Arbeitsblatt 2: Kontrahierungspolitik KONTRAHIERUNGSPOLITISCHE ENTSCHEIDUNGEN 1. Preispolitische Entscheidungen a. Grundbegriffe und Elemente der Preispolitik i. Bestimmungsfaktoren der Preispolitik ii. Nachfrage- und Erlösfunktionen iii. Angebots- und Kostenfunktionen iv. Marktformen und Marktverhalten b. Praxisorientierte Preisfestlegung i. Prinzipien der Preisbestimmung ii. Preispolitische Strategien iii. Prozesse der Preisbestimmung 2. Konditionenpolitische Entscheidungen a. Rabattpolitik b. Absatzkreditpolitik c. Lieferungs-und Zahlungsbedingungen Ad 1. Preispolitische Entscheidungen Probleme preispolitischer Entscheidungen Bei einer aggressiven Preispolitik ist zu befürchten, dass die Konkurrenz rasch und scharf zurückschlagen und so ein ruinöser Preiswettbewerb entstehen kann. Preissenkungen führen nicht unbedingt zu steigendem Absatz, da der Preis bei mangelnder Qualitätskonkurrenz oft als Qualitätsmaßstab angesehen wird, Der preispolitische Spielraum wird durch staatliche Vorschriften, die Konkurrenzsituation und Marktstrukturen im Absatzkanal stark eingeschränkt. Preissenkungen sind relativ schwer rückgängig zu machen. Preispolitik = Element des Marketingmix! Bestimmungsfaktoren der Preispolitik Preisentscheidungen sind bei folgenden Anlässen zu fällen: Erstmalige Festlegung des Preises (Neuprodukten, Eintritt in neue Märkte, Ausschreibungen für einmalige Aufträge,…) Preisänderung bedingt durch Nachfrageänderungen, Kostenänderungen, Sonderaktionen,… Preisänderungen bedingt durch die Konkurrenz Ermittlung von optimalen Preisverhältnissen innerhalb von Produktlinien Preispolitische Ziele Gewinnmaximierung! Betriebsgerichtete Ziele (Anpassung des Absatzes an den Produktionsgang, Vollbeschäftigung, Verwirklichung optimaler Kostensituation) Marktgerichtete Ziele (Max. Absatz, Kundengewinnung, Kundenerhaltung, Vorzugsstellung im Wettbewerb, Gewinnung von Marktanteilen, Ausschaltung von Konkurrenten) Preispolitisches Entscheidungsfeld Gesetze und Verordnungen (regulierte Märkte) Preisbandbreiten (Höchst- und Mindestpreise) Ausnutzung einer Monopolstellung, Preisabsprachen,…! … Nachfrage- und Erlösfunktion = Preis/Absatz/Funktion = Nachfragefunktion Psychologische Preise Nachfragefunktion bei geraden und ungeraden Preisen Nachfragefunktion bei einem geringfügig unter einem rundet Preis liegenden Preis Preis-Qualitäts-Zusammenhang Erwartungen der Nachfrager Preiselastizitäten Elastisch: Mengenänderung ist größer als Preisänderung Unelastisch: Preisänderung ist größer als Mengenänderung Bestimmungsfaktoren für Preiselastizitäten: Verfügbarkeit von Substitutionsgütern Leichtigkeit der Nachfragebefriedigung (Kann ein Bedürfnis leicht befriedigt werden, so ist die Nachfrage unelastisch, Bsp.: Salz – hohe Preisreduzierung erhöht Absatz kaum) Dauerhaftigkeit eines Produktes (Automobilkauf kann aufgeschoben werden, wenn Preis sehr hoch) Dringlichkeit der Bedürfnisse (hohe Dringlichkeit – Nachfrage weitgehend unelastisch, Bsp.: Medikamente) Preis des Produktes: Teures Konsumgut spricht nur geringen Kundenkreis an, merkliche Preissenkung eröffnet neue Märkte. Preissenkungen bei Gütern, die von vornherein günstig sind – Schokolade -, eröffnen jedoch nicht immer neue Absatzchancen. Angebots- und Kostenfunktion Kosteneinflussgrößen Ausstattung (Betriebsgröße, Kapazitäten) Fertigungsprogramm (zeitliche Verteilung der Fertigstellungstermine,…) Fertigungsprozess (Arbeitsverteilung, Maschinenbelegung, Lagerhaltung, Auflagengrößen, …) Faktorpreise bzw. Kostenwert Marktformen und Marktverhalten Vollkommene und unvollkommene Märkte Monopol, Oligopol, Polypol Kreuzpreiselastizitäten KPE (subsituierbare Güter = pos. KPE, komplementäre Güter = neg. KPE) Verhalten der Marktteilnehmer: Mengenanpasser verfolgt keine Preisstrategie, Durchsetzung eigener Preisstrategien, Beachtung von Konkurrenzreaktionen) Ermittlung von Preisuntergrenzen Langfristig: Vollkostendeckung Kurzfristig: Teilkostendeckung