Mutationen im LITAF/SIMPLE Gen bei Patienten mit

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Mutationen im LITAF/SIMPLE Gen
bei Patienten mit demyelisierenden
Formen von Charcot-Marie-Tooth
(CMT) - HMSN.
P. Seeman1, T. Procházka1 ,R. Mazanec2,
I. Sakmaryová1, S. Nevšímalová3
1-Klinik für Kinderneurologie,
2-Neurologische Klinik, 2.Medizinische Fakultät,
3- Klinik für Kinderneurologie, 1. Medizinische Fakultät
Karlsuniversität Prag, Tschechien
Hereditary Neuropathies Inherited Peripheral Neuropathies
HMSN - Hereditary Motor and Sensory
Neuropathies
HMN - Hereditary Motor Neuropathies ( distal
SMA)
HSN/HSAN - Hereditary Sensory Neuropathies
P.J. Dyck - 1993
Hereditäre Neuropathien
Charcot-Marie-Tooth (CMT)
Erkrankung der Nerven – primär Myelin – Typ I
- primär Axon - Typ II
Klinisch: - distale Schwäche, Muskelatrophien,
Deformitäten, Sensibilitätsausfall
Genetik – AD – häufigste
X-linked dominant
AR – selten
Genetisch sehr heterogene Gruppe – Mutationen
in z.Z. bekannten 22 Genen – weit häufigste ist die
CMT1A Duplication / HNPP Deletion – 17p
Heterogenität – genetische und alellische
Gene mit Mutationen bei Typ I CMT
(demyelinisierend)
PRX - AR demyeliniz
GDAP1 - AR - demyel. als auch axonal oder
intermediár.
MTMR2 - AR – focally folded myelin
NEFL - AD – axonal als auch demyel.
LITAF/SIMPLE - CMT1C - AD, demyel.
Aktuell immer unter : http://molgen-www.uia.ac.be/CMTMutations/
LITAF/SIMPLE Gen
Lipopolysacharide-Induced Tumor
necrosis Alfa Factor
Small Integral Mebrane Protein of the
Lysosome/late Endosome
3 kodierende Exons, 486 bp, 161 AS
Street et al. 2003 – Neurology 60: 22-26
Mutation in LITAF/SIMPLE in CMT1C
disease.
LITAF Gen Analyze bei
Tschechischen CMT1 Patienten
18 Patienten mit eindeutig
demyelinisierender Form von CMT,
autosomal dominant oder sporadisch
Direkte Sequenzierung des ganzen
kodierenden Bereichs von LITAF
1 Familie mit Gly113Ser Mutation – leichte
CMT Form
Bei 9 Patienten/Familien Ile92Val Mutation
1 Patient Thr78Thr Polymorphismus
Patientin A. 14 Jahre
In Febr. 2002 aufgenommen in unsere Klinik
auf Empfehlung des Orthopeden wegen
Rückenschmerzen nach Sturz vom Stuhl
Bei Neurologischer Untersuchung: Zeichen
einer HMSN-CMT: Hohlfuss, Hypo- Areflexie,
leichte distale Schwäche, Fersengang
unfähig, Pallhypästesie akral
Patientin A. 14 Jahre, CMT1
Hohlfuss
kein
Fersengang
Fuss-Varosität
Fuss
Extension
eingeschränkt
Hände normal
(Feinmotorik)
EMG
Nervenleitgeschwindigkeit (NLG):
deutlich verlangsamt
Motorisch: (Norm: > 50 m/s)
Medianus ........ 23 m/s
Peroneus ........ 17 m/s
Sensibel: (Norm: > 50 m/s)
Medianus ........ 30 m/s
Suralis ............ 16 m/s
Evozierte Potentiale
VEPs - normal
AEPs - normal
Patientin A. 14 Jahre, CMT1
Areflexie
Hohlfuss
Fuss
Extension
eingeschränkt
keine Ataxie
oder Tremor
Familienanamnese - Neurogenetik
Mündlich FA bei der Aufnahme negativ
Neurologische Untersuchung bei der Mutter
und dem Grossvater sehr ähnlich wie bei der
Patientin
EMG – NLG bei Mutter und ihrem Vater – auch
deutlich verlangsamt
Diagnose: HMSN I/ CMT1 – AD
(am ehesten CMT1A Duplikation)
Molekulargenetik in 2002
Jahr 2002:
CMT1A Duplikation (PMP22 Gen)
(überraschend) augeschlossen
Connexin 32 Mutationen –
ausgeschlossen (überraschend)
Weiter ???
Molekulargenetik in 2003
LITAF Gen: Exon 3, 334 G zu A (Gly112Ser)
(Mutation bei allen 3 Betroffenen in der Familie)
Patientin A.
Normal
Kontrolle
gleiche Mutation wie bei
Street et al. Neurology 2003
reverse
Patient P. – HMSN III, DSS
Sporadischer Fall in der Familie, geboren 1982
Etwicklung bis zum 1. Lebensjahr normal
seit 2. LJ – Storchengang – Fussheberparesen
kontinuierliche langsame Progression
seit cca 5. LJ auch die Hände und obere
Extremitäten betroffen
Verschlechterung bis zur Pubertät, dann wohl
stabil
seit cca 13. LJ Dysfonie – Stimmbänderschwäche
seit 14. LJ Rollstuhl - gelegetlich
seit 17 LJ laufen nur mit 2 Krücken
seit 19. LJ nur Rollstuhl, jetzt Kontrakturen
Distale
Schwäche bis
Plegie
OE und UE
Patient P. – HMSN III, DSS
Dysfonie
Schwere
Atrofien
Proximale
Muskeln
normal
keine Ataxie,
kein Tremor
keine Skoliose
Areflexie,
Kontrakturen
EMG
Seit 3. LJ extreme Verlangsamung der
NLG auf 2-5 m/s (norm > 50 m/s)
Seit 14. LJ NLG nicht mehr messbar
Nervenbiopsie
im 3. LJ .
(im Jahr 1985)
N. Suralis
Ausgeprägte
demyelinisierende
Neuropathie, starker
Verlust von grösseren
myelinisierten Fasern,
seltene Hypertrofien
(Zwiebelschalen)
Normal
Molekulargenetik
CMT1A Duplikation (PMP22)
ausgeschlossen
MPZ – Protein 0 – keine Mutation
LITAF Gen
Mutation Ile 92 Val ( 274 A zu G) – heterozygot
(bisher nicht bekannt – nicht berichtet)
Patient
Normal
Aber !! :
Ile 92 Val Mutation bei weiteren
HMSN I Patienten
Von 18 bisher komplett untersuchten HMSN I
Patienten – 9x Ile 92 Val (heterozyg.)
Segregation der Ile92Val
Mutation in der Familie
Ile92Val
heteroz.
Ile92Val
heteroz.
Ile92Val
heteroz.
Ile92
norm
homoz.
Ile92Val
heteroz.
Ile92Val
heteroz.
Ile92Val
heteroz.
Ile 92 Val Mutation bei
gesunden Kontrollen
Bei 20 gesunden Kontrollen – Verwandten
der HMSN Patienten – 2x Ile 92 Val
(heterozyg.)
Bei 19 Kontrollen–Verwandten der Patienten
mit cogenitaler Taubheit – 6x Ile 92 Val (het.)
Keiner war Homozygot G (Val) !
Protein Alignment LITAF
Mensch - 92 Ile
Maus - 92 Val
Ratte - 92 Ile
Kausale Bedeutung der Ile92Val
Mutation
im LITAF Gen bei HMSN ??
Kein Einfluss bei HMSN I ?
Modifizierender Einfluss – klinische Variabilität
bei HMSN ?
Prädisposition ?
Rezessive oder digenische Mutation ? event.
letal in homozygoter Form ?
Mehr Kontrollen und Patienten können es zeigen
Conclusions
Mutationen im LITAF/SIMPLE Gen können
für einen wichtigen Anteil der HMSN I
Patienten verantwortlich sein
Rolle der Ile 92 Val Mutation ist z. Z. Unklar
Die heterozygote Mutation Ile92Val ist alein
nicht als Ursache der HMSN I zu
betrachten
CMT Team
Prag - Motol:
R. Mazanec
M. Bojar
S. Nevšímalová
O. Horáček
A. Kobesová
P. Smetana
I. Sakmaryová
M. Kubalková
P. Seeman
Neurologie + Rehabilitation + Ortopedie + DNA Labor
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