Lebensmittelbiotechnologie

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Herstellung und Anwendung von Enzymen
Fachhochschule Flensburg
Institut für Verfahrenstechnik
Lebensmittelbiotechnologie
Enzyme
 sind chemisch gesehen Eiweisse
 natürliche Katalysatoren
 benötigen keine erhöhten Temperaturen bzw. hohe Drücke
wie chemische Katalysatoren
 wirken sehr spezifisch
Enzyme - Geschichte
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Lebensmittelbiotechnologie
800 v. Chr.
Nutzung der „verändernden“ Eigenschaften
von Enzymkomplexen
Nutzung von Kälbermägen zur Käseherstellung
1833
Enzymkomplex des Malzes wird extrahiert
1874
Chymosin wird aus Kälbermägen isoliert
1897
zellfreier Hefeextrakt wandelt Glukose in Ethanol
und Kohlendioxid um
1900
industrielle Herstellung von Amylase aus Aspergillus oryzae
1913
Trypsin aus Bauchspeicheldrüsen verbessert Waschmittel
1950
bakterielle Proteasen in Waschmitteln
1971
bakterielles Chymosin ersetzt Lab aus Kälbermägen
1982
Amylase aus GVMO in der Stärkeindustrie
1988
Lipasen in Waschmitteln
Chymosin aus gentechnisch veränderten Hefen
1997
Chymosin aus GVMO wird in Deutschland zugelassen
1999
gezieltes „Protein engineering“
2000 v. Chr.
Enzyme - Einteilung
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Industrie-Enzyme
Analytische Enzyme
Tonnen
mg - g
Reinignungsgrad
angereichert
rein-kristallin
Nebenaktivitäten
vorhanden
nein (genau
definiert)
mikrobiell, meist
extrazellulär
mikrobiell, meist
intracellulär
teilweise
teilweise
gering
mittel - hoch
Maßstab
Ursprung
Mehrfacher
Einsatz
Herstellungskosten
Enzyme – Einsatz biotechnologisch hergestellter Enzyme
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Enzym
α-Amylasen
Cellulasen
Lipasen
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Anwendung
Backwaren, Getränke, Papier, Spülmittel
Textilien, Waschmittel
Backwaren, Wasch- und Spülmittel, Leder
Pectinasen
Getränke
Proteasen
Käse, Wasch- und Spülmittel, Backwaren,
Getränke, Fleisch, Fisch
Xylanase
Backwaren, Getränke, Textilien
Enzyme – Stärkeverzuckerung
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Stärkeverflüssigung
- verschiedene Amylasen
Stärkeverzuckerung
- Glucoamylase, Pullanase
Isomerierung
- Glucose-Isomerase
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Stärke-Zucker-Gemisch mit
verschiedenen Zuckereinheiten
Glucosesirup (Back- und
Süßwarenindustrie)
Fructosesirup
„High Fructose Corn Sirup“
Enzyme – Chymosin
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Kälber-Lab
Enzym aus dem Magen säugender Kälber
- Gerinnung des Caseins der Milch
- ca. 70 Millionen Kälbermägen wären notwendig, um 14 Mio. t Käse
zu produzieren (56.000 kg reines Lab)
Labersatzstoffe
- Proteasengemische aus Schimmelpilzen (z.B Mucor miehei)
- häufig unerwünschte Aromakomponenten, Bitterkeit
Gentechnisch hergestelltes Lab
- Chymosin-Gen aus Schleimhautzellen eines Kalbes
in Mikroorganismen (z.B. E.coli) transferiert
- Chymosin-Gen wird überexprimiert
Ca. 50% der Weltproduktion werden mit gentechnisch hergestelltem
Chymosin hergestellt.
Enzyme – Chymosin
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Enzymatische Milchgerinnung:
Primärphase:
- Abspaltung der Glycomakromoleküle vom Schutzkolloid κ-Casein
- Verlust der Hydrathülle und des Schutzen der gegenseitigen Verbindungen
der Caseinmizellen
Sekundärphase:
- Bildung von Ca2+-Salzbrücken  Gerinnung, Koagulation
- irreversilbe Gerinnung
Ca
Lab
Ca2+
Ca
Ca
Ca
Ca
Enzyme – Backwaren
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Getreidesorten mit viel Stärke haben zu wenig Eiweiß, demzufolge auch
zu wenig eigene Enzyme, die für den Aufschluß (ein gutes Backergebnis)
notwendig sind.
Enzyme – Probleme bei der Herstellung
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 meist wässrige Lösungen
 Mikroorganismen oder andere Zellen in der Lösung
 Eiweiße oder Polysacharide, die die Aufarbeitung erschweren,
befinden sich in Lösung
 Gefahr durch Unsterilitäten bei der Aufarbeitung
 niedrige Konzentrationen der Produkte
 große Anzahl weiterer Stoffe (besonders bei komplexen
Nährmedien
 gebundene Produkte (z. B. intrazelluläre Enzyme)
 thermische Empfindlichkeit der Produkte
 geringe Stabilität
Enzyme – Herstellung
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Fermentation
Phasentrennung
Biomasse
Kulturflüssigkeit
Konditionierung
Zellaufschluß
Produktgewinnung
Kulturkonzentrat
Produktgewinnung
Konditionierung
Konditionierung
extrazelluläres
Enzym
intrazelluläres
Enzym
Enzyme – Herstellungsschema
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Enzyme – Grundoperationen in der Aufarbeitung
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Abtrennen der Zellen
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Zentrifugieren
Filtrieren
Zellaufschluß
Physikalisch (Vermahlen, Ultraschall)
Chemisch (Säurebehandlung)
Biologisch (Enzyme)
Produktanreicherung
Verdampfung
Extraktion
Membranfiltration
Gefriertrocknung
Fällung
Feinreinigung
Chromatografie
Elektrophorese
Konzentrierung
Trocknung
Fällung
Kristallisation
Enzyme – Herstellung - Zusammenfassung
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Die Aufarbeitung von Enzymlösungen hat folgende Besonderheiten:
 Verarbeitung großer Volumina aufgrund niedriger Konzentration
der Produkte
 Notwendigkeit mehrerer Trenn- und Reinigungsschritte durch
die Vielzahl der Inhaltsstoffe in der Nährmedien
·  ein erfolgreiches Downstreaming setzt meist eine Kombination
von mehreren Aufarbeitungstechniken voraus
·  meist kostenintensiver als die Aufarbeitung synthetisch
hergestellter Produkte
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