Soziales Lernen - sportpaedagogik.ch

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…im Zeichen
der Zeit
Fort- und Weiterbildung
„Die Fort- und Weiterbildung im
Allgemeinen hat vor allem die
Aufgaben: Distanznahme und
Reflexion des Gewohnten und die
Auseinandersetzung mit Neuem.“
(Hasler, H. 2005)
… im Zeichen
der Zeit
Verantwortung in
der Jugendarbeit
„Soziales Lernen“
Person
andreas steinegger
• Primar-, Real- und Sportlehrperson
• Didaktikausbildung
• Studium Erziehungs- und
Sportwissenschaft sowie Soziologie
• 3 Jahre Arbeit mit Jugendlichen Straftätern
in der CH
• Dozent für Sportdidaktik und Pädagogik
• Spez. Themen „Gewalt“ und „Soziales
Lernen“
Ziele 
• Kein Alleswisser (Prophet)
• Keine Rezepte: Wenn- Dann
Hypothesen
• Kein stundenlanges Referat
• Keine wissenschaftliche
Theorieveranstaltung
Ziele 
• Zum selber Denken und Reflektieren
anregen
• Eigene Wissens- und Handlungsüberprüfung
• Verknüpfung von Praxis und Theorie
• Eingehen auf Wünsche und
Anregungen, so dass alle
Anwesenden irgendetwas mit nach
Hause nehmen können
Feinziele
• Ein Grundwissen von einem
möglichen „Sozialen Lernen“ erlernen
• Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten
kennen lernen
• Flankierende Präventionsstrategien
gegen Kleinstgewalt kennen
• Begriff „Personenzentriertes Lernen“
verstehen
Themenaufriss
Neue Zürcher Zeitung, Dienstag, 24. Mai 2005, S. 5 Nr. 118
Ängste vor Jugendlichen in
England
„Happy Slapping“
Asoziale
… die Medien- und
Konsumkultur (der Jugendlichen) ist aber nicht nur der
harmlose Zulieferer für
Modetrends, sondern auch für
gestörtes asoziales und
kriminelles Benehmen….
???
…das „happy
slapping“ (lustiges
Zuschlagen) ist
der neuste
beunruhigende
Beweis dafür,
ermöglicht durch
die „interaktive“
Videotechnologie
…
Facts
London: 200 Fälle von „Happy Slapping“ in 6
Monaten
Asbos („antisocial behaviour orders“) in
England: Seit 1999 sind 70`000
Einwohner, meist Jugendliche, zu
Reparationsleistungen verurteilt worden
Soziales
Handeln
Soziales Handeln:
PA (5`):
Welche Aspekte umfasst ein soziales
Handeln (oder Lernen) in der Jugendarbeit oder im Sportverein?
Beschreibung
Soziales Handeln umfasst:
- Soziale Einstellungen und Haltungen
- Die Gestaltung von Regeln des
Zusammenlebens
- Einflüsse des sozialisatorischen Umfeldes
(Familie, Erzieherchor, Peer Group)
- Die Entwicklung und Übernahme von
Rollen und Normen
Theorie
Folgende Theorieansätze sind in die
Erziehungswissenschaft eingeflossen
-
Soziale Lerntheorie
Rollentheorie
Symbolischer Interaktionismus
Kognitive Entwicklungstheorie
Phänomenologie
Bildungstheorie
aber!
• Was ist der Auftrag der Schule?
• Was ist der Auftrag eines Sportvereins?
• Was ist der Auftrag einer Jugendorganisation und
deren Verantwortlichen an und für sich?
„Sozialpädagogik“ kontra „Wissensvermittlung“ und
„Freizeitgestaltung“
(Pühse 2004, S.38)
Welches sind die möglichen Argumentationslinien
für ein Pro oder Contra betreffend eurer Organisation/ dem Verein?
Kleiner Arbeitsauftrag I
EA: Suchen Sie geeignete und präzise
Argumentationen für beide Positionen
(Stichworte)
PA: Verteilen Sie die Rollen in Pro und Contra und
führen Sie zu zweit ein Streitgespräch durch
PA: Erstellen sie ein kurzes Fazit! Welches sind
die Hauptargumentationslinien?
ev. kurze Präsentation von einzelnen Gruppen
Positionen in der Wissenschaft und
Lehrplänen
Contra:
Giesecke (1996)
Söll& Kern (1997)
Pro:
Pühse (1996, 2004)
Struck (1994)
Hargraeves (1983)
Dietrich (1991)
LCH- Berufsbild 1999
Lerntheorien
Lerntheoretische Aspekte des sozialen
Handelns
- Modelllernen (Imitation und Identifikation
vgl. Baumann, 1977)
- Beobachtungslernen
Beobachtungslernen
Beobachtungslernen gliedert Bandura (1979) in vier
Teilprozesse:
1. Aufmerksamkeitsprozess (bezogen auf das
Modellverhalten)
2. Behaltensprozesse
3. Motorische Reproduktionsprozesse (Selbstkontrollierte Handlungen)
4. Motivationsprozesse:
Bekräftigung - selbst- stellvertretend, von
Aussen
Theorie
In der sozial-kognitiven Lerntheorie spielt
ebenfalls die Bekräftigung eines Verhaltens
eine wesentliche Bedeutung
Materielle Belohnung
Verstärkung von pro sozialem Verhalten
Verstärkung von Gruppen, Verhalten das
erwünscht ist
Spiel
Soziales Spiel:
Theorie
Der zentrale Begriff in der Theorie des
Symbolischen Interaktionismus ist die
ROLLE.
Soziales Handeln basiere auf der subjektiven Interpretation von Rollen.
Fähigkeiten
Für die Interpretation von Rollen bedarf es
entsprechend der Qualifikationen und
Fähigkeiten wie:
- Empathie (Einfühlung)
- Rollenübernahme
- Rollendistanz
- Frustrationstoleranz
Definition
„Soziales Lernen“
Auftrag:
PA: Versuchen Sie nun eine mögliche
Definition für ein „Soziales Lernen“ zu
formulieren.
„Pühse“
„...Soziales Lernen im Sport heisst
Erfahrungen und Qualifikationen im
Umgang mit anderen Menschen zu
erwerben, die persönlichkeitsbildend
sein können und im täglichen Leben
vieler Jugendlichen immer weniger
möglich sind...“ (PÜHSE 2004)
Fallbeispiel
Freiwilliger Schulsport in einer wohlhabenden Gemeinde in der
Nähe von Basel.
Melanie ist eine äusserst gute Sportlerin, hilfsbereit, ruhig und
hat eine dunkelbraune Hautfarbe. Ihre Mutter ist Brasilianerin.
Die Kinder sind heute lebendig, es liegt Schnee draussen. Die
Stimmung ist aber fröhlich und gut.
Nach dem intensiven Einstimmen mache ich sechser Teams
und begründe, dass ich die wenigen Knaben mit den Mädchen
in die Teams mische. Als ich Dominik in die Gruppe von
Melanie schicke, sagt dieser halblaut:
„Nein, nicht zu dieser Negerin.“ Melanie hört dies, reagiert aber
nicht. Ich stelle Dominik sofort vor die Türe.
Dieser geht hinaus und behauptet, er wisse nicht, weshalb
er hinaus müsse, verlässt aber trotzdem die Halle.
Die Klasse ist etwas perplex und will wissen, was
geschehen ist. Ich sage kurz, was sich gehört habe.
Da meinen ein paar ältere Mädchen, das sei doch gar
schlimm, die anderen Knaben grinsen. Nora, die
Vorlauteste sagt: „Es stimmt doch, Melanie ist nicht wie wir,
das Wort Neger ist harmlos, wenn Sie wüssten was wir
sonst einander noch sagen.“
Melanie ist immer noch still. Selbst ihre Freundin Yasmin
sagt nichts zu den Geschehnissen.
Beispiel II
Ziel (Fairness)
Verstärkung von pro sozialem
Verhalten
Verstärkung von Gruppen, Verhalten
Das erwünscht ist
Spielbeurteilung: Fairness
Kreuze die entsprechenden Felder an und beantworte die untenstehenden Fragen. Vergleiche
deine Ergebnisse mit den Ergebnissen deiner Teammitglieder.
Welche Konsequenzen ergeben sich für dein Team und vielleicht auch für die ganze Klasse?
1
2
3
4
Ich finde das Spiel war sehr fair.
Ich finde das Spiel war
unfair.
Ich spielte sehr fair.
Ich spielte nicht fair.
Ich finde die Regeln zum Spiel sehr
gut.
Ich finde die Regeln zum
Spiel nicht gut.
Es wurde fair gewonnen und
verloren.
Es wurde unfair gewonnen
Und verloren.
Ich kann fair verlieren aber auch
fair gewinnen
Ich kann nicht fairgewinnen
und verlieren.
2. An unserer Fairness im Spiel hat mir ganz besonders gefallen:
3. Eine Verbesserungsmöglichkeit um die Fairness noch zu verbessern?
4. Was werde ich vielleicht in einem anderen Spiel bezüglich Fairness in Zukunft
anders machen?
5. Was heisst eigentlich fair Verlieren und Gewinnen? Welche Möglichkeiten,
Verhaltensweise gibt es hierzu?
Beispiel
Fairnessvertrag „Freiwilliger Schulsport“
Mit meiner Unterschrift verpflichte ich mich
im Spiel und Sport fair zu verhalten und
ehrlich zu sein:
….
….
…
….
….
….
….
….
….
Argumentation
• Unterschrift ist verbindend (Berufsleben)
• Die Jugendlichen fühlen sich ernst genommen
(Verantwortung- Zutrauen)
• Vertrag ist öffentlich (Aushang)
• Bewusstwerdung einer Handlungsabsicht
(Thematisierung)
• Kollektivblatt (Gruppenverstärkung)
Fazit I
Soziales Lernen ist vor allem:
- Lernen am Modell, Vorbild, Idol
- Lernen durch Verstärkung
- Vertragslernen
Eine Person lebt durch ihr Verhalten,
ihre Art zu interagieren und Engagement
soziale Verhaltensmuster im Leben/ Verein
vor.
Lernen am Vorbild - die Konsequenzen für den
Vereinssport?
Was sind konkret nun die wünschenswerten
Verhaltensstrategien als Vereinsverantwortliche/r oder als Sportehrperson
bezüglich Vorbildrolle?
Wie kann ich dieses Lernen am Modell
bewusst im Sport initiieren oder fördern ?
PA: Kurzer Austausch/ Meinungsbildung
Sport als Medium
„… Sport has been quite generally
regarded as an activity wich can
promote the social developement of
children and develop moral
thinking…“ (Telema und Kahila 1995, S1)
nur…
Lernen am
Vorbild ???
Konsequenzen am ISSW in Basel (seit
2005)
Lehrveranstaltung in „physical education“ zum
Thema:
„Die Sportlehrerpersönlichkeit“
Die Gründe für eine solche Veranstaltung sind
vielseitig!
- …….
-……..
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Im Sport kann das soziale Lernen
grundsätzlich unter bestimmten
Bedingungen gefördert werden (Nickolay 1995)
aber:
Gesicherte Erkenntnisse oder empirische Nachweise
über eine Erziehung durch Sport und deren
Nachhaltigkeit liegen heute immer noch nicht vor
der Nachweis eines Transfers von im Sport
erlernten sozialen Verhaltensweisen auf andere
Handlungsfelder ist fast nicht zu bewerkstelligen.
15`Pause
mit anschliessender Fragerunde 1
WERTWELT
spielen
erleben
SOZIALE
MITWELT
EIGENWELT
BEWEGEN
begegnen
leisten
UMWELT
5 er Schritt
„Soziales Lernen“
1. Ich habe eine Absicht
2. Ich schicke ein Verhalten aus
3a. Mein Sozialpartner nimmt mein
Verhalten wahr
3b. Ich erhalte Rückmeldung über
mein Verhalten
5 er Schritt „Soziales
Lernen“
4. Ich vergleiche die Rückmeldung
mit meiner Absicht
5. Ich verarbeite die Rückmeldung
festige mein Verhalten und übe mein
Verhalten ein
Jugendarbeit
Punkt 3b ist in der Jugendarbeit
entscheidend!
• Rückmeldungen geben
Rückmeldungen
A. + Handlungen rückmelden
B. Rückmeldungen der ganzen
Gruppe geben
C. Einschränken von
individuellen Rückmeldungen
in/vor der Gruppe (ADS)
Grundsatz
Soziales Lernen im Sport ist
nur möglich, wenn über das
was getan wird, gesprochen
wird, und wenn dies in einer
Atmosphäre geschieht, die
durch hohe Empathie
gekennzeichnet ist!
(NICKOLAI 1995)
Grundsatz
Ein bewusstes Initiieren von
„Sozialem Lernen“ braucht stets
eine Intention und eine Begründung dessen sowie eine im
voraus geregelte Konsequenzdefinition bei einem Nichteinhalten
Problem
Sport in der GesellschaftProfessioneller Spielsport
Sportspiele
Problematik:
A. Differenzierende Werthaltungen beim Sportspiel
(Handball, Basketball, Fussball):
B. Fest internalisierte Werthaltungen bei Sportarten
(vgl. „Strassenwettspiele“ im nahen Osten,
Untersuchungsbericht „Arxhof 2002“)
C.Umgang mit Niederlage und Sieg
(vgl. Sport- und Spielkultur bei den Mayas)
Aktuell I.
Werthaltungen beim sportlichen
Sieg!??
Stichwort: „Runter machen“
Aktuell II.
Werthaltungen bei der
sportlichen Niederlage!
Vertrag: Verbale
Gewalt
Stopp mit dem „Runtermachen“
Respekt:
• In unserem Bewegungs- und Sportunterricht respektieren
wir unsere Mitschülerinnen und Mitschüler!
• Wir respektieren die Persönlichkeit ganz allgemein und
die im Schulsportunterricht im positiven Sinne gezeigten
Leistungen.
• Wir respektieren unsere Mitspielerinnen und Mitspieler im
Team, sowie unsere Gegnerinnen und Gegner im
Wettkampf und Spiel.
• Wir respektieren die Entscheide der Spielleiterin und
des Spielleiters!
Verhalten:
Das Runtermachen ist in unserem Sportunterricht
nicht akzeptiert:
•
•
•
•
keine abschätzigen Bemerkungen
keine verletzenden Aussagen
keine Sticheleien hinter dem Rücken
keine primitiven Fluchwörter (irgendwelche
Sprachen)
• kein Auslachen bei einem Nichtgelingen
• keine abschätzigen Schuldzuweisungen
• keine „Gassensprache“ (Sprechen in Wortfragmenten)
Vertragsunterschrift:
………………………, …… . …… . 2005
Unterschrift Schülerin, Schüler
Unterschrift der Lehrperson
Unterschrift der Eltern
:
:
:
……………………………………
……………………………………
……………………………………
Vertragsbruch und die Konsequenzen :
Einmaliger
Verstoss =
Gespräch mit der Lehrperson
Zweiter
Verstoss =
Gespräch mit der Lehrperson + Konsequenz
Mehrmaliger
Verstoss =
Gespräch Lehrperson- Eltern + Konsequenz
Regelmässiger
Verstoss =
Gespräch mit der Schulleitung + Konsequenz
und Verwarnung
Konsequenzen und Wiedergutmachung:
Wiedergutmachung:
Zu jeder Konsequenz gehört ein Entschuldigungsschreiben an die
betreffende Person (Mitschülerin, Mitschüler, Lehrperson). Die
Entschuldigung wird sauber formuliert und mit Unterschrift
abgegeben. Nach diesem Schreiben ist der Fall abgeschlossen.
Konsequenzen :
Ist Sache der Lehrperson und wird mit der Klasse im Voraus
besprochen.
Prinzip: Die Konsequenz soll als Strafe verstanden werden und
muss für die Schülerin und den Schüler wenn möglich sofort,
eintönig, langweilig und als mühsam erlebt werden.
Persönliche Auseinandersetzung
+
PA:
Versuchen Sie ein persönliches Statement
zu geben (Vor und Nachteile) 5`
Fallbeispiel II
Turnverein/ Jugendabteilung:
Sascha (14) ist ein ausgezeichneter Sportler. Er zeigt
hervorragende Leistungen, ist bei seinen Alterskollegen
beliebt und vor allem respektiert. Nur wenn er im Spiel am
verlieren ist, verhält er sich auffallend: Regelübertretungen,
aggressives Zweikampfverhalten und das „den Anderen die
Schuld zuweisen“ gehören zu seinen internalisierten
Verhaltensstrategien. Bei diesen Situationen gehen ihm die
anderen Vereinsmitglieder aus dem Weg. Der Riegenleiter
ermahnt Sascha immer wieder, mit scheinbar geringem
Erfolg…
Fachdidaktik Sport
PA: 7`
Welches könnten geeignete Inhalte für das
Initiieren von einem bewussten Sozialen
Lernen im Sportunterricht oder in Ihrem
Verein sein?
Kurzer Austausch als Ideensammlung
Sammeln von mögl. Inhalte (Plenum)
Gegeneinander kämpfen
www.sportpaedagogik.ch (unter: Fachdidaktik)
„Astronautentraining“
Themen
•
•
•
•
Klettern
Kampfkunst / Aikido
Teamtaktikspiele
„Harte“ Sportspiele (Rugby,
Eishockey, Unterwasserrugby etc.)
• Tschoukball
•…
Reflexion der
Spielphasen
Soziale Situationen
erinnern und
verdeutlichen
Alternativen im
sozialen Handeln
aufzeigen
An Regeln, Normen
erinnern
Fairness & Emotionen
Strategien zum Fairen Gewinnen und Verlieren
Verhaltensstrategien zum Fairen Gewinnen:
• Ich freue mich über den Sieg und lasse meine Gefühle auf natürliche
Weise freien Lauf (Lachen, Jauchzen, Jubeln etc.)
…
• Ich muntere meinen Gegenspieler auf und danke ihm für das Duellieren
…
• Ich freue mich über den Sieg, erniedrige aber in meinem Siegeswahn
nicht meine Gegner
…
• Ich darf Freude zeigen, ohne dass ich einen faulen Kommentar über die
Verliererin mache
Das Ziel eines Fairen Gewinnens ist grundsätzlich:
Freude an der erbrachten Leistung, einem Sieg deutlich zeigen, ohne den
Respekt des Gegners zu verlieren. Gewinnen ja, aber mit Stil und
Anstand!!
Problematiken
Transfer des eingeübten Verhaltens:
Sportunterricht (Schule) – Realität
Empirische Überprüfung von Verhaltensveränderungen: Operationalisierung von
gültigen Merkmalen
Methodologische Schwierigkeiten:
Langzeituntersuchungen/ Scheinkorrelationen etc.
„Zielüberprüfung“
Arbeitsauftrag
EA: Schreiben Sie stichwortartig ein Fazit
auf. (Das Wichtigste in Kürze)
PA: Stellen Sie einander Ihre Überlegungen/
Rückschlüsse vor
PA: Besprechen Sie allfällige Unklarheiten,
offene Fragen etc.
Das Wichtigste in Kürze: Soziales Lernen
Schulsportunterricht
Erziehung durch Sport
(Ein Aspekt des Unterrichts)
-
Handlungsalternativen
Empathie
Mit- und Körpergefühl
Rücksichtsnahme
Regeleinhaltung u. – Akzeptanz
Soziales Lernen
Pädagogisches (Ziel)
Bewusstes Auswählen von Inhalten (Fachdidaktik)
- Duelle (2 Kämpfe)
- Spiele (div. Arten)
- Gruppenakrobatik
- Ritualkämpfe
- Teamwettkämpfe
- Selbstverteidigung
Konkretes Initiieren (Handlungsebene, Methodik)
Vorbereitung mit der Gruppe (Zielvereinbarungen)
Ausführen/ Begleiten: Coach
Nachbereitung/ Reflexion
Personenzentriertes Unterrichten/
Leiten
•
•
•
Achtung/ positive
Zuwendung
Nicht – wertendes
einfühlendes Verstehen
Aufrichtigkeit - Echtheit
(Übereinstimmung)
A.
A: Achtung – positive Zuwendung:
( Kommunikation mit Gestik, Massnahmen, Mimik, Aktivitäten und Sprachäusserungen)
•
•
•
•
Respekt
Kein Herabwerten, Herabblicken
Das Gegenüber ernst nehmen
Handlungen sind sozial reversibel
Die Lehrperson akzeptiert die Person des Jugendlichen,
er zeigt Anteilnahme, ist rücksichtsvoll und hat eine
positive, annehmende Einstellung gegenüber seiner
Erlebniswelt. Die Lehrperson hat nicht den Wunsch, über
den Jugendlichen zu dominieren, Macht auszuüben oder
ihn in Abhängigkeit zu halten.
B.
B: Nicht – wertendes, einfühlendes Verstehen:
Die Lehrperson versucht die Gedankenwelt und
Erlebniswelt des Jugendlichen zu verstehen,
versucht dessen Gefühle und Motive wahrzunehmen
und sich vorzustellen, und zwar von der Innenseite des
Jugendlichen her, so wie dieser seine innere Welt erlebt.
Äusserlich gesehen ist es ein sensitives Hinhören auf die
Äusserungen des anderen und ein intensives aktives
Bemühen, zu verstehen. Es ist auch ein
vorurteilsfreies, nicht - wertendes und genaues Hören
der seelischen Welt des anderen.
C.
C: Aufrichtigkeit – Echtheit:
• Keine Fassade sondern Natürlichkeit
• Kein professionelles Gehabe
• Kein Rollen spielen
Die Lehrperson heuchelt nicht, ist ehrlich sich selbst
gegenüber und macht sich nichts vor. Wenn es für den
Jugendlichen hilfreich ist, drückt die Lehrperson seine
tiefere gefühlsmässige Erfahrung aus und gibt sich mit
seinem Ich zu erkennen.
Resultate
• verursachten weniger Disziplinprobleme
(Verhaltensstörungen)
• zeigten ein vermindertes aggressives
Verhalten gegen Mitschülerinnen und
Mitschülern und gegen Lehrpersonen
• begingen weniger Akte der Zerstörung des
Schuleigentums
• hatten eine günstige Änderung des
Selbstbildes, vor allem ansteigendes
Selbstvertrauen- die Schülerinnen und Schüler
waren zufriedener mit ihren Leistungen und
ihrem Körper
Körperzufriedenheit
(n=50)
Woche 1
Woche 11
Zufriedenheit; 2. Panel
Zufriedenheit; 1. Panel
5.00
5.00
4.50
4.50
3.50
4.00
3.78
3.39
Zufriedenheitsgrad
Zufriedenheitsgrad
4.00
3.29
3.00
2.50
2.00
1.50
3.50
3.86
3.32
3.00
2.50
2.00
1.50
1.00
1.00
0.50
0.50
0.00
3.70
0.00
Mit meinem Körper
insgesamt bin ich
Mit meinem Gew icht bin ich
Mit meinem Aussehen bin
ich
Mit meinem Körper
insgesamt bin ich
+0.31
Mit meinem Gewicht bin
ich
Mit meinem Aussehen
bin ich
+0.03 +0.08
Selbstkonzept
(n=50)
Woche 1
Woche 11
Selbstkonzept; 1. Panel
Selbstkonzept; 2. Panel
5.00
5.00
4.50
4.50
3.94
3.56
3.50
4.00
3.77
Zufriedenheitsgrad
Zufriedenheitsgrad
4.00
3.00
2.50
2.00
1.50
4.03
4.11
3.50
3.00
2.50
2.00
1.50
1.00
1.00
0.50
0.50
0.00
4.11
0.00
Mit meinem Selbstbew ustsein
bin ich
Mit meinen schulischen
Leistungen bin ich
Mit meiner Sportlichkeit bin ich
Mit meinem Selbstbew ustsein
bin ich
+0.17
Mit meinen schulischen
Leistungen bin ich
+0.47
Mit meiner Sportlichkeit bin ich
+0.34
Wohlbefinden
(n= 50)
Woche 1
Woche 11
Wohlbefinden; 1. Panel
Wohlbefinden; 2. Panel
5.00
5.00
4.50
4.50
4.23
3.83
3.50
3.00
2.50
2.00
1.50
4.41
4.41
3.50
3.00
2.50
2.00
1.50
1.00
1.00
0.50
0.50
0.00
4.49
4.00
Zufriedenheitsgrad
Zufriedenheitsgrad
4.00
4.04
0.00
Ich fühle mich zurzeit
Mit meinem Leben bin ich
zurzeit
Mit meiner schulischen
Situation bin ich
Ich fühle m ich zurzeit
Mit m einem Leben bin ich Mit m einer schulischen
zurzeit
Situation bin ich
+0.45
+0.18
0.58
und…
• hatten ein besseres Verhältnis zu Lehrpersonen
und zur Schule allgemein
• hatten grösseres Engagement in den
Unterrichtsstunden (grössere Bereitschaft zur
Mitarbeit), mehr Augenkontakte zu den
Lehrpersonen, stellten mehr Fragen an die
Lehrperson und hatten einen grösseren
Bewegungsanteil in einer Lektion
(Aspy u. Roebuck 1974, 1973; Überblick in deutscher Sprache s.
Rogers, 1984, 153-171)
In weiteren Untersuchungen (n = 150
Schulklassen) wurde festgestellt, dass ein
Störverhalten der Schülerinnen und
Schülern (körperliche Aggressionen gegen
Lehrpersonen, Schüler oder Gegenstände,
sprachliche Aggressionen, passiver
Widerstand) sich deutlich mehr in den
Klassen, deren Lehrpersonen gering oder
nur mässig einfühlsam, achtungsvollpositiv zugewandt, sowie aufrichtig waren,
ereignet (vgl. Aspy u. Roebuck 1974).
Thiel &Rossmann (1981) legten eine grosse
Untersuchung zum gleichen Thema bei
Fussballübungsleitern an (n = 69 Übungsleiter,
700 Jugendliche):
Jugendlichen Verhaltensweisen und Ergebnisse
konstruktiver als bei Übungsleitern mit einem
geringen Ausmass.
aber
• Nur 14 % der Übungsleiter im
Fussball verhielten sich den
Jugendlichen personenzentriert
und damit psychologisch günstig.
• Untersuchung Tausch &Tausch
„nur“ 10% - 15% der Lehrpersonen
weisen diese drei positiven
Verhaltensweisen auf!
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