Grundlagen des Marketing

Werbung
Einheit 5
Preis- und Konditionenpolitik
Preiskonzepte
Gehalt - Lohn
Maut
Miete
Zinsen
PREIS
Versicherungsprämien
Mitgliedsbeiträge
Provision
2 Konzepte zur Preisfestlegung
Individualpreis
Einheitlicher Preis
Preis wird zw. Käufer und
Verkäufer ausgehandelt
alle Käufer erhalten Produkt
zum selben Preis
Preismanagement allgemein
o Vergangenheit: wichtigstes Kriterium für
Kaufentscheidung
o Gegenwart/Zukunft: außerpreisliche Faktoren immer
wichtiger
o relativ flexibles Element im Marketing-Mix
o häufige Fehler bei der Preisfestlegung
 zu kostenbezogen
 Preise werden zu selten angepasst
 Preis wird nicht als wesentlicher Bestandteil der
Positionierungsstrategie verstanden
 Preise für Produktvarianten und Marktsegmente
werden nicht genügend abgestuft
Preisvergleich und Preisbildung
online
E-Commerce ermöglicht einfachen und schnellen Produkt- und
Preisvergleich!
Beispiele:
ONLINE - Preisvergleich
ONLINE - Auktionen
Erstmalige Preisbildung
o Preisfestlegung für:
 neu entwickelte Produkte
 Einführung eines Produktes in einem neuen Markt
 Beteiligung an Ausschreibungen
o Positionierung:
Zielbezogene Kombination aus Qualität und
Preis wählen!!
o Beachtung der Käuferschichten
(z.B.: QualitätskäuferInnen,
SchnäppchenjägerInnen)
Strategiepositionen
im Preis- und Qualitätswettbewerb - Diagramm
Qualität
Hoch
Mittel
Niedrig
1
Vorteilsstrategie
2
4
5
3
Premiumstrategie
6
Mittelfeldstrategie
7
8
Billigwarenstrategie
Niedrig
9
Übervorteilungsstrategie
Mittel
Hoch
Preis
6 Schritte zur erstmaligen Preisbildung


Preispolitische
Ziele

Nachfrage
ermitteln

Kosten
abschätzen

Konkurrenzpreise- und
angebote
analysieren
Verfahren
zur Preisbildung
auswählen

Preisentscheidung
treffen
ad 1. Preispolitische Ziele I
o Fortbestand des UN
 Preissenkungen zum Abbau von Beständen
 kurzfristig keine Gewinnerwirtschaftung - Preise decken
nur variable Kosten
o Kurzfristige Gewinnmaximierung
 voraussichtliche Nachfrage und Kosten werden
geschätzt
 Preis, der höchsten Gewinn bringt, wird angesetzt
o Kurzfristige Umsatzmaximierung
 keine komplexe Kostenfunktion bekannt
 Ermittlung der Nachfragefunktion erforderlich
 Umsetzung mittels umsatzgebundenen
Provisionsanreizen
ad 1. Preispolitische Ziele II
o Maximales Absatzwachstum
 Preise so niedrig wie möglich (Preispolitik der
Marktpenetration)
o Maximale Marktabschöpfung (SkimmingStrategie)
 Tendenz zu höheren Preisen
o Qualitätsführerschaft
(Beispiel: Caterpillar)
 hoher Preis wegen hohem Forschungs- und
Entwicklungsaufwand
o Andere Preisbildungsziele (z.B. gemeinnützige und
öffentliche Organisationen)
 zB. Kostendeckung, Festlegung sozialer Preise
Preisbildungsmodell - Gewinnmaximierung
Rechnerische Lösung
Bei welchem Preis wird maximaler
Gewinn erzielt?
Nachfragefunktion
zB.:
Ausgangspunkte
Q = 10 - 0,5P
Kostenfunktion
zB.:
C = 5 + 4Q
G=U-C
Umsatz = PQ
G = PQ
- C
G = PQ
- (5 + 4Q)
G = P (10 - 0,5P) - 5 + 4 (10 - 0,5P)
G = 10P - 0,5 P2 - 5 - 40 + 2P
G = -45 + 12P -0,5 P2  1. Ableitung bilden!! (Grenzkosten = Grenzerlös)
G‘ = 12 - P  P = 12,-Legende: Q...Menge, C...Gesamtkosten, G...Gesamtgewinn, P...Preis
Erklärung
Nachfragefunktion
Kostenfunktion
=
= Gesamtkosten für die
Produktion einer
beliebigen Menge pro
Verkaufsperiode
geschätzte Menge (Q), die
bei unterschiedlich hohen
Preisen (P) gekauft wird
z.B.: Q = 10 - 0,5P
Je höher der Preis, desto
geringer die verkaufte
Menge!
allgemeine Form:
C = F + cQ
F... Gesamtfixkosten
c...variable Stückkosten
Q... Menge
mögliche Kostenfunktion:
C = 5 + 4Q
Preisbildungsmodell - Gewinnmaximierung
Graphische Lösung
€
Legende:
C ... Cournotscher Punkt
(Grenzumsatz = Grenzkosten) siehe Glossar
PAF ... Preis-Absatz-Funktion
(Nachfragefunktion)
€
Quelle: http://www2.hs-
harz.de/~wlorenz/mikroo/mp/wm/mpwmmocp.
htm
(siehe Download: Cournotscher Punkt)
 weitere Informationen zu diesem Thema
siehe:
Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
(http://learn.wu-wien.ac.at/page/onebook?id=135753&page=135651)
ad 2. Nachfrage: Preissensibilität der
Kunden
Nachfragefunktion veranschaulicht Gesamtreaktion des Marktes auf
unterschiedlich hohe Preise
Preissensibilität hängt ab von:
1. Produktalleinstellung
5. Teilkosten
2. Kenntnis von
Substitutionsprodukten
6. Kostenteilung
3. Vergleichskomplexität
8. Preis/Qualität
4. Ausgaben: Einkommen
9. Lagerbarkeit
7. Folgekosten
ad 3. Kostenschätzung I - Target
Costing
Wie hoch dürfen die Kosten sein?
Verkaufspreis:
Berücksichtigung der Konkurrenz und der
Anforderungen der Konsumenten
- Gewinnspanne
Target Costs (Zielkosten)
Soll produziert werden?
No!
Go!
Plankosten > Zielkosten
Plankosten < Zielkosten
Entscheidung gegen
Entwicklung des Produktes
Hohe Gewinne können erzielt
werden
Kostenschätzung II - 2 Ansätze
o Traditioneller
Kostenmanagementansatz
o Target Costing
Product Requirements & Market Analysis
Product Requirements
Target Priceless Profit
Product Design
Balance Target Cost & Requirements
Process Design & Cost Estimates
Make/Buy Analysis
Supplier Cost Estimates
Cost too
high?
Make/Buy
Analysis
Explore Product &
Supplier
Alternatives &
Target
Costing
Design Product &
Process Design
Process
Production
Production
Periodic Cost Reduction
Periodic Cost Reduction
Cost
Projections
Value
Analysis
ad 4. Analyse der Konkurrenzpreise und angebote
o abhängig von Marktmacht und -situation
o Kostenbezogenes Benchmarking
wirft Kostenvor- oder -nachteile gegenüber der
Konkurrenz auf
Ermittlung des Preis- und Qualitätsangebotes der
Konkurrenz:
 Vergleichsangebote sammeln
 Preislisten der Konkurrenten analysieren
 Kunden zum Preisniveau der Konkurrenz befragen
ad 5. Auswahl eines
Preisbildungsverfahren
Spielraum und wesentliche Umstände bei der Preisbildung
Preisobergrenze (keine Nachfrage bei diesem Preis)
Alleinstellung der Produktausstattungselemente
Preise der Konkurrenz- und Substitutionsprodukte
Produktkosten
Preisuntergrenze (kein Gewinn möglich)
Preisbildungsverfahren - Übersicht
 Break-Even-Analyse

nach Leitpreisen der Konkurrenz
 Perceived-Value-Pricing  bei Ausschreibungen
 Zuschlagsverfahren
 Value Pricing
 Kapitalrenditeverfahren
Werden in dieser Lektion
behandelt
Sind in der Literatur zu finden!
Break-Even-Analyse
Basis für Preisbildung = Kosten
Umsatz und Kosten in Tsd. Euro
 Wo liegt die Gewinnschwelle?  Wo liegt die Preisuntergrenze?
Fixkosten
Break-Even-Absatz = Pr eis  var iable Kosten
Gewinnschwelle
300
0
Break-Even-Analyse - Kritik
o statische Betrachtung (keine Diskontierung der Ein- und
Auszahlungen)
o zeitlich konstanter Preis ist Voraussetzung
o Preisstrategie zur Produkteinführung wird vernachlässigt
o konstante variable Kosten und Fixkosten werden
angenommen (lineare Funktionsverläufe werden unterstellt)
o Unsicherheit der Daten wird nicht berücksichtigt
o unterschiedliche Marketingstrategien werden nicht
einbezogen
o Werbeausgaben werden als Fixkosten budgetiert (je höher
die Werbeausgaben, umso länger die Amortisationszeit)
Quelle: Meffert, H. (2001): Marketing. Arbeitsbuch. Gabler: Wiesbaden, 213
Perceived-Value-Pricing
o Basis für Preisbildung = empfundener Wert
Methoden zur Schätzung des empfundenen Wertes
Direkte Einschätzung
des Geldwertes
durch die Befragten
Direkt vergleichende Einschätzung
des Nutzwertes durch
die Befragten
Diagnostische Methode
Hinweis: Berechnung siehe Kotler, 2001, 840
Befragte vergeben Preis
je nach Gesamtnutzen
100 Punkte werden auf
Anbieter entsprechend dem
empfundenen Nutzen verteilt
Begutachtung von
Angeboten anhand eines
Eigenschaftenkataloges
Value Pricing
o Basis für Preisbildung = dauerhafter Preisvorteil
gegenüber der Konkurrenz
o
Umgestaltung der Betriebsabläufe zur Kostenreduktion
Perceived-ValuePricing
Preis entspricht der
Qualität
Unterschied
Value-Pricing
Preis signalisiert
günstigen Preisvorteil
6. Preisentscheidung
Preisbildungsverfahren
Preisbereich - Preisspielraum
(Preisuntergrenze und Preisobergrenze)
Weitere Aspekte
preispolitische
Grundsätze
Einfluß anderer
Elemente des
Marketing-Mix
Psychologische
Auswirkungen
Endgültige Preisentscheidung
Auswirkungen
auf
Konkurrenz, Handel...
Psychologische Auswirkungen des
Preises I
Preis wirkt auf
Wahrnehmung der
Produktqualität
Beispiele:
gebrochene Preise
Imagebildung
Referenzpreise
Psychologische Auswirkungen des
Preises II
Runde Preise
Programmatische
Preismodifizierung
o UN legen ein strukturelles Preisprogramm fest
o Preisprogramm berücksichtigt:
 geographische Nachfrage- und Kostenunterschiede
 marktsegmentspezifische Nachfrageintensität
 Kaufzeitpunkt
o Übersicht über programmatische Preismodifizierung
 geographische Preismodifizierung
 Preismodifizierung durch Rabatte und Nachlässe
 Preismodifizierung zur Absatzförderung
 diskriminierende Preismodifizierung
 Preisabstufung im Produktverbund
Geographische Preismodifizierung
Sportartikelhersteller
Augsburg*
A
Sitz: Nürnberg
1. Preisstellung nach FOBHerkunftsort
2. Einheitlicher Frei-HausPreis
3. Zonenpreise
4. Frachtbasispreise
Basis: Frankfurt
5. Flexible
Frachtkostenübernahme
Salzburg*
Kopenhagen*
B
C
1000,-+ 100,--
1000,-+ 150,--
1000,-+ 250,--
1000,-+ 150,--
1000,-+ 150,--
1000,-+ 150,--
Z- Nah
Z- Fern
1000,-+ 150,-- 
1000,-+ 150,--
1000,-+ 250,--
1000,-+ 170,--
1000,-+ 200,--
1000,-+ 220,--
1000,-+ 100,--
1000,-+ 150,--
1000,--

Z- Nah

-,-- 
* Siehe Karte Folie 27
Legende:  Vorteil für Kunden  Nachteil für Kunden
Preismodifizierung durch Rabatte und
Nachlässe
o Skonto (Barzahlungsrabatt)
z.B.: zahlbar innerhalb von 30 Tagen oder innerhalb von 10
Tagen unter Abzug von 3 % Skonto
o Mengenrabatte -
bei Abnahme großer Mengen (auf
kumulativer Basis oder auf nicht-kumulativer Basis), z.B.: ab
1000 Stück 10 % Rabatt
o Funktionsrabatte (Händlerrabatte)
vom Produzenten an den Händler für die Übernahme best.
Aufgaben
z.B.: Vertrieb, Lagerhaltung, Aufzeichnung von Daten
o Saisonrabatte -
für Warenerwerb außerhalb der Saison
z.B.: Winterschlussverkauf
o Sondernachlässe
Beispiel: Preis- und
Rabattgespräche (Was ist
dabei zu beachten?)
z.B. Inzahlungnahme eine alten Gerätes beim Kauf eines neuen
Preismodifizierung zur Absatzförderung
o Preise werden vorübergehend gesenkt
o Arten
 Lockvogelpreise (Markenartikel unter Einstandspreisen)
Beispiel: Hofer
 Sonderaktionen (Sommer- und Winterschlußverkauf,
Ausverkauf, Räumungsverkauf)
 Barrückvergütungen (USA: Coupons)
 Finanzierungsangebote (z.B. bei Autohändlern Renault)
 Lange Zahlungsfristen (Bsp: Quelle - Ratenzahlung)
 Garantieleistungen und Wartungsverträge
 Psychologische Preismodifizierung 700 Euro jetzt: 600
Euro
Diskriminierende
Preismodifizierung
o gleiche Produkte zu verschiedenen Preisen, ohne
dass direkter Kostenbezug besteht
o Preismodifizierung nach:
 Kundensegmenten (z.B. Seniorenpreise - Studentenpreise)
 Produkt- und Anwendungsform
(z.B. Preisunterschied Heizöl - Diesel)
 Image (z.B. ein und dieselben Strümpfe in verschiedenen
Verpackungen)
 Raum (z.B.: Baugründe in unterschiedlicher Lage)
 Zeit (z.B.: Happy Hours in Bars)
Voraussetzungen für diskriminierende
Preismodifizierung
o Gesamtmarkt segmentierbar
o Kunden des Niedrigpreissegments sollen nicht die
Möglichkeit haben, an Hochpreissegment weiterzuverkaufen
o Keine Verärgerung unter den Kunden
o Konkurrenten sollen nicht die Möglichkeit haben, das UN im
Hochpreissegment zu unterbieten
o Kosten-Nutzen-Verhältnis sollte positiv sein
o Preismodifizierung darf nicht rechtswidrig sein
(Gesetz der Wettbewerbsbeschränkungen)
Preisabstufungen im
Produktverbund
o Produktfamilie
(z.B. Preisklassen bei Autos, Preisklassen bei
Kaffeemaschinen von Melitta)
o Sonderausstattungen
o Folgeprodukte in Funktionssystemen
(z.B. billige Kameras und teure Filme von Kodak)
o Grund- und Nutzungspreise
(z.B.: Grundgebühr,
Gesprächsgebühr)
o Beiprodukte
(z.B.: Molke in einer Käserei)
o Angebotspakete
(z.B.: Pauschalreisen „all inclusive“)
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