Sozialisation - Theorien kindlicher Entwicklung

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Sozialisation
Ist der Prozess, durch den das hilflose Kleinkind
allmählich zu einer Person wird, die über
Fertigkeiten und ein Wissen von sich selbst
verfügt, und in die kulturellen Techniken , in die
sie hineingeboren wurde, eingeübt ist.
Es ist jedoch kein passiver Prozesse der
„Programmierung“, sondern das Kind nimmt mit
seinen Bedürfnissen und Wünschen aktiv daran
teil.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Sigmund Freud
Bei Freud werden die unbewussten und
emotionalen Ursprünge kindlicher Entwicklung
hervorgehoben.
Grundlegende Elemente der Persönlichkeit
werden in einer sehr frühen Lebensphase
bestimmt v.a als Resultat der Interaktion mit der
Mutter.
Da solche Verhaltenmuster bereits vorm
Erlernen der Sprache gebraucht werden,
beleiben sie im allgemeinen auf der Ebene des
Unbewussten.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Sigmund Freud
Kinder müssen erlernen, dass Bedürfnisse nicht
immer sofort befriedigt werden können.
Mütter unterwerfen ihre Kinder einer Art von
Fütterungsdisziplin.
Kinder verdrängen bzw. blockieren allmählich
unbewusst die Wünsche nach sofortiger
Befriedigung.
Die Verdrängung liegt am Ursprung einiger der
wichtigsten Merkmale der kindlichen
Entwicklung.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Sigmund Freud
Das Kind vermischt eine positive als auch eine
negative Beziehung zu seiner Mutter, in der
Liebe und Antagonismus vermischt wird.
Die ödipale Stufe (4-5 Lebensjahr) spielt eine
wichtige Rolle in der Theorie.
Ödipus stammt aus der antiken griechischen
Heldensage, und hat ohne es zu wissen seinen
Vater getötet und seine Mutter geheiratet.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Sigmund Freud
In der ödipalen Phase verlangt die
Gesellschaft vom Kind, die Herauslösung
aus der emotionalen Schutzhülle der
Mutter.
Innerhalb der Familie fordert vor allem der
Vater Autonomie und Unabhängigkeit
Das Kind muss den Hass auf den Vater
verdrängen und zu gleich sehr viel von
seiner früheren Abgängigkeit zur Mutter.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Georg Herbert Mead
Mead interessiert sich für die Prozesse der
sozialen Interaktion
Er kritisiert die Annahme von Freud, dass
die Sozialisation auf die Phase der
Adoleszenz beschränkt ist
Er misst dem Spiel für die Entwicklung des
Kindes große Bedeutung bei.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Georg Herbert Mead
Die erste Stufe der Entwicklung des Selbst ist
die des Play: Das Spielen des Kleinkindes, das
keinen festen Regeln folgt und in der
wechselnden Rollenübernahme verschiedener
Bezugspersonen besteht.
Das Kind lernt die Rolle des Anderen zu
übernehmen, die Welt zu sehen wie andere sie
sehen und den egoistischen Standpunkt zu
überwinden.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Georg Herbert Mead
Die zweite Stufe ist das Game: Ein Spiel, für
dessen Ausübung, im Gegensatz zum play, das
Einhalten von Regeln und somit die
Verinnerlichung der Rollen der verschiedenen
beteiligten Mitspieler erforderlich ist.
Dabei übernimmt das Kind die Rolle des
Verallgemeinerten Anderen, die eher auf
abstrakten Werten und Normen der Gesellschaft
beruhen.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Georg Herbert Mead
<ICH(me)> und <Ich(I)> sind die beiden
Pole der Identität.
Die Identität ist die Einheit des Selbst:
Beide Ichs, das <Ich(I)> und<ICH(me)> ,
stehen in einem Gleichgewichtszustand
zueinander und bilden die Identität.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Jean Piaget
Für Piaget ist das Kind ursprünglich
egozentrisch – es sieht die Welt ausschließlich
von jener Position aus, die es selbst in ihr
einnimmt.
Kinder müssen lernen, dass andere existieren,
die Gedanken und Gefühle haben, die mit den
eigenen vergleichbar sind.
Sie müssen Begriffe erlernen, die Erwachsene
als selbstverständlich voraussetzen.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Jean Piaget
Der Erwerb der Sprache ist ein
wesentlicher Prozess, in dem man die
Beherrschung dieser Begriffe erlernt.
Es gibt unterschiedliche Stadien, die das
Kind im Laufe seiner Entwicklung
durchläuft.
Theorien kindlicher Entwicklung:
Jean Piaget
Sensomotorische Phase:
Verstehen der Welt durch aktives Tun. Dabei
entwickeln sich immer neue Handlungsschemata.
Am Ende der Phase sind
– Objektpermanenz (die Person weiß, dass ein
Gegenstand existiert, auch wenn sie ihn im
Moment nicht sieht),
– Nachahmung (die Fähigkeit, bei anderen
beobachtete, einfache Gesten und Handlungen
nachzuahmen) und
– erster Symbolgebrauch (Symbolspiel, z.B. ein
Stück Holz stellt ein kleines Kind dar und wird
entsprechend behandelt) aufgebaut
Theorien kindlicher Entwicklung:
Jean Piaget
Präoperationale Phase:
Zusammenhänge werden in einer
Richtung gesehen und sind, wie der
Gebrauch von Symbolen und
Begriffen, noch stark vom eigenen
Standpunkt geprägt (das Kind ist noch
nicht fähig, den Standpunkt anderer
Personen zu verstehen und gleichzeitig
seine eigene Sichtweise zu behalten).
Theorien kindlicher Entwicklung:
Jean Piaget
konkrete operationale Phase :
In konkreten Handlungen können zwei
Standpunkte gleichzeitig berücksichtigt
und Zusammenhänge von beiden
Richtungen her verstanden werden
(Argumente anderer können
verstanden werden, während der
eigene Standpunkt nicht aufgegeben
werden muss).
Theorien kindlicher Entwicklung:
Jean Piaget
formale operationale Phase :
Es kann hypothetisch gedacht (die real
existierende Wirklichkeit wird als eine
Möglichkeit von vielen gesehen) und
abstrahiert werden (z.B. Algebra).
Manche Menschen erreichen dieses
Stadium nie.
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