Emotional wellbeing - Women for Positive Action

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Emotionale Gesundheit
von HIV-positiven
Frauen
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Inhalt
Einführung und Evidenzbasis
Emotionale Belastungen und Auslöser
Depression
Selbstmordgefährdung, Traumata, PTBS
Stigmatisierung
Psychosexuelle Gesundheit
Elternschaft, Schwangerschaft und Menopause
Behandlung
Fallstudien
2
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Einführung und
Evidenzbasis
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Einleitung
•
Eine HIV-Infektion kann sowohl
~ chronisch
~ als auch akut und lebensbedrohlich sein
•
HIV bedeutet eine starke Belastung für die
emotionale Gesundheit
Umgang mit
der Behandlung
und Leben mit
HIV
Diagnose
und
Bewältigung
Pflege und
Beziehungen
4
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Soziale und kulturbedingte Einflüsse auf
den Umgang mit einer HIV-Infektion
Eingeschränkte
Kontrolle über
Sexualverhalten mit
geringem Risiko
Koordination von
Therapie, Arbeit,
Familie, anderen
medizinischen und
psychosozialen
Problemen
Eingeschränkter
Zugang zu Gesundheitsversorgung,
Bildung und
wirtschaftlichen
Ressourcen
Eingeschränkter
Einfluss auf
Häufigkeit und Art
sexueller Kontakte
Isolation
Fehlende soziale
Unterstützung
Einfluss religiöser
oder kultureller
Überzeugungen
5
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Erfahrungen mit
psychischer und
physischer Gewalt
Mangelnde Sprachkenntnisse
Unterschiede im
Krankheitsverständnis
Leben in „schwer zu
erreichenden“
Gemeinschaften
Positive Wirkungen emotionaler
Gesundheit
•
Emotionale Gesundheit und das Annehmen der Krankheit
unterstützen
-
den Umgang mit der Diagnose/der HIV-Infektion
die Anpassung des Lebensstils an die Anforderungen der
Behandlung
die Widerstandskraft gegen Stigmatisierung/die Krankheit
•
beratende und kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen
(in Gruppen- und Einzelgesprächen) tragen zu einem
Rückgang der Belastung und einer Steigerung der
Lebensqualität insgesamt bei1
•
Beratungen unterstützen wirksam die emotionale Gesundheit
und bewirken einen Rückgang des Risikoverhaltens für HIV2
•
Gegenseitige Unterstützung und Beratung hilft vielen Frauen,
vor allem bei erschwertem Zugang zu medizinischem und
psychosozialen Beratungssystem
6
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Forschungsergebnisse zu Frauen und HIV
•
•
Weltweit sind etwa 50 % der HIV-Infizierten weiblich
ungenügende Datenlage zu den Auswirkungen einer
HIV-Infektion auf Frauen
- vor allem: Auswirkungen auf psychosoziale Bereiche/emotionale
Gesundheit
•
Forschung konzentrierte sich in der Vergangenheit
auf:
- Männer, insbesondere homosexuelle Männer
- i.v. Drogen gebrauchende Menschen
•
Eine begrenzte Zahl an Studien und Umfragen hat
einige interessante Unterschiede zwischen den
Geschlechtern aufgezeigt1
7
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Studien zur Auswirkung einer HIV-Infektion
auf die emotionale Gesundheit von Frauen
Autor
Studienpopulation
Ergebnisse
Campos et al.
2008
219 Männer, 167
Frauen in Brasilien
Frauen erreichten in allen Kategorien zur Lebensqualität
(Quality of Life – QoL) niedrigere Scores und zeigten mehr
Symptome von Depressionen/Angstzuständen als Männer.
Chandra et al.
2009
109 HIV-positive
Erwachsene
Frauen wiesen weniger QoL-Aspekte hinsichtlich positiver
Gefühle, sexueller Aktivität und finanzieller Ressourcen auf.
Wisniewski
et al. 2005
61 Erwachsene mit
und ohne HIVInfektion
Frauen wiesen gegenüber Männern mehr Symptome einer
Depression und insgesamt eine niedrigere QoL auf.
Joseph et al.
2004
30 HIV-positive
Frauen
Die meisten waren primäre Betreuungspersonen. Sie
haben Probleme mit Finanzen, Kinderversorgung und
Unterstützung, Hilfesuche, sexuellen Beziehungen, erleben
geschlechtsspezifische Diskriminierung und erhalten keine
ausreichende Pflege.
Summers et al.
2004
93 HIV-positive
Erwachsene
Hinterbliebene Frauen reagierten stärker auf ihren Verlust
und wiesen häufiger generalisierte Angstzustände sowie
ausgeprägte Suizidgedanken auf.
Te Vaarwerk
et al. 2001
78 europäische
HIV-positive
Frauen
Ausgeprägte Verzweiflung und niedrige gesundheitsbezogene Lebensqualität, insbesondere bei Drogenabhängigen
8
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Emotionale
Belastungen
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Herausforderungen im Leben HIVpositiver Frauen
Elternschaft,
Schwangerschaft, Kinder,
Verantwortung
als Betreuerin
Beziehungen,
Unabhängigkeit, Gewalt
Lebensqualität
(QoL)
Bewältigung,
Anpassung und
Ansprechen auf
die Behandlung
Diagnosebezogene
Traumata
Stigmatisierungsbedingte
Belastung,
Angst,
Geheimhaltung
Belastung
durch
Bekanntwerden
der Infektion
Depression,
Suizidgedanken/versuche
Trauer, Verlust
und Schuld
Altern
und Menopause
Negative
Körperwahrnehmung
10
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Risikoverhalten
in sexuellen
Beziehungen
Phasenmodell der
Krankheitsbewältigung von Frauen
+
Behandlungsbeginn
Coming Out
Annehmen/
hinter sich
lassen
Verbesserung der
emotionalen Gesundheit
(oft vermieden)
Schwangerschaft,
Verlust der Arbeit,
negative Ereignisse im Leben
Bei Zurückweisung
durch Nahestehende
(zu jedem Zeitpunkt)
Leugnen
Diagnose
-
Bei Zurückweisung
durch
den Partner
Nebenwirkungen
Depression
(kann weiter
bestehen)
Optimaler Verlauf
Emotionale Störungen, Depressionen
Die Krankheitsbewältigung durchläuft viele emotionale Höhen und Tiefen und
variiert von Frau zu Frau. Sie entspricht dem klassischen Trauermodell.
The Planning Shop International Women Research, Juli 2008
11
Auslöser für emotionale Belastungen
bei Frauen mit HIV
1
Auslöser
Gründe für emotionalen Stress
• Symptome der HIV-Infektion
• Kognitive Störungen und/oder HIV-Demenz (in fortgeschrittenerem
HIV und
Folgeerkrankungen
ART und
Nebenwirkungen
Konsum von Alkohol
und anderen
Suchtmitteln
HIV-Stadium)
• Auswirkung der Infektion auf das Leben der Patientin, Anpassung
an die Krankheit
• Angst vor dem Tod, ungewisse Zukunft, Beziehungsprobleme
• Andere Erkrankungen
• Belastung durch Behandlung
• Nebenwirkungen wie Fettumverteilung, Gewicht, Erscheinungsbild
und ZNS-Symptome können Stimmung und Psyche beeinflussen,
insbesondere in Bezug auf Schwangerschaftsplanung,
Selbstbewusstsein und Körperwahrnehmung
• Beides steht unabhängig voneinander mit HIV und psychosozialen
Belastungen in Verbindung
12
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Auslöser für emotionale Belastungen
bei Frauen mit HIV
2
Auslöser
Gründe für emotionalen Stress
• Stigmata und Diskriminierung
• Probleme im Umfeld, z. B. Unterkunft, Armut, religiöse
Soziale Probleme
Diagnose
Überzeugung, Sprache und Kultur
• Auswirkung von HIV auf die Beziehung
• Arbeitslosigkeit/wirtschaftliche Probleme, Angst vor
Bekanntwerden am Arbeitsplatz
• Verzögerte Diagnosestellung
• Gleichzeitige Diagnose des Kindes, Schwangerschaft,
Krankheitsausbruch/Tod des Partners
Folgen von Migration
und/oder
Traumatisierung
• Traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit
• Anpassung an eine neue Kultur
Isolation
• z. B. mangelnde Unterstützung aus dem Umfeld
• z. B. Stigmata von HIV
• Zusammenhang mit häuslicher Gewalt
Wechselwirkung von
Störungen
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
• Angst vor Stigmatisierung – Geheimhaltung – Verlust von
Unterstützung – Depression
13
Mit HIV assoziierte Probleme im
Bereich der emotionalen Gesundheit
•
Depression
• Angstzustände
• Probleme beim
Umgang mit der
Krankheit
• Selbstmordgedanken
und -versuche
• Trauma
• Posttraumatische
Belastungsstörung
(PTBS)
• Neurokognitive
Störungen
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
•
Angst vor
Stigmatisierung/
Diskriminierung
• Psychosexuelle
Probleme
• Beziehungsprobleme
• Schwangerschaft
• Menopause
• Körperwahrnehmung
• Selbstvertrauen
14
Depression
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Anfälligkeit HIV-positiver Frauen für
depressive Symptome
• 30-60 % der HIV-positiven Frauen in Versorgungs- und
Hilfseinrichtungen berichten von einer Depression1
• Gegenüber Männern besteht bei Frauen eine 17 %
höhere Wahrscheinlichkeit für eine akute
Belastungsstörung2
• Bei 34 % der Frauen gegenüber 29 % der Männer
wurde eine Depression diagnostiziert3
• Bei Frauen mit Symptomen einer chronischen
Depression war bei Frauen mit keinen bzw. wenigen
Symptomen die HIV-bedingte Sterberate 54 % höher1
• Einige antiretrovirale Substanzen und Behandlungsschemata werden mit einem erhöhten Auftreten einer
depressiven Symptomatik in Verbindung gebracht4
16
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Rückgang der Therapietreue unter
HIV-Therapie bei Depression
p = 0,001
30
25
Therapietreue in %
25
20
18
15
10
5
0
HIV bei
Frauen
•
HIV bei
Männern
HIV-positive Frauen mit Depression weisen eine signifikant
niedrigere Therapietreue auf als HIV-positive Männer
17
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Turner BJ et al. (2003) J Gen Intern Med
Verbesserte Überlebensrate im
Zusammenhang mit Therapietreue
18
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Lima VD et al (2007) AIDS
Rückgang des Risikoverhaltens
nach Beratung
Rückgang neu diagnostizierter STD
in %
6 Monate
12 Monate
0
–5
–10
–15
–20
-20 %*
–25
–30
-30 %*
•
Beratung kann Risikoverhalten eindämmen
*p < 0,05 Beratung gegenüber aufklärenden Botschaften
19
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Kamb ML et al. (1998) JAMA
Suizidalität, Traumata
und Posttraumatische
Belastungsstörung
(PTBS)
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Selbstmordgedanken bei HIVpositiven Frauen
•
Selbstmordgedanken und
-versuche können auftreten in Zusammenhang mit:
-
•
der HIV-Diagnose
anderen Symptomen psychischer Erkrankungen
örperlicher Gewalt/sexuellem Missbrauch
bekanntem Drogen-/Alkoholmissbrauch
Isolation
Menschen, die sich mit Selbstmordgedanken
tragen oder einen Selbstmordversuch
unternehmen, suchen oft nicht den Tod, sondern
wollen nicht so weiterleben wie bisher
21
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Strategien zur Vermeidung von
Selbstmordversuchen
sofort nach Diagnosestellung anzuwenden:
•
•
•
•
•
•
•
Reagieren auf Selbstmordgedanken/-äußerungen
Zugang zu Beratungsstellen und unterstützenden
Organisationen wie z. B. Krisenzentren bereitstellen
Animieren der Frauen, Pläne für die Zukunft zu schmieden
Behandlung von Depressionen und Alkohol-/Suchtmittelmissbrauch
Familie und Freunde auffordern, Zugang zu üblichen
Selbstmordmethoden und Situationen mit hoher
Selbstmordgefahr zu verhindern
Lehren kognitiver Strategien zum Umgang mit der Situation
Förderung einer spirituellen Komponente
22
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Verbindung zwischen HIV und
Traumata
•
HIV-Patienten berichten häufig von traumatischen
Erlebnissen, z. B. früheren sexuellen Übergriffen
oder Missbrauch1
• Schwerwiegende traumatische Ereignisse sind
u. a.:2
- Körperlicher oder seelischer Missbrauch
- Vernachlässigung durch die Eltern
- Tod eines Partners
•
Traumata und Missbrauch sind eng verbunden mit:1
- Ungeschütztem Geschlechtsverkehr und anderem Verhalten
mit hohem Risiko
- Geringer Therapietreue
- Ausgeprägten psychischen Erkrankungen
23
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Posttraumatische Belastungsstörungen
(PTBS) bei HIV-positiven Frauen
•
16-54 % der HIV-Patienten leiden unter PTBS1
•
Weibliches Geschlecht ist ein begünstigender
Faktor für PTBS2
•
Frauen mit erhöhtem Risiko für PTBS weisen
häufig traumatische Erlebnisse in der
Vergangenheit auf3, z. B.:
~ Sexueller Missbrauch in der Kindheit1,3
~ Schwere körperliche Misshandlung1,3
•
Depression und PTBS treten oft gemeinsam auf4
•
PTBS wird in Verbindung gebracht mit1:
~ Geringerer Adhärenz mit der medikamentösen Therapie
~ HIV-Risikoverhalten
24
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Stigmatisierung
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Stigmatisierung bei HIV
Stigma wird definiert als: „Eigenschaft einer Person,
die in den Augen der Gesellschaft nicht
wünschenswert oder diskreditierend ist, und daher
den gesellschaftlichen Status der betroffenen
Person mindert.“
Empfundene
Stigmatisierung
Erlebte
Stimatisierung
Verbindung zu
Depression,
PTBS,
erhöhtem
Risikoverhalten
Zusammenhang
mit geringer
Adhärenz
26
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
HIV-bezogene Stigmata bei Frauen
•
•
In vielen Ländern werden HIV-positive Frauen
anders als HIV-positive Männer behandelt
Auswirkungen HIV-bezogener Stigmata
können sein:
- Verlust des Einkommens und Möglichkeiten der
Versorgung
- Ende der Ehe, der Partnerschaft und von Möglichkeiten
der Familienplanung
- Schlechte Versorgung durch Gesundheitssystem
- Zurückweisung durch Familie/Freunde (soziale
Zurückweisung)
- Hoffnungslosigkeit und Empfindung von Wertlosigkeit
- Ansehensverlust
- Ausschluss aus religiösen/kulturellen Kreisen
- Gewalt
27
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Psychosexuelle
Gesundheit
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Auswirkungen einer HIV-Infektion
auf die psychosexuelle Gesundheit
HIV
Geschlechtsverkehr
• Interesse an
Geschlechtsverkehr
• Sexueller Genuss
• Veränderung des
Sexualverhaltens
Geschützter
Geschlechtsverkehr
• Praktizieren von
geschütztem
Geschlechtsverkehr
• Verpflichtung zur
Nutzung von Kondomen
• Geschlechtsverkehr
ohne Penetration
• Kontrolle
29
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Beziehungen
• Offenlegung,
Zurückweisung
und Akzeptanz
• Konkordanz/
Uneinigkeiten
• Beziehungsplanung
Häufig von HIV-positiven Frauen
berichtete psychosexuelle Probleme
% der HIV-positiven Frauen
60
50
40
30
20
10
0
Schuld, Scham,
Angst
Vollständiger
Verzicht auf
sexuelle
Kontakte
Unzufriedenheit
mit Sexualität
Unzufriedenheit
mit Körper
Empfinden
verminderter
Attraktivität
Negative
Auswirkung von
Nebenwirkungen
30
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Sonnenberg-Schwan U, 10. EACS Konferenz 2011
Faktoren, die zu sexueller Dysfunktion
bei HIV-positiven Frauen beitragen
Psychogene Faktoren
Fruchtbarkeitsstörungen
Angstzustände
Verlust
des Partners
Ökonomisch
Depression
Nebenwirkungen
der ART
Kardiovaskuläre
Erkrankung
Neurologische
Schäden
Schuldgefühle/
Scham
Trauerverhalten
Soziokulturell
Beziehungsprobleme
Lipodystrophie/
Körperwahrnehmung
Suchtmittelmissbrauch
Schwangerschaft
Physische Faktoren
Endokrine
Erkrankung
Angst,
andere zu infizieren
Andere Einflüsse wie
Operationen,
Strahlentherapie
Sexueller/
körperlicher Missbrauch
Infektiöse
Ursachen
31
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Elternschaft,
Schwangerschaft und
Menopause
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Auswirkungen einer HIV-Infektion
auf Mütter
•
Probleme von HIV-infizierten Müttern
-
-
Offenlegung der Infektion gegenüber den Kindern
Vertraulichkeit
Schuld-/Schamgefühl
Angst, das Virus auf die Kinder zu übertragen
Betreuung von Kindern mit HIV
Einhaltung komplexer Behandlungsschemata
Logistische Probleme, medizinische Termine
wahrzunehmen
Versorgung der Kinder während gesundheitlich schlechter
Phasen
"Nachbetreuung" der Kinder bei Todesfall
Migration
Krankheitsfälle innerhalb der Familie und andere
Versorgungspflichten
- HIV als Tabuthema
33
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Offenlegung der Infektion gegenüber
den Kindern
•
•
•
•
Der Entscheidungsprozess, seinen Kindern seine
HIV-Infektion mitzuteilen, ist sehr komplex
30-66 % der Betroffenen teilen ihre Infektion ihren
Kindern mit
möglicher Hinderungsgrund: man möchte dem
Kind keine Angst machen/ihm eine unbeschwerte
Kindheit ermöglichen
Vorteile einer Offenlegung können sein:
- Möglichkeit, die Diagnose und alle Fragen des Kindes
gemeinsam zu erörtern und Missverständnisse aus dem
Weg zu räumen
- Das Kind erhält Zeit, zu trauern
- Die Mutter hat die Möglichkeit, Trost von ihrem Kind zu
empfangen
34
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Delaney RO et al (2008) AIDS Care
Konflikte und Sorgen in der
Schwangerschaft
HIV-Diagnose
während
während der
der Schwangerschaft
Schwangerschaft
HIV-Diagnose
vor der Schwangerschaft
Entwicklung schwerwiegender
depressiver/
somatischer Erkrankung
Notwendigkeit einer
Fertilitätsbehandlung?
Notwendigkeit einer
raschen Entscheidungsfindung
Uneinigkeit mit dem Partner
Umgang mit Freude über
Schwangerschaft und
Handhaben der Diagnose
Auswirkung der Behandlung
Diagnose-bezogene
Erfahrungen
Füttern des Säuglings
HIV-Status des Kindes
Geburt
Möglichkeit eines
Schwangerschaftsabbruchs?
35
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Umgang mit Depression während
der Schwangerschaft
•
Modifizierbare Faktoren pränataler
Depression sollten identifiziert werden
• Routinemäßiges Screening sollte in die
pränatale HIV-Versorgung integriert werden
• Verbesserte Aufklärung/Beratung, um das
Auftreten von Depressionen zu verringern
- Verringert empfundene Belastung und soziale Isolation
- Fördert positive Unterstützung durch den Partner
- Mindert die Angst vor der Wirkung der Behandlung und
Bedenken zur Adhärenz
•
Zugang zu Netzwerken HIV-positiver
Menschen unterstützen
36
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
HIV-positive Frauen in der
Menopause
•
Aufgrund der verbesserten
Behandlungsmöglichkeiten erleben viele
HIV-positive Frauen auch die Menopause.1
• Die Wahrscheinlichkeit, dass während der
Menopause von HIV-Patientinnen
Symptome auftreten, ist um 24-65 %
erhöht.2,3
• Häufig beobachtete Symptome sind u. a.:
- Depression
- Verringerte Libido2,3
•
Eine geringere CD4-Zellzahl steht häufig
mit Hitzewallungen/Nachtschweiß in
Zusammenhang.4
37
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Hormon-Ersatz-Therapie (HET), HIV
und ART
•
Es gibt nur wenige Studien zu den
Zusammenhängen zwischen HIV, ART und
klimakterischen Symptomen
• Das Alter für den Eintritt des Klimakteriums
wird nicht von ART beeinflusst1
• Es liegen keine Daten zur Unterstützung
des Sicherheitsprofils von HET bei HIVPatienten vor
• Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit von
HET bei HIV-positiven Frauen sollten
mögliche Wechselwirkungen mit ART
berücksichtigen
38
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Behandlung
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Behandlung von Problemen der
emotionalen Gesundheit zur Verbesserung
der Outcomes
• Rückgang der
Behandlungskosten
Maßnahmen für
emotionale
Gesundheit
• Verbesserte QoL
• Verbesserter Zugang zu
psychologischer Betreuung
• Verminderung der
Stigmatisierung
Fortbildung
von ExpertInnen
• Verminderung des
Misstrauens
• Verbesserung der Adhärenz
Aufklärung
der Patientin und
Unterstützung
durch Betroffene
• Minderung des
Risikoverhaltens
40
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
• Bessere soziale
Unterstützung
Individualisierte Behandlung
Soziale und
wirtschaftliche Schicht
Alter
Familienprobleme
Sexuelle Probleme
Anamnese
Schwangerschaft
Die Behandlung sollte
Unterstützung
die individuellen Bedürfnisse und
Stadium der
Umstände der Patientin
HIV-Patientenberücksichtigen . . .
Migrationsgeschichte
Gewalt oder
sexueller Missbrauch
Kultureller und
religiöser Hintergrund
Gebärfähiges
Alter
Annehmen der
Diagnose
41
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
hintergrund
Begleiterkrankungen
(z. B. Alkoholismus,
Suchtmittelmissbrauch,
Depression)
Sprach- und
Verständnisprobleme
Individualisierte Behandlung
. . . soll die Frau in ihrem
sozialen Umfeld
wahrnehmen, d. h. als Mutter,
Partnerin, Tochter oder Betreuerin.
42
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Fallstudien
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Fallbeispiel 1: Eine HIV-positive
Mutter im Umgang mit der Diagnose
•
Eine HIV-positive Mutter, die die Diagnose während der
Schwangerschaft erhielt und ihre Infektion keinem Familienmitglied
mitgeteilt hat.
•
Der Kindsvater verließ die Patientin kurz
nach der Geburt des Kindes.
•
Die Mutter zeigt Anzeichen einer
Depression und Stimmungsschwankungen.
•
Sie gibt an, keine Suizidgedanken zu haben, erwähnt aber, dass sie
„sich in Luft auflösen“ möchte und dass das Leben „keinen Sinn“
mache.
Was sollte neben dem Umgang mit der
Diagnose und der Beobachtung der Gesundheit
des Kindes noch beachtet werden?
44
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Zu beachtende Faktoren
Mentale Gesundheit und emotionales Wohlempfinden
• Bei Frauen werden häufiger Probleme mit der mentalen
Gesundheit und dem emotionalen Wohlempfinden
diagnostiziert als bei Männern.
• Eine Schwangerschaft erhöht das Risiko für emotionale
und familiäre Probleme bei HIV-positiven Frauen
zusätzlich.
• Eine HIV-Diagnosestellung während der
Schwangerschaft wird mit einer höheren Inzidenz von
Problemen der emotionalen Gesundheit (z. B.
postpartale Depression) in Verbindung gebracht, als
eine Diagnose, wenn die Patientin nicht schwanger ist.1
• Nicht alle HIV-Kliniken haben Zugang zu einer
perinatalen psychologischen Betreuung.
45
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Zu beachtende Faktoren
Offenlegung
• Eine Offenlegung der Infektion gegenüber dem
Partner sollte ermutigt werden.
• Eine Schwangerschaft stellt einen wichtigen
Zeitpunkt für eine Offenlegung der Infektion dar.
• Die Wahrscheinlichkeit einer Offenlegung der
Infektion ist bei einer Frau während der
Schwangerschaft erhöht. Ansonsten ist es
wahrscheinlich, dass sie ihre Infektion nach der
Geburt mitteilt.
46
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Fallbeispiel 2: Umgang mit der HIVDiagnose des Kindes
•
•
•
•
•
HIV-positive Mutter mit Migrationshintergrund unter stabiler
Behandlung
Ein älterer HIV-positiver Sohn und eine jüngere, HIV-negative
Tochter, die in der neuen Heimat geboren wurde.
Die Eltern sind verzweifelt – ein Teil des Zorns des Vaters
hinsichtlich der Infektion des Sohnes richtet sich gegen die Mutter.
Die Mutter fühlt sich „abgestumpft“, verletzt sich selbst und hat
gewaltgeprägte Albträume.
Sie erklärt: „Ich möchte nur sehen, ob ich noch etwas empfinden
kann. Wenn ich noch Schmerz empfinden kann, weiß ich, dass ich
lebe.“
Welche Unterstützung, weitere Fragestellung
und Informationen sind angezeigt?
47
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Zu beachtende Faktoren
Posttraumatische Belastungsstörung
• HIV-positive Frauen können unter einer PTBS leiden, die
durch sexuelle Gewalt und körperliche Misshandlung
hervorgerufen wird.
• Eine PTBS und Depression treten häufig gemeinsam auf.
• Die Störung wird mit einer geringeren Therapietreue und
einem erhöhten HIV-Risikoverhalten in Verbindung gebracht.
Traumatisierung
• Bei HIV-positiven Frauen kommen verstärkt Traumata in der
Anamnese vor.
• Traumata und Missbrauch werden mit einer geringeren
Therapietreue, einem erhöhten HIV-Risikoverhalten und einer
höheren Inzidenz emotionaler Erkrankungen in Verbindung
gebracht.
48
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Schlussfolgerungen
•
•
•
•
•
Das Stigma einer mentalen Erkrankung kann in
Kombination mit einer HIV-Diagnose zu einer
kombinierten Belastung führen.
Die Belastung durch eine emotionale Störung wird
bei HIV-positiven Frauen grundsätzlich
unterschätzt und nicht ausreichend behandelt.
Für viele HIV-positive Frauen besteht nur ein
eingeschränkter Zugang zu psychologischer
Betreuung.
Die Therapietreue wird von mentalen
Erkrankungen und emotionaler Gesundheit
beeinflusst.
Die Einführung von Leitlinien zur Unterstützung
grundlegender Standards wird dringend benötigt.
49
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Schlussfolgerungen
•
Die Unterstützung durch das Umfeld und
Mitbetroffene kann sehr hilfreich sein.
• Es ist wichtig, die zunehmende Belastung
durch Trauer, Verlust und Veränderung mit
fortschreitender HIV-Patientengeschichte
innerhalb der Familie im Blick zu behalten.
• Eine weniger stigmatisierende Terminologie
wie „emotionale Gesundheit“, trägt zu
offenerer Diskussion mit Betroffenen über
Belastungen bei
50
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
Haben Sie noch
Fragen?
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