Präsentation des Vortrages

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„Bewegte Kinder – schlaue Köpfe“
Gesundheit und Lernen brauchen Bewegung
Dr. D. Breithecker
Schule und Bildung
•SchülerInnen sind „Heran-wachsende“
•Lernen braucht Bewegung / aktives „Tun“
•Gesundheit und Bildung brauchen angemessene
Verhältnisse
Dr. D. Breithecker
Die pädagogischen Unverzichtbarkeit von
Bewegung (dynamischem Körperverhalten)
in der Schule beruht auf der
anthropologischen Vorannahme:
Der Mensch ist ein Bewegungswesen, das
den Einsatz aller Sinne, insbesondere der
Bewegung bedarf, um sich die Welt
anzueignen.
Bildung kann sich nur in der
tätigen Auseinandersetzung
mit der Welt ereignen
(Humboldt)
Dr. D. Breithecker
Welche Qualitäten verbergen sich
in der Bewegung?
Dr. D. Breithecker
Die Vergangenheit ist der Schlüssel für
unsere Zukunft
Ontogenese, die Wiederholung der
Phylogenese, benötigt eine
entsprechende Umgebung
Dr. D. Breithecker
Bewegung – Grundlage der Hirnreifung
„Use it or lose it“
In der Kindheit ist die neuronale
Plastizität am höchsten (Spitzer
2002) und wird in starkem Maße
über Bewegung beeinflusst (Eliot
2002)
Dr. D. Breithecker
Fazit: Stört Kinder nicht in ihrer Entwicklung!
Kinder organisieren mit ihren spontanen Bewegungen
ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung
Kinder erschließen sich ihre
Umwelt über die Bewegung.
Greifen = Be-Greifen
Grundlage ganzheitlicher
Entwicklungsprozesse
Dr. D. Breithecker
Das Bewegungsbedürfnis basiert auf der
biologischen Intelligenz
Betrachtet man aufmerksam ein Kind,
ergibt sich evident, dass sich sein
Verstand mit Hilfe der Bewegung
entwickelt.“
Maria Montessori
Dr. D. Breithecker
Bewegung und Gehirnqualität
Die stärkste Anregung zur synaptischen Verschaltung und
zur Ausschüttung von nervenzellerhaltenden Faktoren ist
die Bewegung und die damit eng verknüpfte Sensorik des
Körpers.
Durch diese Aktivierungen werden die Hirnareale komplex
beansprucht. Dadurch werden neurotrope (nervenzellschützende) Stoffe ausgeschüttet, welche die Verschaltung
und Erhaltung neuronaler Strukturen gewährleisten und
den Nervenstoffwechsel fördern.
vestibulär-kinästhetische Stimulationen beeinflussen
somit positiv den Gehirnstoffwechsel und altersbedingte
Rückbildungserscheinungen (vgl. Hollmann et. al. 2005).
Dr. D. Breithecker
Was wir über Bewegung und Lernen wissen
müssen
über die Dynamik
zu mehr Lernleistung
von der Statik
Dr. D. Breithecker
Das Gehirn – trainierbar wie ein Muskel
Positronen-Emissionstomographie
Ausgewählte Bewegungen führen zu
nachweisbaren Form- und
Funktionsveränderungen im Gehirn
Dr. D. Breithecker
Wirkung der Bewegung auf die Hirnleistung
 Erhöhung der Gehirndurchblutung um 13,5% bei nur 25 Watt körperlicher
Belastung
 Steigerung des Wohlbefindens durch die Ausschüttung bestimmter Hormone
 Vermehrung der Kontaktstellen (Synapsen)
 Optimierung des Aktivationsniveaus vom Gehirn, dadurch gute Grundlagen für
geistige Leistungsfähigkeit
Methoden:
Fingerbewegungen, Grimassen schneiden, Kaugummi kauen, Kippeln auf
Stühlen, Wippen auf Gymnastikbällen, Balanceaufgaben . . .
Merke ! ! !
Bewegung kommt nicht nur vom Kopf, Bewegung nutzt auch dem Kopf
Dr. D. Breithecker
Kinder in der Sitzträgheitsfalle
Dr. D. Breithecker
Zunahme von Beschwerden
 psychosomatische Beschwerden
 bewegungsmangelbedingte Beschwerden
 Über 70% klagen über Kopfschmerzen
 50% haben Konzentrationsschwierigkeiten
 40% haben Rückenschmerzen
(Quelle: Bös, Opper, Woll 2002)
 48% haben Haltungsschwächen
(Schmitt 2002)
Dr. D. Breithecker
Adipositas & Übergewicht
Daten und Fakten
IDEFIKS-Studie untersuchte 216
Kinder aus der 6. und 9. Klasse im
Saarland
18% Übergewicht bis Adipositas
A. URHAUSEN et al.: Dt. Zeitschr. Sportmed. 2004;
55; 202-210
15% (Geschlechter gleich)
- Je niedriger der Sozialstatus, je
häufiger Übergewicht;
- Je älter, je häufiger
Übergewicht
Kinder- und Jugndgesundheitssurvey (KiGGS)
17000 Heranwachsende, 4J-17J, 2003-2006
Dr. D. Breithecker
Die Folgen betreffen mehr als nur den Rücken
und das Körpergewicht
Fehlsteuerungen der Sinneskoordination sind auf die heute
vorherrschende sitzende Beschäftigung in Schule,
Ausbildung und Freizeit ebenso zurückzuführen wie auch
die einseitige Nutzung von elektronischen Medien.
Hierdurch kommt es zu einer einseitigen Stimulierung des
Seh- und Hörsinns, während andere Sinne und hier
insbesondere das Tasten sowie die Sinne, die für das
Körper- und Bewegungsgefühl verantwortlich sind,
vernachlässigt werden.
Die Folgen zeigen sich in mangelnden Verschaltungen der
Zentren im Gehirn, was eine Beeinträchtigung der
Entwicklung als Ganzes zur Folge hat (Hurrelmann).
Dr. D. Breithecker
„E i n - S t u h l u n g“
Schüler in der Sitzträgheitsfalle
Die Gestaltung von Arbeitsbedingungen sollte derart
erfolgen, dass der Arbeitsplatz keine gesundheitlichen
Gefahren beinhaltet und effektives Arbeiten
ermöglicht . . . „sollte eine Quelle der Gesundheit und
nicht der Krankheit sein“ (Ottawa-Charta der WHO,
21.11.86
Dr. D. Breithecker
Richtlinien für ergonomisches sitzen
1.
Heran-wachsende benötigen
einfach zu bedienende
höhenverstellbare Stühle und
Tische
2.
Der Stuhl muss sich dem
natürlichen Bewegungsbedürfnis des Nutzer anpassen
3.
Das Schulmobiliar muss
aktive Organisationsformen
und Unterrichtsmethoden
unterstützen
Dr. D. Breithecker
Alle Kinder sind gleich . . . nur manche etwas größer.
Die richtige Größenanpassung
Dr. D. Breithecker
Vorurteile, die die Schule prägen. . .
Stillsitzen ist die Voraussetzung für
das Lernen!
Der Körper
ist nicht für die
Konzentration hängt von
Bewegungslosigkeit
körperlicher geschaffen
Unbeweglichkeit ab!
Der Geist kann sich erst dann voll
entfalten, wenn der Körper
stillgelegt ist!
Dr. D. Breithecker
„Kippeln“ dient dem körperlichen und geistigen Überleben
Das Sitzverhalten läuft quasi reflektorisch als
Reaktion auf die flexiblen Stuhlelemente über
die natürlich-dynamischen Mechanismen des
Organismus.
Optimal ist folglich ein Stuhl, der sich mit
seiner Sitzfläche dreidimensional bewegt
(Peters et. al 2002)
Dr. D. Breithecker
Der Stuhl muss sich den Tätigkeiten des
Nutzers anpassen
Stuhl und natürliches körperliches Verhalten
müssen ein System darstellen.
Wir stehen in einer Beziehung zu unserem
Stuhl, der unser Verhalten unterstützen oder
auch behindern kann
Dr. D. Breithecker
Lust auf Schule, Lust auf Lernen ?
So viel Statik wie nötig, so viel Bewegung wie möglich
Dr. D. Breithecker
Kindermund gibt Wahrheit kund
„Bewegungspausen haben deswegen einen guten Sinn, weil
dann das Gedächtnis ein wenig heller wird . . .“ (Florian, 11
Jahre)
„ . . . damit man wieder ein freies Hirn hat, sonst rostet das ja
ein“ (Katharina, 10 Jahre)
„Wenn man immer bloß so krumm sitzt, dann kann man ja
auch nicht denken“ (Melanie, 8 Jahre)
„Wenn wir ein bisschen mehr Spiele machen würden, da
hätte man auch mehr Lust zum Lernen“
(Daniel, 12 Jahre)
Dr. D. Breithecker
Schulen in Bewegung
dynamisches
Wechsel vom Sitzen
zum Stehen
Sitzen
bewegtes Lernen
herausfordernde
vielseitige Haltungswechsel
Dr. D. Breithecker
Pausenhofaktivitäten
Mehr Flexibilität und Mobilität
Die Zukunft hat begonnen
Mobile Verhältnisse entscheiden mit
So viel Statik wie
notwendig. . .
Dr. D. Breithecker
Mehr Flexibilität und Mobilität
. . . so viel Bewegung wie
- Projektarbeit / Teamarbeit / Freiarbeit
- Veränderte Rhythmisierung
- Wochenplanarbeit
Schüler als aktiv Beteiligte
Zusammenarbeit
kritisches denken
Kommunikation
Dr. D. Breithecker
möglich
Wer ein Mehr an Individualisierung
und Differenzierung möchte, wird
auch für eine entsprechende
Differenzierung in der Umgebung
sorgen müssen.
Pausen (hof) aktivitäten
Dr. D. Breithecker
Das gesunde Gehirn bringt den Körper bewusst
immer aus der Balance, um mithilfe anderer
Bewegungen ein neues Gleichgewicht zu finden
Dr. D. Breithecker
Wer seine Grenzen nicht auslotet,
wird niemals wissen wo sie liegen
Dr. D. Breithecker
Risiko und Wagnis
Förderung der Selbstsicherungsfähigkeit von Kindern
Risikokompetenz bezeichnet die
Fähigkeit, sich mit Gefahren
handelnd auseinander zu setzen
und für sich selbst die
Entscheidung zu treffen, das
Risiko einzugehen oder es nicht
zu tun.
Fähigkeit und Bereitschaft
Risiken und Gefahren zu erkennen,
zu bewältigen und ggf. zu beseitigen. Basis für neue Sicherheit.
Dr. D. Breithecker
Wagnisförderung
Daraus ergibt sich:
Der Umgang mit Wagnis und Risiko ist Anleitung zum
Umgang mit der Angst und fördert das Selbstkonzept
Basiskompetenzen !!!
Selbstvertrauen
Lern dein Leben selbst in die Hand zu
nehmen!
Selbstwertgefühl
Erkenne deine Stärken und bringe sie
zur Entfaltung!
Selbstsicherungsfähigkeit
Habe zu dir selbst Vertrauen!
Trage für das, was du tust, selbst
Verantwortung!
Dr. D. Breithecker
Lernen und Bewegen am „Arbeitsplatz Schule“
Verhältnisse
Verhaltensweisen
„Bedürfnisergonomie“
Bedürfnisse
• höhenverstellbare StuhlTisch-Kombinationen
• bewegliche Sitzflächen
• 16° neigbare Tischflächen
• Steharbeitsplätze
• Liegeflächen
• ergänzende Sitzmöbel
• dynamisches Sitzen
• Stehen
• Liegen
• Bewegen
Gesundheit
Lernen
Leisten
• Projektarbeit
• Gruppenarbeit
• Wochenplanarbeit
• freies Arbeiten
• Informationsstationen
Arbeitsorganisationen
Dr. D. Breithecker
„Bewegte“ Pilotschule
zusammengefasst auf 4 Jahre
Bewegtes
20
Lernen
3,2
4,8
Sitzmöbel für
dynamisches
Sitzen
Stehpult
51,5
20,5
stat. Sitzen
Dr. D. Breithecker
dyn. Sitzen
stehen
körperliche Aktivität
liegen
Kontrollschule
zusammengefasst auf 4 Jahre
Temporäres Stehen
ohne Stehpult
9
0
5,5
Starre Sitzmöbel
Kippeln
24,5
61
stat. Sitzen
Dr. D. Breithecker
dyn. Sitzen
stehen
körperliche Aktivität
liegen
Vergleich: Entwicklung von Haltungsschwächen
Versuchsklasse: ergonomische Ausstattung, bewegter Unterricht, bewegte Freiräume
Kontrollgruppe: Standardausstattung, bedingte Bewegungsangebote im Schulalltag
60%
50%
40%
30%
20%
10%
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Dr. D. Breithecker
Kontrollklassen (2)
Versuchsklassen
Gesamtleistung (GZ-F) im Aufmerksamkeits-Belastungstest (Test d2) im
Verlauf eines Schulvormittags (Breithecker 2002)
Klasse A: multiple Aspekte der Bewegten Schule, inkl. Ergonomie
Klasse B: traditionelle Grundschule
600
500
400
Klasse A
Klasse B
300
200
100
0
1. Stunde
Dr. D. Breithecker
3. Stunde
5. Stunde
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
Projektleitung:
Dr. D. Breithecker,
Leiter der BAG
Kontakt:
www.haltungundbewegung.de
www.bewegteschule.de
Dr. D. Breithecker
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