögliche Ergebnisse
Hypoproteinämie
allgemeine Erniedrigung der Plasmaproteinkonzentration
unter 66 g/l
Hyperproteinämie
allgemeine Erhöhung der Plasmaproteinkonzentration
über 83 g/l
Veränderungen der Gesamtproteinkonzentration
Hypoproteinämien
Hyperproteinämien
Nephrotisches Syndrom
Malassimilationssyndrom
Exsudative Enteropathie
Exsudative Dermatosen
Mangelernährung/Kachexie
massive Blutungen
toxische Leberschädigungen
Defektpathoproteinämien
Agammaglobulinämie
Analbuminämie
B-Zellerkrankungen, z.B. MM
Makroglobulinämie
kompensierte Leberzirrhose
chronisch-entzündliche Prozesse
Kollagenosen
Tuberkulose
rheumatoide Arthritis
Dehydratationszustände
Polyurie
Diarrhoe
Hyperemesis
hypervolämische Zustände
Plasmaproteindiagnostik
2. Stufe der Diagnostik
Gesamteiweiß ( > 100 strukturbekannte Proteine)
Spezielle Fragestellung
Screening
Defektproteinämie
Dysproteinämie
Einzelproteinbestimmung
Serumeiweißelektrophorese
hohe diagnostische Spezifität
hoher methodischer und finanzieller Aufwand
geringe diagnostische Spezifität
geringer methodischer Aufwand
Veränderungen der Plasmaproteine
Defektpathoproteinämie
Bei mehr als 30 Plasmaproteinen sind hereditäre Mangelzustände
bekannt, die meist mit einer klinischen Symptomatik verbunden
sind. Diese genetischen Defektzustände können beruhen auf
der fehlenden Synthese eines Proteins infolge
hochgradiger Verminderung oder Abwesenheit
funktioneller mRNA, z.B. bei kongenitaler Analbuminämie
der Synthese strukturanomaler Proteine, die zu einer
defekten Ausschleusung des Proteins führt, z.B. bei
hereditärem Alpha-1-Antitrypsinmangel
der Synthese und Sekretion strukturvarianter Proteine mit
mehr oder weniger vollständigem Verlust der normalen
Funktion, z.B. bei hereditärer Dysfibrinogenämie
Veränderungen der Plasmaproteine
Dysproteinämie
bezeichnet relative Verschiebungen des Plasmaproteinprofils,
die nicht notwendigerweise mit Hyper- oder Hypoproteinämie
einhergehen müssen.
Sie treten relativ häufig im Verlauf akuter oder chronischer Entzündungen,
Verbrennungen, Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, Tumoren,
Proteinverlustsyndromen und bei Mangelernährung auf. Die
akut entzündungsbedingten Dysproteinämien werden als
Akut-Phase Reaktion zusammengefasst und sind bedingt
durch Synthesesteigerung spezifischer Proteine. Eine weitere
Ursache sind Störungen im Stoffwechsel der Immunglobuline.
Dysproteinämie
Eiweißelektrophorese
• Wanderung von geladenen Teilchen im elektrischen Feld
• Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Relation der verschiedenen
Proteinfraktionen im Serum
• Wanderungsgeschwindigkeit eines Teilchens ist abhängig von seiner Ladung,
Größe und Form und den Versuchsbedingungen
• Wanderungsgeschwindigkeit ist direkt proportional der angelegten Spannung und
der Ladung und umgekehrt proportional dem Radius der Teilchen
• Trennung der Serumproteine im elektrischen Feld ist eine Differenzierung auf
Grund unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften, es kann daher nicht auf
chemische Einheitlichkeit geschlossen werden
• Albuminfraktion stellt eine homogene Substanz dar, andere Fraktionen entstehen
durch Überlagerung verschiedener Proteine mit ähnlichen physikalischen
Eigenschaften
Serum Eiweißelektrophorese
Normalbefund
Akute Entzündung
Chronische Entzündung
Nephrotisches Syndrom
Plasmaproteine, Elektrophorese, Leberzirrhose
Antikörper-Mangel Syndrom
Monoklonale Gammopathie
Prinzip der SPE
Monoklonale Gammopathie
Immunologische Bestimmungsmethoden
• Sie beruhen auf der reversiblen Bindung von Antigen und
Antikörpern zum Immunkomplex
Ag + Ak
Ag-Ak (Immunkomplex)
• Zu bestimmendes Protein stellt das Antigen dar, der Antikörper
ist monospezifisch gegen dieses Protein gerichtet
• In Abhängigkeit vom Konzentrationsverhältnis der Reaktionspartner bilden sich Immunkomplexe unterschiedlicher Größe aus
• Große Immunkomplexe präzipitieren, kleine Immunkomplexe
verbleiben in Lösung
• Zugabe einer definierten Antikörpermenge im Reaktionsansatz
ist Voraussetzung zur quantitativen Bestimmung einer
unbekannten Antigen-(Plasmaprotein-)Konzentration
Heidelberger Kurve
Heidelberger Kurve
Radiale Immundiffusion
Immunpräzipitation in freier Lösung
Immunnephelometrie und Immunturbidimetrie
· Konzentration des Antigens ist dem Meßsignal bei
Antikörperüberschuß proportional
· In Lösung befindliche Antigen-Antikörperkomplexe streuen und
absorbieren Licht
· Turbidimetrie erfaßt die Trübungsänderung des Ansatzes durch
Immunkomplexbildung absorptionsphotometrisch bei 340 nm
· Nephelometrie erfaßt die durch Immunkomplexe bedingte
Lichtstreuung
· Signalverstärkung durch Latexpartikel ist möglich
· Konzentrationsbestimmung erfolgt über Standardkurve
Nephelometrie
Turbidimetrie
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IFE
Elektrophoretische Trennung von Proteinen in einem
Trägermedium (Agarosegel)
• Immunpräzipitation in situ, d.h. das Gel wird mit monospezifischen Antikörpern gegen IgG, IgA, IgM sowie gegen
Kappa- und Lambda-Leichtketten überschichtet und inkubiert
• Auswaschen von ungebundenen Antikörpern und Proteinen
• Färbung der Immunpräzipitate durch Proteinfarbstoffe
• Immunglobuline werden so einzelnen sichtbar gemacht
• Jede Klasse hat >10 Mil. Idiotypen die in der IF ein breites,
homogenes Präzipitationsband ergeben
• Bei monoklonalen Gammopathien wird ein einzelner Idiotyp
vermehrt gebildet, es entsteht ein schmales Präzipitationsband
Immunpräzipitation in Gel
Immunfixationselektrophorese
Indikation
Nachweis und Identifikation von monoklonalen Gammopathien
Identifikation
Klassifikation
Typisierung
Schwere Kette (H-Kette)
Leichte Kette (L-Kette)
Immunglobulinaufbau
variabler Teil
L-Kette
2 Typen: k, l
konstanter Teil
H-Kette
bestimmt die Ig-Klasse
IgG - g
IgE - e
IgA - aIgD - d
IgM - m
Prinzip der IFE
Immunfixationselektrophorese
Einteilung der monoklonalen Gammopathien n. ihrem Aufbau
komplette Immunglobuline (2 H- und 2 L-Ketten)
Multiples Myelom
(Plasmozytom, M. Kahler)
IgA, IgG, IgD, IgE
M. Waldenström
selten IgM Myelom
IgM, häufig mit Kältagglutininen
verbunden
inkomplette Immunglobuline
Bence-Jones-Paraproteinämie
Schwerkettenkrankheit
nur freie Leichtketten
diese werden zu Beginn der
Krankheit immer im
Urin nachgewiesen
nur schwere Ketten
Immunreaktionen mit markierten Reaktionspartnern
Markierte Reaktionspartner werden als Tracer bezeichnet
Zur Markierung stehen verschiedene Substanzen zur Verfügung
• Radioimmunoassay (RIA)
Radionuklide, z.B. 125Jod
• Enzymimmunoassay (EIA)
Enzyme, z.B. Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase
• Fluoreszenzimmunoassay (FIA)
Fluorogene Substanzen, z.B. Fluorescin- und Tetramethylrhodamin-isothiocyanat
• Lumineszenzimmunoassay
Luminogene Substanzen, z.B. Acridiniumester
Kompetitiver Immunoassay
Universitätsklinikum
Düsseldorf
Y Y Y
+
Messignal
Y Y Y
+
Antigenkonzentration
Kompetitiver Immunoassay: Analyt und Tracer konkurrieren um limitierte
Antikörperbindungsstellen. Das Messignal ist umgekehrt proportional zur Analytkonzentration.
Kompetitiver Immunoassay
Nicht-Kompetitiver Immunoassay
Antigenkonzentration
Sandwich Immunoassay: Analyt reagiert mit einem im Überschuss vorliegenden (Catcher)
Antikörper. Der zweite Antikörper (Detektor) bindet zum Sandwich Komplex. Das Messignal ist
proportional zur Analytkonzentration.
Y Y Y Y Y
Y Y Y Y Y
Messignal
+
Y Y Y Y
Y Y Y Y
Y Y Y Y
+
Y Y Y Y Y
Universitätsklinikum
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Sandwich Assay
Ergebnisinterpretation von Immunoassays
1. Konzentrationsbestimmung und kein funktioneller Test
2. Messweert ist abhängig von der Spezifität des Antikörpers. Cave
Kreuzreaktionen
3. Messbereich entspricht der Konzentration der eingesetzten Kalibratoren
4. Verwendung unterschiedlicher Referenzmaterialien führt zu unterschiedlichen
Ergebnissen.
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