Zusammenfassungen Kapitel 2 von der Lydia

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Chapter 2 (S.34 – 63)
Theories and Issues in Child Development
 Zu Beginn des Kapitels lenken die Autoren ihre Aufmerksamkeit auf die dynamische
Systemtheorie, das besagt, dass die Bewegungsentwicklung ein Produkt der
Wechselwirkung zwischen Gehirnstruktur, der Struktur und Dynamik des Körpers und
dem umgebenden Milieu ist.
 Des Weiteren behandelt dieses Kapitel die kognitive Entwicklung des Kindes.
Ein wichtiger Vertreter war Piaget, dessen Theorie eine zentrale Rolle spielt.
+ Piaget sieht frühe Defizite im Denken als Resultat aufgrund eines Mangels an der
Fähigkeit des logischen Denkens.
Andere behaupten, dass die Verarbeitungsdefizite ein Problem aufgrund beschränkter
Gedächtnisleistungen sind.
+ Nach Vygotsky, werden höhere kognitive Strukturen durch soziale Kontakte mit anderen
(erfahreneren) initialisiert.
+ Behavioristen, wie Albert Bandura, sind der Meinung, dass das soziale Umfeld, und
teilweise die Eltern, das Verhalten des Einzelnen prägen.
+ Weitere Theorien basieren auf der Evolutionstheorie, wie die Bindungstheorie von John
Bowlby. Er behauptet, dass die emotionale Beziehung des Kindes zu seiner Mutterfigur
(Bezugsperson) von großer Bedeutung ist für die emotionale Stabilität.
+ Die Bindungstheorie ist eng verbunden mit der Psychoanalyse. Der wichtigste Vertreter
dieser Richtung ist Freud mit seiner Theorie der Psychosexuellen Entwicklung des Kindes.
+ Die Humanistik stützt sich auf gewisse Ähnlichkeiten mit der Psychoanalyse. Maslow
spricht von einer Hierarchie von Bedürfnissen, die man befriedigen muss, um ein
zufriedenes Erwachsenen Dasein führen zu können.
„Theorie of development “  ein Entwurf, oder ein System von Ideen, das auf Beweisen
basiert und versucht, Verhalten und Entwicklung zu erklären, zu beschreiben und
vorauszusagen.
BEWEGUNGSENTWICKLUNG
Eine der offensichtlichsten Zeichen der Entwicklung sind die verschiedenen
Bewegungsmeilensteine des Babys.
Die Entwicklung der Bewegungsfähigkeiten ist die Grundlage für andere Aspekte der
Entwicklung, und jede neue Leistung bringt uns einen großen Schritt näher zur
Selbständigkeit ZB. hat die Fähigkeit zu krabbeln einen Effekt auf die emotionale und soziale
Entwicklung, auf die Kommunikation, die Fähigkeit Höhen einzuschätzen, und Entfernungen
und Räumlichkeit zu verstehen.
Von der Geburt an hat das Kind eine Anzahl von gut entwickelten Bewegungsfähigkeiten
(Saugen, Atmen, Schreien...), Fähigkeiten, die für das Überleben notwendig sind. Dennoch ist
der allgemeine Eindruck vom neugeborenen einer der unkoordinierten Unfähigkeit und der
allgemeinen Schwäche.
Tabelle 2.1  Um die Theorie der motorischen Entwicklung zu verstehen muss man sich
einige Fragen stellen: + Legen die frühen motorischen Aktivitäten einen Grundstein für
spätere komplexere Aktivitäten? + Wenn das der Fall ist, wie
beeinflussen sie diese? Wie entwickeln sich Bewegungsmuster
weiter?
Die unterschiedlichen Bewegungsmeilensteine tauchen in einer regelmäßigen Reihenfolge
auf. Dennoch gibt es Altersunterschiede zwischen den Kindern, wann sie die einzelnen
Bewegungsmeilensteine erreichen.
Maturational Theories
Einer der ersten Psychologen, der sich mit der motorischen Entwicklung des Menschen
beschäftigte, war Arnold Gesell. Er beobachtete in Langzeitstudien Kinder von der Geburt bis
ins Alter von 9 Jahren. Dabei unterteilte er die motorische Entwicklung in 2 Bereiche:
+ den Cephalocaudalen Trend: vom Kopf bis zu den Füssen (zuerst die Kontrolle über den
Kopf, dann die Arme und den Rumpf, und zum Schluss die
Beine)
+ den Proximodistla Trend: ausgehend vom Zentrum (der Kopf, das Becken noch vor dem
Ellenbogen, dem Handgelenk, dem Knie, und erst dann Hände und
Finger)
Diese Theorien und die Meilensteine der Entwicklung führten Gesell zu der Meinung, dass
die Entwicklung alleine die Bewegungsentwicklung formt. Erfahrung hat wenig, wenn
überhaupt, einen Effekt auf die Bewegungsentwicklung.
Tabelle 2.1
Myrte McGraw:
Forschung mit Zwillingen- ein Zwilling wurde gefördert, der andere nicht. Nach einiger
Zeit waren beide in der Entwicklung auf dem selben Stand.
Gesell: Man soll in die Entwicklung nicht manipulierend eingreifen!! Die Natur gibt
die Entwicklung vor.
Dynamik Systems Theorie
Kinder entwickeln Fähigkeiten auf unterschiedliche Weise.
“Mikrogenetische Studien“ der Bewegungsentwicklung: Kinder werden beobachtet ab der
Zeit, ab der sie eine neue Tätigkeit versuchen (z.B. gehen...) bis sie es mühelos beherrschen.
Die Anfänge sind meist ungeschickt und eher schlecht, es benötigt Versuch- und
Irrtumslernen und eine hohe Konzentration, um stufenweise eine gefestigte Tätigkeit zu
erwerben.
Jede neue Bewegungsentwicklung ist das Resultat einer dynamischen und kontinuierlichen
Abhängigkeit von 3 Hauptfaktoren:
 Die Entwicklung des Nervensystems
 Die Fähigkeiten und die Biomechanik des Körpers
 Die Begrenzungen und Unterstützung durch die Umwelt
Diese dynamische Wechselwirkung kann man veranschaulichen, indem man drei
verschiedene Untersuchungen über das Säuglingstreten, das Kriechen, und das Gehen
betrachtet. (Beispiele im Buch! s.40)
Trotz des offensichtlichen Anklangs der „Maturationaltheorien“ der Bewegungsentwicklung,
hat die Forschung der letzten Jahre gezeigt, dass die Bewegungsfähigkeiten während der
Kindheit und des Lebens erlernt werden.
Die Bewegungsmeilensteine sind durch eine logische Notwendigkeit vorgeschrieben (man
kann nicht laufen bevor man gehen kann) – aber sie sind nicht unveränderlich! (manche
können gehen bevor sie kriechen können)
Kinder werden als aktive Teilnehmer an ihrer Entwicklung gesehen. Jean Piaget war der
Ansicht, das die Fähigkeiten der Kinder, auf der Welt zu fungieren ihrer kognitiven
Entwicklung zugrunde liegt.
KOGNITIVE ENTWICKLUNG
Entwicklungspsychologie vor Piaget
Das Verständnis der Entwicklung war durch 2 diametrisch entgegengesetzte theoretische
Ansichten beherrscht: der Behaviorismus und die Psychoanalyse.
Diese beiden Richtungen teilen eine wesentliche Eigenschaft – Sie sehen das Kind als
passiven Empfänger seiner Erziehung.
Grundlegende Aspekte der menschlichen Entwicklung, nach Ansicht von Piaget
Für Piaget erlernen Kinder sich ihrem Umfeld anzupassen, und können durch ihre kognitiven
Anpassung ihre Welt verstehen.
Anpassung ist etwas, das alle Organismen entwickelt haben. Piagets Theorie ist folglich das
beste Beispiel der organismischen Weltansicht. Da Kinder aktiv sind, wenn sie ihre Welten
entwickeln oder konstruieren, ist Piagets Theorie häufig als eine „constructivist theorie“
gekennzeichnet.
Anpassung: Assimilation und Akkomodation (Anpassung)
 Assimilation was geschieht, wenn wir neue Gegenstände, Leute und Fälle
behandeln, als ob sie vertraut wären. D.h. wir passen das neue an unsere bereits
vorhandenen Entwürfe an. Assimilation tritt von den frühesten Tagen auf.
 Akkomodation Einzelpersonen ändern ihre Schemata, oder müssen sie ändern;
ändern der Wissen des Benehmens und des Denkens, um uns einer neuen Situation
anzupassen.
Assimilation und Akkomodation treten immer gemeinsam auf während der Kindheit.
Diese beiden Prozesse sind während des Lebens ständig aktiv, da wir uns ständig
bemühen, uns der Welt anzupassen, der wir antreffen.
Was sich ändert sind die kognitiven Strukturen ,die dem Kind erlauben, die Welt auf nach
und nach höherem Niveau des Verstehens zu begreifen.
Die vier Stadien der kognitiven Entwicklung
Jedes Stadium ist durch qualitativ unterschiedliche Weise des Denkens gekennzeichnet.
 Das sensorimotorische Stadium (Geburt zu 2 Jahren)
Dieses ist eines der eindrucksvollsten und drastischsten Bereiche der Entwicklung.
Das Kind ändert sich vom hilflosen neugeborenen zum denkenden und wissenden
Kleinkind. Dieses Stadium ist die Entwicklung des Denkens bei Tätigkeiten. Kinder
lernen Probleme zu lösen, und sie erfahren , dass Gegenstände weiter bestehen,
obwohl man sie nicht sieht, oder hört.
 Das Preoperationale Stadium ( 2 bis 7 Jahre)
Die Kinder können eine Anzahl von praktischen, konkreten Problemen lösen durch
intelligentes beabsichtigtes Problemlösen, durch den Gebrauch von Werkzeugen,
durch bitten um Gegenstände und um Sachen geschehen zu lassen...u.a. ..
Kinder in diesem Stadium neigen dazu egoistisch zu sein. Ihr Denken ist unlogisch
und scheint manchmal ziemlich magisch.(lebensechte Qualitäten für leblose
Gegenstände)
 Das „concrete operations“ Stadium ( 7 bis 11 Jahre)
Charakteristisch für dieses Stadium ist die sogenannte „centration“ - das
Konzentrieren oder Zentrieren der Aufmerksamkeit auf einen Aspekt einer Situation
zum Ausschluss von anderen. (Erhaltungsaufgaben von Piaget – Beispiel im Buch)
Bild 2.2(S.45)

Das „formal operations“ Stadium (ab ca. 11 Jahre)
Das Kind ist fähig viele Probleme zu lösen, welche die physikalische Welt
miteinbeziehen.
Kognitive Entwicklung durchläuft eine Reihe von Stadien, jedes komplexer als das vorige, und
jedes baut auf die vorangegangenen auf.
Es dauerte viele Jahre bis Piagets Theorien Auswirkungen auf die amerikanische und die
britische Psychologie hatte.
Dies lag an 3 Faktoren: - Zuerst wurde die amerikanische und die britische Psychologie
durch
die theoretische Schule des Gedankens bekannt als Behaviorismus
beherrscht, mit der Ansicht, dass das Kind in sich selbst passiv ist.
- Zweitens schrieb Piaget nur auf französisch, was seine Arbeit
weniger zugänglich zu den englischsprechenden Psychologen
bildete.
- Und drittes, während Piaget ein leuchtender Denker war, sind seine
Schreiben häufig außerordentlich kompliziert und schwierig zu
verstehen!
John H. Flavel fasste diese zusammen, synthetisierte sie ,und stellte Piagets theoretischen
Ansichten in einer Weise dar, die für die englischsprechende Welt verständlich war.
KOGNITIVE ENTWICKLUNG: Informationsverarbeitende Methode
Der menschliche Verstand wird als komplexes System gesehen, durch das Informationen
fließen. Man nimmt mindestens 3 Bestandteile an: -> Zuerst wird die Information von der
Umwelt aufgenommen und in irgendeiner Form kodiert. -> Als nächstes transformiert eine
Vielzahl von internen Prozessen (wie der Gedächtnisspeicher, die ProblemlösungsStrategien, oder ...) diese Informationen. -> Schließlich ist die Einzelperson in der Lage, ihre
kognitiven Strukturen zu ändern, um auf die Information zu reagieren.
Als Folge dieser Tätigkeiten ändern sich zwei ausgedehnte Aspekte des Verstandes mit dem
Alter - die „Hardware“ d.h. die Größe oder die Kapazität seiner Verarbeitungsmaßeinheiten;
sie erlauben dem Kind, mehr Informationen hintereinander zu begreifen
und die „Software“ d.h. die Vielzahl und die Wirksamkeit der Strategien und die Fähigkeiten,
für einen leistungsfähigeren Gebrauch von den Informationen.
Informationsverarbeitende Ansichten des menschlichen Erkennens umfassen gegenwärtige
Ansichten der Gedächtnisanordnung, mit Bezeichnungen wie Kodierung, Ablage,
Wiederherstellung, Strategien und „metamemory“.
Das Vergleichen der Informationsverarbeitenden Methode mit Piagets Methode
Piagets Theorie und die informationsverarbeitenden Methoden haben ziemlich viel
gemeinsam. Beide versuchen die Fähigkeiten und die Beschränkungen der Kinder in der
fortwährenden Entwicklung zu spezifizieren, und versuchen zu erklären, wie neue Level des
Verstehens sich aus früheren entwickelten.
Informationsverarbeitenden Methoden legen großen Wert auf die Rolle der Verarbeitung der
Beschränkungen und wie man diese überwinden kann. Piaget konzentriert sich auf die
stufenweise Entwicklungsänderung beim Kind. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass
die informationsverarbeitenden Methoden die Entwicklung als ununterbrochen sehen, anstatt
in den unterschiedlichen Stadien, wie Piaget vorschlug.
SOZIAL- KOGNITIVE ENTWICKLUNG
Piaget neigte dazu sich auf das einzelne Kind zu konzentrieren, andere Forscher sind
interessiert an der Abhängigkeit zwischen dem Kind und seinem sozialen Umfeld.
Vygotsky
Der russische Psychologe Lev Semenovich Vygotsky war einer der ersten, der die
Wichtigkeit von kenntnisreichen Erwachsenen im Umfeld des Kindes erkannte. Für ihn wird
die Entwicklung der intellektuellen Fähigkeiten durch ein didaktisches Verhältnis zu
erfahreneren Personen beeinflusst. Eine faszinierende Facette seiner Arbeit ist der Anspruch,
dass höhere Geistesfähigkeiten zuerst in den Sozialabhängigkeiten angetroffen und verwendet
werden, nur später internalisierend und als einzelne Gedankenprozesse besessen werden. Ein
Hauptthema in den Theorien Vygotskys ist, dass Sozialabhängigkeit eine grundlegende Rolle
in der kognitiven Entwicklung spielt. An einem gegebenen Stadium der Entwicklung hat das
Kind ein bestimmtes Niveau des Verstehens, ein temporäres Maximum. Wenig über diesem
Punkt hinaus liegt die Zone der proximalen Entwicklung. Es kann mit Hilfe eines
Erwachsenen jedoch erforscht werden und verstanden werden. So kann der Erwachsene das
Kind führen, weil er oder sie bereits eine festere Reichweite des komplizierteren Denkens
besitzt.
Behaviorismus und die Theorie des sozialen Lernens
 Früher Behaviorismus:
Ende des 19.Jahrhunderts, erfuhr die Psychologie einen Schwung weg von der
subjektiven Perspektive vom Introspektionismus (die Analyse der Selbst-berichteten
Vorstellungen) in Richtung zu einer objektiveren Methode. Die Wurzeln dazu liegen
bei Ivan Petrovich Pavlow, mit der großartigen Theorie des Lernens, der sogenannten
klassischen Konditionierung. Entsprechend dieser Theorie kann bestimmtes Verhalten
durch eine neutrale Anregung einfach wegen seiner gelehrten Verbindung mit einer
leistungsfähigeren Anregung herausbekommen werden. (Beispiel: Pavlowscher
Hund!) Wegen seiner grundlegenden Natur hatte die Arbeit Pavlows das Potential, alle
Formen des menschlichen Verhaltens und seiner Entwicklung zu erklären. Sie wurde
mit anderen theoretischen Begriffen z.B. das Gesetz Thorndikes- des Effektes (die
Wahrscheinlichkeit einer Tätigkeit, die wiederholt wird, wird erhöht, wenn sie zu
Belohnung führt, und verringerte sich, wenn sie zu Bestrafung führt), kombiniert.
In seiner radikalsten Form verweigert der Behaviorismus die Rolle des Verstandes und
beschränkt sich auf Anregungen (vom Umfeld) und die resultierende Antwort (das
Verhalten). Das Kind ist passiv und empfänglich und kann in jede mögliche Richtung
geformt werden. Diese Meinung vertrat John Watson: Geben Sie mir ein gesundes
Dutzend Kinder, und ich garantiere ihnen, dass ich irgendein Kind zufällig nehmen
kann und ihn ausbilde, zu irgendeinem Fachmann.
 B.F. Skinner´s Behaviorismus
Während die frühen Behavioristen die passive Natur des Kindes hervorhoben, stellte sich
Skinner eine aktivere Rolle der Kinder vor. Die Entwicklung des Kindes wird durch sein
Umfeld beherrscht, aber Skinners Ansicht erlaubte flexible und generative Muster des
Verhaltens. Entsprechend der Ansicht Skinners ist es möglich, das Verhalten des Tieres oder
des Kindes zu formen, indem man die Verstärkung manipuliert. (Beispiel Buch S.51) Die
Operante Konditionierung unterscheidet sich von der klassischen Konditionierung, da das
Kind auf seine Umwelt reagiert.
Skinner zeigte, wie Eltern nicht wünschenswertes Verhalten, wie Aggressivität und schreien
unabsichtlich fördern können. Wenn z.B. die Mutter dem Kind Aufmerksamkeit nur gibt,
wenn er oder sie sich schlecht benimmt, dann wird die positive Verstärkung, durch die
Aufmerksamkeit der Mutter, wahrscheinlich das Verhalten fördern, das sie nicht wünscht!
Soziale Lerntheorie
Der Behaviorismus legte großen Wert auf die Soziale Lerntheorie, aber er beschäftigt sich nur
ziemlich vage mit dem Erwerb des Kindes von Verhaltensmustern. Albert Bandura überprüfte
bestimmtes Verhalten ausführlicher. Er konzentrierte sich nicht nur auf wahrnehmbares
Verhalten, und sah die Verarbeitung innerhalb des Verstandes – etwas, das von seinen
Behavioristen Kollegen verweigert wurde. Seine Ansicht wurde zuerst Soziobehaviorismus,
dann kognitive Sozialtheorie und schließlich Soziale Lerntheorie genannt. (Experimente mit
Kindern Buch S.51)
ENTWICKLUNG UND ETHOLOGIE
Die theoretische Grundlage jeder Entwicklungstheorie ist selbstverständlich die Entwicklung
selbst. Gründer dieser Theorie war Charles Robert Darwin.
Möglicherweise ist die wichtigste Maßeinheit in der Geschichte das Gen, das das
grundlegende genetische Material ist, aus dem heraus Chromosomen gebildet werden.
Entwicklungstheorien, die die genetische Grundlage des Verhaltens, und auf
anpassungsfähiges und überlebenswertes Verhalten deuten, sind bekannt als ethologische
´Verfahren`.
Ethologische `Verfahren`
Der Ursprung von Ethologie kann zurück zu Darwin verfolgt werden, und seine modernen
Grundlagen wurden von zwei europäischen Zoologen, Konrad Lorenz und Niko Tinbergen
weiterverfolgt…
Es gibt zwei Implikationen der Auffassung der Ethologie des Verhaltens. Das erste ist, dass
sie in den meisten Fällen eine externe Anregung oder ein Ziel erfordern. Die zweite
Implikation ist die Zeit. Ursprünglich stellten sich Ethologen eine kritische Periode vor - diese
ist die Zeitspanne für das Verhalten (unter guten Bedingungen) zu reifen.
Emotionale Entwicklung
Vor Bowlby ist der vorherrschende Glaube( vom Behaviorismus abstammend), dass die
Bindung der Kinder zu ihren Bezugspersonen ein Sekundärer Antrieb ist. Jedoch unterstrich
Bowlby, dass die Notwendigkeit der Bindung selbst ein Primärer Antrieb ist.
(Versuch von Harlow mit Babyaffen. / Versuch von Mary Ainsworth „strange situation“ Buch
S.53)
PSYCHOANALYTISCHE THEORIEN
Sigmund Freud: Der Gründer der Psychoanalyse
Nicht jeder stimmt darin überein, dass der Beitrag Freuds völlig positiv gewesen ist! Freud
behauptete, dass vieles von unserem Verhalten durch unbewusste Kräfte verursacht wird, die
wir nicht direkt berücksichtigen. Er schlug drei Hauptstrukturen vor, das ICH (ego), das
ÜBER ICH (superego) und das ES (id), die bereits beim neugeborenen Kind vorhanden sind,
und aus Gefühlen, Antrieben und Wünschen bestehen, die nach sofortiger Erfüllung drängen.
Dadurch entwickelte sich das ICH, um als eine praktische Schnittstelle oder ein Vermittler
zwischen Wirklichkeit und den Wünschen zu dienen. Das ICH und das ÜBER ICH
entwickeln sich, während der fünf psychosexuellen Stadien:
 Die orale Phase (Geburt bis ca. 1Jahr) – Das Kind wird durch seine Lippen, der Zunge
und dem Mund angeregt.
 Die anale Phase (1 bis 3 Jahre) – Stadium in dem die Kinder lernen auf die Toilette
(Töpfchen) zu gehen. Das Ausüben und die Steuerung des Anus bereiten dem Kind
Vergnügen.
 Die phallische Phase (3 bis 6 Jahre) – Die Kinder haben große Freude am stimulieren
ihrer Genitalien. In dieser Phase erfahren die Jungen den Ödipus Komplex. Um diesen
Komplex zu beheben, nimmt er die Ideale seines Vaters an und das ÜBER ICH (die
Gewissenhaftigkeit) entwickelt sich. Mädchen bilden den `Electra` Komplex. Sie
beheben dieses, indem sie sich in ihre Mutter einfühlen und die Ideale, die sie anbietet
annehmen und so entwickelt sich das ÜBER ICH des Mädchens.
 Latenz und Genitale Phase (ca. 6 Jahre bis Adoleszenz) – Das sexuelle erwachen geht
in eine stillstehende Periode über. Im erwachsenen Alter werden sexuelle Gefühle
offensichtlicher.
Probleme mit Freuds Theorie
Die Theorie ist von unermessliche Wert gewesen, da sie uns 2 Sachen bewusst gemacht hat:
1.) Das die frühe Kindheit ungeheuer wichtig ist, und 2.) das wir durch unbewusste Wünsche
und Notwendigkeiten gesteuert werden, die wir nicht berücksichtigen. Wenn einer der Phasen
nicht gut durchlaufen wird, kann dies zu neurotischen Störungen im erwachsenen Alter
führen. Ein Psychoanalytiker versucht, das was in unserer Kindheit falsch gelaufen ist und
gegenwärtige Probleme verursacht herauszufinden. Da die Fälle, die in der frühen Kindheit
auftreten, unterschiedliche Resultate haben können, ist es unmöglich freie Vorhersagen über
die Effekte der frühen Erfahrungen zu bilden.
Moderne Psychoanalyse: Anna Freud und Erik Erikson
Anna Freud wuchs mit einem Interesse an der Psychoanalyse. Sie ist auch oft bekannt als "die
Gründerin von der Kinderpsychoanalyse". Sie glaubte, dass die Adoleszenz und die Pubertät
eine Reihe von Herausforderungen darstellten. Während dieser Periode des Egokampfes,
durch das Treffen auf diese Herausforderungen, reift das Ego und wird besser fähig, sich zu
verteidigen. Für Erikson treten die Stadien des psychologischen Konflikts während des
ganzen Lebens auf. Während Freud glaubte, dass die Beschaffenheit des Kindes zum Großteil
durch ihre Eltern und durch unbewusste Kräfte festgestellt wurde, spielte für Erikson die
ausgedehnte Sozialwelt, die Verwandten, die Freunde, die Gesellschaft und die Kultur eine
wichtige Rolle.
HUMANISTISCHE THEORIE: ABRAHAM MASLOW
Humanistik konzentriert sich auf eigene subjektive Erfahrungen, Motive und Wünsche der
Einzelperson. Im Allgemeinen unterscheidet sie sich von den psychoanalytischen Ansichten
dadurch, dass sie weniger Hauptgewicht auf die Rolle des unbewussten legen. Humanisten
argumentieren, dass wir nicht durch unbewusste Notwendigkeiten gesteuert werden, aber
auch nicht durch externe Klimazüge wie Verstärkung und Belohnungen. Eher haben
Menschen einen freien Willen und werden motiviert, um ihr Potential zu erfüllen. Die innere
Notwendigkeit oder der Wunsch, dieses innere Potential zu erfüllen ist bekannt als SelbstVerwirklichung.
Hierarchie Maslows der Notwendigkeiten
(Tabelle 2.1 Buch S.58)
Seine Theorie basierte auf den Daten, die nur von den „ungewöhnlichen Frauen“ gesammelt
wurden. Maslow war erst 24 Jahre alt zu der Zeit als er 140 junge Frauen (von 18 bis 28
Jahren) über vertraute Details ihres Geschlechtslebens befragte. Das Thema der Befragung
umfasste z.B. den Geschlechtlichen-Trieb; Geschichte von ungebundenen
Geschlechtsbeziehungen; Frequenz und Intensität des Höhepunkts in den heterosexuellen
Beziehungen; Mühelosigkeit der Erregbarkeit; und so weiter. Maslow versuchte durch die
unterschiedlichen Antworten Rückschlüsse auf Selbst verwirklichendes Verhalten zu ziehen.
Maslows Theorie wurde nicht als Theorie der Entwicklung der Kinder beabsichtigt - die
Hierarchie von Notwendigkeiten ist in jedem Alter von der frühen Kindheit an anwendbar,
und Kinder erzielen Ziele und erfüllen ihr Potential genauso wie Erwachsene
ALLES ZUSAMMEN: UNTERSCHIEDLICHE THEORIEN FÜR
UNTERSCHIEDLICHE NOTWENDIGKEITEN
Die Entwicklung des Kindes ist enorm Komplex, daher ist es wichtig daran zu erinnern, dass
beim Kind alle Aspekte der Entwicklung zusammenhängen. Der wesentliche Punkt ist, dass
sich Theorien auf spezifische Bereiche der Entwicklung konzentrieren müssen, aber
Entwicklung selbst ist multifunktional und alle Aspekte der Änderung werden miteinander
verbunden.
Geschlechtsentwicklung
Eine kognitive Ansicht der Geschlechtsentwicklung wurde fast 40 Jahren vor vom
amerikanischen Psychologen Lawrence Kohlberg angeboten. Nach Kohlberg stellt das Kind
stufenweise fest, dass er oder sie ein Junge oder ein Mädchen ist und, dass dies unveränderbar
ist. (Diese Realisierung beginnt einige Zeit nach dem 3. Lebensjahr und fast alle haben sie im
Alter von 7 Jahren abgeschlossen) Zusätzlich ahmen Kinder andere nach und erlernen
Gleichgeschlechtsmodelle zu beobachten, um zu sehen, wie man sich benimmt. Auf diese Art
durch Beobachtung, Nachahmung und Verstärkung, werden die Geschlechterrollen der
Kinder geformt. Zu der Zeit als eine der einflussreichsten Meinungen über
Geschlechtentwicklung durch den Psychologen John Money ausgedrückt wurde, sah man die
Einzelperson von der Geburt an als Geschlechtsneutral und, dass das sammeln von
Erfahrungen der alleinige bestimmende Faktor ihrer Entwicklung ist. (Beispiel `Jim als Joan`!
Buch S. 60)
Zusammenfassung
Es ist bekannt, dass Sozialeinflüsse und kognitives Bewusstsein der Kinder ihr Verhalten
beeinflussen. Aber es ist auch bekannt, dass biologische Einflüsse wichtig sind.
Viele Themen sind zu einem bestimmten Bereich oder zu Bereichen der Entwicklung
spezifisch, aber es gibt andere, die fast alle Aspekte des Wachstums beeinflussen. Hier
werden kurz drei von diesen beschrieben: + die Natur versus Erziehungs- frage, + Stabilität
versus Veränderung und + Beständigkeit versus Unstimmigkeit.
NATUR VERSUS ERZIEHUNGS - FRAGE
Wir alle sind ein Produkt der Abhängigkeit von zwei Faktoren - von Natur (Erbschaft oder
Erbfaktoren) und der Erziehung (soziale Einflüsse). Dennoch unterscheiden sich Leute in
ihren Fähigkeiten, in ihrem Temperament, in ihrer Persönlichkeit und in vielen anderen
Eigenschaften, und Psychologen und Verhaltensgenetiker haben versucht, die Beiträge der
Natur und der Erziehung zu erforschen um die Veränderungen zwischen den Leuten zu
erklären.
STABILITÄT VERSUS VERÄNDERUNG
Bestimmte Aspekte der Entwicklung der Kinder zeigt Stabilität an, da sie gleich bleibend und
über einige Zeit vorhersagbar sind. Die Entwicklung ist durch Stabilität und Veränderung
gekennzeichnet.
BESTÄNDIGKEIT VERSUS UNSTIMMIGKEIT
Organismische Theorien, wie Piagets, heben einige der interessantesten Änderungen in der
menschlichen Entwicklung hervor, die durch Unstimmigkeit, durch qualitativ
unterschiedliche Weisen des Denkens und des Benehmens gekennzeichnet sind.
Mechanistische Theorien, wie durch behavioristische Ansichten illustriert, heben die
Beständigkeit hervor - dass Entwicklung eine ununterbrochene Wachstumsfunktion ist, und
nicht durch qualitativ unterschiedliche Stadien reflektiert wird.
ZUSAMMENFASSUNG
Wichtig ist, uns bewusst zu machen, dass die menschliche Entwicklung Natur und Erziehung
erfordert, es Aspekte der Stabilität und der Veränderung, und sie ununterbrochen und
unterbrochen ist.
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