Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften

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Ein einfaches Modell des Immobilienmarktes
Mietmarkt und Immobilienmarkt
Lernziel
Der Immobilienmarkt als Teil der Volkswirtschaft
Unterschied zwischen Miet- und Immobilienmarkt
Kennen der unterschiedlichen Einflussgrössen
Konzept des Barwertes
Risikoprämie für Immobilien
Aufbau
Verschiedene Teilmärkte
Raumnachfrage – Der Mietmarkt
Der Immobilienmarkt
Teilmärkte des Immobilienmarktes
Die Marktergebnisse des Immobilienmarktes (Mieten, Preise, Neubau,
Flächen, Renditen) entstehen im komplexen Zusammenspiel
unterschiedlicher Teilmärkte.
Wir wollen die Mechanismen eines einfachen statischen Modell des
Immobilienmarktes von Di Pasquale/Wheaton verstehen und
analysieren. Die Darstellung erfolgt in einem 4-QuadrantenDiagramm.
Die wichtigen Teilmärkte sind:
 Der Wohnleistungsmarkt (Mietmarkt, Geschäftsflächenmarkt)
 Der Immobilienmarkt (Markt für Renditeobjekte und
Eigenheime)
 Der Baumarkt
 Ausgleich zwischen Bestandes- und Flussgrössen
(Erneuerung)
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Miet- und Immobilienmarkt
3
Teilmärkte des Immobilienmarktes
Miete/m2
Immobilie
nmarkt
Mietmarkt
Preis/m
Fläche in
m2
2
Baumarkt
Bestand-FlussAusgleich
Neubau in m2
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Miet- und Immobilienmarkt
4
Raumnachfrage und Mietmarkt
Preiselastizität
Preis/m2
Die Nachfragekurve nach
Wohnflächen ist negativ geneigt:
steigende Mieten senken die
Nachfrage und vice versa.
Nachfragekurv
e F=D(M,X)
Die Wohnraumnachfrage ist
unelastisch (tiefe Preiselastizität),
da Wohnen Grundbedürfnis ist.
Kurzfristig liegt sie nahe bei Null.
Langfristig beträgt sie ca. –0.4.
Preiselastizität für Geschäftsflächen liegt (absolut) höher.
Fläche
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Miet- und Immobilienmarkt
5
Warum ist die Preiselastizität der
Wohnraumnachfrage negativ?
Da es sich um ein Grundbedürfnis
handelt, sind die Indifferenzkurven
steil, beim minimalen Wohnraum
(M*)werden sie senkrecht, d.h. eine
weitere Reduktion der Fläche kann
nicht mehr mit anderen Gütern
substituiert werden.
Andere Güter
Wohnraum steht in Substitutionsbeziehung zu anderen Gütern.
Da die Mietausgaben einen hohen
Anteil am Budget des typischen
Haushalt haben (ca. 20%), ist der
Einkommenseffekt einer Mietsenkung
hoch. Darum geht im Bsp. der
Konsum der anderen Güter kaum
zurück.
erreichbar
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Fläche in m2
Miet- und Immobilienmarkt
6
Exogene Faktoren der
Wohnraumnachfrage
Neben der Miete (Preis) wirken auf aggregierter Ebene viele andere
exogene Faktoren auf die Nachfrage nach Wohnraum:
• Einkommen
• Demografie (Bevölkerung, Altersstruktur)
• Haushaltsstruktur (Einpersonen vs. Mehrpersonenhaushalte)
• Preise anderer Güter
• Präferenzen
• Regulierungen
Achtung:
Veränderungen der Miete entsprechen einer Verschiebung auf der
Nachfragekurve. Veränderung der exogenen Einflüsse verschieben
die Kurve selbst.
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Miet- und Immobilienmarkt
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Einkommenselastizität für Wohnraum in der
Schweiz
Verbrauchserhebung EVE 2001
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8
Exkurs: Einkommenselastizität der Nachfrage
Definition:
dx Y dx
Y 

dY x x
dY
Y
dx Y dxP Y
dA Y dA
Umformung
Y 



:
dY x dY xP dY A A
dY
Y
Abschätzung der Einkommenselastizität für Wohnen
Einkommen
Anteil
Ausgaben in Fr.
dA/ A
dY/ Y
Elastizität
3500
21.34%
747
5500
20.51%
1128
51%
57%
7500
19.11%
1433
27%
36%
9500
17.88%
1699
19%
27%
0.89
0.74
0.69
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Miet- und Immobilienmarkt
9
Veränderung des Einkommens:
Die Einkommenselastizität der
Wohnraumnachfrage beträgt
gemäss vielen internationalen
Studien knapp eins. Sie liegt
damit an der Grenze zwischen
superioren und inferioren
Gütern.
Das heisst, der Anteil der
Ausgaben für Miete am
Haushaltsbudget nimmt mit
steigendem Einkommen leicht
ab.
Andere Güter
Einkommenselastizität
erreichbar
Fläche in m2
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Miet- und Immobilienmarkt
10
Veränderung der Preise anderer Güter
Kreuzpreiselastizität
Grundsätzlich gilt, dass die Preise aller anderen Güter einen Einfluss
auf die Nachfrage nach einem Gut ausüben.
Für Substitute gilt:
Für Komplemente gilt:
dxi p j
 ij 
0
dp j xi
dxi p j
 ij 
0
dp j xi
Frage: Welches sind Substitute resp. Komplemente von „Wohnen“?
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Miet- und Immobilienmarkt
11
Präferenzen
Die Präferenzen der Menschen sind ein grundlegender Treiber jedes
ökonomischen Handelns und damit jeder Nachfrage nach
irgendwelchen Gütern oder Dienstleistungen.
Generelle Aussagen über die Veränderung der Präferenzen oder gar
eine Prognose sind sehr schwierig:
Ein wichtiger Grund für diese Aussage besteht darin, dass
Veränderungen von Präferenzen empirisch nur sehr schwierig von
Veränderungen der realen Einkommen getrennt werden können.
Beispiel: Neigung zu mehr Komfort beim Wohnen. Liegt das an einer
Veränderung der Präferenzen oder den gestiegenen Einkommen?
Die Ökonomen/-innen neigen dazu, solche Veränderungen eher über
veränderte Restriktionen, d.h. über Einkommen und Preise zu
erklären.
Beispiel von Präferenzänderungen: Drang in die Zentren vs. Retour à
la nature.
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Miet- und Immobilienmarkt
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Demografie und Haushaltsstruktur
Demografische Entwicklungen und die Struktur der Haushalte sind
zentrale Treiber der aggregierten Wohnraumnachfrage.
Im Gegensatz zu ökonomischen Variablen sind demografische
Vorgänge relativ gut prognostizierbar.
Die relevanten demografischen Grössen sind die Entwicklung der
absoluten Bevölkerungszahl, die Haushaltsgrösse und die
Altersschichtung.
Die Haushaltsgrösse hängt ihrerseits stark vom Einkommen und den
Mietpreisen ab.
Neben der Fertilität und Mortalität der Niedergelassenen (endogene
Entwicklung) spielt für die Schweiz traditionell der Wanderungssaldo
eine zentrale Rolle.
Das Bevölkerungswachstum der Schweiz in den letzten Jahren war
zum grossen Teil auf einen positiven Wanderungssaldo
zurückzuführen.
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Miet- und Immobilienmarkt
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Demografie und Haushaltsstruktur
8 000 000
7 000 000
6 000 000
5 000 000
Total
4 000 000
Schweizer
Ausländer
3 000 000
2 000 000
1 000 000
1930
1941
1950
1960
1970
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1980
1990
2000
Miet- und Immobilienmarkt
2002
14
Wanderungssaldo
140000
120000
100000
80000
60000
40000
20000
0
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
-20000
Einwanderung
Auswanderung
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Wanderungssaldo
Miet- und Immobilienmarkt
15
Haushaltsgrösse
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Miet- und Immobilienmarkt
16
Wie geht es weiter?
3 Bevölkerungsszenarien des BfS Gesamtbevölkerung
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Miet- und Immobilienmarkt
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Wie geht es weiter?
3 Bevölkerungsszenarien des BfS Schweizerinnen und Schweizer
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Miet- und Immobilienmarkt
18
Wie geht es weiter?
Überalterung kommt mit Sicherheit
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Miet- und Immobilienmarkt
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Einfluss der Demografie auf den
Immobilienmarkt
Demografische Veränderungen sind ein zentraler Treiber der
Wohnraumnachfrage und damit der Bautätigkeit.
Trotzdem wird der Einfluss der Demografie auf den Immobilienmarkt
und damit auf die Immobilienpreise gemeinhin überschätzt.
Gemäss den Untersuchungen der ZKB lässt sich für die Schweiz kein
Zusammenhang zwischen Immobilienpreisen und
Bevölkerungswachstum nachweisen. Warum könnte dies so sein?
Unerwartete Ereignisse können aber sehr extreme Folgen haben.
Beispiel Ostdeutschland, wo die Immobilienpreise in vielen Gegenden
eingebrochen sind? Warum?
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Regulierung
Der Mieterschutz greift über die Vorgaben des Mieterschutzes stark in
die Preisgestaltung ein.
Der Mieterschutz „Kostenmiete“ legt fest, dass Mieten nur bei Inflation
(allgemeiner Preissteigerung) und Zinsanstiegen erhöht werden dürfen,
sofern der Vermieter eine angemessene Rendite erzielt.
Weder Inflation noch Zinsen wirken direkt auf die Wohnraumnachfrage.
Das bedeutet, dass faktisch alle nachfrageseitigen Gründe für
Mietzinserhöhungen ausgeschlossen werden.
Dies kann zu Rationierungen führen, d.h. bei den aktuellen Preisen ist
die Nachfrage höher als das Angebot. Dies ist an den zentralen Lagen
(Zentren) zur Zeit der Fall.
Typisches Indiz dafür ist die versteckte Bestechung (teure Teppiche des
Vormieters) oder bezahlte Vermittlung.
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Gleichgewichtsmiete als Marktresultat
Miete/m2
Immobilie
nmarkt
F=D(M,X)
M*
Preis/m
Fläche in
m2
2
F*
Baumarkt
Bestand-FlussAusgleich
Neubau in m2
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Miet- und Immobilienmarkt
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Der Immobilienmarkt
Gehen wir davon aus, dass sich auf dem Mietmarkt (Wohnnutzungsmarkt) eine gleichgewichtige Miete M* gebildet hat, so dass alle
gemäss ihrer Nachfrage Wohnraum erhalten.
Wir nehmen in unserem statischen Modell vorerst weiter an, diese
Gleichgewichtsmiete gelte für lange Zeit.
Der Immobilienmarkt ist ein Markt, der die Cash Flows (Mieten) aus
dem Mietmarkt in Preise transformiert. Er ist nichts anderes als ein
Kapitalmarkt für Mieterträge, in dem er den Vermögenswert „Immobilie“
bepreist.
Man spricht auch von der Kapitalisierung zukünftiger
Einkommensströme (Nettomieten).
Das zentrale ökonomische Konzept für die Kapitalisierung von
Einkommensströmen ist der Barwert oder Gegenwartswert (engl.:
Present Value).
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Von Mieten zu Preisen
Der Immobilienmarkt
Miete/m2
M*
F=D(M,X)
Preis/m
Fläche in
m2
2
P*
Baumarkt
F*
Bestand-FlussAusgleich
Neubau in m2
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Miet- und Immobilienmarkt
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Der Present Value PV
Quizfrage: Was haben Sie lieber?
100 Franken jetzt, in einem Jahr oder in 10 Jahren?
Wert einer Zahlung Z heute in 10 Jahren bei einem Zins von i%:
Z10  Z 1  i 
10
Heutiger Wert des verzinsten Betrages Z10:
Z10
Z
 PV
10
1  i 
Bei Zahlungen, Z heute und Z10 in 10 Jahren sind gleichwertig.
Darum ist Z der Gegenwartswert von Z10.
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Der Present Value PV II
Der Barwert einer jährlich wiederkehrenden Zahlung Z bis zum
Zeitpunkt T und einem (konstanten) Zinssatz von i beträgt deshalb:
T
Z3
Z1
Z2
ZT
1
PV 


 ..... 
 Z
1
2
3
T
n
(
1

i
)
1  i  1  i  1  i 
1  i 
n 1
Für einen unendlichen Zahlungsstrom gilt:
T
T
1
1
1
PV  lim Z 
 Z lim 
Z
n
n
T 
T 
i
n 1 (1  i )
n 1 (1  i )
Faustregel: Zur Berechnung des Gegenwartswertes einer konstanten
Zahlung Z kann diese Zahlung durch den Zinssatz geteilt werden, z.B.
Z=100 bei 4% Zins: PV=100/0.04=100*25=2500.
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Illustration bei verschiedenen Zinsen
120
1800
1600
100
1400
80
1200
Zins 4%
1000
Zins 8%
Zins 16%
60
Summe 4%
800
Summe 8%
Summe 16%
40
600
400
20
200
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
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17
18
19
20
21
22
23
Miet- und Immobilienmarkt
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Ertragswert von Immobilien
Der Preis oder Wert einer Immobilie ist entspricht dem Barwert der
Mieterträge. Man spricht auch vom Ertragswert.
Zu berücksichtigen ist aber, dass zur Erzielung der Mieterträge auch
Kosten anfallen, in Form von:
• Unterhalt (Abwart, kleine Reparaturen usw.)
• Management (Mietersuche, Inkasso, Führen der Rechnung)
• Erneuerung (grössere Renovationen)
Die Nettomieterträge NM entsprechen den Bruttomieten M abzüglich den
obigen Kosten K: NM = M – K.
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Der Kapitalisierungssatz für Immobilien
Bisher haben wir mit einem allgemeinen (risikolosen) Zinssatz i
argumentiert.
Immobilien sind aber wie fast alle Vermögenswerte einem Risiko
ausgesetzt.
Ein Käufer einer Immobilie fordert deshalb in der Regel einen Aufschlag
auf dem risikolosen Zinssatz. Diesen Aufschlag nennt man Risikoprämie
r.
Wir müssen die Cash Flows aus den Mieten also nicht mit i, sondern mit
einem immobilienspezifischen Kapitalisierungssatz k = i + r diskontieren.
Es hat sich gezeigt, dass die Risikoprämie über die Zeit beträchtlichen
Schwankungen unterliegt. Aktuell liegt sie für Schweizer Wohnliegenschaften bei ca. 2.5%. In der Vergangenheit lag sie schon wesentlich
tiefer.
Was bedeutet dies für aktuelle Bewertung der Schweizer Immobilien?
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Die Risikoprämie von Immobilien
Welches sind Risiken, die ein Investor berücksichtigen muss:
• Rückgang der Nachfrage und damit sinkende Mieten
• Zu starke Bautätigkeit, Überangebot und Rückgang der Mieten
• Leerstände
• Idiosynkratische Risiken (Altlasten, Baumängel, Flugschneisen usw.)
• Zusätzliche staatliche Eingriffe
Warum schwankt die Risikoprämie im Zeitablauf?
• Risikoaversion (Präferenz für Risiko relativ zum erwarteten Ertrag)
• Risikofähigkeit (Regulatorisch, Verbindlichkeiten)
Die Risikoprämien für kommerzielle Flächen sind in der Regel höher
als für Wohnimmobilien:
• zyklische Nachfrage und damit starke Schwankung der
Mieterträge/Leerstände
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Einfache Formel
Fassen wir diese Erkenntnisse zusammen, so ergibt sich als Formel für
den Ertragswert (Barwert, PV) einer Liegenschaft die folgende
Gleichung:
M  K NM
PV 

wobei
ir
k
M:
Jährliche Bruttomiete
K:
Jährliche Kosten
NM : Jährliche Nettomiete
i:
Kapitalmarktzinssatz
r:
Risikoprämie
k:
Kapitalisierungszinssatz
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Einfaches Beispiel:
Welches ist der Ertragswert einer Eigentumswohnung, die für 2‘000
Franken pro Monat (inkl.) vermietet werden kann? Die jährlichen
Kosten betragen 4‘000 Franken. Kapitalmarktzinssatz 3%,
Risikoprämie 1%.
Antwort:
(12*2‘000 – 4‘000)/(0.03+0.01) =
20‘000/0.04 = 20‘000*25 = 500‘000 Franken
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Der Immobilienmarkt
Miete pro m2 Fläche
Die Steigung a der
Geraden ist abhängig vom
Kapitalisierungszinssatz.
M*
Es gilt:
Preis = a * Nettomiete
= 1/k * Miete
a
P2*
P1*
Preis pro m2 Fläche
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wobei a=tga
Tieferer
Kapitalisierungssatz
bedeutet steilere Gerade
und damit höhere Preise
bei gegebener Miete.
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Ertragswert bei steigenden Mieten
Ein unrealistische Implikation unseres Modells besteht darin, dass wir
von konstanten Mieten ausgingen.
Wenn wir annehmen, dass die Basismiete im Jahr 0 mit einer
konstanten Rate q wächst, lässt sich der Ertragswert noch immer
einfach berechnen:
T
NM1q1 NM 2 q 2 NM 3q 3
NM T qT
qn
PV 


 ..... 
 NM 
1
2
3
T
n
1  k  1  k  1  k 
1  k 
n 1 (1  k )
1
1
PV  NM
 NM
ir q
k q
Der Kapitalisierungszinssatz vermindert sich um die Wachstumsrate der
Mieten, der Ertragswert der Liegenschaft steigt entsprechend. Im
Beispiel der Eigentumswohnung erhöht sich der Ertragswert auf
800‘000 Fr., wenn man von jährlichen Mieterhöhungen von 1.5%
ausgeht.
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Was war wichtig
Wohnraum ist ein normales Gut, das relativ preisunelastisch ist.
Die Einkommenselastizität liegt etwas unter eins.
Daneben hängt die Wohnraumnachfrage von den Präferenzen und der
Demografie ab.
Der Einfluss der Demografie auf die Preise ist in der Regel klein, da die
Bauwirtschaft sie relativ effizient antizipiert.
Der Barwert ist der heutige Wert eines zukünftigen Zahlungsstrom.
Preise von Immobilien (Ertragswerte) sind Barwerte der erzielbaren
Nettomieten.
PV = NM/k.
Die effektiven Kapitalisierungssätze für Immobilien enthalten eine
Risikoprämie, die über die Zeit stark schwanken kann.
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