Der Kurs Familienteam ® richtet sich an Eltern, die sich fragen: • Was braucht ein Kind, um sich zu einem glücklichen, selbstbewussten und verantwortungsvollen Menschen zu entwickeln? • Wie können wir in unserer Familie trotz der Hektik des Alltags auch in schwierigen Situationen den gegenseitigen Respekt und die Verbundenheit bewahren? • Wie gelingt es, den typischen „Fallen“ im Familienleben zu entgehen? Zielkonzept • Kurzfristig geht es um die Stärkung emotionaler und kommunikativer Kompetenzen der Eltern. Dadurch wird eine Veränderung der Erziehung im Sinne eines „autoritativen“ Erziehungsstils angestrebt (emotionale Wärme/Wertschätzung; klare Regeln und Grenzen; Autonomieförderung). • Langfristig soll der Zusammenhalt in der Familie gestärkt werden. • Der Elternkurs Familienteam versteht sich als ein Kurs für Mütter, Väter, Paare und Alleinerziehende mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. • Er ist ein wissenschaftlich begründetes Programm zur Stärkung der Erziehungskompetenz, das an der Universität München Fakultät für Psychologie und Pädagogik - entwickelt wurde und wissenschaftlich begleitet • Das Elterntraining entstand im Rahmen einer Habilitation von Dr. Johanna Graf, in Kooperation mit Prof Dr. Sabine Walper („Förderung familialer Interaktionskompetenzen bei Eltern und Kindern – Entwicklung und Evaluation eines Trainings“) Organisatorischer Rahmen • Mögliche Kursformate: – 8 Abende (8 x 3 Std.) oder – 2 Wochenenden (2 x Fr/Sa) oder – 1 Samstag und 6 Abende oder – 1 Samstag, 4 Abende, 1 Samstag Teilnehmerzahl: – maximal 8 - 12 Eltern bzw. 4 - 6 Paare • Leitung: – 2 zertifizierte Trainer/innen • Kosten: z. B. im Haus der Familie München: 92 Euro pro Paar bzw. 60 Euro für Einzelpersonen. Typischer Ablauf einer Kurseinheit • Anfangsblitzlicht, Besprechung der Wochenaufgaben, Wiederholung • Kurze Einführung ins Thema der Sitzung (Kurzvortrag) • Aktivierung des eigenen Erlebens (z.B. Imaginationsübungen, Rollenspiele) • Training: Anregungen aus dem Kurs sofort ausprobieren und mit Unterstützung der Trainer/innen einüben • Austausch im Plenum • Anregungen für Zuhause und Abschlussblitzlicht Abfolge der 8 Kurseinheiten • Die Sitzungsabfolge entspricht dabei der „Reihenfolge“, in der Eltern ihre Kinder beeinflussen können: – – – – – Vorbild sein, die Beziehung pflegen, Problemen vorbeugen, Konflikte angehen, Erziehungsdifferenzen klären und sich gegenseitig in der Elternrolle unterstützen. Aufbau der Kurseinheiten 7 Probleme langfristig lösen 6 Akute Konflikte angehen Konflikte angehen 5 Grenzen setzen Probleme vorbeugen 8 Die Partnerschaft pflegen 4 Die Kooperation gewinnen 3 Auf unangenehme Gefühle des Kindes eingehen 2 Aufmerksamkeit und Beachtung 1 Erziehungsziele Die Beziehung pflegen Vorbild sein Inhalte des Elternkurses 8 Einheiten, je drei Stunden 1. Ich als Mutter/Vater Was ist mir wichtig in der Erziehung meines Kindes? 2. Mein Kind und ich: Aufmerksamkeit und Beachtung Wie kann ich wertvolle Zeit mit meinem Kind verbringen? Wie kann ich mein Kind loben, anerkennen und ermutigen? Wie kann ich für mich selbst sorgen und immer wieder auftanken? 3. Wenn mein Kind unangenehme Gefühle hat Wie kann ich so auf mein Kind eingehen, dass es sich verstanden fühlt und mit seinen unangenehmen Gefühlen umgehen kann? 4. Wenn ich selbst unangenehme Gefühle habe, Teil I, Vorbeugung Wie kann ich die Kooperation meines Kindes gewinnen und für eigene Bedürfnisse einstehen? Inhalte des Elternkurses 8 Einheiten, je drei Stunden 5. Wenn ich selbst unangenehme Gefühle habe, Teil II, Kritische Momente: Was kann ich tun, wenn mir mein Kind „auf dem Kopf herumtanzt“? Wie kann ich Grenzen setzen und konsequent sein? 6./7. Unangenehme Gefühle in Eltern-Kind-Konflikten: Wie können wir akute Konflikte angehen, so dass alle gewinnen? Wie können wir eine langfristige und dauerhafte Lösung für wiederkehrende Probleme finden? 8. Wir als Eltern / Rückblick und Abschied: Wie können wir uns als Paar gegenseitig bei der Erziehung unterstützen? Was nehme ich mit? Wie gelingt mir der Transfer in den Alltag? Projekt zur Prävention von Beziehungsstörungen in Familien Der Elternkurs ist Teil eines umfangreicheren Projekts zur Prävention von Beziehungsstörungen in Familien. Dabei gibt es unterschiedliche Formate, die auch miteinander kombiniert werden können: – Elternkurse zur Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz – Kindergruppen zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder – Familienintensivtrainings bei den Familien Zuhause. – Zusätzliche Module, die speziell auf die besondere Problemlage von Stieffamilien zugeschnitten sind. Methodenkonzept • Nicht der Austausch in der Gruppe im Vordergrund stehen, sondern das Training. • Die eingesetzten Methoden folgen dem Prinzip des „erfahrungsund erlebnisorientierten Lernens“ (Lernen erfolgt durch emotionales Erleben und aktives Tun). • Durch Rollenspiele und Analyse von Videosequenzen, die die Eltern selbst von Zuhause mitbringen, wird gewährleistet, dass das Training direkt an den individuellen, konkreten Alltagsproblemen der Familien ansetzt. • Dadurch und durch „Wochenaufgaben“ für Zuhause wird der Transfer in den Alltag erleichtert. Theoretischer Hintergrund • Bindungstheorie (Qualität der Beziehung, emotionale Verfügbarkeit und Feinfühligkeit der Eltern) • Familiensystemtheorie • Neuere Befunde zur Emotionsregulation (Gottman) • Übertragung der Erfahrungen der Partnerschaftskommunikationsprogramme EPL und KEK Ausbildung Zur intensiven Familienteam-Kursleiterausbildung werden nur Personen zugelassen, die folgende Bedingungen erfüllen: • pädagogisch-psychologische Grundausbildung • Zertifikat als EPL- oder KEK-Trainer/in (Partnerschaftskommunikationstraining) • Erfahrung in der Leitung von Gruppen