Asylverfahren und Grundversorgung Langthaler & Trauner WS 2012/13 Asylrechtliche Grundlagen Rechte von Flüchtlingen • • • • • Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) 1951 (Europa vor 51) Zusatzprotokoll 1967 (weltweit, 145 Staaten) Europäische MenschenrechtsKonvention (EMRK) 1950 EU-Richtlinien 2000 - 2006 Österreichisches Asylgesetz (ASylG 2005) Langthaler & Trauner WS 2012/13 Wer ist FLÜCHTLING? GFK Artikel 1 „Als Flüchtling im Sinne der GFK ist anzusehen, wer sich aus wohlbegründeter Furcht, aus Gründen der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder der politischen Gesinnung, verfolgt zu werden, außerhalb seines Heimatlandes befindet und nicht in der Lage oder in Hinblick auf diese Furcht nicht gewillt ist, sich des Schutzes dieses Landes zu bedienen. Herbert Langthaler 11. Mai 2012 EU-Richtlinien • • • • • • • EURODAC Vorübergehende Schutzgewährung bei Massenflucht Bestimmung der Zuständigkeit für einen Asylantrag - Dublin II Statusrichtlinie Aufnahmerichtlinie Verfahrensrichtlinie Rückkehr-Richtlinie Langthaler & Trauner WS 2012/13 Asylbehörden • Bundesasylamt • Außenstellen • Erstaufnahmestellen • EASt Ost Traiskirchen • EASt West Talham • Flughafen • Asylgerichtshof - seit 1. Juli 08 Sitz in Wien und Linz Langthaler & Trauner WS 2012/13 Einreise & Asylantrag • Die legale Einreise ist schwierig • Visapflicht • Strafen für Carrier (bis € 3.000) • Dublin/sicherer Drittstaat • Einbringen des Asylantrags • Ohne Visum von Polizei der EASt vorgeführt • Legal aufhältig innerhalb von 14 Tagen persönlich in EASt Langthaler & Trauner WS 2012/13 EU-weit einheitliche Visaregelungen Langthaler & Trauner WS 2012/13 Erstaufnahmestelle • • • • Traiskirchen, Thalham, Flughafen Schwechat Asylantrag muss persönlich eingebracht werden Durchsuchung von Kleidung & Gepäck, Datenaufnahme, Fingerabdrücke, Gesundheitscheck Ersteinvernahme durch Sicherheitsorgane innerhalb von 72 Stunden Langthaler & Trauner WS 2012/13 Zulassungsverfahren in der EASt • • Ersteinvernahme über den Fluchtweg Ist Österreich für die Prüfung des Asylantrags zuständig? • Drittstaatssicherheit • Zuständigkeit eines anderen EUStaates • Grundlagen: Dublin II, AsylG §4 und §5 Langthaler & Trauner WS 2012/13 Zulassungsverfahren Ersteinvernahme Zulassung zum Asylverfahren EURODAC-Treffer Asylgewährung vorauss. negativ Rechtsberater Zweite Einvernahme Einweisung in Grundversorgung Schubhaft oder gelinderes Mittel Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Das Asylverfahren 1. Instanz Bundesasylamt entscheidet • • • • • Zurückweisung im Zulassungsv. Anerkennung als Flüchtling gemäß GFK Status eines subsidiär Schutzberechtigten wegen NonRefoulement Prüfung der Abschiebbarkeit -> Bleiberecht (Rot-Weiß-Rot Karte) Abweisung Antrag negativ Langthaler & Trauner WS 2012/13 Das Asylverfahren 2. Instanz Asylgerichtshof • • Beschwerde gegen Zurückweisung im Zulassungsverfahren: keine aufschiebende Wirkung wenn nicht AsylGH innerhalb von 7 Tagen diese zuerkennt Beschwerde gegen Abweisung: Berufung hat aufschiebende Wirkung, kann aber vom BAA aberkannt werden Langthaler & Trauner WS 2012/13 Das Asylverfahren Beschwerde im inhaltlichen Verfahren • • • Nicht immer erneute mündliche Verhandlung Entweder Zurückverwiesen an das BAA oder in der Sache entschieden Beschwerde bei VWGH seit 1. Juli 2008 nicht mehr möglich Langthaler & Trauner WS 2012/13 Asylanträge 2011 nach Herkunftsländern 3.000 2.500 3.609 2.314 2.000 1.500 949 1.000 690 484 500 476 457 ien n Ira 422 414 414 0 d. an lia ta n Fe is t ma e n kis o a h a S P gh is c Af ss u R k Ira Ind n a rie eri Sy Nig Tü i rke Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Anerkennungen 2011 12.000 11.553 10.000 8.000 Asyl positiv 6.000 Asyl negativ 3.572 Non-refoulement sonstige Erl. 4.000 2.023 2.100 Nonrefoulement sonstige Erl. 2.000 0 Asyl positiv Asyl negativ Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Anerkennungen 2007 6.646 7.000 6.000 5.197 5.000 4.203 4.000 Asyl positiv Asyl negativ Non-refoulement sonstige Erl. 3.000 1.637 2.000 1.000 0 Asyl positiv Asyl negativ Nonrefoulement sonstige Erl. Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Anerkennungsquoten 2011 90 84 83,7 80 72,3 70 70 57 60 50,7 50 40 60 Russische Föderation Afghanistan Iran Irak 42,9 Somalia Sudan 34 Äthiopien 30 Eritrea Kongo 20 10 0 Asylquote % Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Grundversorgung Gesetzl. Grundlagen • EU-Richtlinie zur Festlegung • • • von Mindestnormen für die Aufnahme von Asylwerbern Grundversorgungsgesetz Bund 2005 Grundversorgungsvereinbarung (Bund-Länder Vereinbarung) Landesgesetze zur Umsetzung der Grundversorgungsvereinb. Langthaler & Trauner WS 2012/13 Zielgruppe • Asylwerber im Asylverfahren • Nicht abschiebbare abgelehnte • • • AsylwerberInnen Fremde mit subsidiären Schutz andere nicht abschiebbare Fremde Asylberechtigte während der ersten vier Monate nach Asylgewährung Langthaler & Trauner WS 2012/13 Umfang der Grundversorgung • Krankenversicherung • Unterbringung • Verpflegung und Taschengeld • Beratung und Information • Soziale Betreuung • Kosten für Schulbedarf, Bekleidung und Transporte • Maßnahmen für Strukturierung des Tagesablaufs • Maßnahmen für Pflegebedürftige Langthaler & Trauner WS 2012/13 Bundesländerquoten 25 20 19,3 19,2 17,14 14,37 15 10 8,38 5 6,97 6,41 4,37 3,45 0 W NÖ OÖ B St T K S V Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Verteilung der AsylwerberInnen Erstaufnahmestelle BAA/European Homecare Landes- Unterkunftgeber leitstellen NGOs LandesUnterkunftgeber leitstellen Unterkunftgeber Pensionen Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Kostenhöchstsätze Unterbringung/Verpflegung Taschengeld pro Monat Schulbedarf Kind pro Jahr Bekleidungshilfe pro Jahr Freizeitaktivitäten pro Monat Betreuungsschlüssel sozial Verpflegung privat Mietunterstützung privat € 17,€ 40,€ 200,€ 150,€ 10,1:170 € 180,€ 110,- Herbert Langthaler 11. Mai 2012 Kriterienkatalog • GV nur wenn kein Vermögen • • (PKW, Geräte, Schmuck) Bei Beschäftigung Freibetrag von € 100,- für 3 Monate Bei Ansprüchen auf Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, AMSBezug etc. Einstellung von Taschengeld, Schulbedarf, Bekleidungshilfe Langthaler & Trauner WS 2012/13